Am 9. Oktober eröffnet in Stuttgart eine Filiale des Textilkonzerns Primark. Linke und gewerkschaftliche Gruppen möchten die Eröffnung mit Kundgebungen, Aktionen und einer Filmvorführung störend begleiten. Die Initiative Klassenkampf veröffentlicht nun einen Reader zu der Kampagne. In diesem gehen wir auf das Systems Primark, die Arbeitsbedingungen global und in der BRD und die dortigen Arbeitskämpfe ein. Uns geht es hierbei nicht um eine lediglich auf Primark bezogene Kritik. Vielmehr möchten wir das kapitalistische Wirtschaftssystem und die Kämpfe dagegen, eben auch am Beispiel Primark, aufzeigen.
Einleitung
Bereits Monate vor der geplanten Eröffnung einer Primarkfiliale in Stuttgart diskutierte die Lokalpresse das Thema kontrovers. Auch auf der offiziellen Facebookseite der Filiale wird immer wieder die Frage aufgeworfen, ob es ethisch vertretbar sei bei diesem Konzern einzukaufen. Letztlich wird hier immer wieder festgestellt, dass Primark-Konkurrenten wie H&M, Zara, usw. unter genau so widrigen Bedingungen produzieren lassen. Das ist natürlich absolut zutreffend und es ist auch korrekt, dass durch ein Ändern des eigenen Konsumverhaltens keine grundlegende
gesellschaftliche Veränderung herbeigeführt wird, dennoch ist das Beispiel Primark geeignet um eine Kritik an den kapitalistischen Ausbeutungs- und Unterdrückungsverhältnissen zu üben.
Primark wechselt in sehr kurzen Zeitabständen seine Kollektionen und verkauft die Textilien zu extrem niedrigen Preisen. Dass dies nur auf Kosten der Arbeitsbedingungen, insbesondere an den Produktionsstandorten realisiert werden kann, liegt auf der Hand (siehe „Das System Primark“, Seite 6). Während die Kritik hieran in der BRD noch vergleichsweise leise ist, kämpfen dort die ArbeiterInnen offensiv und militant für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen. Teilweise konnten hierbei auch Erfolge erzielt werden (siehe: „Straßenschlachten und Tränengas“,
Seite 10). Doch die Durchschlagskraft dieser Kämpfe ist beschränkt. Die Ausbeutung, wie sie eben auch bei Primark praktiziert wird, ist Ausdruck der kapitalistischen Verhältnisse und kann nur gemeinsam und im globalen Kontext mit diesen bekämpft werden (siehe: „Das Problem heißt Kapitalismus“, Seite 14). Die Kampagne „Primark Sabotieren“ ist daher keine „Anti-Primark-Kampagne“. Es geht uns nicht um Mitleidsbekundungen und moralisches Mahnen. Es geht uns darum Solidarität mit den KollegInnen in Bangladesch, Kambodscha, der Türkei etc. zu organisieren und aufzuzeigen, welche Auswirkungen die kapitalistische Profitlogik hat. Eine Überwindung dieser Verhältnisse ist nur durch Kämpfe der ArbeiterInnenklasse erreichbar. Auch wenn diese unter völlig unterschiedlichen Bedingungen stattfinden, zielen sie in die selbe Richtung: Eine Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung, eine Produktion die darauf ausgerichtet ist die Bedürfnisse der Menschen zu befriedigen, eine Gesellschaft der gegenseitigen Hilfe und Solidarität.
Initiative Klassenkampf | September 2014
Die Broschüre ist online als PDF verfügbar, kann aber auch in gedruckter Form bestellt werden.
Weitere Infos unter: www.initiative-klassenkampf.tk
Direct Action: Nervaktionen
in berlin war es so das einen tag vor der eigentlichen eröffnung primarkleute aus irland vor dem markt rumstanden und sich unterhielten. so was kann natürlich auch gestört werden. eine person die wie eine schmalzfliege unangenehme fragen stellt, reicht schon aus. auch vielleicht gucken ob es einen hintereingang gibt, wo primark-leute stehen.
in berlin sah das bei der eröffnung so aus: https://www.facebook.com/video.php?v=10203607848933498&l=643133680060991...