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Wir waren am 15.1. in Vordernberg um die Pressekonferenz zur Eröffnung des Schubhäfens Vordernberg zu verhindern. Mit Transparenten haben wir versucht die Eingänge zu blockieren. Es gab nur eine Zufahrtsstraße, die Bundesstraße über Trofaiach von Leoben führt direkt daran vorbei. Vor der Veranstaltung haben im Minutentakt Polizeiautos die Straße patrolliert, was die Aktivitäten auf der Straße einschränkte. Vor Ort, am Eingangstor des Schubhäfens fanden sich ca. 30-40 Menschen ein, denen der Zugang zur Pressekonferenz verweigert wurde. Selbst geladene GästInnen wurden kontrolliert, wenn sie nicht dem erwartetem Bild entsprachen.

Während drinnen die Konferenz mit einem Blaskonzert mit massiver schlipstragender Polizeipräsenz angefangen hat, begannen draußen die Demonstierenden mit einer unangemeldeten Kundgebung. Es wurden laut Parolen gerufen und sich dabei mit den Transpis* vor herannahenden JournalistInnen und AmateurfotographInnen des Dorfes geschützt. Spontane Parolen entstanden, die den Knastbau, rassistische Zustände, die Zustimmung dazu, und staatliche Gewalt als solche kritisierten.

Im Dialog mit interessierten EinwohnerInnen wurde uns nochmal klar, dass hier sicher keine Unterstützung zu erwarten ist. Es gab verschiedene Ideen innerhalb der Pressekonferenz zu stören oder Protest sichtbar zu machen, so sollte ein selbstgebastelter goldener Scheißehaufen an den Bürgermeister übergeben werden. Der Bürgermeister hat sich nicht blicken lassen.
Zuspätkommende GästInnen wurden immer wieder blockiert, teilweise durch Herumzerren und Schubsen durch die Polizei hineingebracht.

Während der Zeit des Wartens war uns etwas langweilig, also wurde die hölzerne Yuppiefassade des  Gefängnistores mit roter Farbe und Parolen in unserem Sinne „verschönert“. Der Einsatz von Pyrotechnik verletzte wie zu erwarten war niemanden, zumindest gab es aber einen lauten Knall,
der hoffentlich den Priester störte, der nun zur  „Pressekonferenz“ den Segen Gottes ins Haus brachte. Wenn es schon nicht möglich war die Pressekonferenz zu verhindern, so wollten wir wenigstens die Gäste und Bullerei nicht hinauslassen.

Kurz vor Ende der Pressekonferenz wurde versucht  die Versammlung absurderweise vom Bezirkshauptmann aufzulösen, was allen Protestierenden ignorierten. Relativ ratlos versuchte die Polizei Gründe zu finden und bemerkte die verschönerte Fassade, was sie veranlasste mit 52 PolizistInnen einen Kessel um die sich nahe der Wand aufhaltende Gruppen von etwa 25 Menschen, zu bilden. Von diesen Personen wurden Personalien aufgenommen und sie wurden durchsucht.  Nachdem keinerlei belastende Gegenstände gefunden wurden, sind Hosen abfotographiert wurden.
2 Personen, die sich weigerten sich auszuweisen, sind mit auf die nächstgelegene Wache (Trofaiach) genommen wurden. Nach ca. einer Stunde wurden sie nach Datenangabe gehen gelassen.

Trotz massiver Polizeipräsenz war es möglich auch mit wenigen Leuten spontan eine Aktion zu bringen!

Vordernberg liegt in einer Schlucht, in die nur eine Straße führt...

* Zwecks Vollständigkeit die Parolen auf den Transpis: "Gegen die Knäste", "Schubhaft in Vordernberg - Scheisse schön verpackt", "Grenzregime angreifen", "Rassismus und Staat - Vordernberg fluten", "a privatized prison is a prison is a prison - deportation kills"