--- Ganz aktuell 12:28 Uhr: 9 Aktivist_innen klettern auf den 100 Meter hohen Braunkohlebagger der blockiert wird ---
Schienen- und Baggerblockaden im Rheinischen Braunkohlerevier – Hunderte Menschen widersetzen sich dem Kohlewahn
Erkelenz, 1.8. 2014. Mehrere hundert Klima-Aktivist*innen beteiligen sich heute an vielfältigen dezentralen Aktionen im Rheinischen Braunkohlerevier. Mit großen und kleinen Blockaden – in luftiger Höhe genauso wie am Boden, mit Sambamusik und Clownerie genauso wie mit Ankettungsvorrichtungen verhindern die Aktivist*innen heute, dass RWEs Kraftwerkspark Kohle verbrennt und damit den globalen Klimawandel verschärft. Schon seit einer Woche findet das Klimacamp im Rheinland statt, auf dem es Bildung, Austausch, und Vernetzung gab zu Themen rund um Klimawandel, Postwachstum, Kapitalis- und Herrschaftskritik und mehr.
Am Tagebau Hambach blockieren zur Zeit mehrere Aktivist*innen die Kohlebahn. Vier Personen sind seit 8.30 Uhr an die Gleise gekettet. Zwei weitere Menschen haben sich von einer Brücke zwischen Morschenich und Merzenich abgeseilt und verhindern so den Kohlezugverkehr. Die Polizei ist dabei, die Blockaden zu räumen.
Am Rande des Garzweiler-Tagebaus bei Borschemich sitzen etwa 80 Menschen vor einen Braunkohlebagger, der dadurch keine Arbeit aufnehmen konnte und beabsichtigen, dort zu bleiben. Zur Zeit nähert sich der Blockade eine Polizeihundertschaft. Heute mittag hat außerdem die BUNDjugend NRW eine symbolische Sitzblockade vor der RWE Werkseinfahrt angemeldet.
„Wir werden nicht hinnehmen, dass Konzerne wie RWE globales Klimachaos verursachen, um Profit zu machen“, sagt eine Aktivistin vom Klimacamp, das momentan bei Holzweiler stattfindet. „Angesichts des drohenden Kollaps von Ökosystemen und Lebensgrundlagen ist unser Widerstand nicht nur legitim sondern unverzichtbar.“
Erst im vergangenen Monat erschien eine Studie von Klima-Allianz Deutschland, Climate Action Network Europe, WWF, die zeigt, das RWEs Kraftwerke Neurath, Niederaußem und Weisweiler zu den größten CO2-Emittenten Europas gehören und alle Bemühungen um Klimaschutz zunichte machen. http://awsassets.panda.org/downloads/dirty_30_report_finale.pdf
Bilder & Ticker
Hier erreicht ihr unseren Ticker:
https://stopptrwe.crowdmap.com/reports/
Bilder von den Aktionen gibt es hier:
https://secure.flickr.com/photos/100963658@N02/sets/72157645681194248/
https://secure.flickr.com/photos/hambacherforst/with/14797606761/
Kurzupdate 15:00 Uhr
Die Blockade bei dem Kohlebunker am Tagebau Hambach ist geräumt. Die Kletteraktivist_innen auf den Gleisen der Hambach Kohlebahn werden gerade geräumt. Zwei Bagger sind weiterhin blockiert, aber die Menschen sind eingekesselt. Bei der Werkstorblockade sind auch noch 20 Menschen. Dort kommt mehr Polizei. Eine Räumung wird wahrscheinlich.
Bilder und aktuelles von den Blockaden im Rheinland
Stand 14:40 Uhr: Derzeit sind 2 Großbagger im Garzweiler Tagebau blockiert. Teilweise sind Aktivist_innen auf die Bagger geklettert, teilweise sitzen sie vor diesen gefräsigen Giganten (im Tagebau). Die Bagger sind 100 Meter hoch und damit die größten Arbeitsmaschinen der Welt. Die Dimensionen werden auf den Aktionsbildern sichtbar. 7-9 Aktivist_innen haben sich vor einem Bagger in Röhren sternförmig aneinander gekettet. Das THW befindet sich im Tagebau. Die beiden Schienenblockaden auf der Hambachbahn sind wieder geräumt. Dort hatten sich Menschen mit Lock-Ons um die Schienen gekettet und von einer Brücke abgeseilt Eine Demonstration der BUND jugend führt zur Zeit eine symbolische Blockade der WErkseinfahrt zum Garzweiler Tagebau durch. Schon jetzt lässt sich als Zwischenfazit ziehen, dass dieser Aktionstag ziemlich erfolgreich ist - aus unserer Sicht, wenn man nicht die komplette Schließung aller Tagebaue als Maßstab setzt, die natürlich eigentlich unser Ziel sein müsste. Bilder von der Schienenblockade gibt es hier. Aktuelle Infos findet ihr unter dem Ticker.
We stay in the hole until you leave it in the hole!
News 18:46 Uhr
Inzwischen wurden die Aktivist_innen auf dem Bagger und im Tagebau geräumt. Die Aktivist_innen an der Abbruchkante des Tagebaus sind noch vor Ort. Wie schon im letzten Jahr werden die Aktivist_innen in RWE-Transportern abtransportiert. Die Blockade vor der Werkseinfahrt vom Tagebau wird in diesen Minuten geräumt.
Heute ist nicht alle Tage, wir kommen wieder keine Frage!