Mittlerweile zieht das Thema "LEA (Landeserstaufnahmestelle) in der Reinhardt-Kaserne-Ellwangen" immer größere Kreise. Die Bürgerschaft in Ellwangen hat bei der Bürgerinformationsveranstaltung am 01.10.2014 gezeigt, dass sie größtenteils hinter der geplanten Nutzung der leerstehenden Kaserne als Flüchtlingsunterkunft steht. Natürlich lässt aber bei einem solchen Thema, in Zeiten, in denen die Flüchtlingspolitik wieder an Aktualität gewinnt, die rassistische Hetze nicht lange auf sich warten. Dagegen haben Ellwanger Antifaschisten nun ein deutliches Zeichen gesetzt.
Nachdem es in der Facebook-Gruppe, welche gegen die geplante Flüchtlingsaufnahmestelle wettert, immer öfters zu eindeutig rechten und rassistischen Kommentare kommt, ist es wichtig, dass Ellwangen klar zeigt, dass Flüchtlinge hier solidarisch empfangen werden. Auch wenn ein großer Teil der Kommentare von Personen kommen, welche nicht aus Ellwangen und Umgebung stammen, sind es doch erschreckend viele Ostälbler, die ihrer rassistischen Hetze ("...das wird man ja wohl noch sagen dürfen") freien Lauf lassen. Zum Thema, dass Flüchtlinge in Privathaushalten aufgenommen werden sollen, schreibt beispielsweise unter dem Decknamen "Bernd Gazolina" aus Aalen:
"Ich würde ein paar nehmen. So ca. 5 junge Damen. Die können putzen und anschaffen gehen. Und jeden Tag nen frischen nigger.an dem könnte ich richtig schön meine Wut auslassen. Spätestens am abend hätte ich ihn tot geschlagen. ..."
Weitere Kommentaren a la "alle Flüchtlinge sind kriminell", "ich kann meine Frau dann ja nicht mehr alleine vor die Türe schicken", "alle zurück ins Meer schmeißen", "Das Boot ist voll" etc. runden dann die allgemeinen Meinungen ab. Dass die Betreiber solche Kommentare nicht nur dulden (der Kommentar von "Bernd Gazolina" wurde nicht vom Seitenbetreiber, sondern von Facebook entfernt), sondern teilweise in die gleiche Kerbe schlagen, zeigt, dass hier nicht "besorgte Bürger" sondern rechte Hetzer hinter der Seite stehen.
Auch wurden solche offen rechtsradikale Kommentare von anderen Nutzer nicht angeprangert, sondern eher mit "wenn man sowas sagt, ist man ja gleich wieder ein Nazi"-Solidarität kommentiert.
Als Zeichen gegen die Hetze und aus Solidarität mit allen Refugees wurden in der letzten Nacht in Ellwangen antirassistische Banner aufgehängt.
Wir werden nicht mehr wegschauen, sondern offensiv ein Willkommensklima in Ellwangen vorantreiben, welches Menschen, die vor Krieg, Folter und Armut fliehen offen empfängt.
Ellwangen hat keinen Platz für rechte Hetzer! Refugees Welcome - Still loving Bleiberecht!
Ellwangen - Stadt ohne Rassismus
danke!
Schön zu sehen, dass auch in den ländlichen Gegenden was geht. Weiter so!