Konzertierte Aktionen am 16. und 17. Mai gegen die globalen Ausbeutungsketten Im Rahmen von "may of solidarity" werden wir Kundgebungen und Aktionen des zivilen Ungehorsam vor Apple-Stores in verschiedenen Europäischen Städten durchführen. Wir werden Apple als Profiteur der globalen Ausbeutungsketten angreifen, als Symbol der modernen Auftragshersteller, die vom globalen Lohngefälle profitieren. Die aktuelle Krise produziert Austeritätsprogramme in Europa, die den Reichtum von unten nach oben verteilen und immer mehr Menschen in prekäre Arbeitsverhältnisse zwingen. Gleichzeitig zielt die aggressive Krisenpolitik auf die Verstärkung und Ausweitung der Ausbeutungsbedingungen in der globalen Produktion.
Apple steht als cooler moderner Weltkonzern exemplarisch für die exzessive Ausnutzung des Lohngefälles zum globalen Süden. Apple unterhält selbst keine Fertigungsstätten mehr, sondern lässt seine iPhones und iPads von sogenannten „Auftragsherstellern“ wie Foxconn zu Niedriglöhnen in Weltmarktfabriken in China und anderen Ländern produzieren.
Foxconn ist mit 1,3 Mio Beschäftigten der weltweit größte industrielle Arbeitgeber und Hersteller von über 50% der weltweit produzierten Elektronikprodukte. Das Unternehmen organisiert die industrielle Produktion in einem despotischen Fabrikregime und Apple liefert die Technologie und das Design.
An den Smartphones und Tablets, Notebooks und Desktop-Computern - nicht nur von der Marke Apple - kleben Schweiß und Blut von Millionen meist junger Wanderarbeiter_nnen. Sie müssen zum Überleben ihre Arbeitskraft verkaufen und werden dafür in den kargen Produktionshallen der Elektronikindustrien Asiens, Lateinamerikas und Osteuropas ausgebeutet.
Erniedrigung, Arbeitsstress und Schichtarbeit, niedrige Löhne,
despotische Betriebsführung, Arbeitsunfälle und Krankheiten
charakterisieren diese industriellen Arbeitslager. Doch in den medialen
Versionen einer digitalen Moderne, in den gestylten Werbespots von Apple
oder Samsung hat dieser Horror keinen Platz.
Mit seinen “Zulieferer-Verantwortungsberichten” versucht Apple – mit Unterstützung von Wissenschaftler_innen der Stanford University und anderen Bildungsstätten und Kontrolleuren – sich jeglicher Verantwortung für die Arbeitsbedingungen bei den Zulieferern wie Foxconn zu entledigen. Apple zielt damit vor allem auf "konfliktfreie" Fabriken, doch ist bekannt, dass Arbeiter_innen sich wehren.
Apple ist der führende Akteur im dem Elektronikgeschäft und den dortigen Produktionsketten: Die stete Produktion neuer Modelle und ihre gleichbleibende Qualität ist nur mithilfe extremer Ausbeutung zu realisieren. Die Glaubwürdigkeit des “Zulieferer-Verantwortungsberichts” ist gering und die Unabhängigkeit der Kontrollen ist zu bezweifeln. Apple ebenso Foxconn und andere Zulieferer tragen alle die gleiche Verantwortung für die Arbeitsbedingungen.
Mit unseren Aktionen bei Apple Stores und Shops wollen wir diese Ausbeutungsstrukturen thematisieren und auf die Verweigerungs- und Widerstandsformen der Beschäftigten aufmerksam machen. Im Jahr 2010 haben sich Dutzende junger Chinesischer Arbeiter_innen von Gebäuden der Foxconn-Fabriken in den Tod gestürzt. Die Selbstmorde führten zu verstärkten Kämpfen und zu einer Welle von Aktionen und Streiks, die teilweise Foxconn und andere Arbeitgeber zu Lohnerhöhungen zwangen.
Aktivist_nnen von Solidaritätsgruppen in China, Hongkong und anderen
Ländern wiesen auf die miesen Arbeitsbedingungen und die militärische
Unternehmensführung als Ursachen der Selbstmorde hin. Sie prangerten die
gezielte Spaltung und Vereinzelung der ArbeiterInnen in den Werkhallen
und Wohnheimen an, mit der Foxconn Arbeiter_nnenwiderstand verhindern
will. Doch immer wieder kommt es in den Weltmarktfabriken von Foxconn zu
Unruhen und Streiks, die bislang wenig Öffentlichkeit fanden.
"Solidarität ohne Grenzen" ist einer unserer zentralen Slogans für die transnationalen Aktionstage im Mai. In Rom und Bologna, in Warschau und Poznan, in Frankfurt, Düsseldorf und möglicherweise einigen anderen Städten werden wir am 16. und 17. Mai parallel aktiv werden: Mit Kundgebungen, spontanen Go-ins, mit angekündigten Belagerungen an den Apple-stores und Shops. Wenn möglich, werden wir diese Proteste mit lokalen Auseinandersetzungen und Kämpfen verbinden. Wir sehen unsere koordininierten Aktionen als einen Schritt dahin, unsere Kämpfe auf internationaler Ebene zu verbinden.
No border, no nation – block exploitation!
Aktionen finden in den folgenden Orten statt:
Frankfurt: 16.5.2014, 16 Uhr: Kundgebung und Belagerung des Apple store
Rom: 17.5. Aktionen vor dem Apple store
Bologna:17.5. Aktionen vor dem Apple store
Warschau: 17.5.2014 Aktion vor dem Apple-Shop
Poznan: 17.5.2014 Aktion vor dem Apple-Shop
Düsseldorf: 17.5.2014, 13 Uhr Aktionen vor dem Apple store
No border, no nation – fight exploitation! – Am Beispiel Apple
„Smartphones und Tablets, Notebooks, Spielkonsolen und Desktop-Computer: An all diesen Geräten kleben Schweiß und Blut von Millionen meist junger WanderarbeiterInnen. Sie müssen zum Überleben ihre Arbeitskraft verkaufen und werden dafür in den kargen Produktionshallen der Elektronikindustrien Asiens, Lateinamerikas und Osteuropas ausgebeutet. Erniedrigung, Arbeitsstress und Schichtarbeit, niedrige Löhne, despotische Betriebsführung, Arbeitsunfälle und Krankheiten charakterisieren diese industriellen Arbeitslager. Doch in den medialen Versionen einer digitalen Moderne, in den gestylten Werbespots von Apple oder Samsung hat dieser Horror keinen Platz.“
„Das US-Unternehmen Apple unterhält selbst keine Fertigungsstätten mehr, sondern lässt seine iPhones und iPads von sogenannten „Auftragsherstellern“ wie Foxconn zu Niedriglöhnen in Weltmarktfabriken in China und anderen Ländern produzieren. Dafür liefert Apple das Design und die Technologie, Foxconn organisiert für Apple die industrielle Produktion. Foxconn ist mit 1,3 Mio Beschäftigten der weltweit größte industrielle Arbeitgeber und Hersteller von über 50% der weltweit produzierten Elektronikprodukte. Zu seinen Auftraggebern gehören neben Apple auch viele andere namhafte Produzenten, darunter Canon, Dell, Nokia, Hewlett Packard, Intel, Lenovo, Microsoft, Samsung und Sony.“
Apple ist nach Börsenwert derzeit das teuerste Unternehmen der Welt. Es lebt von seinem Image – iPhones und Airbooks gelten als innovativ, modern und cool. Apple steht konkurrenzlos für die Vision des modernen, qualitätsbewussten und allzeit vernetzten Menschen auf der Höhe der Zeit. Doch der Erfolg von Apple ist nicht allein das Ergebnis eines geschickten Marketing. Vielmehr profitiert dieser Weltkonzern von einer knallharten Ausbeutungsstrategie, die wir auch aus anderen Bereichen der standort-unabhängigen Produktion kennen. Aus der Bekleidungsbranche ist länger und besser bekannt, wie die Konzerne der Textilindustrie ihre Gewinne in erster Linie auf dem Rücken der ProduzentInnen und durch das Lohngefälle zum globalen Süden realisieren.
Brände und eingestürzte Fabrikhallen mit Tausenden von Opfern in Bangladesh, Pakistan oder Sri Lanka haben in den letzten Jahren immer wieder auf tragische Weise deutlich gemacht, wie diese Ausbeutung von vor allem Frauen in Asien organisiert und mit den hiesigen Verkaufsketten verbunden ist. Die hohen Profitraten von Apple basieren auf dem gleichen kapitalistischen Prinzip. Auftragsproduzenten stehen im globalen Wettbewerb um die niedrigsten Produktionskosten, und Apple streicht den übergroßen Anteil der Gewinnspanne ein.
Der herrschende Krisenpolitik drückt sich nicht allein in der Austeritätspolitik aus, also in den sogenannten Sparprogrammen, die eine Umverteilung der Einkommen von unten nach oben bedeuten und die immer mehr Menschen zur Annahme prekärer (Zweit-)Jobs zwingen soll. Der Krisenangriff zielt gleichzeitig auf die Ausweitung und Verschärfung der unmittelbaren Ausbeutungsbedingungen.
Große Teile der standortungebundenen Produktion werden dafür in Niedriglohnzonen ausgelagert. Diese findet man nicht nur im globalen Süden, sondern auch in Osteuropa. „Made in EU“ - unter diesem verkaufsfördernden Label produziert Foxconn mittlerweile auch in Osteuropa – und zwar zu in dortigen Regionen sonst unüblichen Dumpinglöhnen. Und in – wenn auch ungleich kleinerer Dimension – finden sich ähnliche Arbeitsverhältnisse auch hier vor Ort: in deutschen Knästen oder mittels 1-Euro-Jobs.
Gleichzeitig wird versucht, in allen standortgebundenen Sektoren quer durch Europa prekäre Beschäftigungsverhältnisse auszuweiten. Im Bau- oder im Reingungsgewerbe, in der Landwirtschaft oder in der Gastronomie, in der Pflege oder in der Sexarbeit: die sogenannte Dienstleistungsökonomie basiert zu großen Teilen auf Lohndumping in Subkontraktketten, in Scheinselbständigkeit oder mittels Werkverträgen. Indem der Erhalt oder die Verbesserung ihres Aufenthaltsstatus an das Erwerbseinkommen gebunden ist, werden insbesondere MigrantInnen in solche Arbeitsverhältnisse gezwungen.
Von Blockupy Zeil zu Blockupy Apple
Mit Blockupy-Zeil erreichten wir im Sommer 2013 durch Sit-Ins und Blockaden die zeitweise Schließung mehrerer Shops von Textilketten in der Frankfurter Einkaufszone, und protestierten damit sehr öffentlichkeitswirksam gegen die Ausbeutungsbedingungen im globalen Süden sowie gegen die prekären Arbeitsbedingungen der Beschäftigten im hiesigen Einzelhandel.
Daran anknüpfend wollen wir im Rahmen der Blockupy-Aktionstage die oben beschriebene Ausbeutungsstruktur thematisieren und gleichzeitig auf die Verweigerungs- und Widerstands-formen der Beschäftigten aufmerksam machen. Apple-Stores gibt es wohl mittlerweile in den meisten großen Städten Europas und dort vorwiegend in den öffentlichkeitswirksamen Einkaufszonen. In Deutschland gibt es Apple Stores in Augsburg, Berlin, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München, Oberhausen, Sindelfingen
und Sulzbach.
In 2010 stürzten sich Dutzende junger ArbeiterInnen in China von Fabrikgebäuden Foxconns in den Tod. AktivistInnen von Solidaritätsgruppen in China, Hongkong und anderen Ländern wiesen auf die miesen Arbeitsbedingungen und die militärische Unternehmensführung als Ursachen der Selbstmorde hin. Sie prangerten die gezielte Spaltung und Vereinzelung der ArbeiterInnen in den Werkhallen und Wohnheimen an, mit der Foxconn ArbeiterInnenwiderstand verhindern will. Doch immer wieder kommt es in den Weltmarktfabriken von Foxconn zu Unruhen und Streiks, die bislang wenig Öffentlichkeit fanden.
Wir wollen also Apple exemplarisch für die Ausbeutungsbedingungen in der Elektronikindustrie zum Aktionsziel machen und können uns vorstellen, dass sich das Image dieses „coolen modernen“ Weltkonzerns zumindest ankratzen lässt.
Beitrag ist inhaltlich falsch!
Der MacPro wird tatsächlich in Eigenregie gebaut - in der USA
http://techland.time.com/2013/12/19/apple-mac-pro-made-in-the-usa-on-sale/
Was natürlich die Zustände in den China Fabriken entschuldigt!
Man darf aber wohl bessere Recherche erwarten!
Genau diese Nachlässigkeiten in der Argumentation bekommt man dann um die Ohren gehauen.
Es wäre besser, den Text an den Stellen abzuändern.
Presse: neues deutschland
Blockupy nimmt Apple ins Visier. Proteste gegen die Ausbeutungsbedingungen im globalen Süden:
http://www.neues-deutschland.de/artikel/932315.blockupy-nimmt-apple-ins-...
Mehr Presse und Solidarität
junge Welt-Interview zu Apple-Aktionen:
http://www.jungewelt.de/2014/05-15/001.php
Support statement sent by SACOM (Students and Scholars against corporate misbehavior - Hong Kong) in English:
http://www.connessioniprecarie.org/2014/05/16/sacom-hong-kong-supporting...
and translated in Italian here:
http://www.connessioniprecarie.org/2014/05/16/sacom-hong-kong-sostegno-a...
Twitter @Blockupy:
https://twitter.com/Blockupy/status/467252792693116928
Aktion in Frankfurt am Main
Mit "Let´s tackle Apple!" wurde heute zum Frankfurter Apple-Store in der belebten Fressgass´ mobilisiert. Die Glasfassade war gerade notdürftig von weißer Farbe gereinigt worden, die wohl Stunden zuvor geworfen worden war, als ein riesiges Banner die gläserne Fassade erneut verdeckte. Darauf zu sehen chinesische Arbeiterinnen, die für Apple Elektrokleinteile montieren.
Rund 200 Personen versammelten sich vor dem Apple-Store, mit Transparenten - auf Chinesisch hieß es dort"Foxconn-ArbeiterInnen sind keine Maschinen" und mit Flyern, während es zunächst Redebeiträge zu den Ausbeutungsverhältnissen in der Textilproduktion im globalen Süden gab, sowie zur Ausbeutung von Rumänen und Bulgaren auf hiesigen Baustellen und im Reinigungsgewerbe. Neben den Zuständen bei dem Auftragshersteller Foxconn und der Rolle des Profiteurs Apple ging es dann vor allem um die Widerstandspraktiken der dortigen ArbeiterInnen.
Bei einem Quiz mit Fragen zu Foxconn und Apple wurden ein Busticket für den 17.5. nach Düsseldorf gewonnen und ein Gutschein für ein beheiztes Zelt im Camp zur EZB-Eröffnung Ende 2014. Dann wurde es spannend: Wer würde es schaffen, beim Bogenschießen den Apple-Apfel mitten ins Herz zu treffen? Mit lauter Samba-Musik belagerten AktivistInnen dann den Eingang zum Apple-Store, die Bullenkette, die sich dahinter und dann die AktivistInnen wegschob, half zunächst mit, den Eingang des Geschäftes zu verstellen Um den Eingang zu blockieren, hätten aber mehr Leute mithelfen müssen - am besten alle, die zuschauten...
Nach einiger Zeit war dann Aufbruch in Richtung Einkaufsmeile Zeil, das Transparent von "blockupy Zeil" lief vorneweg. Ob es daran lag, dass die Bullen sich dann in Dreierreihen vor die Einkaufsmall "My Zeil" stellten? Machte nichts, denn man wollte eh in den Adidas-Shop schräg gegenüber, die Sambaband stürmte ins Geschäft und sorgte dort für Stimmung, der Eingang wurde dichtgemacht und Redebeitrag und Flyer erklärten die Ausbeutungsbedingungen und Widerstand bei dem größten Schuhhersteller des globalen Südens, der auch für Adidas produziert.
Alles in allem ein recht gelungener Auftakt der Maitage in Frankfurt - die Störung des AfD-Standes auf der Hauptwache zuvor (um 16h) war außerdem sehr erfolgreich verlaufen, aber das ist eine andere Geschichte...
Auswertung Aktionen gegen Apple/Foxconn
Aktionen gegen Apple/Foxconn zur Thematisierung der globalen Ausbeutungsketten fanden am 16.5. in Frankfurt und am 17.5. in Düsseldorf, Bologna, Rom, Poznan und Warschau statt, eine für Mailand angekündigte Aktion wurde kurzfristig abgesagt. Globale Ausbeutungsketten wurden auch in anderen Städten (Aschaffenburg, Nürnberg) aktionistisch aufgegriffen.
In Frankfurt war die Teilnahme mit 200-300 Leuten befriedigend, es hätten aber mehr sein können, um eine eigene Dynamik in Gang zu bringen oder gar einen Flow wie bei Blockupy Zeil 2013 zu erreichen. Ein Ziel der Belagerung war, den Frankfurter Store vorübergehend zum Schließen zu zwingen. Das wurde zwar nicht erreicht, doch boten die Wand aus Polizei und unseren Ketten mit Transparenten für die Kundschaft ein nicht besonders einladendes Bild. In Frankfurt war die Resonanz in der regionalen Presse sehr gut, dort kamen sowohl die Aktionstage als auch das inhaltliche Anliegen der Apple-Aktion gut zum Ausdruck, besonders
öffentlichkeitswirksam waren neben der Blockade die diversen Aktionseinlagen: Quiz-Show, Bogenschießen auf den Apfel sowie Großtransparente.
Der inhaltliche Anschluss an Blockupy-Zeil 2013 gelang zudem mit einer anschließenden nicht angekündigten Aktion, die hervorragend klappte: Es wurde der Adidas-Shop auf der Zeil blockiert, Flyer und Redebeitrag waren vorbereitet.
In Düsseldorf wurden Shops von diversen Textilketten kurzzeitig blockiert und markiert, der Apple-Store und parallel ein benachbarter Klamottenladen wurden über 2 Stunden blockiert. Der Apple-Shop schloss zwar nicht, es gelangten jedoch nur wenige "besonders aggressive" KundInnen hinein.
In Frankfurt gab es im Vorfeld eine Infoveranstaltung zu Apple/Foxconn. Positiv ist insgesamt, dass das Thema der globalen Ausbeutungsketten in der Öffentlichkeit aktionistisch präsent war und dass es sich als Aktionsfeld der Linken weiter etabliert.
Obgleich auch die hiesigen prekären Arbeitsbedingungen bei den Aktionen in Frankfurt und Düsseldorf thematisiert worden sind, waren betroffene Angestellte und Beschäftigte kaum AnsprechpartnerInnen geschweige denn Akteure unserer Aktionen – ein Wunsch für zukünftige Aktionen dieser Art. Für den Textilsektor waren im gleichen Zeitraum VertreterInnen aus Bangladesh und Pakistan in der BRD zu Gast, aber (leider) nicht direkter Teil der Aktionen. Bei den Aktionen in Frankfurt und Düsseldorf wurden auch Soli-Transparente in chinesischer Sprache eingesetzt: zum einen, weil es durchaus eine chinesische Community in deutschen Städten gibt; zum anderen aber vor allem, weil es Bemühungen gibt, unsere Aktionen auch in einigen Kreisen der selbstorganisierten chinesischen Foxconn-ArbeiterrInnen bekannt zu machen. Und Aktionsfotos bzw. ein in Vorbereitung befindlicher Film-Clip sollten sehr viel vermittelbarer sein, wenn Solidaritätsslogans in chinesisch auftauchen.
Die globalen Folgen von Kapitalismus und Krise lassen sich für Blockupy an dem Thema der globalen Ausbeutungsketten gut darstellen, wichtig erscheint uns insbesondere die Verknüpfung mit hiesigen prekären Arbeitsbedingungen zu betonen. Aktionen zum Thema lassen sich nahezu überall durchführen, an einer transnationalen Koordination - wie im Mai of Solidarity im Ansatz versucht - sollte weiter gearbeitet werden. Dass der herrschende Krisenangriff nicht allein aus Austeritätspolitik besteht sondern sich gleichfalls in der Verschärfung der unmittelbaren Ausbeutungsverhältnisse ausdrückt, sollte kontinuierlich weiter thematisiert werden. Insofern halten wir entsprechende Aktionen auch zur Eröffnung der neuen EZB für sinnvoll.