„Ihr System muss verschwinden“ - EZB-Eröffnungsfeier erst 2015

Erstveröffentlicht: 
28.06.2014

Zum ersten Mal stellt sich die Europäische Zentralbank ihren Kritikern: Die Aktivisten von Blockupy werfen dem Institut vor, es schütze die Banken und schade den Bürgern. Direktor Benoît Cœuré verteidigt die Euro-Rettungspolitik: Ohne die EZB wäre alles viel schlimmer gekommen

 

Es ist das erste Mal: Mischa Aschmoneit, Mitglied der Interventionistischen Linken, und Werner Rätz, Gründungsmitglied von Attac Deutschland, passieren die Sicherheitssperre der Europäischen Zentralbank (EZB) im Frankfurter Eurotower. Normalweise demonstrieren die beiden Aktivisten vor dem EZB-Hochhaus. Sie machen die Politik der EZB mit dafür verantwortlich, dass die Armut in Europa gewachsen ist.


In diesem Streitgespräch, das die SZ moderierte, konfrontierten sie EZB-Direktor Benoît Cœuré direkt mit ihrer Kritik.

 

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SZ: Ihnen geht es also um die Ungerechtigkeit in der Gesellschaft?
Aschmoneit: Ganz genau. Es handelt sich nicht nur um Materielles, sondern auch um den Verlust von Würde. Wenn ein alter Mann betteln muss, dann ist das unwürdig. Das ist nichts gegen Sie persönlich, Herr Cœuré, aber Ihr System muss verschwinden.

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Welche Protestaktionen planen Sie als Nächstes?
Aschmoneit: Wir sagen Ihnen sehr offen, was wir vorhaben: Wir wollen Ihre Einzugsparty in das neue Gebäude blockieren, das werden wir höflich, freundlich, aber zupackend tun. Sagen Sie uns auch, wann die Party stattfinden wird?
Cœuré: Das ist noch nicht entschieden, es gibt noch kein Datum. Wir werden voraussichtlich im November mit dem Umzug beginnen, aber die Feierlichkeiten werden sicherlich nicht mehr 2014 stattfinden, sondern im nächsten Jahr.