unter dem motto „wiesbaden pelzfrei – total liberation“ demonstrierten über 250 menschen gegen die ausbeutung von mensch und tier.
war das motto der demos der letzten jahre nur „wiesbaden pelzfrei“, hatten sich die organisator*innen erstmals dazu entschlossen sowohl im motto wie auch im aufruf auf die gemeinsamkeiten der ausbeuterischen verhältnisse hinzuweisen, die mensch und tier gleichermaßen betreffen: eine gesellschaft ohne tierausbeutung ist mit dem kapitalismus nicht zu haben. eine gesellschaft ohne ausbeutung von menschen durch den menschen auch nicht.
auf dem bahnhofsplatz waren ca. zehn stände aufgebaut, gut bewacht von bestens ausgerüsteten polizeieinheiten. hier konnte mensch sich über veganismus, antispeziesismus, tierrechte, gnadenhöfe, tiertransporte, pelzindustrie und viele andere unterthemen informieren. dazu gab es viele vegane speisen, wie torten, burger und chili und musik aus der konserve. kam hier der aspekt der „total liberation“ noch zu kurz, wurde dies spätestens mit der auftaktrede eines menschen der orga-gruppe nachgeholt: er schilderte die beweggründe, die dazu führten, dass sich die „wiesbaden pelzfrei“-demo in diesem jahr mit dem zusatz „total liberation“ schmnückte und ab nächstem jahr nur noch „total liberation“ heißen wird. der kampf für tierrechte ist sinnlos, solange wir nicht auch für die menschenrechte einstehen. beides ist untrennbar miteinander verbunden. der kapitalismus schafft mit seinen produktionsweisen leid und es ist ihm egal, ob die leidtragenden tiere oder menschen sind: profit muss erwirtschaftet werden und dafür muss alles zu ware werden.
so wurde bei fast jedem zwischenstopp der demo (vor pelzläden, metzgereien, mc donalds, tchibo, deutsche bank, nordsee,...) auf die auswirkungen der kapitalistischen wirtschaftsweise auf tiere, auf menschen und auf die erde hingewiesen.
ausdauernd demonstrierte die menge über drei stunden durch die gesamte innenstadt, leicht umgemodelte, altbekannte linke parolen rufend und flyer verteilend. die demo wurde die gesamte zeit über von einem lockeren polizeispalier begleitet, immer bereit, „sensible“ ziele wie pelzläden und metzgereien zu schützen.
die explizite bezugnahme auf linke inhalte, die einsicht, dass die systemfrage auch von tierrechtler*innen gestellt werden muss und die radikale ablehnung der kapitalisitschen produktionsweise erweiterten den horizont der demo ungemein. das kam gut bei den teilnehmer*innen an und hielt esoterisch-religiös-rechte spinner*innen fern.
untill every cage is empty.
für die soziale revolution.
gute aktion.
danke an alle die dabei waren und mehr davon...
animal liberation now!!!!
humyn liberation now!!!!
total liberation now!!!!
"Gnadenhof"
Den Begriff "Gnadenhof" würde ich nochmal überdenken. Der privilegierte Mensch zeigt Gnade mit dem "Tier" - erbarmt sich ihm! Falls du keinE TierschützerIn sein solltest, würde ich den Begriff "Lebenshof" verwenden. Und in Lebenshöfen leben sie weiterhin in Abhängikeit vom Menschen - da domestiziert! - und sollte nicht als eine "Harmonie" angesehen werden. Lebenshöfe sind nicht dazu da den nichtmenschlichen Tieren ihr "Gnadenbrot" zu geben, sondern ein Leben ohne Ausbeutung zu ermöglichen.
Im nächsten Jahr kommt das "Pelzfrei" weg und wird durch "Total Liberation" ersetzt. Das könnte TierschützerInnen abhalten zu kommen und endlich kann vermittelt werden, dass der Tierschutz Gewalt an "Tieren" legitimiert (Zusammenarbeit mit der Tierausbeutungsindustrie, verschafft den VerbraucherInnen ein besseres Gewissen!).
Einspruch
Nicht Tierschutz legitimiert Gewalt an Tieren, sondern institutioneller Tierschutz.
Tierschützer*innen
Ich finde es gut, wenn möglichst viele Tierschützer*innen kommen, die sich vor Ort dann über Tierbefreiung und Tierrechte informieren können. Wenn sie zu Hause bleiben, kann sich nichts ändern.
...
es ist schon lächerlich sich vor nen kleinen angel laden zu stellen mit einem fischermansend banner!
@...
was genau findest du daran lächerlich?
die guten kleinen und die bösen großen?
@@...
mensch sollte die leute lieber aufklären was daran so schlimm ist und warum sie kein fleisch essen sollten, statt vermummt mit einem transpi vor nen kleinen angel laden zu stehen, den ich persönlich denk mir dann nur was soll das und werde weiter fleisch und fisch essen. wenn ihr mich auf der straße an einem infostand informieren würdet was so schlimm ist dann würde sich vllt meine meinung ändern aber nicht mit so primitiven aktione, wo ihr allen nur euer veganismus auftrengen wollt und alle schlecht macht die fleisch oder andere tierprodukte konsumieren und euch besser wie sie darstellt.
blubb
- sowohl dieses als auch letztes jahr sind viele menschen mit flyern um die demo gelaufen und haben sich ganz nett und freundlich mit leuten unterhalten, ein umstand, den ich auch bei frankfurt pelzfrei und anderen tierrechtsaktionen beobachtet habe.. und jetzt sag mir mal ob das bei demos zu anderen themen immer standard ist! ob du bei einer kapitalismuskritischen demo über banner oder eine gewisse kompromisslosigkeit moniert hättest, stelle ich ziemlich in frage.
bist du am bahnhof gewesen? dort waren infostände. was daran so schlimm ist? schau dir das mal an, ich denke das ist eine sehr gut gemachte erklärung => http://www.soylent-network.de/soylentweiss/02infrarot/index.html
veganismus aufdrängen? hey, es hätten ja auch steine fliegen können. sich mit mit bannern und transpis vor entsprechende orte zu stellen ist auf demos einfach usus. ich nehme an, du bist selbst politisch aktiv, würdest du bei einem kleinen "nazi-laden" auch sagen dass es zu hart wäre, auch da anzustetzen?
zum thema "besser wie ihr"; horch mal in dich rein und übreleg dir, woher deine angst kommt, dass veganer so etwas behaupten würden, *hust*deingewissen*hust :-*
Nordsee keiner Angelladen?
Es gab bei der Demo einen Zwischenstopp vor einer Nordsee-Filiale. Das ist kein kleiner Angelladen, sondern ein Konzern, der mitverantwortlich dafür ist, dass jedes Jahr Milliarden von Meerestieren durch uns Menschen ermordet werden und die Meere leergefischt werden.