Wien : Kriegt beginnt hier

Flugblatt zum Ausdrucken und Verteilen in Wien

 

Krieg beginnt hier – in Wien – und nicht erst in der Ukraine!

 

Aktuell wird in den Medien viel über den Budgethaushalt des Bundesheeres debattiert (die Frage nach dem generellen Sinn und Unsinn von Krieg wird allerdings nie gestellt).

 

Auch der Nationalfeiertag am 26. Oktober rückt näher. Dann werden wieder   - wie jedes Jahr an diesem Tag - Panzer, Waffen, Drohnen usw. am Wiener Heldenplatz „vorgezeigt“ und das Bundesheer inszeniert sich als Helfer in aller Welt und als Verteidiger nationaler Interessen.

 

Diese Gerätschaften werden an (aktiv) kriegsführende Staaten in aller Welt verkauft, somit profitiert Östterreich direkt von den Kriegen rund um den Globus. Denn Krieg ist immer ein lukratives Geschäft. Österreichische Rüstungsfirmen mischen enorm mit, z.B.:

 

-          Waffenhersteller Glock

-          Hirtenberger AG (Munition)

-          MAN/Rheinmetall (Rüstungskonzern)

 

Dass durch diese „Geschäfte“ nicht Menschen wie du & ich profitieren, sondern einzelne Herrschende und Konzerne, ist offensichtlich. 

 

Es stimmt natürlich, dass das Militär Arbeitgeber für sehr viele Menschen ist. Jedoch sollten wir uns in dieser (kapitalistischen) Welt fragen, ob Arbeit wirklich alles ist und ob wir in einer Gesellschaft leben wollen, in der Profit das einzig Wichtige zu sein scheint.

 

Warum wir dazu aufrufen, das Bundesheer zu boykottieren und den Job in der Rüstungsproduktion an den Nagel zu hängen.

 

Anstatt darüber zu diskutieren, wie das Bundesheer am besten zu organisieren oder zu finanzieren ist, stellen wir uns die Frage, wozu es überhaupt notwendig ist. Wir sind überzeugt: eine Gesellschaft ohne Militär ist eine bessere Gesellschaft!

 

 

Kaum etwas von dem, was wirklich problematisch am Heer ist, wird öffentlich thematisiert:

 

Das Bild, das von Soldaten und Soldatinnen gezeichnet wird, ist an Stärke, Härte und Gefühlskälte gebunden. Was allgemein als „männlich“ verstanden wird, ist maßgeblich von diesem Bild geprägt. Sexismus und die Diskriminierung von allen Menschen, die sich nicht in starre Geschlechterrollen zwängen lassen, gehen Hand in Hand mit einer militarisierten Gesellschaft.

 

Mitglieder einer Armee lernen, Befehlen blind zu gehorchen und sich als Teil einer Befehlskette zu verstehen. Die Verantwortung für das eigene Handeln trägt dann immer jemand anderes. Ein verantwortungsvolles Miteinander und eine auf Solidarität gegründete Gesellschaft werden durch militärische Strukturen definitv nicht gefördert!

 

Ein Heer – egal ob es ein Berufsheer ist oder nicht – gibt immer vor, dazu da zu sein, Konflikte militärisch zu „lösen“. Kriege lösen aber keine Probleme, sondern schaffen nur neue! Kriege können weder gerecht sein noch sind sie jemals notwendig. Warum werden sie dann aber geführt?

 

Ein Krieg – und damit ein Heer – dient immer dazu, die Interessen von Staat und Kapital zu verteidigen und auszuweiten. Nicht die Menschen werden vom Bundesheer geschützt, sondern wirtschaftliche und politische Machtverhältnisse.

 

Um uns dennoch für das Militär zu gewinnen, wird ein Bild von einer nationalen österreichischen Einheit mit einheitlichen Interessen gezeichnet. Haben z.B. die Chefs und Chefinnen, Manager und Managerinnen wirklich die gleichen Interessen wie wir? Trotzdem wird behauptet, wir hätten mit diesen Menschen mehr gemeinsam als mit Menschen außerhalb der Staatsgrenzen, deren Lebensumstände unseren viel ähnlicher sind. Das Vorgaukeln einer nationalen Einheit („Vaterland“) verhindert die Wahrnehmung realer Interessensgegensätze zwischen Besitzenden und Ausgebeuteten.

 

Warum kämpfen wir eher für die Sache der Reichen und Mächtigen als für die Verbesserung unseres eigenen Lebens im Hier und Jetzt?

 

Für die Abschaffung des Bundesheeres! Für ein selbsbestimmtes Leben ohne Staat, Kapital und Militär!

 

Anarchistinnen und Anarchisten

Wien im Herbst 2014

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ich persönlich finde den postwurfsendung-text jedoch viel zu lang und zu akademisch.

und grafisch wurde leider eben auch nur das allernötigste gemacht.

kann mir schlecht vorstellen,

dass der ottonormalverbraucher den text neben dem wald von bunten werbeblättchen überhaupt bemerkt.

trotzdem gute initiative, weiter so!

Einer Welt die auf Krieg gebaut ist seinen Spiegel vor zu halten kann eigentlich keine schlechte Kritik sein, oder? Das Militär mag autoritär sein, sexistisch und was weiß ich noch, aber ohne die Ursache für das Militär aufzuheben ist die Forderung nach seiner Abschaffung dumm.
Militärisch schwache Staaten oder Staatenverbunde wurden in der langen Geschichte der Menschheit permanent Opfer ihrer nahen und fernen Nachbarn, die plünderten, versklavten und mordeten, oder "nur" ihre Religion verbreiteten und ihre "Zivilisation". Solange es Imperialismus gibt, solange die industriell höchstentwickelten Länder von Rohstoffen abhängig sind und mit Billigstarbeitskräften ihren Massenkonsum erhalten, solange wird jeder Staat sich um seine militärische Verteidigung kümmern müssen. Deshalb ist eine grundsätzliche Kritik am Militär jetzt nicht sinnvoll, stattdessen sollte seine Form oder die Ursache der Notwendigkeit seines Bestehens Ziel der Kritik sein. An der Form z.B. in der Frage Eliteheer oder Volksbewaffnung.
Außerdem ist es beschränkt einen vermeintlichen österr. Nationalismus zu kritisieren wo doch wesentliche Kriegspolitik im Rahmen der EU, NATO, Koalition der Willigen, westliche Welt oder UNO geführt wird und nicht im Namen einzelner Nationen. Eine Kritik der im Moment besonders konfliktreichen Weltlage würde erfordern hinter die Kulissen der Kriege gegen Schurkenstaaten (Syrien, Russland,..), Kriege gegen den Islamismus, Krieg gegen Drogen, Krieg gegen linke Guerilla, Krieg für Menschenrechte usw. zu Blicken und materialistisch zu analysieren anstatt moralisch zu sagen:"Das Militär ist autoritär und sexistisch".

 

Und denkt euch bitte einen Namen aus, sonst könnte man denken Wiener Anarchistinnen und Anarchisten hätten nicht mehr drauf.