Aufgrund der Blockade von 300 AnwohnerInnen und UnterstützerInnen musste der Gerichtsvollzieher (trotz Begleitung von drei Hundertschaften Bereitschaftspolizei) die Zwangsräumung von Kalle Gerigk aus seiner Dachgeschosswohnung am 20. Ferbruar abblasen. Die Medien berichteten ausführlich und überregional über den beispielhaften Protest gegen Zwangsräumungen und andere Formen der Verdrängung. Uns steht nun die zweite Runde bevor: Am 18. März um 7 Uhr sind alle aufgerufen, auch den zweiten Zwangsräumungsversuch abzuwehren. Dazu werden noch mehr UnterstützerInnen notwendig sein!!! Wir erwarten Euch zur Blockade bei frühmorgendlichem Straßenfest und Frühstücksbuffet.
Am 20. Februar 2014 sollte Karl Heinz Gerigk (Kalle), der seit 32 Jahren eine Dachgeschosswohnung im Kölner Agnesviertel bewohnt, zwangsgeräumt werden. Der Vermieter und Immobilienmakler Marco Hauschild der Objekt-Design GmbH hatte kurz nach dem Erwerb der Wohnung erfolgreich auf „Eigenbedarf“ geklagt. Und das, obwohl er die Wohnung im Internet schon zum Weiterverkauf angeboten hatte.
Dieser Skandal ging in den letzten Wochen durch alle Medien weit über das Rheinland hinaus. Zeitungen, Fernsehsender und Nachrichten begleiteten die versuchte Zwangsräumung und berichteten von der weit verbreiteten Praxis, dass immer mehr Banken, Immobilienfirmen und Gutverdiener ihre Finger auf die begehrten Wohn- und Geschäftslagen in Metropolen wie Köln legen.
Erste
Zwangsräumung erfolgreich verhindert
Nachdem
der Gerichtsvollzieher aufgrund der massiven Blockade von 300
AnwohnerInnen und UnterstützerInnen die Räumung von Kalle Gerigk
abgeblasen hatte, teilte er umgehend den Termin für seinen zweiten
Versuch schriftlich mit. Wir können uns also nicht auf unserem
Etappensieg ausruhen – der Termin für den zweiten
Zwangsräumungsversuch ist für den 18. März 2014 um 8 Uhr
angekündigt. Doch mittlerweile ist das Thema Zwangsräumungen (als
besonders gewaltförmige Art der Verdrängung) zum Stadtgespräch
geworden und damit von den Behörden nicht mehr nur als
“ordnungspolitisches” Problem zu behandeln. Vielmehr steht jetzt
die Politik in der Verantwortung, die den Rahmen für das lukrative
Immobiliengeschäft mit der Vertreibung setzt.
Wir
fordern, dass Kalle Gerigk in seiner Wohnung bleiben kann!
Martin
Börschel, Fraktionsvorsitzender der Kölner SPD, hat
unmittelbar vor dem ersten
Zwangsräumungstermin versucht, Kalle
öffentlich „moralisch“
unter Druck zu setzen. Er hatte vorgeschlagen, dass Kalle die Wohnung
verlässt und man eine spontane Demonstration gegen Wohnungsnot und
Luxussanierungen organisiert. Darauf hat sich Kalle konsequenter
Weise nicht eingelassen. Herr Börschel sollte lieber konkrete
Lösungen für das akute Wohnungsproblem zehntausender Menschen in
Köln präsentieren, statt dem (Un-)“Recht auf Verwertung des
Eigentums" auch noch den Weg zu ebnen.
Kalle
für Alle
Kalle
Gerigk steht symbolisch für immer mehr Menschen in dieser Stadt:
Mieterinnen und Mieter, die nach einer Mieterhöhung zwischen Armut
und Auszug wählen müssen. Menschen, die durch Abriss,
Luxussanierung oder Anmeldung von angeblichem Eigenbedarf aus der
Wohnung gedrängt werden. Menschen mit Durchschnittseinkommen, die in
der Stadt trotz langem Suchen keine bezahlbare Wohnung finden.
Studierende, die nicht zum studieren kommen, weil sie für
Wuchermieten arbeiten müssen. Menschen, die keine Chance bekommen,
aus der Obdachlosigkeit auszubrechen. P { margin-bottom: 0.21Besonders
MigrantInnen haben kaum Möglichkeiten, bezahlbaren Wohnraum zu
erhalten und sind der Willkür von Miethaien ausgesetzt. So kann und
darf es nicht weitergehen!
Kommt
am 18. März um 7 Uhr in die Fontanestraße zur
Blockade des
zweiten Räumungsversuches bei Straßenfest und Frühstücksbuffet!
weitere Termine:
Mi.
12.3. Besuch der SPD-Fraktion | 16 Uhr, SPD-Zentrale, Magnusstr.
18b
Fr. 14.3. Nachbarschaftscafé mit Infos zu Blockade
und Straßenfest | 17 Uhr, Alte Feuerwache
Initiativen „Recht
auf Stadt“ und „Wohnraum für
Alle!“
www.zwangsraeumung-verhindern.de
Solidarität und großes Lob
Sehr gute Aktionen! Ich wünsche euch und vorallem Kalle und allen denen es genauso geht aus der Ferne viel Erfolg für alles was noch kommt!