[HN] Kurzbericht/Bilder Demonstration „Solidarität mit Kobanê – Weg mit dem PKK-Verbot“

Demo 1

Über 400 Menschen beteiligten sich heute, dem 15. November 2014, an einer Demonstration unter dem Motto „Solidarität mit Kobanê! Weg mit dem PKK-Verbot!“ in Heilbronn. Die Demonstration startete am Bahnhof und verlief über die Weststraße, Südstraße, Rosenbergstraße, Rollwagstraße, am Wollhaus vorbei über die Allee und dann auf der Kaiserstraße durch die Innenstadt und wieder zurück zum Bahnhof.


Die Polizei war von Anfang an mit einem völlig überzogenem Aufgebot von 500 Beamt*Innen vor Ort. Darunter war auch eine Pferdestaffel und Beweissicherungs- und Festnahmeeinheiten (BFE) in voller Montur. Sie begleiteten die Demonstration dauerhaft, hielten sich aber ansonsten weitgehend zurück. Denn anders, als das durch die Stadt und Polizei aufgestellte Drohszenario, verlief die Demonstration durchgehend friedlich und ohne Störungen. Dennoch wurde durch das massive Polizeiaufgebot und vor allem durch die schikanösen Auflagen wie z.B. das Verbot des Konterfeis Abdullah Öcalans auf Fahnen und Transparenten, sowie das Verbot einiger kurdischer Parolen versucht, die Demonstrant*Innen einzuschüchtern und in ihrer Demonstrationsfreiheit einzuschränken.

In den Redebeiträgen, die von dem Vorsitzenden des Kurdischen Dachverbandes Deutschlands, eines Vertreters der Kurdischen Gemeinschaft Heilbronns und des Anmelders der Demonstration gehalten wurden, ging es dann auch um genau diese Kriminalisierung der kurdischen Bewegung in der BRD. Sie alle forderten die Abschaffung des PKK-Verbots und ein Ende der damit verbundenen Repression. Außerdem wurde auf die Situation in Rojava und insbesondere in Kobanê eingegangen und zur Solidarität aufgerufen. Mit einer Grußbotschaft zeigte sich auch Nicole Gohlke MdB der Partei Die Linke mit der Demonstration solidarisch und auch sie forderte die Abschaffung des PKK-Verbots in Deutschland. Sie selbst sieht sich momentan mit einem Verfahren konfrontiert, weil sie auf einer Demonstration in München die Fahne der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans PKK gezeigt hatte.

Nachdem die letzte Demonstration in Heilbronn, die gemeinsam von kurdischen und deutschen Linken im November 2010 organisiert wurde, von der Polizei angegriffen und nach nur wenigen 100 Metern beendet wurde, konnten wir heute erfolgreich und lautstark durch die Heilbronner Innenstadt demonstrieren. Auch wenn die Beteiligung zu Beginn der Auftaktkundgebung mit nur 100 Menschen verhalten ausfiel, wuchs die Demonstration nach dem Loslaufen doch noch auf über 400 Menschen an.Durch viele bunte Transparente, Fahnen, Schilder und etliche Flugblätter konnten viele Menschen in Heilbronn auf das Anliegen der Demonstration aufmerksam gemacht werden. Die offene Struktur sorgte außerdem für eine ansprechende Außenwirkung.


Aufgrund der guten Zusammenarbeit zwischen deutschen und kurdischen Gruppen konnte der Tag heute ein Erfolg werden. Wir müssen unsere Solidarität mit dem Projekt in Rojava auch weiterhin in die Öffentlichkeit tragen und gleichzeitig die Repression gegen die hier lebenden Kurdinnen und Kurden thematisieren. Mit der Kundgebung und Spontandemonstration am 10. Oktober 2014 und der heutigen Demonstration haben wir einen Anfang gemacht, darauf gilt es jetzt aufzubauen.

Weg mit dem PKK-Verbot!
Solidarität mit dem kurdischen Befreiungskampf!

Organisierte Linke Heilbronn (OL)

 

Den offiziellen Aufruf der Demonstration findet ihr hier:

http://ol-hn.org/?p=825

 

Das Mobivideo findet ihr hier:

http://www.youtube.com/watch?v=Ow4_42MtchY

 

Einen Bericht zu der Demonstration vom 20. November 2010 in Heilbronn findet ihr hier:

http://ol-hn.org/?p=103

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Rote Fahne, kurdische Fahne, Antifa Fahne und MLPD Plakat welch skurriler Haufen hat sich da durch Heilbronn bewegt?  Da bleibt doch jeder vernüftige Mensch Zuhause.

Und mal wieder wurde diese Demo von Leuten mit getragen die sich als Antifaschisten verstehen und denoch einer Idee von "Befreiung von nationaler Unterdrückung durch Gründung eines eigenes Nationalstaat" hinder her laufen. Hier wird doch der Versuch unternohmen sich aus der Gefangenschafft eines Knastes zubefreien indem man sich zum Herr eines neuen Kanstes macht. Doch wer werden die Insassen sein?

Macht euch doch bitte mal Frei von Nation und Staat dann könnt ihr vielleicht auch mal an eine Revolution denken.

 

MFG HNX

Schade, dass immer noch Viele ihr Halbwissen von vor 15 Jahren und ihre Vorurteile haben, ohne sie mal in Angriff zu nehmen und nachzufragen, zuzuhören und verstehen zu wollen.

Auch in Kurdistan stehen die Uhren nicht still und Bewegungen und AktivistInnen entwickeln sich weiter. Bereits Anfang der 90er hat sich die kurdische Bewegung um die PKK auf die Suche nach neuen Politikansätzen gemacht - ähnlich wie die Linke in Europa auch. Dabei sind auch viele zeitgenössische Diskurse der globalen Linken in diese Suche eingeflossen und wurden für den kurdischen Kontext nutzbar gemacht: herausgekommen ist das Streben nach einer rätedemokratisch organisierten, antisexistischen Gesellschaft. Der Nationalstaat wird dabei nicht nur als Instrument der Befreiung abgelehnt, sondern auch praktisch überwunden. Zur Theorie: http://www.freeocalan.org/wp-content/uploads/2012/09/Abdullah-%C3%96cala...

Um ehrlich zu sein, war die PKK damit bisher um einiges erfolgreicher als die hiesige Linke. Zur Praxis: http://demokratischeautonomie.blogsport.eu/

Mag sein das dort gute Ansätze vorhanden sind . Aber warum sehe da eine ca 1,2x3,5m große Fahne und auch andere Dinge in kurdischen Nationalfarben? Ich denke von der praktischen Überwindung der Nationalstaates, auch wenn theoretisch vorhanden,  noch ein weiter Weg ist. Für die hiesige Linke gilt doch eh, die Kritik am bürglichen Staat bzw Staat als solches, ist nur solange legetim solange es der eigene ist. Sobald es um einen anderen Staat geht der in ihren Sinne ist, ist jedliche Kritik Tabu. Ein schönes Beispiel ist immer Israel und die Antid's.

Ich möchte auch zu bedenken geben das jedesmal wenn die deutsche Linke mit einer Befreiungsbewegung (oder ähnliches)  sich solidarisch erklärt. Bei Erfolg der gleichen sich wieder distanziert weil sich doch nicht als das herausstellt was man von ihr gedacht hatte.

 

Wenn die hiesige Linke sinnvoll um die verhältnisse vor Ort kümmern würde, wären wir auch weiter.