Am heutigen Samstag versammelten sich etwa 90 Antifaschist_Innen bei strahlendem Sonnenschein zu einer Kundgebung vor dem Rathaus in Deizisau (Esslingen). Anlass waren die vermehrten Aktivitäten der selbsternannten „Freien Nationalisten Esslingen“ (kurz: „FNES“) vor Ort.
Die „FNES“ ist eine Gruppe junger Neonazis, die seit Anfang 2013 in der Region Esslingen in Erscheinung treten. Sie fallen immer wieder durch Hetztiraden und Drohungen gegen Asylsuchende, Menschen mit Migrationshintergrund, politisch Andersdenkende und alternative Jugendliche auf.
Bereits Anfang Mai 2014 fand eine erfolgreiche antifaschistische Kundgebungstour durch den Kreis Esslingen statt. Diese thematisierte die Aktivitäten und Rückzugsräume der lokalen Nazistrukturen.
Am Rande der damaligen Tour kam es zu Provokationen von Seiten der Nazis, welche entschlossen von Antifaschist_Innen unterbunden werden konnten.
Um an die vergangenen Erfolge antifaschistischer Arbeit anzuknüpfen und vor Ort präsent zu sein, riefen verschiedene antifaschistische Gruppen und Organisationen dazu auf, am 19. Juli 2014 in Deizisau ein entschlossenes Zeichen gegen rechte Umtriebe zu setzen. Deizisau war in der Vergangenheit wiederholt Schauplatz von körperlichen Übergriffen und Drohungen von Nazis rund um den Kopf der „FNES“, Sascha Teichmann, gegen alternative Jugendliche. Teilchmann ist zudem in Deizisau wohnhaft.
Zur Marktzeit versammelten sich die Kundgebungsteilnehmer_Innen und informierten mit einem Infotisch, verschiedenen Redebeiträgen, Flyern und Stellwänden die Deizisauer Bevölkerung über die örtliche Naziszene und deren Umtriebe.
Hierbei gelang es mit einigen Anwohner_Innen ins Gespräch zu kommen. Musik, Fahnen, Transparente und ein Kreideflashmob ergänzten die Kundgebung.
Die Taktik der anwesenden Polizei sah von vorne herein eine „Null-Toleranz-Linie“ vor. Die gesamte Zeit über zeigte sich die Polizei mit einem großen Aufgebot an Einsatzkräften und -fahrzeugen. Mehrere Einsatzfahrzeuge wurden zudem vor dem Wohnhaus von Sascha Teichmann abgestellt. Laut Einsatzleitung war es in der Nacht vor der Kundgebung zu einer Auseinandersetzung vor dessen Wohnung gekommen, wobei „ein Auto kaputt gegangen ist.“
Zum Abschluss der Kundgebung zog eine lautstarke antifaschistische Spontandemonstration zum Bahnhof. Die Demonstrationsteilnehmer_Innen ließen sich dabei trotz Provokationen der anwesenden BFE-Truppe aus Göppingen nicht von ihrem Weg abbringen und zogen entschlossen zum Endpunkt der Demonstration.
Heute gelang es zu zeigen, dass es in der Region Esslingen kein ruhiges Hinterland für Nazis gibt! Antifaschistische Präsenz kann und muss auch an Orte getragen werden, in denen Nazis viel zu lange ungestört ihre rechte Hetze verbreiten konnten. An diese Erfolge gilt es nun anzuknüpfen und kontinuierlich, entschlossen und vielfältig gegen rechtes Gedankengut aktiv zu werden!
Nazis keine Basis bieten!
Nicht im Kreis Esslingen und auch sonst nirgendwo!
Organisiert den antifaschistischen Widerstand!
Weiter so!
Schöne Aktionen!
Solidarische Grüße ausm Osten!
Weiter so! Nazis knacken
Solidarische Grüße aus dem Süden!
Nettes ding - gerne öfter =)