Friedensdemo der Palästinensergemeinde & der SDS von Salafist_Innen gestört!

Gestern, am 18.07.2014, gab es auf dem Kölner Roncalliplatz eine Kundgebung für den Frieden im nahen Osten und die Freiheit der Palästinenser. Trotz sehr gute Beteiligung wurde die Kundgebung, zum Teil massiv, von Salafist_Innen gestört. Die angespannte Situation hätte beinahe zum Abbruch der Veranstaltung geführt.

 

Gestern, am 18.07.2014, gab es auf dem Kölner Roncalliplatz eine Kundgebung für den Frieden im nahen Osten und die Freiheit der Palästinenser.

Die Veranstaltung war, mit mindestens drei- bis vierhundert Menschen gut besucht. Neben den Palästinensern waren viele Fahnen aus dem Balkan und dem nahen Osten präsent. U.A. aus Saudi-Arabien, Albanien, dem Libanon und der Türkei haben sich Leute, zumindest Anfangs, solidarisch mit der Friedensdemo der Palästinensergemeinde Köln e.V. und dem Sozialistisch Demokratischen Studierendenverband gezeigt.

Daneben die, durch die große Masse sich solidarisierender Menschen, eher als Randerscheinung auftretenden Kölner Linken. Auf der Kundgebung waren die MLKP, die SDAJ, die DIDF, die Rote Aktion, die Linke (PDL), grüne- und rote Antifas und einige wenige Autonome erkennbar.

Bereits vor dem Anfang der eigentlichen Kundgebung, schallte die 'Internationale Solidarität' gegen 'Allahu akbar' an.

 

17:30 Uhr begannen die ersten Redebeiträge über das Mikrophon.

Redner_Innen verschiedener Gruppierungen betonten in ihren Beiträgen immer wieder, dass sie sich für die Freiheit und den Frieden für alle Menschen in Palästina/Israel einsetzen.

Kriegerische Handlungen beider Seiten wurden als Kontraproduktiv bezeichnet und weiterhin scharf kritisiert.

Es folgten Darstellungen der israelischen Armee als „klare Übermacht“ die, „egal ob als Bodenoffensive oder in Form von Luftschlägen nichts in Gaza verloren hätten“. Die „dilettantischen Angriffe der Hamas“ wurden von einem Sprecher als „terroristische Akte“ betitelt, aber als „Taten der Verzweiflung“ abgetan.

Insgesamt blieben Antizionistische und allgemein Antisemitische Kampfparolen und Reden vom Lauti komplett aus.

 

Von einem Redner wurde die Solidarität der Staaten gegenüber dem Palästinensischen Volk in Frage gestellt. Insbesondere die anwesenden Mitglieder türkischer Gemeinschaften fühlten sich provoziert und verschafften ihrem Unmut lauthals Ausdruck.

Die Stimmung begann ab diesem Punkt umzukippen. Die Anzahl an lautstarken Muslimen hatte über die Zeit zugenommen. „Allahu akbar“ Rufe begannen dominanter und für die Veranstaltung störend zu werden.

Die Palästinensergemeinde Köln e.V. versuchte, mit Bitten an die Muslime, die Aufmerksamkeit zurück auf die Redner_Innen zu lenken. Das wurde mit Buhrufen quittiert. „Ihr helft uns so nicht!“ So ein Mitglieder der Gemeinde. „Wir sind die Palästinenser. Wir sind Muslime wie ihr, aber auch Christen und Konfessionslose Palästinenser gibt es!“

Ein Salafist riss einer Rednerin schließlich das Mikrophon aus der Hand. Der muslimisch geprägte Block buhte, als ihm das Mikrophon wieder abgenommen wurde. Und leider lies sich die Rednerin von der Situation provozieren. „Haltet doch einfach die Fresse!“ schrie sie über die Anlage. Der Lauti kam danach mindestens noch einmal in Bedrängnis. Eine erneute Übernahme gelang aber nicht.

Die Rufe der Muslime und der Salafisten wurden immer lauter und dominanter. Ein Redebeitrag musste sogar abgebrochen werden. Die Situation war äußerst angespannt.

Die Palästinensergemeinde bat wiederum, mit der Drohung die Versammlung ansonsten beenden zu müssen, um Ruhe.

Die Situation spannte sich weiter an, als um eine Schweigeminute gebeten wurde. Viele Muslime waren mit diesem Aufruf nicht zufrieden. „Dann sollen die doch ihre scheiß Schweigeminute machen!“ rief ein Jugendlicher. Viele schlossen sich seiner Meinung an und verlangten lautstark, die Schweigeminute störend, nach Rufgebeten.

 

Vom Lauti ausgehend gab es, während den letzten Redebeiträgen versuche zur Deeskalation. „Free free Palestine!“ „Freiheit für Gaza!“ „Freiheit für Palästina“ usw. Diese Parolen wurden von durchwegs allen unterstützt.  So konnten auch die Salafist_Innen und die lautstarken Muslime in einen gemeinsamen Sprachchor eingebunden werden. 

Störenden Rufe gab es aber weiterhin.

 

Der Facebook-Aufruf, eingerichtet vom SDS, wurde schon fast eine Woche im Voraus als eine Plattform für Pöbeleien auf niedrigstem Niveau genutzt. Rassistische, kriegsverherrlichende, volksverhetzende Propagandamaterialien wurden dort ausgetauscht. Darunter dreiste lügen, falsche Behauptungen und teilweise geschmückt mit offenkundiger Blödheit. - Typisch Facebook halt...

Der SDS hat den Aufruf wohl manuell nach der Kundgebung gelöscht.

Der Sozialistisch Demokratische Studierendenverband der Linken hatte in seinem Aufruf deutlich darauf hingewiesen, dass es sich um eine Antikriegskundgebung handeln würde.

 

Die Veranstaltung endete, nach Wissensstand des Schreiberlingens, ohne Eingriff der Polizei und ohne körperliche Auseinandersetzung.

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"Vom Lauti ausgehend gab es, während den letzten Redebeiträgen versuche zur Deeskalation. „Free free Palestine!“ „Freiheit für Gaza!“ „Freiheit für Palästina“ usw. Diese Parolen wurden von durchwegs allen unterstützt.  So konnten auch die Salafist_Innen und die lautstarken Muslime in einen gemeinsamen Sprachchor eingebunden werden. "

... ganz großes Kino. Ich bin mir sicher alle anwesenden hatten da die Vorstellung eines emanzipatorischen Projektes "Palästina" vor Augen in dem alle Menschen im Kommunismus friedlich gemeinsam leben können... der kleinste gemeinsame Nenner, der keiner ist halt... hahaha.

Das heißt Salafisten, das BinnenI kannst dir sparen. Ich sag dir auch den Grund. Ja, es gibt Frauen bei denen, zumeist daran zu erkennen, das sie sich vollverschleiern. Doch wie das bei denen traditionell so läuft, Frauen haben bei denen ncht viel zu melden. Wie auch? Schließlich folgen sie einen othodoxen Steinzeitislam. Daher reicht Salafisten völlig aus. Und sie selbst würden darüber nur die Nase verziehen, diese blöden Kuffar, wenn wir erstmal die Macht haben.......

schon in der facebook veranstaltung haben sich salafisten angekündigt, nach massiven antisemitischen übergriffen in anderen städten wurde der sds aufgefordert, diese demo abzusagen und sie fand trotz allem statt.

in der demo gab es mehrere isis und hamas flaggen sowie unzählige holocaustrelativierende plakate.

wer bolschewistisch versucht durch stellvertreterpolitik die massen zu mobilisieren sollte sich ncht wundern wenn die massen (in diesem falle pro gaza poc) das nicht so einfach mit sich machen lassen und ne eigene meinung haben.

abgesehen davon dass auch die "linken." gruppen absolut antisemitische inhalte in ihren redebeiträgen verbreitet haben...

guckt euch die fotos an, einfach nur eckelhaft

https://www.flickr.com/photos/strassenstriche/sets/72157645755373252/

 

in anbetracht dessen was in essen, göttingen und co an angriffen auf jüdische und israelsolidarische menschen passiert ist, sollte sich jede emanzipatorisch denkende person von dieser art von "friedensdemo" distanzieren.

Hallo,

 

deine Behauptungen kann ich so nicht unkommentiert stehen lassen.

Es ist insofern richtig, dass es Salafistische Gruppierungen und die mit ihnen kommenden Antizionistischen/Antisemitischen Inhalte gab. In diesem Kontext eben auch die von dir richtigerweise angesprochenen Fahnen. Die ich, fahrlässiger Weise, in meinem Artikel nicht erwähnt habe...

Auch viele der Palästinenser_Innen haben sich mit sehr provokanten Sprüchen auf, sagen wir zumindest, sehr dünnes Eis gewagt.

Genau so gab es anwesende Demonstrant_Innen, welche absolut naturgemäss für so eine Veranstaltung, versucht haben ihre ziemlich primitive, offenkundig rassistische Meinung zu publizieren. -> Das geht aus den Bildern genau so auch hervor. Allerdings ist in dieser, von dir geposteten Bilderreihe ebenfalls die „Kölner Klagemauer“ zu sehen, die definitiv nicht auf der eigentlichen Kundgebung war. Die standen an ihrem üblichen Ort. Nämlich auf dem Domhof kurz vor der Einkaufsmeile.

 

Keiner der mir bekannten „bolschewistischen“ Gruppierungen hat sich öffentlich Antizionistisch/Antijüdisch positioniert.

Die Behauptung, es hätte rassistische Äusserungen der Redner_Innen gegen Juden oder Israelis gegeben ist sachlich schlicht falsch. Es gab scharfe Kritik am Staat Israel, seiner Politik gegenüber den Palästinensern und seinem Vorgehen in Gaza. Da müsste jetzt schon ein konkretes Zitat folgen.

Die einzige, wirklich offenkundig rassistische Äusserung am Lauti habe ich im Artikel beschrieben.

 

Ein urteilendes Bild über das Verhalten der SDS zu anderen Demonstrationen steht mir an dieser Stelle nicht zu.

Abschliessend möchte ich mich klar von jedem Rassismus distanzieren.

 

Jeder Mensch, egal woher, hat ein Recht auf ein Leben in Freiheit, Unversehrtheit und Selbstbestimmung. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

Zitat vom SDS (facebook veranstalter): "Wir haben als SDS Köln zusammen mit anderen Organisationen den Aufruf zu dieser unterstützt. Wir bedanken uns herzlich an alle die uns dabei geholfen haben, ein Zeichen für Freiheit, Gleichheit und Frieden im Nahen Osten auch in Köln zu setzen."

 

genau das hatten sicher alle vor Augen :) wie mensch sich bettet so liegt mensch 

Die „dilettantischen Angriffe der Hamas“ sind also „Taten der Verzweiflung“, alles klar.

 

Ganz schön dilettantisch und verzweifelt, wenn bekennende Antisemiten Tausende hochmoderner Raketen horten und dann in Schwärmen bis Tel Aviv und Jerusalem schießen. Fragt doch mal bei Ismael Haniyeh oder den Qassam-Brigaden nach, die werden euch schon bescheid stoßen von wegen verzweifelt!

Mal ganz abgesehen von Khaled Mashaal, der den Jihad gegen den zionistischen Feind aus Luxushotels u.a. in Qatar steuert. Die 4 Millionen-Dollar-Villa in Syrien, die er sich vor dem Bürgerkrieg zugelegt hat, ist jetzt wohl nichts mehr wert. Was muss der Mann verzweifelt sein!