(B) Polizeigewalt gegen Geflüchtete bei BVG-Kontrolle

Transparent: Kein Mensch ist illegal

Eine Gruppe von Geflüchteten vom Oranienplatz, darunter Napuli Paul Langa, die im Sudan Folter hatte erleben müssen, wurde am Freitag im Zuge einer BVG-Kontrolle von der Polizei brutal angegriffen, verletzt und übelst rassistisch und sexistisch beleidigt.

 

In einem Interview in der ND vom heutigen Dienstag erzählte Napuli Paul Langa, dass sie sich auf dem Weg zu Verhandlungen mit Integrationssenatorin Kolat befunden hatten, da wurden sie von BVG-Personal kontrolliert. "Bis auf einen hatten wir alle gültige Fahrkarten. Einer hatte ein 10-Uhr-Ticket. Trotzdem wurden wir um 9.57 Uhr alle aus der Bahn gedrängt.


Auf einmal waren überall Polizisten, sie warfen sich auf mich. Sie knieten auf meinem Körper. Als ich versuchte, mich zu befreien, schlug mir eine Polizistin mehrmals auf den Arm. Ich bekam Tritte gegen die Knie: Die sind schon ramponiert, seitdem ich in Sudan vom Geheimdienst gefoltert wurde. Mit Handschellen gefesselt und auf dem Boden trat man mir weiter gegen die Beine, die ich vor Schmerz nicht mehr bewegen konnte. Wie ein Paket schleppten mich vier Polizisten weg. Den Kopf in meinem Schal hochgezogen musste ich würgen, bekam keine Luft, die Lippen blutend. 


Auf die Wache, mir war schwindlig und übel. Zuerst bekam ich einen Anruf meiner Anwältin. Danach wieder aus der Zelle, für Fingerabdrücke. Als ich mich weigerte, wurde ich auf den Boden geworfen, mein Kopf knallte hart auf. 


Ich musste noch mal aus der Zelle. Endlich sprach man Englisch. Ich rief: »Kein Mensch ist illegal«. Da wurde mir der Mund zugehalten. Ein Polizist zog mir einen roten Mülleimer über den Kopf, was richtig wehtat. Ich bekam Angst, begann zu beten. Ein Beamter sagte: »Ich bin nicht Gott. Ich bin der Gott der Fingerabdrücke, Affe!« Ich aus dem Dunkeln des Eimers: »Danke, bin ich also dein Affe. Gott segne Dich!«. Worauf ich hören musste: »Oh ja, I fuck your ass! That’s what we do in Germany!« Witze dieser Art gingen weiter, ich wurde verhöhnt. Jemand kniff mir in die Beine. Am Abend ließ man mich frei, ich ging sofort ins Krankenhaus. Mein Arm ist jetzt verstaucht, überall Schmerzen, mein Hals ist gezerrt, wie nach Folter."

 

ND-Interview: http://www.neues-deutschland.de/artikel/921462.ich-bin-der-gott-affe.html

 

Gegen den alltäglichen Rassismus! Fuck the police!

Flüchtlingscamp Oranienplatz unterstützen!

Kommt alle zur Lampedusa Hamburg Demo am Samstag den 25.1.2013,

Treffpunkt 14.00 Kemal-Altun-Platz, Hamburg Altona

http://lampedusa-hamburg.info/en

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Die Berliner können um 17:30 Uhr am Adenauerplatz demonstrieren, am 25.01. Genaueres in dem Aufruf (https://linksunten.indymedia.org/de/node/103246) ...

 

Solidarität auch nach Hamburg.

 

Wiederstand an jedem Ort!

gerade hier wird es doch sehr deutlich. die patriachale aussage eines mannes, einen menschen zu "ficken", ist mit unterwerfung und macht über ihn gleichzusetzen. dies mag vielleicht nicht auf alle lebenssituationen und alle menschen zutreffen, jedoch ist hier ein "paradebeispiel" gegeben.

es kann nicht darum gehen, solche reaktionären patriachalen sprüche selber zu verwenden ("fuck the police") sondern darum, formen des kampfes und ausdruckes zu finden, die eine emanzipatorische entwicklung durchschauen lassen.

>fight< the police ist in diesem zusammenhang einfach, verständlich und noch nicht mal wirklich verfälschend.

Dir ist aber schon bewußt das es bei "fuck you" "motherfucker" "fuck off", um um sexualisiertes fluchen geht. Das ist im englischen und auch in fast allen anderen Ländern so. Außer bei Deutschen, dort wird fäkal geflucht. "Arschloch" "verpiss dich" "Scheiße".

 

Nicht immer überall Feuer schreien, wenn es gerade wichtigere Dinge gibt.

hier ein video was die übergriffe der bullen dokumentiert:

 http://www.youtube.com/watch?v=EYXd9qYBO_w