Berlin: 400 Menschen Gedenken Opfern faschistischer Massaker in Odessa

ukrainedemo

Mehrere hundert Menschen haben heute am späten Nachmittag in Kreuzberg mit einer spontanden Demonstration den Opfern des faschistischen Massakers in Odessa gedacht und ihre Solidarität mit den Antifaschist_innen in der Ukraine gezeigt.

 

Immer wieder wurde die Mitverantwortung der deutschen Regierung und insbesondere des SPD-Aussenministers Frank-Walter-Steinmeier an dem faschistischen Progrom vom 2.Mai 2014 betont. Die deutsche Regierung hat gemeinsam mit anderen imperialistischen Nationen in den vergangenen Monaten und Jahren eine zentrale Rolle bei der Destabilisierung der Ukraine und der stärkung der faschistischen Bewegung gespielt. Die von Deutschland mitaufgebaute und unterstütze neue Kiewer Regierung, an der unter anderem die NPD-Schwesterpartei "Sloboda" beteiligt ist, schürt gezielt nationalistische und anti-russischen Stimmungen in der Bevölkerung und führt im Moment eine blutige Militäroffensive gegen die Widerstandsbewegungen im Osten des Landes durch.

Die Demonstration, an der sich unterschiedlichste linke Organisationen aus Deutschland, der Türkei, Kurdistan, Griechenland uns Spanien beteiligten, begann kurz nach 18 Uhr am Kottbusser Tor mit einer Schweigeminute für die Opfer des Massakers von Odessa und der ukrainischen Militäroffensive im Osten des Landes. Im Anschluss wurde ein Brief eines Arztes aus Odessa verlesen, der die grausamen Ereignisse des Tages schilderte und fassungslos machte. Daraufhin sprachen Sevim Dagelen von der Bundestagsfraktion der Linkspartei und ein Gewerkschaftsaktivist und Antifaschist aus Griechenland, der zu einem gemeinsamen Kampf gegen die wachsende faschistische Bedrohung über alle Ländergrenzen hinweg aufrief.

Anschliessend zogen die 300 - 400 Demonstrierenden vom Kottbusser Tor durch die Skalitzer und Oranienstrasse zur Protestmahnwache der Flüchtlingsbewegung am Oranienplatz. Während der kurzen und kraftvollen Demonstration wurde immer wieder auf die Notwendig hingewiesen jetzt eine breite linke, antimilitaristische und antifaschistische Anti-Kriegs-Bewegung aufzubauen und dieses Feld der politischen Auseinandersetzungen nicht den obskuren und nationalistischen Kräften der "neuen Montagsdemonstrationen" aufzubauen. Scharfe Kritik wurde in diesem Zusammenhang auch an dem ohnmächtigen Schweigen der radikalen Linken zu den Ereignissen in der Ukraine artikuliert. "Wenn die radikale Linke nicht in der Lage ist auf der Strasse Widerstand gegen die deutsche Kriegspolitik zu organisieren brauchen wir uns nicht zu wundern wenn die Menschen Rattenfängern wie KenFM oder Jürgen Elsässer nachlaufen." äusserte in diesem Zusammhang ein Vertreter der Antifaschistischen Revolutionären Aktion Berlin.

Kurz vor Acht endete die Demonstration an der Flüchtlingsmahnwache am Oranienplatz, wo zu einem gemeinsamen Kampf gegen Rassismus, Nationalismus, Krieg und das kapitalistische Wirtschaftssystem aufgerufen wurde. Turgay von der revolutionären Flüchtlingsbewegung sprach den hinterbliebenen des Massakers in Odessa in einem abschliessenden Redebeitrag
sein Beileid aus und zeigte den Zusammenhang zwischen Kapitalismus, Faschismus, Krieg und der rassistischen eruopäischen Flüchtlingspolitik auf. Mit einem Appell die Flüchtlinge am Oranienplatz und den Hungerstreik am Alexanderplatz zu unterstützen und in den kommenden Tagen weitere explizit antifaschistischen und antimilitaristischen Proteste gegen die deutsche Einflussnahme in der Ukraine zu organisieren.

ARAB

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Kreuzberger Gedenken an Pogromopfer in Odessa (04.05.14)
https://www.freie-radios.net/63569

Berlin: Bericht von einer kurzfristig organisierten Kreuzberger Demonstration in Gedenken an die 43 Mordopfer von Odessa, die am Freitag, den 2. Mai von Kiewer Regierungsanhänger*innen erschlagen oder bei lebendigem Leib verbrannt wurden.


Ca. 300 Berliner*innen demonstrierten von einem übermäßig starken Polizeiaufgebot begleitet durch den Kreuzberger Kiez.

In dem Beitrag sind Redebeiträge, spontane Grussworte sowie ein vorgelesener Brief aus Odessa enthalten.

Habt ihr die kleine russische Fahne (auf dem Bild zu sehen) auf eurer Demo dauerhaft gedultet?

Ich war auf der Demo und habe die Fahne nicht bemerkt. Anscheinend war sie beim Start vorne. Auf späteren Bildern ist sie nicht zu sehen, z.B. hier (Vorsicht FACEBOOK)  facebook.com/photo.php?fbid=1432324950354628&set=pcb.1432325157021274&type=1&theater

 

Mehrere Redebeiträge gingen inhaltlich zu Putins Regierung genauso auf Distanz wie gegenüber Kiew-EU-USA. Das wurde von der Demo durch Beifall und Parolen beantwortet. Den Redner*innen Nationalismus zu unterstellen, wäre aus meiner Beobachtung falsch.

… die russische Nationalflagge, falls Du die meinst, ist heutzutage weiß-rot-blau und ganz sicher nicht mehr von Hammer und Sichel geziert. Und: nein, die gab's auf der Demo nicht.

 

<°((((<

Auf dem Bild dieses Artikels erkennt mensch eine russische fahne. Und nein die ist nicht weiß-rot-blau sondern weiß-blau-rot.

Auf der Demo wurde ein Bericht eines Arztes verlesen. Dazu gibt es diesen Artikel: "Wie die russische Propaganda Facebook nutzt – Igor Rosowskij, der sogenannte Arzt aus Odessa". Was an dem Artikel dran ist, konnte ich (auch aus Zeitmangel) nicht prüfen, aber vielleicht will das ja mal jemand anderes tun.

… euromaydanpr.com als Quelle erscheint mir jetzt 'mal – ganz ohne weitere Recherche – kaum als geeignete (oder vielmehr exakt passende) Quelle für solch eine Bewertung / Diffamierung …

Na ja, von Russia Today zu zitieren, wie es mehrheitlich zu den Vorfällen in Odessa gemacht wird, ist nicht weniger unparteiisch. Mein Aufruf war, die im Artikel genannten Fakten zu prüfen, nicht ob der Artikelschreiber parteiisch ist. Oder findest Du unparteiische Schreiber? Es geht darum, ob die Fakten stimmen. Die ganannte Facebookseite ist jedenfalls "zur Zeit nicht verfügbar." Seit wann gab es das Facebook-Profile? Gibt es diesen Arzt in Odessa, oder nicht? Wenn die Fakten stimmen, ist es egal, ob die Seite parteiisch ist, auf der sie stehen. Dann ist es auch keine Diffamierung sondern Fakt. Wenn die Fakten nicht stimmen, stimmen sie nicht. Die putinschen Propagandisten können ihre Arbeit bezahlt machen. Schwer dagegen anzukommen, wenn man nicht die nötige Zeit hat.

danke, bilder von der demo sind schon ausgedruckt und auf der gedenkkundgebung fuer die ermordeten in charkow ausgelegt

Antifa-Block auf der überregionalen Demonstration gegen die EU-Krisenpolitik am 17. Mai in Berlin!