[FR] 120-140 Menschen setzen Zeichen gegen Rassismus

[FR] 120-140 Menschen setzen Zeichen gegen Rassismus

Am Mittwoch, den 28. Mai 2014, versammelten sich zwischen 120 und 140 Menschen vor den Räumlichkeiten der Stadtredaktion der Badischen Zeitung in der Bertoldstraße, um ihren Protest gegen die Berichterstattung der BZ in den vergangenen Wochen und gegen die daraus resultierende rassistische Stimmung in Freiburg deutlich zu machen.

 

Aufgerufen hatte das „Bündnis gegen rassistische Zustände”, das sich in der vergangenen Woche formiert hatte. Anlass war die Vielzahl an Artikeln, in denen sich die Badische Zeitung in den letzten Wochen mit einem vermeintlichen Anstieg der Kriminalität in Freiburg beschäftigte. In fast allen dieser Artikel wurde eine Verbindung zur gestiegenen Anzahl unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge in Freiburg hergestellt.

 

Die mangelnde Sensibilität gegenüber der Lebensrealität dieser Menschen und das unkommentierte Nebeneinander von Kriminalitätsraten und Flüchtlingszahlen hatte dabei den Boden für eine rassistische Stimmung in Freiburg bereitet, die sich in den Kommentarspalten des Onlineauftritts der Badischen Zeitung und bei Facebook manifestiert. Auf Grundlage dieser Stimmung hatte sich in der vergangenen Woche gar eine als “Zivilpatrouille” bezeichnete Bürgerwehr formiert, die erst nach einer Intervention der Polizei wieder verworfen wurde. Auf diese Situation und den Zusammenhang zwischen einer zunächst „nur” tendenziösen Berichterstattung und dem Aufbrechen der rassistischen Ressentiments in der “Mitte der Gesellschaft” wollten die insgesamt 14 Freiburger Gruppen aufmerksam machen, die den Bündnisaufruf unterstützten.

 

Trotz technischer Probleme konnte am Mittwoch mit den Redebeiträgen des Bündnisses, der Grünen Alternative Freiburg und des AStA-Vorstands ein starkes Zeichen gesetzt werden. Wir bedanken uns bei allen, die dem Aufruf gefolgt sind.

Stimmen von Teilnehmer*innen der Kundgebung sowie einen Mitschnitt des Redebeitrags des AStA-Vorstands gibt es bei Radio Dreyeckland.

Außerdem hat RDL einen unbegleiteten minderjährigen Flüchtling interviewt.

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