- Offener Brief -
an die Botschafterin Palästinas Dr. Khouloud Daibes
Gegen die Kriminalisierung von BDS-AktivistInnen!
Wir erklären uns solidarisch mit den beiden Aktivisten der internationalen Kampagne Boycott, Divestment and Sanctions (BDS) und ihren beiden Begleitern, die am 12.04.2014 von Sicherheitskräften der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) verhaftet und brutal geschlagen wurden.
Sehr geehrte Frau Botschafterin,
am 12.04.2014 wurden während eines friedlichen Protests gegen den Auftritt der indischen Tanzgruppe „Kathak“ im Al-Kasaba Theater in Ramallah die beiden BDS-Aktivisten Zaid Shu’aibi und Fajer Harb und deren am Protest unbeteiligten Begleiter Fadi Quran und Abd al-Fatah Hamayel von Sicherheitskräften der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) brutal geschlagen und verhaftet.
Die Tanzgruppe war tags zuvor in Tel Aviv aufgetreten, wodurch sie sich an der Normalisierung Israels beteiligte, wie der leitende Repräsentant der BDS-Bewegung, Omar Barghouti, bestätigt. Der Auftritt der Tanzgruppe missachtet den akademischen und kulturellen Boykott Israels (PACBI), zu dem die palästinensische Zivilgesellschaft am 06.07.2004 aufgerufen hat. Omar Barghouti wies darauf hin, dass ungeachtet dessen, was Israel praktiziert, und ungeachtet der Anfeindungen gegen die Kampagne in anderen Ländern, die Palästinensische Autonomiebehörde nun erstmalig einen BDSAktivisten verhaftet hat.
Den BDS-Aktivisten und ihren Begleitern wurde im Anschluss an ihrer Verhaftung auf der Polizeistation ein Rechtsbeistand verweigert, sie wurden Augenzeugen wie die Polizei andere Häftlinge schlug und es wurde Druck auf sie ausgeübt, eine Aussage zu unterschreiben um freigelassen zu werden. Als sie dies verweigerten, wurden sie über Nacht inhaftiert und am nächsten Tag einem Richter vorgeführt, der ihnen ihre Anklage verlas. Dieses Mal wurde ihnen ein Rechtsbeistand erlaubt. Die Anklage legt ihnen Straftaten nach Jordanischem Strafgesetz Nr. 16 von 1960 zur Last, darunter das „Stören des Friedens“ und die „Störung der öffentlichen Ordnung“. Später wurden sie auf Kaution freigelassen. Am 28.05.2014 soll ihnen vor einem Gericht der Prozess gemacht werden.
Wir, die unterzeichnenden Gruppen und Privatpersonen, die seit Jahren in der internationalen Solidaritäts- und BDS-Bewegung für die Freiheit und Gleichheit der PalästinenserInnen kämpfen, verwehren uns gegen jeglichen Versuch die BDS-Bewegung insgesamt und einzelne BDSAktivistInnen zu kriminalisieren. Wir unterstützen die öffentliche Erklärung von Amnesty International vom 25.05.2014 (MDE 21/003/2014), in der es heißt, dass „friedliche Äußerung und Protest niemals als Straftatbestand geahndet werden darf und Inhaftierung immer eine unangemessene Einschränkung der freien Meinungsäußerung ist“. Ferner ist die verlautete Misshandlung der BDS-Aktivisten und ihrer Begleiter wie auch die der anderen geschlagenen Häftlinge mit rechtsstaatlichen Grundsätzen unvereinbar. Es drängt sich der Verdacht auf, dass die BDS-Aktivisten und die möglicherweise mutmaßlichen Aktivisten für ihren politischen Protest bestraft werden sollen.
Wir fordern die Palästinensische Autonomiebehörde daher auf, alle Anklagen gegen die oben namentlich genannten BDS-Aktivisten und ihre Begleiter sofort fallen zu lassen und eine unabhängige und unparteiische Untersuchung ihrer Misshandlungsvorwürfe zu gewährleisten. Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, müssen die Verantwortlichen für die Misshandlungen strafrechtlich belangt werden. Sie als Repräsentantin des Staates Palästina in Deutschland fordern wir auf, diesen offenen Brief der Führung der Palästinensischen Autonomiebehörde (ggf. in arabischer oder englischer Übersetzung) zur Kenntnis zu bringen.
Die öffentliche Erklärung von Amnesty International (MDE 21/003/2014) fügen wir unserem Schreiben bei.
Mit freundlichen Grüßen,
gez.
BDS Berlin
Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost e.V.
AK Nahost Berlin
Palästinakomitee Stuttgart e.V.
Aktionskreis Palästina / FFM (KoPI-Mitglied)
AK Palästina Tübingen
Deutsches Netzwerk EAPPI
Institut für Palästinakunde e.V. (Bonn)
Handala e.V. Studentische Initiative Palästinas in Deutschland (KoPI-Mitglied)
AKtion Gerechter Frieden Nahost
Günter Schenk, CJACP Strasbourg/Deutsch-Arabische Gesellschaft e.V.
Prof. Dr. Norman Paech, Hamburg
Shir Hever, Alternative Information Center, Jerusalem/Göttingen
Sönke Wandschneider, DIE LINKE: BAK Gerechter Frieden in Nahost
Winfried Belz, Palästina/Nahost-Initiative Heidelberg
Verena Rajab, Palästinakomitee Stuttgart e.V.
Attia Rajab, Palästinakomitee Stuttgart e.V.
Nael Alqassis - MADEinPALESTINE.de
Martin Breidert, Bad Honnef
Rüdeger Baron
Cynthia Beatt, Berlin
Jenny Misterek, Handala e.V. Marburg
Netali Kidane, Handala e.V. Marburg
Claudia Karas, Frankfurt
Quirin Kern, Handala e.V. Marburg
Elisabeth Gollwitzer, Nürnberg
Rudolf Schär, Winterthur, Schweiz
Francisco Simon, AKtion Gerechter Frieden Nahost
commander obvious
aha, der bds-führer bestätigt also dass man sich durch die tanzaufführung an der "Normalisierung Israels" beteiligt? was ist denn das für eine aussage? klingt ein wenig, als ob leute die in israel leben (was ja im übrigen auch araber_innen sind) kein recht auf ein normales leben, geschweige denn unterhaltung haben.
oh und eines noch: ist der bds-verein jetzt wenigstens um die erkenntnis klüger geworden, dass es menschenrechtssverstöße auch ausserhalb israelischen territoriums gibt?! oder seht ihr da eh wieder israel dahinter?
"I can coexist with Israelis but only when I return home," says
"I can coexist with Israelis but only when I return home," says Nakba survivor
“Kadima!” — a Hebrew word meaning “advance quickly” — is one of the words that Um al-Walid Eid still remembers from the day she, her husband and their two small children, along with the approximately 2,600 other Palestinian inhabitants, were forcibly expelled from the village of Zarnuqa.
Beginning in late 1947 and throughout 1948, Zionist militias and later the Israeli army began the organized expulsion of Palestinians. Some 750,000 Palestinians fled or were expelled from more than 450 from villages, towns and cities in Palestine; the violent dispossession has since been called the Nakba. This catastrophe is marked each year on 15 May — Nakba Day.
http://electronicintifada.net/content/i-can-coexist-israelis-only-when-i...
Halbwahrheiten
Zur ganzen Geschichte gehört aber auch, dass es zu dieser Zeit einen Krieg zwischen Israel und den umliegenden Staaten gab, weil diese die Staatsgründung Israels auf Grundlage des UN-Teilungsplans nicht anerkannten und Israel direkt nach der Ausrufung des Staates angegriffen haben.
Damit soll nicht gesagt werden, dass das was passier tist gut war, aber durch die Verbreitung von Halbwahrheiten trägt man halt nciht zur Aufklärung bei.
Nicht gut
Was hat dieser Artikel auf einer Plattform wie linksunten zu suchen, die von sich behauptet emanzipatorisch zu sein? Sieht man sich die Mitverfasser*innen an, erkennt man nicht gerade egalitäre Bezüge. Z.B. der religiösen Verein EAPPI Deutschland, zu deren Entsendeorganisation Pax Christi gehört. Was hat das bitteschön auf einer linksradikalen Plattform zu suchen? Religiöse Vereinigungen sind per se hierarchisch und partiarchisch. Und das soll kein Grund sein um diesen Artikel zu entfernen? Na danke, linksunten, du enttäuschst mich.
Außerdem besitzt die BDS-Kampagne nachweislich direkte und indirekte Beziehungen zur Hamas. Das ist z.B. aus dem letzten Monat erschienenem Zeitungsartikel über die "Israel Apartheid Week" von BDS zu entnehmen: http://www.jpost.com/Opinion/Columnists/The-world-from-here-Hamas-and-BD....
So eine Organisation ändert sich nicht über Nacht!
Ein Zitat aus der Jungle World zur weiteren Überlegung:
"Dass Anhänger der Kampagne zumindest gelegentlich auch die Grenzen zum Rassismus überschreiten, zeigte sich, als im Februar an der Universität von Oxford George Galloway, ein Abgeordneter der linken »Respect Party« und Unterstützer der BDS-Kampagne, eine Diskussionveranstaltung verließ, weil einer der Teilehmer Israeli war. »Ich erkenne Israel nicht an, und ich diskutiere nicht mit Israelis«, sagte Galloway und ging." (http://jungle-world.com/artikel/2013/12/47363.html)