March for Freedom erreicht Belgien

Grenzübertritt nach Belgien bei Steinfort.

Nach der gewaltsamen Auflösung des Protestes des "March for Freedom" beim EU-Innenministertreffen am vergangenen Donnerstag in Luxemburg, verlief der heutige Grenzübertritt nach Belgien ohne weitere Vorkommnisse. Gegen 12 Uhr mittags brach der Refugee-Marsch von ihrem Camp im luxemburgischen Steinfort auf nach Belgien. Begleitet von UnterstützerInnen aus Luxemburg, Deutschland, Holland, u.a. erreichten sie Arlon. Die Polizei ließ sich weder auf luxemburgischer, noch auf belgischer Seite blicken.

An der Statue des Königs Leopold II. wurde spontan eine "Verschönerungsaktion" durchgeführt. Leopold II. erklärte sich am 23. April 1885 zum Eigentümer des Kongo-Freistaates. Das Land wurde sukzessive kolonialisiert, die einheimische Bevölkerung zu Zwangsarbeit herangezogen, schwer misshandelt und getötet. Die Systematischen Massaker an geschätzt 10 Millionen Menschen gingen als die „Kongogräuel“ in die Geschichte ein.

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"Die Polizei ließ sich weder auf luxemburgischer, noch auf belgischer Seite blicken."

 

Stimmt nicht ganz. Am Stadteingang von Arlon wurde der Marsch von Cops angehalten, die in einem nicht als Polizeiauto erkennbaren Wagen saßen. Leute haben dann mit ihnen geredet und irgendwann ist mensch weitergelaufen. Ob sich mit den Cops geeinigt wurde oder ob mensch einfach so weitergelaufen ist (war ja schließlich nur ein Auto), kann ich nicht beurteilen, da ich das Gespräch mit einigem Abstand beobachtet habe und mir auch nur sagen gelassen hab, dass Cops dadrin sitzen.

Auf luxemburger Seite waren an diesem Tag keine Polizisten auszumachen, nicht einmal an der Wache in Steinfort selbst ließen sie sich blicken. Der Grenzübertritt blieb gänzlich unbehelligt. Auf der Straße nach Arlon kam lediglich ein Kleinbus vorbeigefahren, der das Geschehen auch nicht weiter beachtete. Am Ortseingang zu Arlon parkte ein mutmaßlicher Zivi-Wagen, in dem offenbar nur eine Person saß, die keinerlei Anstalten machte auszusteigen oder den Zug in irgendweise am Weitergehen zu hindern. Was dort mehrere Minuten mit dem Fahrer im Wagen diskutiert wurde, kann ich nicht sagen, aber es war mit Sicherheit keine Verhandlung darüber, ob und wie der Marsch weiterlaufen darf, denn das hat er ohne irgendwelche Einschränkungen dann auch machen können. Bis zur Mittagspause und selbst bei der Schlammattacke auf das Leopold-Monument war nirgends ein Cop zu sehen.