Aus individueller Initiative, ohne eine Basis der Unterstützung oder komplexer revolutionärer Rhetoriken/Theorien, ohne komplexe zerstörerische Gegenstände GREIFEN WIR AN! Eine einzigartige und vernichtende Attacke, die sich selbst genügt und ohne jegliche moralische, ideologische oder materielle Bedingung ist.
Aus individueller Initiative, praktizieren wir Zwanglosigkeit in diesem Krieg, den wir als unvermeidlich annehmen und an dem wir durch Affinität teilnehmen. Die Brände und Explosionen in diesem Akt sind konsistent mit dem ikonoklastischen Wunsch in jedem wilden Herzen, das egoistisch assoziiert.
Es ist diese Einzigartigkeit die die Zivilisation und das Techno-industrielle System konfrontiert, und aus der Einzigartigkeit entsteht die Affinität für jede/n Einzelne/n der/die auch ANGREIFT!
Das Folgende sind einige Verse und Aktionen, die wir innerhalb des Phönix Projektes erwähnen wollen, bestimmten Personen gewidmet bei denen- trotz der leidenschaftlichen Unterschiede, die manchmal an die Oberfläche kommen können- wir einen Zusammenhang in ihren Aktionen und Kommuniques finden. Explizit wollen wir dies als ein höllisches Feuer, dass voll von Willenskraft ist an Alfredo Cospito und Nicola Gai von der Olga Zelle/FAI senden, an Andreas Tsavdaridis, der ein Mitglied der FAI und Anhänger des Projekt Phönix ist, an den Anti-Zivilisationskrieger Adrian Magdaleno (ein Gefangener in diesem Land), an den aufständischen Bankräuber, der vor kurzem in der Aktion gefallen ist, Sebastián Oversluij.
Brüder...hier sind wir!
Tagesanbruch!
Ein vorläufiger Text, der nicht als Trost gedacht ist,
Ein kakophonisches (Nicht-)Leben, das abläuft,
Bei jedem neuen Tagesbeginn eine obligatorische Aufgabe.
Ein neuer Tag bricht an!
Ein wenig sengend aber ohne Täuschung,
Das Klare der Wahrheit leitet unsere Aktionen nicht fehl,
Der Tag ist nichts außer zirkulierende Stunden.
Zeit Gott! Zivilisierter Vater!
Ein neuer Tag bricht an!
Morgens, abends oder nachts, Routine,
Technologie/Industrie, allgegenwärtiges Paar,
Ein neuer Tag bricht an!
Dann die Vorstellung:
Wie weit wird das gehen?
Die egoistische Leidenschaft des Ichs hört nie auf!
Etwas wird kollidieren!
Es ist schon dabei. An einem triumphierenden Punkt, der bittere Sieg des Ichs als letzter Lebensentwurf.
Denn es kann keinen anderen Weg für die Vagabunden der Praxis geben!
Ein neuer Tag bricht an!
Um einen weiteren Tag zu ertragen?
Eine Ode an das Leben!
Lasst nicht zu, dass wir missverstanden werden!
Nicht als Bio-Zentristen...
Nicht als Kommunisten/Christen.
Lachend, singend und tanzend wie wilde Kinder.
Verständlich, zynisch und ikonoklastisch.
Ein neuer Tag bricht an!
Lasst die Sense ernten!
Hiermit übernehmen wir auch die Verantwortung für Anschläge mit Brandsätzen in den frühen Stunden des 18. November 2013 auf eine Kirche und eine Bank in der Region San Sebastian in der Stadt Toluca, Mexico, als auch für einen Sprengsatz der in der frühen Morgenstunden des 21. Dezember (diesen Jahres) in einer Bank in der Nähe des Flughafens in derselben Stadt detonierte.
Für den Triumph des Ichs!
Gegen das Technologie-System und die Zivilisation!
Antizivilisatorische Fraktion der ELF in Affinität mit der Informellen Anarchistischen Föderation (FA/FLT/FAI)
Englisch
http://325.nostate.net/?p=9357
danke
danke für die übersetzung, aber ein satz ist mir aufgefallen:
"Aus individueller Perspektive, praktizieren wir Zwanglosigkeit, in diesem Krieg..."
Zwanglosigkeit erscheint mir nicht sonderlich sinnvoll, erwähnt die gruppe noch im selben Satz, dass der krieg unvermeidlich angenommen werden muß. Passender wirkt für mich eine Übersetzung die google Translate als weniger warscheinlich angibt: inoffizieller Charakter, nicht formeller Charakter.
Dies würde sich auch mit der Affinität decken, die sie am Ende des Satzes erwähnen. Schließlich könnten "unbedarfte" denken, dass ein sozialer Krieg eine "soziale Armee" benötigt. Aber "krasse Strukturen" und große Guerilliastrukturen werden ja abgelehnt. Insofern ist es den FAI Gruppen wichtig, Affinität hervorzuheben. Diese hat nun eben nicht den "offiziellen charakter" einer "militärischen" guerillia, sondern eben einen inofiziellen Charakter. Eben eine Affinitätsgruppe.
So sehe ich das zumindest, dennoch danke für die Transl.
Mit solchen Erklärungen...
...lösen die Nihilist_innen jede Verbindung, die sie bisher noch mit emanzipatorischen und linken Bewegungen hatten. Es gibt aus linker Perspektive keinen Grund mehr, mit diesen Leuten noch im mindesten solidarisch zu sein.
Nihilismus nein Danke
KEINE SOLIDARITÄT MIT NIHILIST_INNEN!
Für einen solidarischen Anarchismus ohne individuelle Selbstinszenierung!
danke
danke für die übersetzung und das posten,
erfreuende zeilen in grauen zeiten.
jedoch ist der individualismus nicht unumstritten, nicht unstreitbar, auch nicht für gegner*innen der zwangskollektivierung durch technologie, kapital und nation (und und und, es ist keine wohlklingende trinität).
mehr dazu wird geschrieben kommen.
in solidarität mit euch und allen, die sich der zähmung verwehren.
Pubertär-militaristisches Gehabe
Warum macht sich jemand die Mühe, solch ein militaristisches Gebläh, in dem es vor "Krieg", "Gefallenen", "lasst die Sense ernten" und dem "Triumph des Ichs" nur so wimmelt, zu übersetzen? Als abschreckendes Beispiel dafür, wohin Polit-Nihilismus winziger Grüppchen unter Verlust jedes Bezugs zur gesellschaftlichen Realität offensichtlich führen kann? Dann sollte der Übersetzer das aber vielleicht auch deutlich machen. Oder vielleicht auch mal die Texte übersetzen, in denen diese "Anti-Ziviisatoren" darüber schwadronieren, dass neun von zehn Menschen auf diesem Planeten überflüssig und eh nur eine Bedrohung für das Öko-System sind. Vom "Triumph des Ichs" ist es leider übrigens kein allzuweiter Weg mehr zum "Triumph des Willens" (https://de.wikipedia.org/wiki/Triumph_des_Willens)
Apolitische und Ahistorische Nihilisten...
Das ganze liest sich wie
Stirner+Zerzan+Nietzsche x Menschenfeindlichkeit¹⁰
Erschreckend das es hier noch Kommentatoren gibt, die diesen reaktionären Scheißdreck abfeiern.
teil 1: von der denunziation ist es nicht weit...
aus der aktuellen gai dao (märz 2014). relevant für alle autoritären, die so gern (vielleicht aus deutscher tradition? denn anderswo gibt es kaum solche töne) andere diffamieren, als nihilisten, zu junge, krawall-geile, spitzel, apolitische, menschenfeindliche bezeichnen ohne sich selbst hinter den ohren zu waschen...
etwas selbstkritik wäre bei euch angebracht
und wer wird mit euch solidarisch sein, wenn es euch trifft, wenn ihr alles besser wisst...
dieser artikel handelt auch von euch.
Antwort auf „Schlechte und nicht so schlechte Nachrichten“ Offener Brief an den Subkomödianten Marcos. Gemeinsame Erklärung Von: versch. Gruppen aus Mexiko (s. u.) / Übersetzung: jt (afb)
Vorwort der Redaktion: Wir drucken hier die zweite Ant- wort aus dem anarchistischen Spektrum auf dem Brief von Marcos ab, die zugleich auch eine Antwort auf den Brief von Kapitän Guillermo (aus der letzten Ausgabe) darstellt.
Die vorliegende Antwort stammt (vorgeblich) von verschiedenen Zellen aus dem Bereich des aufständischen Anarchismus in Mexiko. In der nächsten Ausgabe folgt schließlich eine Ant- wort auf diese Erklärung. Beachtet bitte, dass zum Verständ- nis die Lektüre der Texte aus der vorangegangenen Ausgaben sehr zu empfehlen ist (zum Beispiel zur „Sexta“).
Das bösartige Gelächter einiger sehr freier Geister oder: Verteidige uns nicht Compa, denn die Anarchie weiß sich selbst zu verteidigen! „Ein Mensch, der an Krebs leidet, ist nicht bereit über die Ursachen seines Leidens oder über den Autoritarismus der Amputation zu diskutieren ...“ Encyclopédie des Nuisances, Nr. 13, Juli 1988
An alle Anarchist*innen der Praxis
An alle Zündler*innen und affinen Widerspenstigen
An alle jungen Antiautoritären
An alle, die sich der Macht in all ihren Facetten entgegenstellen
An alle mit offenen Ohren und unbezwingbarem Geist
Wir grüßen euch!
Im Laufe des vergangenen Oktobers haben wir alle möglichen Beschimpfungen und Abwertungen des Anarchismus hören und lesen müssen, sogar aus dem Mund selbst ernannter „Anarchist*innen“. Einige dieser libertären Heuchler*innen und Patriarchen erhoben ihre Stimme in dem Versuch, uns zurechtzuweisen und zeigten uns den Stinkefinger mit dem Ziel, uns aller möglichen Übel zu beschuldigen. Es wurden sogar „Gesinungsbeweise“ verlangt und auch diejenigen fehlten nicht, die noch einen Schritt weiter gingen und sich der „lobenswerten Aufgabe“ verschrieben, das anarchistische Ideal zu segnen und es mittels einer grotesken „Kampagne“, die darauf abzielt, die „Massen“ aufzuklären und ihnen die Güte des „guten Anarchismus“ näherzubringen, in den heiligen Stand zu erheben – ganz im Gegensatz zu diesem fauligen Anarchismus der Praxis, der bestrebt ist – allen Widrigkeiten zum Trotz –, seinen Instinkten freien Lauf zu lassen und das Feuer der Zerstörung wieder anzufachen, aus dem das Neue entstehen wird; mit Zähnen und Krallen – auch im wortwörtlichem Sinne – gegen die Macht an- kämpfend; das anarchistische Ideal mit großer Reichweite ausstattend, während er gleichzeitig unsere Theorie und Praxis in der heutigen Zeit verankert und sich als unbestreitbarer Protagonist der entstehenden Geschichtsschreibung festsetzt, von der er ein Teil ist.
Auch fehlte dieser Tage nicht der lauthals ausgestoßene Ausruf „Haltet den Anarchisten!“ gegen den Straßenjungen, der am Ausgang der Metrostation Hidalgo dem fortschrittlich ge- sinnten Akademiker seinen Laptop entriss, der dann keifend zu seinem Abgeordneten rannte, um die Tat anzuprangern, und damit drohte, notfalls bis zum Interamerikanischen Gerichtshof zu ziehen, sollte die Aufklärung dieses Falls verzögert werden. Ganz zu schweigen von der Bande illustrer „solidarischer“ In-06 [改道] Gai Dào N°39 - März 2014 tellektueller, die von der Höhe ihrer Kanzel (immer links vom Kapital) herab versichern, dass wir, die wir der Hypergewalt des Systems unsere Gewalt entgegenstellen, keine Anarchist*innen seien, und die uns als „Ganov*innen“, „Provokateur*innen“, „Falken“, „Kiffer*innen“, „Vandal*innen“, „programmierbare Gewaltreserve“, „Polizeispitzel“ und als „bezahlte Söldner*innen“ titulieren. Dies war etwa bei der alterschwachen Autorin Elena Poniatowska der Fall, die – im Versuch, sich eigene neuronale Anstrengungen zu ersparen – in ihren (gemeinsam mit Aurelio Fernández verfassten) unsinnigen Kolumnen zum Schluss kam, die einzigen guten Anarchist*innen seien die bereits toten Anarchist*innen. Um dies zu belegen, listet sie die Namen einiger gefallener Genoss*innen auf, die – wie es logisch und konsequent ist – zu ihrer Zeit ebenfalls auf anarchistischen Gewalt zurückgegriffen haben. Wer daran Zweifel hat, möge sich die umfassenden Biographien zu Ricardo Flores Magón, Praxedis G. Guerrero, Errico Malatesta, Buenaventura Durruti und weiteren der dort erwähnten Personen zu Gemüte führen oder auf entsprechende Polizeiakten zurückgreifen, wo von zahlreichen „Delikten“ die Rede ist, die sich unsere Vorgänger*innen haben zu Schulden kommen lassen. Alternativ wäre auch möglich, in den Zeitungen jener Zeit zu stöbern, wo sich mit Sicherheit ganz ähnliche Anschuldigungen, verfasst von eifrigen Schreiberlingen, deren Namen heute niemandem mehr etwas sagen, gegen die damaligen Anarchist*innen finden ließen.
Selbstverständlich ist diese ganze anti-anarchistische Hysterie stets von der Linken genährt und befördert worden. Sowohl bei der bewaffneten als auch bei der parlamentarischen Sozialdemo- kratie war das Kriegsgeheul groß, als sie verblüfft das Anwach- sen des anarchistischen Widerstands und die Wiederaneignung der Straßen als Ort des politischen Kampfes feststellen mussten. Es sind dies dieselben Straßen, die zuvor (jahrzehntelang) von den Simulationen der Opposition, von sinnlosem Protest, von leblosen und unnützen Demos nach dem Motto „Latschen-Skandieren-Rumstehen“ übernommen und besetzt gewesen waren – stets manipuliert von den parlamentarischen Parteien (oder den Avantgardeparteien auf dem Weg zum Parlamentarismus) und den klientelistischen Organisationen (Entschuldigung! Wir wollten natürlich „sozialen“ sagen), und ihrem üblichen „Her- umreichen von Listen“, ihren abgedroschenen Parolen und ihren „Verhandlungskommissionen“.
Alle selbsternannten Anführer*innen der Linken waren reich- lich verdutzt, als sie das Anwachsen des anarchistischen Aufstands feststellen und die Schlagkraft der libertären Konfron- tation anerkennen mussten, als sie das Ausmaß des täglichen Aufstands gegen alles Existierende erlebten, und insbesondere, als sie sehen konnten, dass unser Kampf nicht vereinnahmbar ist, als ihnen klar wurde, dass diese unbändige Flut jugendli- cher Bilderstürmer*innen, die sich im Straßenkampf von An- gesicht zu Angesicht den repressiven Kräften entgegenstellen, gemeinsam mit den sich in der helfenden Dunkelheit rapide vermehrenden Affinitätsgruppen, die das Schießpulver knallen lassen und die Nacht mit ihrem befreienden Feuer erhellen, dass diese sich nicht von den Sirenengesängen der selbsternannten Anführer*innen der Linken einfangen lassen. Weil sie weder Führer*innen noch Befehle oder einen Messias kennen, weil sie sich nicht vor den Erleuchteten verbeugen, weil sie weder de- ren demagogischen Diskurse schlucken noch deren Zukunfts- versprechungen, weil sie sich nicht deren „Programmen zum Kampf“ oder deren „transformatorischen Projekten“ anschließen. Und dies ist auch der Grund, warum stets der Verdacht genährt, der Zweifel gefördert und dieser konspiranoische Mist gestreut wird. Wenn sie nicht vereinnahmbar, nicht manipulierbar, nicht regierbar, nicht unterwürfig sind und niemandem gehorchend dienen, dann nützen sie auch nicht. Sie dienen nicht der Sache und sie dienen nicht der Macht (und nützen weder denjenigen, die die Macht heute unrechtmäßig innehaben, noch denjenigen, die hoffen, sie morgen übernehmen zu können), sie sind keine Lakaien des Vaterlandes, sie sind keine potentiellen Klient*innen, keine Marionetten der Revolution. Sie sind Falken! Eingeschleuste Söldner*innen! Nützliche Idioten! (Die „Vertreter*innen des guten Gewissens“ haben sogar über die Geburt eines neuen Fabelwesens spekuliert, dem sie den paradoxen Namen des „Anarcho-Faschismus“ verliehen haben.)
teil 2: von der denunziation ist es nicht weit...
Merkwürdiger- und praktischerweise erschien vor einigen Tagen inmitten dieser anti-anarchistischen Ressentiments (die gezielt von den Massenmedien der Entfremdung gestreut und von den linken und rechten politischen Parteien finanziert wurden) das jüngste Kommuniqué des Subkomödianten Marcos. Nach einer kurzen finanziellen Bilanz, die der sogenannten „kleinen zapatistischen Schule“ (Escuelita zapatista) keine besonders erfolgreiche Zukunft voraussagt, versteigt sich dieses vermumm- te Showgirl in Galauniform dazu, den Anarchismus gegen den Strom von Anschuldigungen zu verteidigen (?!?). Er widmet uns sieben Absätze unter dem Titel BESONDERE ANGELEGENHEI- TEN: Die Anarchist*innen. Wie üblich, denkt er sich zu diesem Zweck etwas aus, beginnt seine Worte zurechtzurücken und seinen Diskurs auf einen bestimmten Sektor einzugrenzen: „Für jene, die für das ‚A‘ kämpfen und sich dazu bekennen, Fahne ohne Nation und ohne Grenzen, und der SEXTA angehören, für jene die wahrhaft kämpfen und für die dies kein Modetrend oder eine Laune des Zeitgeists ist“ (was diesen „bestimmten“ Sektor noch weiter eingrenzt). Und er hat an diese eine „spezielle Bitte“. Er lädt sie ein, nach der Eintragung in die erwähnte „Escuelita“ (und der Zahlung der 380$ im Voraus) EINE Seite zu schreiben, auf der „ihr zu Kritiken und Vorwürfen Stellung nehmt, die gegen Euch in den bezahlten Medien erhoben wurden“. Und er versichert ihnen, dass die gesammelten Texte auf seiner Website (enlacezapatista.ezln.org.mx) sowie in einer bald erscheinenden neozapatistischen Zeitschrift veröffentlicht werden.
Er betont allerdings, dass sich diese Bitte nicht an uns richtet, sondern an jene, die sich als Anarchist*innen bezeichnen und der Sexta angehören (sprich: Wir sind damit nicht gemeint). Was uns auf den Plan ruft, sind die Andeutungen, die dieser Guerilla-[改道] Gai Dào N°39 - März 2014 Schreiberling bezüglich des weit gefächerten und zuweilen diffusen libertären Spektrums, sprich: zu „den Anarchist*innen“ (1), in die Welt setzt,. Deswegen antworten wir. Fast überflüssig zu erwähnen, dass wir die militärischen Hierarchien zutiefst verachten. Für professionell Bewaffnete empfinden wir lediglich Abscheu. Ebenso überflüssig ist es, auszuführen, was für uns Anarchist*innen die Führer*innen und die politische Avantgarde bedeuten. Dennoch lohnt es sich, all dies schriftlich festzu- halten, damit diese Erklärung nicht mit einem Meinungsaus- tausch oder dem Versuch eines Dialogs verwechselt wird (weder mit dem Unterzeichnenden noch mit denjenigen, die sich als Anarchist*innen bezeichnen und der Sexta angehören oder gar mit diesem Willhelm Tell von Bürglen (bzw. Tlalnepantla)(2), der sich ebenfalls als Anarchist bezeichnet und stolz ist auf seine dreifarbige Vermummung (3), auf seinen Kapitänsrang und darauf, dem Peje (4) die Florsheim-Schuhe (5) zu polieren, wäh- rend er die Volksfront im alten stalinistischen Stil herbeisehnt).
Überflüssig zu erwähnen, dass es uns nicht darum geht in ihren Medien zu erscheinen. Wir sind uns dessen bewusst, dass es keine „neutralen“ Medien gibt, weil alle – ohne Ausnahme – der politischen Linie ihrer Herausgeber*innen bzw. Sponsor*innen folgen. Auch möchten wir unsere gemeinsame Erklärung nicht auf den reduzierten Platz einer Seite begrenzen oder gar auf eine wortwörtliche Erfüllung seiner „Bitte“, weshalb wir genau das schreiben werden, was wir als notwendig erachten, damit un- sere Position als Anarchist*innen klar wird, ohne uns durch die Form einschränken zu lassen.
Zunächst würden wir anmerken wollen, dass diejenigen, die sich als Anarchist*innen bezeichnen und der Sexta angehören, weder bei den Auseinandersetzungen mit den Repressionskräf- ten noch bei Sabotageakten und Angriffen auf das heilige Eigentum zu sehen waren; noch weniger waren sie bei den massiven Enteignungsaktionen zu sehen (weder am 1. Dezember, noch am 1. September noch am 2. Oktober). Die wenigen, die sich als Anarchist*innen bezeichnen und der Sexta angehören und die wir bei den letzten Straßenkämpfen bemerkten, hielten sich et- was am Rande der Aktionen auf, manche filmten die Auseinandersetzungen für ihre alternativen Cyber-Nachrichtenkanäle, manche führten Interviews (mit dem Krachen der Böller und den Schreien im Hintergrund, um der Dokumentation mit der
• Gesamter Brief von Marcos: http://periodicoellibertario.blogspot.com.es/2013/11/ subcomandante-marcos-ls-anarquistas.html (auf Spanisch) • Quelle dieser Antwort (auf Spanisch): http://vivalaanarquia.espivblogs.net/?p=16760 g
geeigneten Atmosphäre eine gewisse Dramatik zu verleihen) für ihre Gegeninformationsradios, die über das Internet senden, oder fotografierten für ihre zahlreichen Websites, Blogs oder virtuellen Foren. Wir haben auch andere, ganz andere gesehen, die sich als Anarchist*innen, bezeichnen und der Sexta angehören, doch die aus sicherer Entfernung jene Schändlichkeiten vor sich hinmurmelten, die ihre Kolleg*innen von der Linken später wiederholen würden („Provokateur*innen“, „Kiffer*innen“, „Fal- ken“, „Spitzel“ ...) oder jene, die den gedruckten und/oder elektronischen Medien (bezahlt, of course) umsichtige Interviews gaben, in denen sie versicherten, „nein, nein, nein“, das waren keine Anarchist*innen, die die Uniformierten bekämpften und Geschäfte, Banken und Filialen multinationaler Firmen entglasten. Einer verstieg sich sogar dazu, zu sagen (und dabei auch noch für ein Foto zu posieren), dass der beste Beweis dafür, dass die Vermummten keine Anarchist*innen gewesen seien, der un- barmherzige Angriff auf das „Hemiciclo a Juárez“ auf der zentralen Alameda gewesen sei – dabei völlig vergessend, dass jener verdienstvolle Bomberito (6) während seiner langen Regentschaft ein erbarmungsloser Mörder von Anarchist*innen war, der die Erschießung von Julio Chávez López und rund fünfzig weiteren Anarchist*innen befohlen hatte. Und natürlich waren nicht alle Vermummten Anarchist*innen. Allerdings war ein einziger Mo- lotov gepaart mit dem Knallen der Böller und dem Krachen eini- ger Pflastersteine auf die Schilder und Helme der Uniformierten ausreichend dafür, dass sich alle ansteckten und sich der Kampf gegen das System ausbreitete. Darin bestand die Aufgabe der Koordination der Schatten (Coordinadora de las Sombras) (7) und des Schwarzen Blocks: den Funken zu entzünden, der die Steppe in Brand setzen sollte. Nachdem wir dies alles vorausgeschickt haben, erscheint es uns
(1) Anm. d. Ü.: Was in der Übersetzung verloren geht, ist eine orthografische Besonderheit. Immer wenn die Autor*innen von sich als den Anarchist*innen sprechen, ( beginnt das Wort mit einem großen A (entgegen der Rechtschreibregeln im Spanischen), ist dagegen von den anderen Anarchist*innen die Rede, beginnt das Wort klein. Um dies auch im Deutschen zu markieren und so nah wie möglich am Original zu bleiben, haben wir in den Fällen, wo die Autor*innen von sich als den Anarchist*innen sprechen, den Anfangsbuchstaben fett markiert. 2) Anm. d. Ü.: Anspielung auf den Namen von Kapitän Guillermo (spanische Version von Wilhelm) und dadurch auf die bekannte Gestalt der Schweizer Folklore. (3) Anm. d. Ü.: Dreifarbig bezieht sich in diesem Fall auf die Farben der mexikanischen Fahne. (4) Anm. d. Ü.: „El Peje“ ist einer der Beinamen von Andrés Manuel López Obrador (auch: AMLO), dem linken Oppositionsführer der PRD in Mexiko und ehemaligen Bürgermeister von Mexiko-Stadt, der zwei Mal in Folge bei den Präsidentschaftswahlen knapp unterlegen war und jedes Mal von Wahlbetrug sprach. (5) Anm. d. Ü.: Edle Schuhmarke in Mexiko. (6) Anm. d. Ü.: Ironische Anspielung auf den offiziellen Beinamen „Benemérito de las Américas“ (der Verdienstvolle der Amerikas) für den mexikanischen Ex-Präsidenten Benito Juárez (1861–1872). Die Neubenennung „Bomberito“ (der Bombige) geht auf einen Scherz des mexikanischen Komikers „El Loco“ Valdés aus den 1970er Jahren zurück. (7) Anm. d. Ü.: Gruppierung/Vernetzung, die erstmals im September 2013 mittels eines Kommuniqués an die Öffentlichkeit trat: http://tinyurl.com/ky6tj72 (span.)08 [改道] Gai Dào N°39 - März 2014
teil 3: von der denunziation ist es nicht weit...
wichtig, minutiös auszuarbeiten, was sich tatsächlich hinter der neuen Erklärung dieses Clowns steckt, der sich mit der mythi- schen Sturmhaube vermummt. Einmal mehr treffen wir hier auf eine Erklärung, die auf den externen Konsum ausgerichtet ist (d.h. darauf, dass sie außerhalb der Gemeinschaften Gefallen findet, aufgenommen und verdaut wird). Gestaltet, ausgearbei- tet und gut gewürzt für den Geschmack der großen Mehrheiten und für die Zufriedenheit und um den Gaumen der Allgemein- heit zu gefallen. Zweifellos trifft die Erklärung den Geschmack und das Wohlgefallen ausländischer Konsument*innen. Vor allem jener, die sich in anderen, aber gänzlich anderen Welt- gegenden befinden – die noch weiter entfernt sind – und die hochgradig von exotischen und sorgsam zubereiteten Gerichten begeistert sind, die in „autotochtonem“ Geschirr serviert wer- den – sehr empfohlen in Kombination mit reichlich kalimocho (allerdings ist der Export von pox leider etwas schwierig angesichts all der Zollbeschränkungen für Spirituosen – sonst hätten sie in verschiedenen europäischen Städten bereits kleine Lä- den aufgemacht und es gäbe zapatistische Pocherías(8) in Athen, Barcelona, Berlin, Hamburg, Paris, Prag, Madrid, Mailand und Rom; in den von der EZLN kontrollierten Gemeinschaften wäre der Konsum dieses alkoholischen Getränks natürlich noch immer verboten(9) ... nun, nicht verboten, verboten, verboten: Es gibt immer einige, die von derartigen Verboten ausgenommen sind. Das ist das Tolle an der Ambivalenz des „gehorchenden Regierens“ und das wahrlich Beglückende daran, in den oberen Rängen der diskursiven Horizontalität zu stehen). Einmal mehr erkennen wir in seiner humorigen und lässigen Schreibe eine gut inszenierte Finte mit dem einzigen Ziel, Auf- merksamkeit zu erregen und wieder zur „Nachricht“ zu werden.
Einmal mehr erkennen wir, dass es um Ablenkung und Vernebelung geht. Einmal mehr sehen wir, wie auf das revolutionäre Marketing zurückgegriffen und eine neue Strategie zur Rekrutierung von Adept*innen entwickelt wird, mit derselben Unverfrorenheit wie die restliche politische Klasse es tut (es ist sogar sehr wahrscheinlich, dass der vermummte Possenreißer sich der Illusion hingibt, Wasser auf seine eigenen Mühlen ge- ben zu können, indem er sich auf das altbekannte Motto „Der Feind meines Feindes ist mein Freund“ bezieht; Dabei liegt er jedoch völlig falsch. Machiavellische Maximen bleiben an uns Anarchist*innen, nicht haften, weil uns die Geschichte – in zahlreichen und wiederholten Fällen – gelehrt hat, dass das, was dem Principe (10) funktional erscheint, normalerweise unseren eigenen Prinzipien zuwiderläuft, oder anders gesagt: Der Feind unseres Feindes kann ebenso gut unser Feind sein). Einmal mehr erkennen wir, wie versucht wird, eine Grenzlinie zu ziehen, in- dem dieser beschämenden Meute aus naiven, weltfremden, verwirrten, karrieristischen und oportunistischen Personen, die sich als Anarchist*innen bezeichnen und der Sexta angehören, ein Freibrief ausgestellt wird (Achtung: Wir haben weder vor, irgendwelche Urkunden auszustellen noch den angeschimmelten Anarchometer auszumotten, um Zeugnisse anarchistischer Authentizität auszustellen, wir sprechen ganz einfach deswegen auf diese Art und Weise über jene, die sich als Anarchist*innen bezeichnen und der Sexta angehören, weil jede*r, der*die die leiseste Ahnung davon hat, was es bedeutet, Anarchist*in zu sein, sich keinesfalls diesem populistisch-sozialdemokratischen Programm vorgeblich indigenen Ursprungs anschließen kann, in dem die EZLN, neben anderen, ähnlichen Perlen, nicht zum Schluss kommt, dass Politik nutzlos ist, sondern dass „DIESE Politik nutzlos ist. Und sie ist nutzlos, weil sie nicht die Massen einbezieht, ihnen nicht zuhört, nicht auf sie hört ...“. Dann verfolgt sie noch das Ziel, eine „NATIONALE KAMPAGNE [zu initiieren] zur Entwicklung einer anderen Politikform, mit einem Programm des nationalen, linken Kampfes und einer neuen Verfassung“).
Als konsequente Anarchist*innen, lehnen wir jede Form des Autoritarismus entschieden ab und wir zeigen mit unseren Ak- tionen unseren Willen zur Zerstörung aller Idole, unsere aufständische Berufung und unsere Ablehnung von Macht – völlig unabhängig davon, wie gering diese auch ausfallen oder wie gemeinschaftlich sie organisiert sein sollte. Uns ist klar, dass eine tiefgehende Debatte (unter Anarchist*innen) noch aussteht, mit der wir jene bedauerlichen Zweideutigkeiten und schmählichen Widersprüche überwinden können, welche die vollständige Entfaltung des libertären Kampfes dieser Tage verhindern. Es liegt auf der Hand, dass diese „Zweideutigkeiten“ und diese „Widersprüche“ nicht nur mit Worten, sondern in der alltäglichen Praxis überwunden werden müssen. Das ist der einzige Weg, die Anarchie hier und heute möglich zu machen.
Die historisch gesehen effektivste und brutalste Unterdrückung – die im Grunde genommen die Mutter aller Unterdrückungen darstellt – hat ihre Wurzel in der beständigen Apathie der Mehrheiten, im beständigen Konformismus, in der unersättlichen freiwilligen Knechtschaft, in der permanenten Blindheit der Massen. Ohne Apathie, ohne Konformismus, ohne diese ganzen Blinden, die sich weigern, die Augen aufzumachen, ohne freiwillige Knechtschaft, würde die Macht in sich zusammenstürzen; weil es nur solange Regierende geben wird, wie es Regierte gibt (ob diese nun „schlechte Regierung“ oder „gute Regierung“ (11) genannt wird, ist lediglich eine semantische Frage, oder letztendlich ein demagogisches Argument). Kein Millimeter zurück: 9 Millimeter in die Köpfe der Macht!
(8) Anm. d. Ü.: Anspielung auf die zahlreichen Kollektive, die zapatistischen Kaffee verkaufen. (9) Anm. d. Ü.: Anspielung auf das von Frauen durchgesetzte Verbot des Alkoholkonsums in den zapatistischen Gemeinschaften. (10) Anm. d. Ü.: Verweis auf Niccolò Machiavelli und sein Werk Il Principe aus dem Jahr 1513. (11) Anm. d. Ü.: Anspielung auf die „Räte der guten Regierung“ in den autonomen zapatistischen Regionen.[改道] Gai Dào N°39 - März 2014
Auf dass sich der anarchische Kampf in alle Gegenden ausbreite!
Es leben das Feuer der Befreiung und das Schießpulver der Rache!
Gegen die Herrschaft!
Kämpfen wir gegen jede Hoffnung!
Auf dass niemand unseren Kampf vereinnahmen möge!
Für die internationale anarchistische Koordination!
Für die Zerstörung aller Gefängnisse!
Für die totale Befreiung!
Für die Anarchie!
Unsere solidarischen Grüße an unseren Genossen Mario González, unseren Bruder Gabriel Pombo da Silva, unseren affinen Genoss*innen der Verschwörung der Feuerzellen in Griechenland, unserem Genossen Hans Niemeyer, dem Genossen Marco Camenisch, dem Genossen Henri Zegarrundo (im Hausarrest), unseren bewundernswerten Kompliz*innen Mona und Francis- co (in den frühen Morgenstunden des heutigen Tages von den Repressionskräften des spanischen Staates entführt) und an alle gefangenen Anarchist*innen auf der ganzen Welt.
Mexiko, 13. November 2013 ·
Anonyme Anarchistische Aktion AAA (Acción Anarquista Anónima) ·
Autonome Zellen zur unmittelbaren Revolution „Praxedis G. Guerrero“ ·
CARI-PGG (Células Autónomas de Revolución Inmediata) ·
Konspiration der Feuerzellen/Informelle Anarchistische Föderation CCF-FAI (Conspiración de las Células de Fuego/Federación Anarquista Informal) ·
Insurrektionelle Zelle „Mariano Sánchez Añón“ CI-MSA (Célula Insurreccional) 09 vis“)
teil 4: von der denunziation ist es nicht weit...
ps.: (Über Wiederholungen und das Tragen von Wasser ins
Meer): Es bliebe nur noch zu betonen, dass wir uns dessen be-
wusst sind, dass wir nichts gesagt haben, was nicht bereits ge-
äußert worden wäre – auf deutlichere und besser formulierte
Art und Weise. Wir sind weder die ersten noch die einzigen
Anarchist*innen, die in dieser Region (und anderen weit ent-
fernten) die neo-zapatistische Farce kritisiert und konfrontiert
hätten. Wir sind weder die ersten noch die einzigen
Anarchist*innen, die die offensichtliche Wirkmacht
des pyrotechnischen Spektakels bemerken. Wir sind
weder die ersten noch die einzigen Anarchist*innen,
die den autoritären und die despotischen Anwandlun-
gen des wunderbar geschminkten und gut getarnten
postmodernen Leninismus in dieser einheimischen
Burleske aufzeigen.
ps2.: (Von „Spitzeln“, „Falken“, „Söldner*innen“ und „Zivis"): Was natürlich auch unstrittig ist, ist die Präsenz von Stoßgruppen auf den letzten Straßenfights, die zusammengesetzt sind von Söldner*innen und freiwilligen Schläger*innen (wir haben sie gesehen, wir haben sie konfrontiert und wir haben sie identifiziert) im Dienste der Regierung des Hauptstadtdistrikts DF, die sich, wenn es am stärksten kracht, unter die Leute mischen – manchmal vermummt, manchmal auch nicht – um bestimmten Genoss*innen direkt zu folgen, diese sogar anzufallen, um die spätere Festnahme zu erleichtern und den sofortigen Abtransport, sei es in die Polizeitransporter oder in falsche Krankenwägen. In Wirklichkeit ist diese Taktik nicht besonders innovativ und sehr verbreitet bei den linksgerichteten Regierungen in Lateinamerika (einschließlich der PRI-Regierungen, von denen wir nicht vergessen sollten, dass sie sich auch stets als links begriffen haben); die einzige Neuheit besteht in der Anwendung dieser faschistischen Methode durch den Regierungs- chef des Hauptstadtdistrikts, Miguel Ángel Mancera. Und wir sagen, dass wir sie identifiziert haben, wie auch der Subkomödiant Marcos sie hat identifizieren können, da es sich um alte Weggefährten handelt, die ihm bereits eine Unterkunft gaben, als die 1.101 Bewohner*innen der von der EZLN kontrollierten Zone zu Besuch in Mexiko-Stadt waren. Damals bezeichneten sie sich noch als Maoist*innen und waren Teil eines Bündnisses, später waren sie auch Anhänger*innen der PRD, der PT und schließlich werden sie (je nachdem, welche Abgeordnetensitze ihren Anführer*innen versprochen werden) wahrscheinlich Klient*innen der MORENA-Bewegung (12) werden. Ach, wie schrecklich es doch ist, ein gutes Gedächtnis zu haben!
(12) Anm. d. Ü.: Neues Projekt von AMLO (s.o.) auf dem Weg zur Werdung einer linken Partei.
Hahahaha
Ja, das hätten die Vögel lieber selbst erstmal machen sollen. Und dabei vor allem die Fragen abarbeiten sollen wann, wie, warum, gegen was oder wen und in welcher Situation diese Leute Gewalt befürworteten/ausübten. So machen sich dieser apolitischen, geschichtslosen Hansel nur noch lächerlicher.
Vereinnahmender und antisolidarischer Duktus durchzieht sich durch den ganzen Text. Wenn wollen sie damit überzeugen, außer sich selbst?
Genossen ihre pseudoaufständische Praxis aufzwingen ohne diese zu fragen ob sie das überhaupt wollen oder ob sie damit überhaupt umgehenkönnen hat auch nichts mit Anarchismus zu tun, sondern ist nichts weiter als zutiefst autoritäres Gehaber und lässt sich auch dadurch nicht überdecken, dass man in den meist Lang, aber letztlich wenig aussagekräftigen Pamphleten in jedem 2. Satz widerholt, was für coole Antiautoritäre Kids man doch sei.
ein schlusstrich
diesen aufständischen muss jede solidarität entzogen werden.
es geht nicht um aufstand! es geht auch nicht um rebellion! wir sind keine ungehorsamen kinder, durch solche schriften (übersetzungen) wird ein verzerrtes bild vremittelt, als sei die linke ein haufen chaoten, die sich gegen alle strukturen wehren und einfach drauf los ihrer wut luft machen! wozu? ist es nicht besser, zu kommunizieren, worum es geht, und dabei als gesprächspartner akzeptiert zu werden? die bestehenden strukturen sind da und sollten endlich akzeptiert werden, und was die menschenfeindlichkeit angeht: es ist platz für alle, es gibt keine grenze für menschliches wachstum und wer das behauptet, hat keine ahnung von evolution. der mensch ist kein tier, dem natürliche grenzen gesetzt sind, der mensch kann sich darüber hinwegsetzen und wird für alles eine lösung finden! man muss nur daran glauben, eine portion hoffnung und glaube an den menschlichen verstand würde diesen pessimisten gut tun. die sind nicht ahistorisch, die stecken nur in einer anderen zeitgeschichte fest, als menschen noch affen waren und ihnen grenzen gesetzt waren.
jenau! rischdisch!
es braucht nur Hoffnung, der Mensch wird alles richten.
Fukushima weghoffen, Tschernobyl weghoffen, Atommüll ins Endlager reinhoffen!
aber eins stimme ich zu: der Mensch ist kein Tier, denn kein Tier würde Konzentrationslager, Bomber, Drohnen oder ähnliches bauen...
Ich hätte übrigens gern eine Erklärung, inwiefern die Menge an Erdöl, Gas, Aluminium, Eisen, Coltan, Trinkwasser und und und, auf die Erde keine Grenzen gesetzt sind.
Oder sollen wir uns auf den Mars weghoffen, und dort weitermachen, wenn hier alles kaputt gemacht worden ist?
Zum Pessimismus, gefällt mir folgender Spruch:
der Optimist denkt, wir leben in der bestmöglichen Welt
der Pessimist fürchtet, der Optimist könnte recht haben...