Was wollt ihr eigentlich? - Wutbrief an die emanzipatorische, radikale Szene

Kurze Einleitung: Ich schreibe diesen Text nicht um das Action Mond und Sterne zu kritisieren (wo die als Beispiel herangezogene Situation stattfand)! Mir ist wichtig das klar zu stellen, da es sich meiner Meinung nach um ein geiles Camp mit noch viel mehr Potential handelt. Außerdem benutze ich dieses Beispiel auch nur, weil es meiner Meinung nach sehr anschaulich zeigt, was ich an der jetzigen Haltung und Situation einiger Menschen in der emanzipatorischen, radikalen Szene kritisieren möchte. Sie hat mich noch Tage lang danach beschäftigt, letztendlich entschloss ich mich aber erst nach dem Anschlag auf die Berliner S-Bahn diesen Text zu schreiben, weil auch dies in diese Haltung fällt, welche ich kritisieren möchte!

 

Situation:

 

Es begann damit, dass eine Gruppe zum Action, Mond und Sterne Camp anreiste, Seitenspiegel in Deutschlandkondom. Anschließend hörte diese Gruppe Frei-Wild und es gab sexistische und homophobe Äußerungen. Eine betroffene Person, der gegenüber sich sexistisch und homophob geäußert wurde verständigte das Schutzteam. Dieses handelte, so wie abgesprochen, nach dem Definitionsrecht und, da von der betroffenen Person, die das ganze meldete, ausdrücklich kein Rausschmiss gewünscht wurde, kam es, zusammen mit Menschen von der Orga, zu einer Verwarnung der Gruppe. Diese Verwarnung wurde angenommen und von der Gruppe aus geschah nichts mehr in diese Richtung.

Am nächsten Tag kam das Thema auf einem großen Plenum erneut zur Sprache. Das Plenum war insgesamt schlecht organisiert, die Leute kamen und gingen, viele bekamen nur die Hälfte mit, Tatsachen wurden durcheinander geworfen. Die Diskussion wurde immer heftiger und in ihrem Verlauf wurde ganz schnell ein Feindbild konstruiert. Alles was i-wie schief gelaufen war, wurde auf diese eine Reisegruppe projiziert. Außerdem, und hier setzt mein erster Kritikpunkt an, war sehr schnell von einem „Wir“ und einem „Die“ die Rede. Die Gruppe gehörte also sprachlich von Anfang an nicht zum Camp und gleichzeitig wurde das Camp zu einem dubiosen „Wir“, wobei ich aus meiner Position sagen kann, dass ich mit vielen Leuten die dort waren so absolut gar nichts gemein habe und das ich auch nicht unbedingt anstrebe! (Angst vor kollektiver Identifikation!)

Das Plenum wurde in einem kleinerem Rahmen fortgeführt, da einige Personen bedenken äußerten, ob sie nicht doch für einen Rausschmiss jener besagten Gruppe wären. In diesem kleineren Kreis wurde die Diskussion zwar strukturierter, doch gab es weiterhin Kommentare, die mich auch im Nachhinein mehr als wütend machen. Erneut setzte sich die rhetorische Bildung von Gruppen fort und verfeinerte sich noch zu einem „Wir linke“. - Warum bezeichnen sich bitte schön immer noch so viele Menschen als „links“ obwohl sie den Parlamentarismus doch ablehnen?! Nicht nur das dadurch ein Begriff, der die parlamentarische Arschbackenpolitik beschreibt, unnötig warmgehalten wird, es wird dadurch auch ein durch und durch schwammiges Bild erhalten. So haben doch viele Leute die ich kenne und die sich als „links“ bezeichnen absolut nichts mit der Partei „die Linke“, aber auch nichts mit irgendwelchen Stalinos oder anderen Gruppen zu tun. Warum dieser Begriff?

 

Weiterhin kamen die Vorwürfe, dass

  1. diese Leute nicht über Nacht zu „besseren Menschen“ werden würden und sie somit, auch wenn sie sich nicht mehr homophob oder sexistisch, o.ä. Äußern würden, sie das nicht aus Einsicht tun würden, und

  2. , dass „die, nur zum Feiern“ hier seien.

Beides zeigt das ekelhafte, avantgardistische Selbstbild mancher Leute, die sich selbst als „die Guten“ betrachten und etwas gegen Menschen auf politischen Camps haben, die weniger Lust auf teilweise tatsächlich – zumindest für die meisten Menschen – ziemlich weltfremde Vorträge über Kritik an Kritiken haben. Außerdem ist zu ersterem noch zu sagen, dass kein Mensch von einem anderem Menschen wissen kann ob er etwas tatsächlich aus Einsicht tut und außerdem, dass es doch auch nicht weiter schlimm wäre, wenn sich Menschen eine Party oder ein Camp über emanzipatorischen Verhaltensweisen bedienen, und sei es nur um fett feiern zu können.

Mein letzter Kritikpunkt betrifft die doppelte Moral, welche in der Szene nur all zu oft angetroffen werden kann. So habe ich, obwohl ich sehr viel Zeit in der Punker_Innen-Kneipe verbracht habe, keine weiblich sozialisierten Menschen auf der Bühne gesehen (WICHTIG: auf Grund von Alkoholkonsum und nicht ständiger Anwesenheit, will ich nicht behaupten, dass es tatsächlich keine gab!!!).

Außerdem konnte man aber zu Britney Spears (man beachte Texte, wie z.B. „Work bitch“), Nena (was für eine scheiß Deutsche!) und die Kassierer (ohne Worte) tanzen, was auch ausgiebig getan wurde. Insgesamt kreide ich dies dem trashwütigen Teil der Szene an, dass sie – sobald genug Drogen im Hirn und das Lied Hit genug ist – auf jeden Scheiß tanzt und gleichzeitig den Finger anderen Menschen gegenüber erhebt.

Letztendlich suchten Menschen aus diesem kleineren Plenum die Reisegruppe auf. Die für die Frei.Wild - Musik und die sexistischen und homophoben Kommentare verantwortliche Person war schon am Tag davor abgereist. Zurück geblieben war eine ziemlich entnervte Gruppe, die scheinbar immer wieder von verschiedensten Menschen wegen falscher Gerüchte und auch organisatorischem (Zelt am falschen Platz, u.ä.) angelabert worden waren.

 

Fazit:

 

Ich möchte mit diesem Brief den Umgang und das Verhalten der radikalen (oder auch nicht so radikalen) Szene mit Menschen,die sich nicht dazu zählen, oder von anderen nicht dazu gezählt werden, kritisieren. Wenn ihr eine Szene bleiben wollt, könnt ihr das ja so machen, aber das wird dann halt scheiße!

Der Glaube die Weißheit mit dem Löffel gefressen zu haben, das nicht zurückdenken an die eigene „Politisierung“, bzw. das mangelnde Erfragen von verschiedensten Wegen der Radikalisierung führt genau zu solchem Verhalten (oder zu einem Lahm legen der Berliner S-Bahn mit dämlicher Begründung?!).

 

Ich weiß, dass es nicht leicht ist und ich weiß, wie wohltuend Szeneinseln sein können; doch sollte klar sein, dass wenn man öffentliche Veranstaltungen macht und man auch eine möglichst große Öffentlichkeit erreichen will, sich kein Schwein für euch interessiert und auch nur versucht euch zu verstehen, wenn ihr der Meinung seid, diese müssten erst zu „guten Menschen“ werden!

 

P.S.: Nach erneutem Lesen bin ich zwar nicht sehr zufrieden, hoffe allerdings trotzdem, dass klar wird was ich äußern will. 

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Hier ein Zitat aus den "FAQs" des Action, Mond und Sterne:

Das AMS ist ein Camp und kein Fes­ti­val. Denn im Ge­gen­satz zum Fes­ti­val, bei dem es vor­ran­gig ums Fei­ern geht, ist es uns wich­tig das AMS als Raum für po­li­ti­sche (wei­ter-​)Bil­dung und Aus­tausch zu ver­ste­hen. Die po­li­ti­sche Aus­ein­an­der­set­zung steht im Zen­trum und soll sich auch im prak­ti­schen Um­gang mit­ein­an­der und in der Selbst­ver­wal­tung zum Bei­spiel beim Ko­chen, Auf­räu­men oder der Orga auf dem Camp aus­wir­ken.

Quelle: http://actionmondundsterne.blogsport.de/camp/

 

Wer in Feierlaune mit Deutschlandfähnchen und "Frei.Wild"-Musik zu so einem Camp fährt, muss sich wirklich nicht wundern, dort eher unwillkommen zu sein.

Es geht nicht darum ob solche Personen aus dem Camp fliegen oder dort bleiben dürfen. Es geht auch eigentlich nicht um das AMS! Es geht um diese Selbstsicht vieler Leute, sie hätten die Welt und die Dinge verstanden (was sie ja vielleicht auch haben), aber gleichzeitig wird kaum Leuten Raum gegeben dies ebenfalls zu verstehen + es ist doch scheiße sich in der Folge als einen besseren Menschen anzusehen! Man kommt nicht "revolutionär"  auf die Welt!

Außerdem:

 

“Stö­ren­frie­de“?

 

Das AMS hat den An­spruch einen Frei­rau­me für alle zu bie­ten. Dabei ist uns wich­tig, dass nie­mand auf ir­gend­ei­ne Art und Weise dis­kri­mi­niert wird: egal ob sich in Form von Ras­sis­mus, Se­xis­mus, Ho­mo­pho­bie, An­ti­se­mi­tis­mus oder sons­ti­ge Weise äu­ßert, ein sol­ches Ver­hal­ten wird auf dem AMS nicht to­le­riert!
Das AMS zieht un­ter­schied­lichs­te Men­schen mit un­ter­schied­li­chen po­li­ti­schen Ein­stel­lun­gen an. Wir fin­den es wich­tig allen die Mög­lich­keit zu bie­ten sich selbst zu ent­fal­ten und wei­ter­zu­bil­den. Den­noch kann es zu Äu­ße­run­gen oder Hand­lun­gen kom­men, die zu kri­ti­sie­ren sind. Wir wol­len Men­schen bei sol­chen Vor­fäl­len nicht so­fort ab­stem­peln oder sie vom Camp ver­wei­sen, son­dern ver­su­chen ihnen durch Dis­kus­sio­nen zu er­mög­li­chen ihre Hand­lun­gen/Äu­ße­run­gen kri­tisch zu hin­ter­fra­gen. Das be­deu­tet aber nicht, dass über jede Grenz­über­schrei­tung dis­ku­tiert wer­den muss; die De­fi­ni­ti­ons­macht der Be­trof­fe­nen bleibt un­an­ge­tas­tet!

 

http://actionmondundsterne.blogsport.de/camp/

"Es geht um diese Selbstsicht vieler Leute, sie hätten die Welt und die Dinge verstanden (was sie ja vielleicht auch haben), aber gleichzeitig wird kaum Leuten Raum gegeben dies ebenfalls zu verstehen + es ist doch scheiße sich in der Folge als einen besseren Menschen anzusehen! Man kommt nicht "revolutionär"  auf die Welt!"

 

Was verlangst Du? Soll mensch den gesammelten Teilnehmern erstmal erklären, dass Nationalismus, Sexismus etc. Scheiße ist? Das ist doch selbstverständlich! Und wer nicht mal das kapiert hat, der sollte auch fliegen...

Schau dich um in Dummland und du siehst wie selbstverständlich das ist!

Wer sein Leben lang kaputt sozialisiert wurde braucht Zeit um das überdenken, hinterfragen und ablegen zu können. 

Wenn du Eltern, Lehrer, Freunde, sonst was hattest, die dir das von Anfang an beigebracht haben ist das ja sehr schön für dich; es ist aber nicht die Regel!!!

Und nochmal: Es geht mir nicht um das AMS!!!! Das ist nur ein Beispiel das ich gewählt habe. 

Nach erneutem Nachdenken:

1. Sry für das nicht gendern. Oder verstoßt ihr mich jetzt?!

2. Ja ich wünsche mir das. Zumindest wenn man von einer sozialen Revolution sprechen will! Ich habe nämlich in einem anderen Fall einen Alltagssexismus (wenn man das so nennen will) angesprochen und wurde dafür nur belächelt!

"Es geht um diese Selbstsicht vieler Leute, sie hätten die Welt und die Dinge verstanden (was sie ja vielleicht auch haben), aber gleichzeitig wird kaum Leuten Raum gegeben dies ebenfalls zu verstehen + es ist doch scheiße sich in der Folge als einen besseren Menschen anzusehen! Man kommt nicht "revolutionär"  auf die Welt!"

 

Es gibt sicherlich auch in der Linken eine gewisse Szene-Arroganz, ebenso informelle Hierarchien. Das mag bedauerlich sein.

Und natürlich sollte mensch "Neueinsteigern" und "Interessierten" gegenüber eine gewisse Rücksicht an den Tag legen. Das machen auch die Meisten, denke ich!

 

Aber wer tatsächlich mit Deutschlandfähnchen und "FreiWild"-Musik daherkommt, darf sich nicht wundern, wenn er zumindest angekackt wird. Wer sowas macht, ist einfach blöd. Wer auf linke Veranstaltungen geht, muss sich nicht unbedingt schon mit linker Politik auseinandergesetzt haben, da sctimme ich Dir wohl bei. Aber er sollte nicht mit rechte Symbolik um sich werfen.

 

Wenn mensch mit einer Bandidos-Jacke zum Hells Angels-Treffen um die Ecke geht, gibt's auch was auf die Zähne...

Dummer Vergleich, aber so ungefähr.

 

Nicht hier rummotzen, sondern mal nachdenken, ob mensch da nicht vielleicht doch einen Fehler gemacht hat!?

Nach erneutem Lesen bin ich zwar nicht sehr zufrieden, hoffe allerdings trotzdem, dass klar wird was ich äußern will.

nein...mir ist so überhaupt nicht klar was du äussern willst.auf der einen seite willst du leute mit einbeziehen die deutschlandfahne am auto haben und freiwild hören.da glaube ich zwar nicht dran,weil freiwild einfach die größte spackenband sind die momentan in den charts zu finden ist und ihrer hörer meistens ziemlich lernsressistent wirken,aber gut:ich war nicht dabei und will es deshalb nicht beurteilen.

auf der anderen seite machst du ein fass auf,weil irgendwo popsongs von nena oder britney spears gespielt werden und eine satirekasperband wie die kassierer läuft.

du kreidest das elitäre szeneverhalten der linken(zu recht)an,aber übernimmst dann selbst so szenekrütze-brechwörter wie "punker_innenkneipe".meine fresse,"punker" ist eine erfindung der bildzeitung,das heißt punk oder punkkneipe und ist damit schon geschlechtsneutral!!das ist wieder so komischer linker humor den ich nicht verstehe.

 

das mit der s-bahn ist wohl dämlich,aber was das nun mit diesem treffen zu tun hatte,verstehe ich nicht?

 

und kann man endlich mal wieder mit diesem "männlich sozialisiert",weiblich sozialisiert" gelaber aufhören?es gibt menschen mit penissen und menschen mit vagina und natürlich noch ein paar die sich da irgendwo dazwischen befinden.aber nur weil ich anatomisch ein MANN bin und mich so bezeiche wenn jemand fragt,heißt das doch noch lange nicht das ich die gesellschaftlichen normen und geschlechtervorstellungen akzeptieren oder leben muss.ich bin halt ein sensibler mann mit bisexuellen neigungen,so what?

 

mal ganz ehrlich;ich bewege mich seit 19 jahren (mal mehr mal weniger) im linken (subulturellen) umfeld und bin auch tiersich genervt,aber bei deiner kritik setzt du am besten mal bei dir selbst und deinem linken szenecode gerede an.das verstehe nämlich kein mensch der sich nicht in der linken szene aufhält.

 

und dieses "angst vor kollektiver identifikation"gerede ist mir auch viel zu allgemein.das man sich mit idioten nicht identifizieren kann oder will ist ja verständlich.aber bedeutet "angst" in diesem fall neurose?wäre eine starke solidarische linke(oder was auch immer du für eine wortschöpfung für antikapitalisten/antifaschisten bereithälst)nicht wünschenswert?

ich rede jetzt nicht vom kleinsten gemeinsamen nenner der alle wie bei einem fußballclub verbinden soll,sondern von vernünftigen menschen mit den richtigen zielen.

 

sorry,das ist alles gar nicht so böse gemeint,von meiner seite aus.aber mich nerven linke kritiktexte an linken die anderen linken vorwerfen "szene" zu sein,es aber selber sind.

Du sprichst unterschiedliche Punkte an, also werde ich diese Punkt für Punkt beantworten:

1.  "und ihrer hörer meistens ziemlich lernsressistent wirken" -> genau das finde ich bedenklich! Die Hörer werden in einen Topf geworfen und man spricht ihnen die Fähigkeit des Änderns und Reflektierens ab!

2. Punker_Innen Kneipe: So heißt ein Zelt auf dem Action, Mond und Sterne Camp. Es ist also mehr oder weniger ein Eigenname und ist keine Kreation von mir.

3. Ich richte mich an die Szene, finde es also in Ordnung Szene-Begriffe zu benutzen.

4. S-Bahn: Die Szene agiert mit Überheblichkeit und benutzt dabei Mittel und Wege, die für die meisten Menschen nicht selbst erklärend sind. Sie agiert als Szene in ihrer Blase und hat den Kontakt zu ihrer Umwelt verloren und sucht ihn auch nicht. Redet aber von einer sozialen Revolution.

5. Ich lehne die von Menschen geschaffene und ansozialisierte Aufteilung in männlich und weiblich ab. Meines Wissens ist inzwischen sogar die Biologie so weit zu sagen, dass es diese Geschlechter biologisch tatsächlich nicht gibt. Außerdem will ich vorsichtig sein und niemanden einfach nach seinem Äußeren in Kategorien stecken. Definieren kann sich jeder Mensch dann selbst, oder auch nicht.

6. bei deiner kritik setzt du am besten mal bei dir selbst und deinem linken szenecode gerede an ->Wer sagt ,dass ich diesen Text nicht auch für mich selber geschrieben habe um meine Kritikpunkte klarer zu foprmulieren

7. Auf jedenfall fände ich eine "solidarische linke(oder was auch immer du für eine wortschöpfung für antikapitalisten/antifaschisten bereithälst)" wünschenswert, sehe dabei aber nicht die Notwendigkeit eines kreierten "Wirs", welches in dem Sinnen nicht existiert. 

 

Vlt. konnte ih ein paar Sachen klar stellen.

1.ich finde es sehr löblich das du offen bleiben willst.wenn du dir die zeit nimmst und dich diesen leuten auseinadersetzt passiert vielleicht auch was in deren köpfen-das sollte dann allerdings auch geschehen.homophobe deutschlandabfeierer die freiwild hören einfach kommentarlos in jede struktur einzubinden,halte ich dagegen für weniger gut(so leute verwässern eben auch ganz schnell inhalte wenn man sie einfach walten lässt.)

aber da ich davon ausgehe das du dass nicht gemeint hast gebe ich dir recht-kommt nur oben im text nicht ganz rüber.

2.als ex-punk der immernoch relativ viele sympathien für gewisse teile der punkbewegung hat,komme ich mir bei "punker_innen" einfach verlackmaiert vor.

das ist auch keine wortkreation von dieser gruppe sondern heißt mittlerweile in jedem zweiten hausprojekt so.

finde ich doof weil punk ein geschlechtsneutrales wort ist.ich bin auch nicht humorlos,ich finde es einfach nur nicht witzig und irgendwie nicht mein style.

3.ich fände es okay,wenn mal wieder flyer auf demos verteilt werden würden wo sich nicht jeder 18 jährige nach zwei sätzen denkt:"was zur hölle wollen die eigentlich von mir?"(also irgendwie doch auch ein bischen das was du mit den freiwild-typen meintest,oder nicht?)ich finde es auch völlig okay sexistische,homophobe usw. äusserungen im mainstream-sprachgebrauch zu kritisieren,aber das hat eine eigendynamik entwickelt die mir zu schaffen macht.der sprachgebrauch der linken szene ist mitterlweile so weit vom gesellschaftlichen entfernt,das man niemanden mehr erreicht.ständig kommen neue wortschöpfungen und kreationen zu tage.wenn man sich so wie ich, drei jahre lang aus der linken szene zurückgezogen hat,kommt man schon nicht mehr mit was gerade der trendigste begriff ist.dabei wird oft vergessen das es immer noch wichtiger ist was man sagt als wie man es sagt.

ausserdem weißt du nicht wer hier vielleicht mitliest.

4.jep,das gilt aber für alle möglichen bereiche.auch für den sprachgebrauch der linken szene.

5.sorry,vielleicht ist die biologie soweit,zu sagen das männliche oder weibliche geschlechtsteile nicht zwangsläufig zu einem bestimmten sozialen verhalten führen müssen.aber so viele transgeborene menschen gibt es echt nicht.

und das ich keine kinder gebären kann,einen kehlkopf habe und ein ding zwischen meinen beinen baummelt, kann man wohl kaum leugnen oder ignorieren.natürlich sollte sich jeder mensch selbst definieren können.männer sollten röcke tragen dürfen und frauen kurze haare haben können.aber das ändert doch nichts an meinem geschlecht,nur etwas mit dem umgang daran!

6.okay

7.auch okay

 

ja,danke für deine nicht-arrogante antwort.

kleine Ergänzung. Eigentlich heißt die Kneipe PunkA-Kneipe. Entweder als lateinischen, neutralen Plural oder weil man ein cooles Anarchie-A am Ende malen kann. Nach Generationen mündlicher Überlieferung hat sich das PunkA-Kneipe leider in Punker_Innen Kneipe gewandelt und es werden nervige indy Kommentare darüber ausgetauscht. Naja...Damit sollten alle Probleme gelöst sein ;)