[S] Revolutionäre Beteiligung bei Blockupydemo

Der revolutionäre Block beim Start

Um die 2000 Menschen gingen am 17. Mai im Rahmen der Demonstration „Macht.Europa.Anders“ in Stuttgart auf die Straße. Ein breites Spektrum linker Bewegungen und Organisationen beteiligte sich an der Demo und Aktionen des zivilen Ungehorsams. Ein relativ großer und kämpferischer Revolutionärer Block setzte militante Akzente.

 

Der Stuttgarter Beitrag zum bundesweiten Blockupy-Aktionstag, war geprägt durch viele explizit antikapitalistische Akteure. So bildeten der Blockupy-Block und der Revolutionäre Block, an den sich die GenossInnen der DKP anschlossen, einen großen Teil der ganzen Demonstration. Laut und mit vielen roten Fahnen und klassenkämpferischen Parolen, zog die Demo über eine vergleichsweise lange Route durch die Innenstadt. Auf Höhe der regionalen Zentrale der Deutschen Bank, wurden aus dem revolutionären Block heraus Rauch-Bengalos gezündet und mehrere Farbbeutel und Eier auf das Bankgebäude geworfen. Dass leider nicht alle trafen, tat der Stimmung dabei keinen Abbruch. Das solidarische Zusammenstehen der ganzen Demo und die gute Strukturierung des Blocks verhinderten hier ein Eingreifen der Polizei.

 

In mehreren Reden von Ver.di, Aktivistinnen aus Spanien und Griechenland und der Interventionistischen Linken, wurden verschiedene Aspekte der kapitalistischen Krise und ihre jeweiligen Auswirkungen thematisiert. Ein Beitrag von Joe Bauer schlug außerdem den Bogen zum Widerstand gegen Stuttgart-21 und anderen sinnlosen Großprojekten. Die Rede des Antifaschistischen Aktionsbündnis Stuttgart und Region (AABS), befasste sich mit den im Zuge der Krise in ganz Europa erstarkenden rechtspopulistischen Bewegungen, ihrer systemstabilisierenden Funktion und dem notwendigen antifaschistischen Widerstand dagegen.

 

Das massive Polizeiaufgebot, das den ganzen Tag über präsent war und durch das zahlreiche AktivistInnen schon an der Anreise gehindert wurden, konnte nicht verhindern, dass die Innenstadt nach der Demo Schauplatz verschiedener unangemeldeter Aktionen wurde: In diesen wurden u.a. die miserablen Bedingungen in Pflegeberufen und die Produktionsbedingungen in der Textilindustrie thematisiert. Eine andere Gruppe von AktivistInnen widmete sich der besonders krassen Ausbeutung von Arbeitskraft in Zeitarbeitsfirmen. Mitten auf der zentralen Einkaufsstraße, der Königstraße, wurde der gesamte Eingangsbereich der Zeitarbeitsfirmen „Diss“ und „Randstadt“ mit erläuternden Zetteln zu plakatiert, eine Rede gehalten und Flyer verteilt . Unter spontanem Applaus von PassantInnen wurde außerdem „Ausbeutung beginnt hier!“ auf die Straße gesprüht.

(Wie aus dem Internet zu erfahren war wurde das gleiche Gebäude im weiteren Verlauf des Abends offenbar noch nachhaltiger mittels Farbbeuteln markiert.)

 

Insgesamt, trotz etwas geringerer Beteiligung als erwartet, ein dynamischer Aktionstag, gegen kapitalistische Ausbeutung im Allgemeinen und die Abwälzung der Krisenfolgen auf die Klasse der Lohnabhängigen durch die Troika im Besonderen!

Voraussichtlich im Herbst geht es dann gemeinsam nach Frankfurt, um die Eröffnung der Europäischen Zentralbank (EZB) – als zentraler Koordinateurin der europäischen Krisenpolitik – zu blockieren!

 

P.S.: Neben dem Farbbeutelangriff auf das Randstadt-Gebäude am späten Abend, wurde offenbar auch das lokale Büro der rechtspopulistischen AfD in einem Vorort markiert.

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das front transpi des rev. blocks ist irgendwie nicht so gut gelungen. vllt könnte man in zukunft wert auf kräftige farben und starke kontrast setzen...

"Ein relativ großer und kämpferischer Revolutionärer Block setzte militante Akzente." bringt ziemlich gut das fragwürdige Verhältnis einiger Stuttgarter Strukturen zur Idee von Blockupy zum Ausdruck.

kannst du deinen kritikpunkt besser ausführen und ein wenig mit inhalt füllen? bringt immer irgendwie mehr als zu sagen "ihr macht dies und das nicht so gut". etwas konstruktiveres wäre garnicht schlecht :)