Räumungsandrohung gegen Umsonstladen ''Lirum Larum'' in Magdeburg

Umsonstladen ''Lirum Larum'' in Magdeburg

 +++ Räumungsandrohung gegen Umsonstladen ''Lirum Larum'' in Magdeburg +++ Kapitalistischer Kackscheisze entgegentreten +++

 

Update am 9. April: Die Solidemo am 3. Mai ist vorest abgesagt!

 

alles umsonst?!


Zum 30. Juni soll der Umsonstladen Lirum Larum geschlossen werden!

Das lassen wir uns nicht gefallen!

Das Umsonstladenkollektiv und seine Unterstützer_innen rufen für Samstag den 03.05.2014 ab 17.00 zu einer Solidemonstration .
Diese Wird vom Hauptbahnhof starten mit ordentlich Lärm aus dem Lauti und life aufgelegten Platten!!
Weiter geht es durch die Innenstadt und dann an einen noch geheimen Ort an dem dann eine kleine Feier zelebriert wird . Was ihr danach macht ist eure Sache...

Desweiteren wird es ab sofort jeden Freitag Offene Plena (Vorerst im U- Laden) geben, auf denen über weitere Strategien und Vernetzung gesprochen wird!Diese finden immer nach den Öffnungszeiten um 17.00 statt.

Alle sind herzlich eingeladen um ihre Meinungen und kreative Ideen zum Widerstand einzubringen!

 

 

2020 ist das Stichwort!

Die Landeshauptstadt Magdeburg bewirbt sich zur Kulturhauptstadt!
(„Magdeburg sein- Kulturhauptstadt werden!“)

Diese Bewerbung ist jedoch nicht als kulturfördernd zu sehen, denn vorrangig geht es der Stadt Magdeburg nur darum sich selbst aufzuwerten und damit die eigene Vermarktung voranzutreiben, um über die EU- Förderprogramme mehr Geld in die Kassen zu holen!
Dieses Geld wird allerdings nicht in wichtige sozio- kulturelle Projekte gesteckt werden, sondern in den etablierten Kunstbetrieb und kommerzielle Kulturprojekte.
Seit Jahren wird über die Kulturetatkürzungen in der Öffentlichkeit berichtet, über Schließungen von Schulen, sozialen Einrichtungen und anderen kulturellen Orten.
Es geht hier offensichtlich nicht um die Bedürfnisse der Menschen, sondern um Geldfluss, wie wir auch auf der Webseite der „Nationalen Kontaktstelle der Kulturförderung der EU“ sehen.

Dort heißt es :“ Durch das Programm KREATIVES EUROPA leistet die EU finanzielle Unterstützung für die Kulturhauptstädte Europas. Für jede Kulturhauptstadt Europas sind 1,5 Mio. Euro aus dem Programm KREATIVES EUROPA vorgesehen“.

Und das ist das Interessante:

„Aus den Haushaltsmitteln anderer gemeinschaftlicher Politikbereiche, wie etwa der Kohäsionspolitik (Strukturfonds) kann Unterstützung für z.B. Stadtentwicklung gewährt werden“.
(http://www.ccp-deutschland.de/kulturhauptstadt-europas0.html).

Aha … da sehen wir, was gemeint ist. Nämlich eine weitere Kommerzialisierung der Kultur, zugunsten der Stadtentwicklung und zum Nachteil der Künstler_innen und Kreativen!
Denn diese werden im Prozess der Gentrifizierung in der ersten Phase zwar gerne zur Stadtteilaufwertung herangezogen, aber im eintretenden Falle der daraus Folgenden Mietsteigerungen, fallengelassen wie heiße Kartoffeln.

Was hat das mit dem U-Laden zu tun?

Sehr viel sogar!
Denn dieser soll weichen für ein sogenanntes ‘Kreatives Zentrum“, welches die Stadt im Gebäudekomplex der Brandenburgerstraße 9-10 plant, wie aus einer internen Mail der F.H. Leitung
an eine Studierende hervorgeht. (was für eine Ironie!)
Dieses „Kreative Zentrum‘‘ soll wohlmöglich in das Programm „Kreatives Europa‘‘ eingegliedert werden, um aus dem 1,46 Milliarden großen Fördertopf Gelder abzugreifen.


Wie es aussehen soll und was dort passieren wird, ist offiziell noch nicht bekannt, aber aus einem Artikel in der Volksstimme, vom Juli 2013, sehen wir doch schon wo es hingehen soll. “ Das künftige Kultur- und Kreativzentrum "Forum Gestaltung" bietet all jenen einen Ort, die sich an solchen Denkprozessen beteiligen und dazu die Synergien (Zusammenspiel)des Hauses nutzen wollen. Das könnten in der Tat bildende Künstler sein, die hier Ateliers einrichten. Ein junges Filmstudio ist schon vor Ort. Werbeagenturen und Tonstudios bekunden Interesse. Verlage sind möglich, der Offene Kanal kann sich den Einzug vorstellen. Aber auch Architekten, Therapeuten, sogar "kreative" Steuerberater könnten sich einmieten, allein das Gefüge müsste zusammenpassen, harmonieren, sich gegenseitig befruchten - ideell, aber letztlich auch wirtschaftlich.“
( http://www.volksstimme.de/nachrichten/magdeburg/1115317_Ein-Dach-fuer-kr...)

Wie schon gesagt, geht es hier nicht um die Bedürfnisse der Menschen. Denn ebenso wie der Umsonstladen wird auch ein Projekt der AQB Ende 2014 abgesägt, welches sich mit der Hilfe für ältere Menschen beschäftigt, die sich diese andernfalls nicht leisten könnten.

Ein Ersatz ist auch dafür nicht geplant.


Das heißt also, dass ein seit über 11 Jahren bestehendes, selbstverwaltetes Projekt, welches von allen Klassen und Ethnien getragen, besucht und genutzt wird, für den kommerziellen Kunst- und Kulturbetrieb weichen soll.
In der ganzen Innenstadt gibt es keinen kreativen Freiraum wie den U-Laden.

Alles ist für die Vermarktung und Verwertung von Waren ausgelegt; sei es das Allee-Center, die Bars am Hassel oder auch die vielen Kulturstätten.

Unter dem Deckmantel der Kultur können auch die letzten Ecken der Gesellschaft kommerzialisiert und gewinnbringend vermarktet werden !

Mit der Schließung des Umsonstladens bricht auch die Möglichkeit weg, fernab von kapitalistischer Verwertungslogik Güter des täglichen Gebrauchs zu finden..

Der U-Laden ist Politisch!

Der U-Laden war und ist ein Ort der Zusammenkunft, des Austausches und der Begegnung.
Im Umsonstladen gibt es seit seiner Gründung ein enorm kreatives Potential.

Kunst und politisches Engagement sind Allgegenwärtig .

Es wird versucht einen Raum zu schaffen, welcher Menschen vor der in der Gesellschaft existierenden Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit (Rassismus, Sexismus, Antisemitismus, Antiislamismus, Homophobie ,Transphobie etc. ) weitestgehend schützt.


Wenn also die Stadt ein ‚‘kreatives Zentrum‘‘ plant, warum dann ohne den U-Laden?
Warum wurde dem Laden kein Ersatzort angeboten ?

Und weshalb erfahren wir dies erst 3 Monate vor der geplanten Schließung, aus einer zufälligen Email?

Weil sie keinen Umsonstladen wollen !

Er ist nicht erwünscht, weil er keine caritative Einrichtung ist, sondern eine gelebte Kritik an den bestehenden Verhältnissen. Hier wird gezeigt, dass die Gesellschaft auch ohne Geld und Tausch existieren kann.
Der U- Laden tritt den konservativen Kultur- Yuppies tagtäglich auf die Füße und
ist dabei laut, schrill und subversiv.
Das möchte die Stadt nicht
Die Stadt will geordneten Kunstbetrieb und sichere Steuereinnahmen.
Die etablierten Künstler_innen wollen den Status quo erhalten und eine gesicherte Existenz, ohne über kritische Theorien nachdenken zu müssen.

Wir sagen dazu ganz klar:


Das lassen wir uns nicht gefallen.

Wir werden Widerstand leisten!

Wir fordern die Erhaltung des einzigen kreativen, sozialen und kulturellen Freiraums in der Innenstadt.

Wir werden nicht gehen und vor der Stadt auf die Knie fallen!



Kommt alle zur gemeinsamen kreativen Lärm-Demo und zeigt euren Unmut gegenüber der unsozialen Politik in Magdeburg.

Beteiligt euch an den ab sofort jeden Freitag stattfindenden offenen Plena.

Seid kreativ, gründet Gruppen zur Unterstützung, sammelt Spenden für die weitere Arbeit und vor allem:
macht die Thematik bekannt, bei Freund_innen, Familie und in der Öffentlichkeit.!

Alles für Alle und zwar umsonst!

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der Demotermin ist erstmal vorläufig.
Heute wird in einem offenen plenum darüber gesprochen und entschieden.

falls es sich nochmal ändert gibt es bescheid.

Die Demo am 3. Mai ist vorerst abgesagt.

+++ Räumungsandrohung nicht mehr akut++++Demo vorerst Abgesagt++++

Erstmal gute Nachrichten! Der Dekan und der Kanzler der F.H wollen mit der F.H. Leitung in Verhandlungen gehen....ziel: Vorerst Fristverlängerung für jetzigen Standortes bis 30.9. (da das Studierendenprojekt bis dann läuft). Längerfristig wollen sie einen Hochschulbeschluss erreichen, dass der U_laden weiter auf unbestimmte Zeit von der F.H. /Uni respektive Stadt getragen wird... das heißt erstmal Füße still halten und abwarten wie sich die situation entwickelt.... Das offene treffen wird weiterhin stattfinden um , falls es doch keine Verhandlungsbasis gibt schon vorlauf zu haben. Desweiteren wird sich mit den anderen Kämpfen (Studiekürzungen, Räumungen der anderen Projekte) befasst und versucht in diese (die uns alle betrifft und den herrschenden Verhältnissen zuzuschreiben ist) thematisch wie kreativ ein zu bringen! Es ist noch kein Termin für die Verhandlungen angesetzt. Sobald es Neurigkeiten gibt sagen wir bescheid! Anarchistische Grüße Das U-Laden Kollektiv und sein Unterstützer_Innenkreis