Cuvrybrache geräumt

Curvrybrache. Quelle: flickr.com/seven_resist/

Auf der Cuvrybrache brannte es gestern Nacht. Jetzt besetzt der Eigentümer mit Securities, Bauzäunen und der Polizei das Gelände, welches in den letzten 15 Jahren so umkämpft war.

Istanbul kennt es: ganze Wohnviertel in der Innenstadt abgebrannt, dann abgesperrt und dann zur Luxusbebauung freigegeben. Brasilien kennt es: Favelas werden angezündet, um die Bevölkerung auszutreiben um Platz zu machen für neue kapitalistische Großprojekte. Und Berlin kennt es auch schon lange so wie sicher die meisten aufstrebenden Metropolen: in Mietshäusern brennen Kellerverschläge oder Hausflure während dem Prozess der Umwandlung in Eigentumswohnungen. Menschen, die nicht einfach ausziehen wollen werden terrorisiert bis sie freiwilig die Flucht ergreifen.

 

Berlin hat seit heute Nacht ein neues Beispiel: es brannte auf der Cuvrybrache, die Bewohner ergreifen teilweise sofort die Flucht aus Angst vor der Ordnungsmacht, werden sonst von der Polizei "vom Tatort" entfernt. "Keine Räumung", sagt die Polizei. Aber heute Früh, als die Tatortarbeit der Mordkommision abgeschlossen ist, wird allen Bewohnern der Zutritt verwehrt. Stattdessen wird das Grundstück dem Eigentümer "übergeben". Der wird jetzt alles dafür tun, dass die Cuvry-Menschen hier nichtmehr in ihre Häuser kommen. Egal ob der Eigentümer Feuer legte, was nicht so weit hergeholt ist oder ob irgendein anderer Grund der Auslöser war: die Herrscher nutzten das Feuer für ihre widerlichen Zwecke.

 

Wir müssen die Brache zurückerobern!

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

Allein schon der Begriff "Mordkommission" sollte dich zum Nachdenken bringen, ob das Suggerieren einer gezielten Brandstiftung begründet ist.

Nach Informationen des "RBB Inforadios" sollen sich Bewohner gestritten haben & dann 3 Hütten angezündet haben . Es wurden wohl 5  Leute wegen "Versuchten Mordes" verhaftet .... 

Als ob die sich selbst ihre Brache in Brand stecken würden. Klingt ziemlich unglaubwürdig....

-

in der gerhard hauptmann schule gabs auch messerstechereien, wo menschen unter so prekären bedingungen auf engen raum leben ist das leider nicht so unwarscheinlich 

was da wirklich für Verdachtsmomente vorliegen sollen. Ein Streit unter Nachbarn, hmm naja...? Und Brandverletzungen kann man sich auch zuziehen, wenn man z.B. andere Menschen aus brennenden Hütten retten möchte...

das in der Brache auch gerne geklaut wurde und allgemein keine rosigen Lebensumstände geherrscht haben wurde doch bereits hier auf Indy geschrieben.

 

Die Versuche dort politisch was zu organisieren können nicht davon ablenken das dort arme Menschen unter prekären Bedingungen gelebt haben. Das ist für linke Wohlstandsmöchtegern Weltverbesserer die dort ein paar Aktionen gemacht haben vielleicht ein "Freiraum" gewesen für die Dauerbewohner aber leider nur besser als unter der Brücke. Das die Brache nun abgesperrt ist und der Eigentümer dort bauen will ist nicht das Problem, sondern das bei über 100.000 leer stehenden Wohnungen in Berlin den Leuten nicht geholfen wird anständig wo unterzukommen.