Während in Hamburg der Innenausschuss zu HH2112 tagte, versammelten sich am gestrigen Montag, den 06. Januar 2014, gegen 18:30 Uhr rund 200 Menschen an der Alten Oper in Frankfurt am Main, um in Solidarität mit den aktuellen Kämpfen für das Bleiberecht der Gruppe "Lampedusa in Hamburg", den Erhalt der Roten Flora, gegen Gentrifizierung und gegen die Kriminalisierung sozialer Kämpfe durch Gefahrengebiete und sonstige Repressionen zu demonstrieren.
Die Spontandemonstration führte entschlossen und kämpferisch über die Einkaufsmeilen Freßgass' und Zeil durch die Frankfurter Innenstadt. Begleitet von Feuerwerk und Pyrotechnik wurden mehrere hundert Flyer verteilt und Parolen wie "Kein Tag ohne autonomes Zentrum", "Kein Mensch ist illegal - Bleiberecht überall!" und „BRD Bullenstaat – wir haben dich zum Kotzen satt!“ gerufen. Nachdem die Demonstration am Ersten Polizeirevier vorbeizog, versuchte die Polizei mit mehreren BFE-Einsatzfahrzeugen die Demonstration einzuholen, wurde jedoch durch den Bau von Barrikaden und massiven Flaschenbewurf auf Distanz gehalten. An dieser Stelle sei noch mal selbstkritisch angemerkt: überlegt euch doch bitte vorher, wen ihr treffen wollt. Die Flaschen haben zum Teil die eigenen Leute nur sehr knapp verfehlt.
Im Anschluss wurden die Räumlichkeiten des Arbeitsamts und die Geschäftsstelle der Frankfurter SPD in der Fischerfeldstraße mit Steinen angegriffen, entglast und mit Parolen wie "Refugees welcome!" verziert. Die in Hamburg alleinregierende SPD ist verantwortlich für die rassistischen Kontrollen und die anhaltende Diskriminierung der Refugees. Außerdem steht sie für eine autoritäre Linie gegen soziale Bewegungen und begrüßte ausdrücklich das von der Hamburger Polizei implementierte Gefahrengebiet.
Unserem Wissen nach gab es keine Fest- oder Gewahrsamnahmen. Falls ihr andere Informationen habt, bitte ergänzen. Allerdings nervten die Bullen wohl noch in den angrenzenden Vierteln all jene Leute, die irgendwie „verdächtig“ aussahen.
Gegen die Kriminalisierung sozialer Proteste! Der Widerstand gegen Kapitalismus und Rassismus ist legitim – in Hamburg, Frankfurt und überall!
one struggle, one fight – solidarische Grüße nach Hamburg!
kleine presseschau
http://www.fnp.de/lokales/frankfurt/Attacke-auf-SPD-Buero;art675,724074
http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.js...
Wenig hilfreich...
Okay, so wasdrückt vielleicht die Solidarität mit HH aus - aber nicht genau solchen Aktionen wenden sich Medien und Gesellschaft immer weiter und wieder von den eigentlichen Interessen ab. Schade.
da guckste
das passiert doch auch bei anderen aktionen. die medien finden immer irgendwas um unsere aktionen zu diffamieren.
blödsinn
Ich glaube, du bist in Hinsicht auf das, was die "eigentlichen Interessen" der mainstream - Gesellschaft und mainstream - medien sind, ein bisschen blauäugig.
Die in Deutschland stark Verbreitete Ablehnung demokratischer Gesellschaftsstrukturen und die geselllschaftliche Ignoranz gegenüber der Gewalt von Bundeswehr, CDU, NSU, VS, Springerpresse, Ausländerbehörden, Justizangestellten, sächsischen und anderen Amtsrichtern, Zwangsräumenden Immobilienbesitzern + Konzernen, Arbeitgebern und ihren Verbänden, NPD, SPD, Bundespolizei, Abschiebeknastbetreibern, Nazikameradschaften, rechten Hooligans, machtgeilen Grünen, die jede Koalition mittragen, Burschenschaften, den Sarrazinisten und privaten Wachdiensten aller Waffengattungen liegt bestimmt nicht darin begründet, dass es am Rande von autonomen Demoinstrationen in Deutschland drei bis sieben mal im Jahr eien wenig scheppert und mal ein Blumenkübel durch die Gegend fliegt.
Naja
Ich kann es verstehen wenn menschen sich gegen polizeigewalt zur wehr setzen, aber unnötige randale überschattet nur die wirklichen anliegen, in HH wird selbst von unseren internetseiten nur noch über poliziestrategien gesprochen, die eigentlich anliegen sind sehr weit nach hinten gerückt. Unterschied: in HH wurden menschen von bullen angegriffen und setzen sich zur wehr, in diesem fall jedoch war die anwendung von gewalt mehr als überflüssig.
Es mag wohl stimmen dass der ganze müll der so passiert nicht darin begründet ist dass es mal knallt und ab und zu ist es wohl auch wichtig, aber öl in`s feuer gießen hilft einfach gerade nicht weiter und spielt den schweinen nur in ihre karten.
"Unnötige Randale"?
Wenn die eigentlichen Anliegen soweit nach hinten rücken, sind es anscheinend und vlt. auch nur erstmal nicht mehr die eigentlichen Anliegen (und das ist auch gut so).
Die Zuspitzung von sozialen Problemlagen hat zwar bis jetzt(!) wenig Erfolg gebracht, aber schon jetzt merkt mensch, dass die sonntagsbürgerliche Fassade dieses Herrschaftssystems schnell bröckeln kann, wenn's um's Ganze geht. Und das merken auch die "normalen" passiven Menschen; spätestens dann, wenn in den Medien oder in der Nachbartschaft Widersprüche offensichtlich(er) werden.
Soll heißen: Die Debatte um Gewalt bzw. das Gewaltmonopol in Verbindung mit sozialen Problemen zuzuspitzen ist äußerst gut und kein unbedeutender Nebenschauplatz.
Wohl eher nicht...
Solche Randale wird von der weiten, weiten Mehrheit der Leute nicht als Ausdruck der Zuspitzung der sozialen Probleme verstanden, sondern als Ausdruck der sinnlosen Gewalt. Daher wird sie wohl eher keine erwünschte Wirkung haben...
Überall Schweine!
Wenn mensch diese Liste der "gewalttägigen" Organisationen und Parteien zusammenzählt, kommt mensch auf über 90% der Gesellschaft - ok, die FDP fehlt, aber die spielt auch kaum eine Rolle mehr. Alles Schweine außer mir selbst, oder wie soll mensch das verstehen? Durch die Randale drängt sich der Eindruck auf, daß es nur noch darum geht, da nicht zurückzustehen und mitzumischen; Esso-Häusern, Flora und Lampedusa-Flüchtlingen ist damit aber nicht wirklich geholfen.
Wäre es nicht vielleicht sinniger, nach Verbündeten in Gesellschaft und Medien zu suchen, damit solche Ziele mehr und breitere Unterstützung erfahren? Bei Themen wie Recht auf Stadt, Erhaltung von Freiräumen oder Hilfe für Flüchtlinge wäre das eigentlich gar nicht so schwer, selbst in liberalen und rechten/konservativen Medien finden sich dafür mittlerweile Fürsprecher*innen (inkl. der sich immer weiter durchsetzenden Erkenntnis, daß der Bullenangriff am Schulterblatt rechtlich wie politisch komplett daneben war) - aber Randale-Züge durch Innenstädte sind dazu eben eher kontraproduktiv...
spd meldet sich zu wort.
wie nicht anders zu erwarten entpolitisiert die spd ffm das ganze, oder ist sich für ihre rassistische law-and-order-politik gegen soziale bewegungen keiner schuld bewusst:
http://www.journal-frankfurt.de/journal_news/Politik-10/Scheiben-der-Par...
http://www.op-online.de/lokales/rhein-main/randale-spd-buero-frankfurt-s...
ansonsten: gute aktion.
Auch in Göttingen
http://www.hna.de/lokales/goettingen/farb-angriff-gebaeude-mehrere-schei...
Video Hessenschau
http://www.hr-online.de/website/includes/video_popup.jsp?vId=mp4:video/f...
wütender edel-mob
ziemlich alberne aktion...
wut im bauch, hab ich auch wie viele andere!
doch über die politischen zielen solcher aktionen und deren wirkung sollte besser und weitgehender reflektiert werden - affektierte wut-entladung und steigerung der szene-credibility geht nicht als getarnte soli-aktion durch - besonders, da der unausgesprochene konsens in hh lautet: gefahrengebiete gefährden duch provokante ironie und unkontrollierbare spaziergänge und hier weitgehend auf gerad solche aktionen gezielt verzichtet wird...
srry, riots sind auch mehr als einige flaschen werfen, wenige entglaste Scheiben und beinah friendly fire...zumindest außerhalb f!