Unter dem Motto: „Für ein
humanitäres Bleiberecht! Stoppt die Abschiebungen ! “ findet in
Freiburg am 15. März um 14 Uhr (Start Johanniskirche) eine Demonstration statt.
Im April 2013 haben in Freiburg mehr
als 600 Menschen gegen die drohenden Abschiebungen von etwa 170
Personen, die mehrheitlich aus dem Balkan kommen, demonstriert. Diess
hat deutlich gemacht, dass die lokale Bevölkerung nicht tatenlos
zusehen wird, wie Menschen aus ihrer Nachbarschaft aus ihrem Leben
gerissen werden, um sie ins Elend zu schicken.
Leider hat sich an der prekären Lage Flüchtlinge in Freiburg und auch in anderen baden-württembergischen Städten nichts gebessert: Für etwa 500 Roma in Freiburg ist die „Abschiebung“ nur vorübergehend „ausgesetzt“, d.h. sie leben im prekären Zustand der „Duldung“. Von Mitte Dezember bis Ende Februar bestand ein sogenannter Winterabschiebestopp, zumindest für die meisten Familien mit Kindern. Zurzeit verdichten sich die Hinweise, dass es ab März 2014 zu verstärkten Ausreiseaufforderungen und Abschiebungen kommen wird. Auch in anderen Städten wie Konstanz und Karlsruhe wird diese Angst geteilt, weshalb auch von hier Menschen an der Demonstration teilnehmen werden.
„Niemand flieht ohne Grund!“,
erklärte ein Flüchtling aus Serbien bei einer Veranstaltung des
Forums aktiv gegen Ausgrenzung im Freiburger Theater. Zu den
berechtigten Fluchtgründen müssen endlich auch die Bedrohungen
fundamentaler wirtschaftlicher, sozialer und kultureller
Lebensbedingungen zählen, die wesentlich für ein Leben in
menschlicher Würde sind.
Derzeit geht die Entwicklung allerdings
in eine völlig andere Richtung: Nach einem bereits vorliegenden
Gesetzesentwurf sollen Serbien, Mazedonien und Bosnien-Herzegowina
als sichere Herkunftsstaaten definiert
werden. Das Recht auf Asyl für Menschen aus diesen Ländern würde
de facto komplett abgeschafft. Abschiebungen könnten noch schneller
durchgesetzt werden. Schon jetzt werden solche Asylanträge vom
Bundesamt für Migration im Schnellverfahren bearbeitet und meist
abgelehnt, obwohl einzelne Ausnahmen in Deutschland sowie die
deutlich höheren Anerkennungsquoten in anderen EU-Ländern zeigen,
dass Menschen aus Serbien, Mazedonien und Bosnien-Herzegowina
durchaus asylberechtigt sein können.
Die baden-württembergische
Landesregierung hatte in ihrem Koalitionsvertrag zum Thema
Flüchtlingspolitik angekündigt: „Humanität hat Vorrang“. Auch
die Stadt Freiburg positionierte sich in der Vergangenheit mehrfach
gegen Abschiebung. Trotzdem sind diese und eine menschenunwürdige
Lagerunterbringung von Flüchtlingen in Baden-Württemberg weiterhin
an der Tagesordnung. „Wir fordern diese Humanität nun konkret
ein“, erklärt das Freiburger Forum aktiv gegen Ausgrenzung in
seinem Aufruf zur Demonstration, und verlangt ein humanitäres
Bleiberecht auch für wirtschaftlich, sozial und kulturell
diskriminierte Personengruppen.
Wer sich gegen die
Abschiebungen und Vertreibungen einsetzt, muss sich auch für die
sozialen und politischen Rechte einsetzen. Roma sind die am stärksten
diskriminierte Minderheit Europas. Schon aus einer historischen
Verantwortung heraus muss sich etwas ändern.
Für ein
humanitäres Bleiberecht. Niemand flieht ohne Grund! Abschiebungen
stoppen.
Freiburger Forum aktiv
gegen Ausgrenzung
freiburger.forum@aktionbleiberecht.de
http://www.aktionbleiberecht.de/?p=5537
Unterstützer
Arbeitskreis kritischer Jurist_innen Freiburg
Aktion Bleiberecht im rasthaus
Aktionskreis Internationalismus (AKI Karlsruhe)
Allgemeinpolitische Referat des UStA PH Freiburg
Antirassismus Referat des UStA der PH Freiburg
Bündnis gegen Abschiebungen Mannheim
Deutschkurse im rasthaus
DGB Stadtverband Freiburg
DIE LINKE Freiburg.
Dirk Spöri Freiburg, DIE LINKE. Landessprecher Baden-Württemberg
DKP Freiburg
Elende Bande
Feministische Geschichtswerkstatt Freiburg.
Fraktionsgemeinschaft der Unabhängigen Listen
Freiburger Forum aktiv gegen Ausgrenzung im rasthaus
Freiburger Friedensforum
Hochschulgruppe "DIE LINKE.SDS"
Interventionistische Linke (iL Karlsruhe)
Komitee für Grundrechte und Demokratie‘
Landesarmutskonferenz LAK-BW
Linksjugend ['solid] Freiburg
Medienwerkstatt Freiburg
Medinetz im rasthaus
Netzwerk Recht auf Stadt Freiburg
Prof. Dr. Günter Rausch
SAGA im rasthaus
Studierende der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg im
Studierendenrat
Unabhängigen Frauen Freiburg
VVN-BdA Freiburg