[HH] 21-12-2013: Irgendwann werden wir schießen müssen.

21.Dezember 2013: Weihnachtsmarkt in der Schopping-Meile der Hamburger Innenstadt. Der Geruch von gebrannten Mandeln liegt in der Luft. Klänge von Weihnachtsliedern ertönen. Der Weihnachtsmann sitzt auf einem Wagen und fährt winkend vorbei.

 

Es war ein Bild wie in jeder Diktatur. Wäre es in der Ukraine, der Türkei oder Russland geschehen, was hätte die gleichgeschaltete Journaille hierzulande geschrien. So blieb es unbeachtet.

Als sich am Abend des 21. Dezember in der Hamburger Innenstadt bunt gekleidete Demonstranten versammelten, waren auch SIE da. Ein Großaufgebot von Zivilpolizisten, die Staatsicherheit. Schergen mit Knopf im Ohr. Sie wimmelten durch die Masse genauso wie es die Demonstranten taten. Das Chameleon-Prinzip: Untertauchen in der Umwelt. Für alle Beteiligten. SIE beobachteten genau, meldeten per Knopf, welche Demonstranten wo verbotene Parolen riefen. „Um Europa keine Mauer, Bleiberecht für alle, und auf Dauer!“ reichte heute, um eine Hundertschaft behelmter Polizisten auf dem Weihnachtsmarkt in der Mönckebergstrasse in Bewegung zu setzen. Und sie liefen, machten Jagd auf die „kriminelle und gewalttätige“ Gruppe, die die Frechheit besaß unangemeldet Parolen zu rufen, die nur das, und nichts anderes tat. Rufen, ein Verbrechen. Wie in jeder Diktatur. MAN wollte doch nur in Frieden einkaufen. Dafür würden SIE schon sorgen... 

 

Es gibt Tendenzen. Gegenläufige, schwingende, wabbernde oder hämmernde. Sie können direkt, konfrontativ, gewaltförmig oder brutal daherkommen. Sie mögen filigran und unscheinbar sein, etwa so flüchtig wie ein gasförmiger Aggregatzustand – aber es gibt sie. Und das wichtige vorweg: sie waren nie abwesend. Die Flucht in das Mögliche, ist der Sprung in das was sein kann. Dann, und nur dann, wenn wir uns schon heute in diese Richtung begeben können.


Das Empire strauchelt, genaugenommen liegt es am Boden. Aber es lebt mein Freund, es ist lebendiger denn je. Doch wenn es schon am Boden liegt, so lasst uns darauf eintreten. Soviel es eben geht. Und ohne die falsche Sklavenmoral, ohne Gnade für das Biest, ohne die bürgerliche Wehleidigkeit, ohne das schlechte Gewissen des bürokratischen Wendehalses. Ohne Mitleid für den Golem, der sich vor unseren Augen in eine Diktatur verwandelt hat.

 

Am 21. Dezember 2013 in Hamburg haben wir die Sau raus gelassen. Jeder von uns auf seine Art und Weise. Wir haben Barris gebaut, die Bullen Steine fressen lassen, Schaufenster entglast, Mülltonen angezündet, Hinterhalte gelegt, gelacht und eine heiden Angst gehabt.

 

Wir haben Dampf. Nicht nur wegen der Flora. Auch wegen ihr, aber nicht alleine wegen ihr. Nicht nur wegen der dreckigen Flüchtingspolitik Europas. Auch wegen ihr, aber nicht alleine wegen ihr. Wir haben Dampf, weil uns das Empire das Wasser zum Leben abgräbt. Systematisch und ohne jeden Unterlass. Ob auf der Arbeit, im Studium, im Viertel, durch die Mieterhöhung, das Jobcenter, oder die Tatsache, dass wir im Kapitalismus den nächsten Menschen, dem wir begegnen, nicht als unglaublich interessante und vielschichtige Welt ansehen können, sondern zuerst in der Beziehung der Konkurrenz zu ihm.

 

Da war was. Irgendwo, irgendwann. Wir haben schon viel mitansehen müssen. Genua, die 0er Jahre, das Ende des Squats, die Hochzeiten der Antifa-Riots, das Umstellen der Globalisierungsbewegung und ihre Zerfetzung mit allen perfiden soziologischen Mitteln der Aufstandsbekämpfung. Die traurige Verlagerung von der Massenmiltanz zur privatistischen Kleingruppenaktion. Rückzug. Enteignung. Ghetto, Stillstand und Scheiße.

 

Wenn wir in den letzten Jahren gesagt haben „Es geht ja eh nichts mehr auf Demos“, dann war das auch unserer objektiven Schwäche geschuldet. Eine Schwäche, für die wir nur selbst verantwortlich werden, wenn wir nicht immer wieder versuchen sie zu überwinden. Gerade das haben wir zusammen mit 10.000 Militanten in Hamburg am 21.12 getan.

 

Es ist nicht so, dass Demos für uns generell keinen Sinn mehr machen. Der 21.12 in Hamburg hat gezeigt, dass da noch was gehen kann. Auch wenn die Demo gar nicht mehr stattfindet. Das ist unerheblich ist für das Zusammenkommen. Es geht was. Dann, wenn wir wollen, wenn wir entschlossen genug sind. WENN WIR VIELE SIND. Wir denken nur, dass wir die Bedingungen des gemeinsamen zusammenkommens neu definieren müssen. Nix anmelden. Nie das machen, was die Bullen wollen. Bewaffnen, durchsetzen, angreifen.

 

Wir wissen nicht ob der 21. Dezember in Hamburg ein Sieg oder eine Niederlage war. Vielleicht beides. Vielleicht keins von beidem. Vielleicht sind diese Kategorien auch völlig fehl am Platz, weil wir bis zur erfolgreichen Revolution ohnehin nur verlieren werden. Alles oder nichts. Der 21.12 ist in jeden Fall das klare Zeichen, dass die antiautoritäre Bewegung in Deutschland immer noch da ist. Nicht der Pathos daran belebt uns, sondern die reale Hoffnung auf gesellschaftliche Veränderung, die wir daran knüpfen. Der Moment kann uns Kraft geben, wenn er in einem Kontext von Momenten steht. Er kunann helfen vertrauen zurück zu gewinnen. In uns selbst. In die Bewegung. In die Hoffnung dass irgendwann alles anders wird.

 

Frankfurt, und jetzt Hamburg: In alle Überlegungen müssen wir einbeziehen, dass die Bullen offenkundig die Strategie verfolgen unsere Demos gleich zu beginn auseinander zu knüppeln.

 

Unsere Hypothese für die Flora-Räumung: 200 Leute, 400 Mollis und dazu 50 GenosInnen mit Zwillen, jeweils 15 Schuss Stahlkugeln - und die Bullen werden den Abstand einhalten der geboten ist. Zweitausend bewaffnete, mit Hand- und Schnellfeuerwaffen - und die Bullen werden das Viertel verlassen.

 

Das Traurige zum Schluss: Irgendwann werden wir schießen müssen. Das ist unvermeidlich. Nicht weil wir das Blutbad wollen. Sondern weil die Bullen uns jeden Raum genommen haben, den wir uns dann mit aller Gewalt zurückerobern müssen. Um atmen zu können. Um nicht in der Diktatur zu ersticken. Um nicht eines Tages aufzuwachen, nur um festzustellen, dass wir bereits tot sind.

 

Wir hoffen nur, dass wir nach der Scheiße, die uns der Bürgerkrieg abverlangt, noch genügend Menschlichkeit besitzen, das Andere, wozu wir antraten, zu verwirklichen.

 

Das unverbesserliche Kollektiv (Dezember 2013)

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in diesem video http://www.youtube.com/watch?v=Fvqctsf5Wwc  kann man (noch) sehen, wie ganz am ende einer von den grünen bullen seine knarre zieht.

sie rennen völlig durchgedreht in den block und prügeln die leute zusammen, fressen dabei so manchen stein* und ziehen am ende schon ne knarre.

*(es ist zu beobachten, wie 2 bullen von steinen am helm getroffen werden und dadurch umfallen/sich zurückziehen. das das nicht soooo gefährlich ist, konnte man ja zb. am polizeikongressmobivideo (2011-2013 weiß nicht gennau) sehen, bei dem ein chilenischer bulle ein ähnliches schicksal "erleidet" und sich bloß genervt umdreht.)

 

ich würde es also wagen zu sagen, dass der schusswaffeneinsatz nicht mehr endlos fern in den sternen steht (von seiten der bullen) und das sogar ohne mollieinsatz. das sollte zumindest zu denken geben (ohne zwangsläufig die schlussfolgerungen des DuK zu ziehen).

remember deich-story.

"Es gibt Tendenzen" - ja, bla, noch ungenauer geht es nicht. Oder anders: In welchen gesellschaftlichen Bereichen gibt es eigentlich keine Tendenzen?

Und dann "Die Flucht in das Mögliche, ist der Sprung in das was sein kann." - blub. Hört sich irgendwie an wie einer dieser unkonkreten Sinnsprüche aus nem New-Age-Leitfaden für sinnsuchende Wohlstandsdeppen.

"Das Empire strauchelt, liegt am Boden, aber es lebt, ist lebendiger denn je" - naja, schriftstellernde Philosophen sind an Euch ja nicht gerade verloren gegangen. Oder anders, die einzige "bürgerliche Wehleidigkeit", die hier weit und breit zu finden ist, tropt zwischen all den abgedroschenen, teils widersprüchlichen, teils einfach nur sinnentleerten Schlagworten schmalzig aus Euren Zeilen.

Und, nun seid bitt mal ehrlich, wenn das am 21. Dezember für Euch "die Sau rauslassen" war, dann seid Ihr irgendwo zwischen Ballermann und Pubertät stecken geblieben. Denn, oho, hört, hört.. sie haben tatsächlich eine Mülltonne angezündet - na, Aua! aber auch, das hat jetzt aber ganz doll weh getan. Da wird sich gleich das ganze System von ändern. #nicht.

Da ihr also, in einer maßlosen sozialen Inkompetenz gefangen seid, die Euch Mitmenschen lediglich noch als "Konkurrrenz" erleben läßt, habt ihr Euch für wirres rumproleten entschieden. Ja, ok, weshalb nicht. Arbeiterkinder gehen derweil zu Fußballspielen um sich die Köpfe einzuschlagen. Doch als Akademikergöre hat mans gerne etwas tütteliger, und da schmeißt man lieber aus Entfernung nen Steinchen in ein bitte unbewachtes Schaufenster und ergeht sich hinterher in ausuferndem mimimi, weil die pöse, pöse Polizei es gewagt hat, einen etwas länger als erwartet im Regen stehen zu lassen. Ja, so etwas kann weh tun. Und um den Schmerz besser verarbeiten zu können, träumt man sich hinterher was zurecht - 10.000 große, starke, gefährliche und mutige Militante (vermutlich hatten sie auch alle lange Schwänze) usw. Ja, ja, schon klar. Und dass es in Wahrheit lediglich nen paar wenige kleine Angstscheißerchen waren, die da eine - das nennt ihr Barrikare?! - gebastelt haben, naja, wen interessiert das schon.

Und ja, klar geht was, wenn ihr "Viele" seid. Allein kriegt ihr ja nix gebacken. Und deshalb sind dann auch Kathegorien wie "Sieg" oder "Niederlage" fehl am Platz. Ansonsten müßtet Ihr Euch ja auch eingestehen, dass Euer fürderhin anvisiertes Kindergarten-Rambazamba völlig sinnlos ist.

Apropos, wer dermaßen pathosgeladen die angeblich gemeinsame Kraft beschwört, der hat ganz sicher nicht verstanden, worum es bei "antiauthoritäre Bewegung" geht. Das offenbart sich auch in Euren omnipotenten Waffenfantasien - Mensch, was fürn kleinen Schwanz mußt Du (oder tatsächlich Ihr?) haben, um auf so einen Grütz zu kommen.

Menschlichkeit? Ja, die sucht man jetzt schon in Deinen Zeilen vergebens.

- würde mich nicht wundern, wenn hinter diesem angeblichen "Kollektiv" ein 14järiger kleiner Masku-Wichser mit Allmachtsfantasien steckt, der sich kopfkinomäßig einen auf seinen Text runtergeholt hat.

Weshalb wird hier überhaupt so ein Troll-Scheiß veröffentlicht?!

Genau diese Gefühl hat mich beim Lesen auch beschlichen, verschwurbelte möchtegern-intellektuellen-Dünnpfiff.

Das Problem ist dass einige Einheiten wohl relativ schlechte und/oder aber zu leichte Ausrüstung hatten. Das USK hat wohl sehr leichte Ausrüstung, damit man beim Zuschlagen möglichst wenig behindert wird. Das ist ein alter Trade off im Rüstungsbereich, entweder leicht und beweglich aber verletzlich, oder aber schwer und gut, aber dafür eben primär für defensive Aktionen gerüstet. Da rächt sich halt dann die auf Angriffe optimierte Ausrüstung, zumal wenn sie noch von risikofreudigen erlebnisorientierten jungen Beamten getragen werden, und die Einsatzleitung ihre Freude daran hat die Beamten zu verheizen. Vielleicht war es aber auch Inkompetenz, die hier zu vielen Verletzungen führten. Daß deutsche Waffenträger gerne mal verheizt werden kann man ja den Geschichtsbüchern entnehmen.

Sehr geehrte Damen und Herren!

Kein Vorgesetzter/Polizeibeamter/Leiter einer Einheit möchte seine Einheit verheizen! Mit rund 40 Jahren Berufserfahrung sage ich dieses hier.  Als junger Mensch nach der Schule = 1967, hatte ich auch Ideale... Zum Glück wurde ich während der großen Demonstrationen Anti-KKW, Anti-Startbahn_West nie ,gebraucht'. Immer so durchgerutscht. Na ja, macht nichts. Dass es ,Fehler im System' gibt wissen wohl etliche der Menschen, aber keiner will (oder kann) sich engagieren.

Terroristen a'la RAF möchte das jemand? Wie hoch war die Bilanz (beide Seite zusammengezählt weiß ich nicht) an Toten? Laut Wikipedia
https://de.wikipedia.org/wiki/Opfer_der_Rote_Armee_Fraktion sind es 34 Opfer auf Seiten ,Unseres Staates' - die Toten der RAF möge jemand anders zählen.

Ich habe bewusst ,Unseres Staates' geschrieben, weil viele nur ,der Staat' schreiben, als sei es irgendwie etwas total Fremdes...

Wenn eine Anarchie angestrebt wird - oder eine Diktatur egal von links/rechts - wird es nur wieder viele Tote geben! Der Weg der Änderung auf demokratischem Wege ist lang und beschwerlich und oft werden die Ziele nicht erreicht. Aber es gibt meistens keine Menschen die vorsätzlich getötet werden.

Ihnen allen heute am 1. Januar 2014 alles Gute und jedem ein bisschen Verstand - auch bei Notwehr!

Titel  : Als Polizeibeamter möchte ich meine Personalien nicht nennen
Name: anonym_1047 (Kennziffer aus den 1970ern)

„Kein Vorgesetzter/Polizeibeamter/Leiter einer Einheit möchte seine Einheit verheizen!“ Möchte vielleicht nicht, aber um ein ‚höheres‘ Ziel - Versammlungen verhindern - sind manche offensichtlich bereit, das zu tun. Auf der anderen Seite: dem Born würde ich schon zu trauen, dass er das gerne macht.

 

„Ihnen allen heute am 1. Januar 2014 alles Gute und jedem ein bisschen Verstand - auch bei Notwehr!“ Was meinen Sie damit, „Verstand“ auch bei Notwehr? Die andere Wange hinhalten?

anonym vom: Mi, 05.02.2014 - 20:52
"Die andere Wange hinhalten": Seit wann ist das Notwehr? Ich weiß ja nicht viel, aber DAS hab selbst ich bereits gelernt - nämlich dass das jetzt irgendwie sinnlos klingt.

"Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen." (Adorno)

 

Zumindest letzteres ist euch definitiv nicht gelungen, denn was sind eure Gewaltphantasien anderes als das Kopfkino der im Grunde Ohnmächtigen, deren Wut doch irgendwohin muss. Gegen die gesellschaftlichen Verhältnissen, die apersonale Herrschaft sind, kann man keinen "Bürgerkrieg" führen und es wäre an der Zeit, mal die eigene Ohnmacht zu reflektieren, um sie irgendwann vielleicht mal überwinden zu können. Stattdessen werft ihr euch in die Militanz wie in ein Rettungsboot, quasi als Zeichen, dass "noch was geht". Ihr sprecht von "Bürgerkrieg", als ginge der Kampf für die befreite Gesellschaft gerade in die entscheidende Phase: Das tut er nicht und vermutlich spürt ihr das selbst. Die Auseinandersetzungen in Hamburg mögen klargemacht haben, dass eine eventuelle Räumung der Flora nicht leicht durchzusetzen wird. Auf der anderen Seite wurden auf diese Weise Sympathien verspielt, die in der öffentlichen Auseinandersetzung von Bedeutung sind. Was nun mehr wiegt, kann man diskutieren. Aber um die Diskussion, wie sinnvoll oder unsinnig Militanz in einer konkreten Situation ist, geht es euch ja offensichtlich nicht. Kein einziges Wort dazu, was genau mit dieser Militanz bewirkt werden sollte und ob dies gelungen oder nicht gelungen ist. Stattdessen schreibt ihr, ihr hättet die "Sau raus gelassen", na großartig. Ihr bemüht euch noch nicht einmal zu kaschieren, worum es euch in allererster Linie geht: Mal die Sau rauslassen, überhaupt mal alles rauslassen, den ganzen Frust, die ganze angestaute Wut, einfach mal losschlagen können. Nicht falsch verstehen: Nichts gegen Frust oder Wut. Aber hilfreich ist eben auch ein wenig Köpfchen und Reflexion, was diese Wut eigentlich mit einem selbst macht und in welcher Form sie zur Erreichung eines Zieles nützlich ist, sofern sie nicht einfach nur Selbstzweck sein soll, was sie bei euch augenscheinlich leider ist, selbst wenn ihr das Gegenteil beteuert. Bleibt nur zu hoffen, dass ihr doch nicht so unverbesserlich seid wie ihr behauptet.

Du beginnst deinen Kommentar mit einem Adorno Zitat; gutes Zitat - nicht schlecht und siehst dann leider den Wald vor Bäumen nicht mehr. 

 

Wenn die unlösbare Aufgabe darin besteht sich nicht dumm machen zu lassen, dann ist doch die Frage, von welcher Form der Dummheit hier gesprochen wird?

Der Beitrag ist ein ehrlicher Text. Er zeugt nicht von Dummheit. Sondern behandelt die fast unlösbare Aufgabe vor der wir alle stehen. Du unterstellst den Leuten Gewaltphantasien und zeigts dabei nur, dass du dich vor der Gewalt in eine Phantasie flüchtest. 500 verletzte Demonstranten sind Resultat von Gewalt. Eine durch die Innenstadt marodierende Reiterstaffel, die auf Menschenjagt geht, ist Gewalt. Mindestens zwei Polizisten die in Hamburg ihre Waffe gezogen haben, waren bereit noch eine höhere Stufe von Gewalt einzugehen, nämlich das Abknallen von Menschen.

Tausende Demonstranten haben Gewalt ausgeübt. Haben sich gewehrt und sich nicht einfach, wie so oft verdreschen lassen. Die Gewalt war an diesem Tag allgegenwärtig, also erzähl doch nichts von Gewaltphantasien.

Deine Ohnmacht besteht darin dich dumm zumachen und anderen Menschen ein Kopfkino zu unterstellen. Dass, die Leute sich gewehrt haben zeigt doch, dass sie nicht ohnmächtig sind. Die Ohnmächtigen sind die menschlichen Stümpfe(auch Adorno), die sich nicht mehr wehren. Höchstwahrscheinlich bist du einer davon. Alleine dein Phantasiegebilde einer apersonalen Herrschaft zeigt deine Ohnmacht und das Scheitern dich nicht dumm werden zu lassen. Solange die Menschheit nicht von Maschinen und durch Algorithmen beherrscht wird, ist Herrschaft immer personell. Nur weil sich Herrschende auswechseln lassen, wird Herrschaft nicht apersonall. In Hamburg haben fast 4000 Polizisten eben genau diese Polizisten Herrschaft ausgeübt über 10000 Demonstranten. Diese Herrschaft wurde vermittelt durch Gewalt. 

Und an den Folgen dieser durch Gewalt vermittelten Herrschaft, haben einige Menschen ganz konkret zu leiden, sei es physisch oder psychisch.

Und natürlich haben die Autoren des Textes Recht damit, dass wir uns in einem sozialen Bürgerkrieg befinden. Und der Kampf um die befreite Gesellschaft ist in einer entscheidenen Phase. Nur weil wir alle diesen Kampft verlieren, heißt es nicht, dass es ihn nicht gibt.

Und um dir ein bisschen Wald zu zeigen: das Entscheidene an dieser, unserer zeitlichen Phase, im Kampf um die befreite Gesellschaft, ist die Biopolitik, sind die kybernetischen Steuerungs- und Kontrollprozesse, bis hin zur lebenslangen Sicherungsverwarung und elektronischen Fussfesseln für aufsässige Zeitgenossen. Hinzu kommt die Vernichtung des Humanismus und der Aufklärung, durch das kapitalistische Herrschaftssystem. Ja! wir verlieren an allen Fronten und die kapitalistische Verwertungslogik gräbt sich immer tiefer in all unsere Lebensweisen ein. Und nur weil du dumm geworden bist, muss das nicht für andere gelten. 

Und wenn die Leute schreiben, dass sie die Sau raus gelassen haben, weil sie wütend sind, dann ist das ehrlich und zeugt von Reflexion.

Und wenn die Leute schreiben, dass höchstwahrscheinlich irgendwann geschossen werden wird, wenn das alles so weiter geht und sich die gesellschaftlichen Verhältnisse so weiter entwickeln, dann zeugt das auch von Reflexion. Und nur, weil das nicht schön ist und niemand erleben möchte, heisst es noch lange nicht, dass über solche Möglichkeiten nicht reflektiert werden muss.

Und die Leute sollen immer über unsinnige oder sinnvolle Militanz refelktieren. Dabei ist die Sache doch ganz einfach.

Auf der einen Seite stehen fast 4000 schwerbewaffnete Polizisten die bereit sind Demonstranten die Fresse einzuschlagen und das praktisch immer wieder unter Beweis stellen und im Hamburg waren die Leute halt mal nicht bereit, sich das wehrlos gefallen zu lassen.

Auf der einen Seite stehen Frontex, Gentrifizierer, Kretschmar, Senat, Kapitalisten und auf der anderen Seite Leute die gegen Ungleichwertigkeitslogiken und für ein Leben Gleicher unter Gleichen in einer Welt ohne Herrschaft, Unterdrückung, Ausbeutung und Autoritäten kämpfen. 

Und nur weil die erste Seite in beiden Fällen über enorm mehr materielle Mittel verfügt und deshalb meistens gewinnt, ist das kein Kriteriuum für unsinnige oder sinnvolle Militanz. Denn Militanz ist, was sie ist, nämlich gewaltvoller Widerstand. Die entscheidene Frage bleibt doch, wen dieser gewaltvolle Widerstand trifft. Wenn man von Sinn oder Unsinn schwafelt, dann sehe ich keine von der Militanz getroffenen Ziele in Hamburg, die es nicht verdient hätten. Mit einer Ausnahme: die Wurfgeschosse, die Unbeteidigte und die eigenen Leute getroffen haben. 

 

In dem Text steckt mehr Ehrlichkeit und Weisheit, als in deinem inhaltsleeren Komentar. Der Grund, warum ich mich in die Diskussion eingemischt habe, ist, weil es mich massiv nervt, dass Leute immer wieder toll klingende Zitat als Autoritätsargument an Anfängen von Kommentare und Texte stellen, aber dann inhaltlich, analytisch, und gedanklich nicht kommt als heiße Luft.

 

p.s. an die Unverbesserlichen. Ich hoffe, dass klar ist, wenn jemals so ein Szenario entstehen würde, dass die Polizei das Stadtgebiet verlässt. Die Bundeswehr an ihrer Stelle zurück kommt.

Unbestritten, dass in Hamburg Cops massiv Gewalt gegen Demonstrant_innen ausgeübt haben. Es geht mir auch nicht darum, in solchen Situationen nicht adäquat auf solche Gewalt reagieren zu können, was durchaus heißen kann: Gegengewalt, aber eben als Notwendigkeit. Und nicht als eine, an der man offensichtlich Freude hat, wenn man "die Bullen Steine fressen" lässt. Und genau darum geht es mir: Die Frage aufzuwerfen, woher diese Lust an der Gewalt kommt und was sie mit uns macht. Ob diese Lust an der Gewalt, diese Sehnsucht nach der Eskalation, die ja durchaus verständlich ist, letztlich nicht das eigene Denken korrumpiert und macht, dass Gewalt und Eskalation zum Selbstzweck werden als dass man sie noch irgendwie zielgerichtet und situationsabhängig einsetzen würde. Die Frage ist doch, wohin es führen würde, wenn beim nächsten Mal da tatsächlich 2000 Demonstrant_innen mit Schusswaffen stünden wie sich die Autor_innen des Textes das wünschen. Man kann doch nicht ernsthaft glauben, als gäbe es gegen einen dermaßen ausgebauten und professionalisierten Staatsapparat, der das Militär zur Not ja immernoch in der Hinterhand hand, nur den Hauch einer Chance, sich in der offenen "militarisierten" Auseinandersetzung durchzusetzen. Dies scheint mir auch nur allzu offensichtlich zu sein, weshalb ich mich frage, warum das trotzdem die Richtung zu sein scheint, die einige einschlagen wollen. Die einzige Möglichkeit, sich stattdessen durchzusetzen, wäre die Aneignung der Betriebe bzw. die Verweigerung der Lohnarbeit und davon sind wir in Deutschland weit, weit entfernt und die Mittel, dorthin zu kommen, sind eben nicht die des Straßenkampfes. Und wenn Leute einen Bürgerkrieg herbeiphantasieren, der dann darin bestehen soll, dass man sich mit den Cops in der Schanze Schießereien liefert, dann ist doch dringend ein Realitätscheck notwendig und gleichzeitig ist die Frage nach den eigenen Bedürfnissen wichtig, die einen dahin treiben.

Wenn du das Wehrhafte mit der Freudlosigkeit paaren willst solltest du Katholik werden?

Dein Bildmvom Katholizismus scheint noch durch die preussisch imperialistische Bismarksche Propaganda gepräg zu sein. Gerade die katholisch geprägten Länder sind für ihre Lebenslust bekannt.

Dem stimme ich vollkommen zu. Denkbar dass dieser Text auch von anderen Autoren kommt als jene die vorgeben es zu sein. Rechte, Verfassungsschutz,  Innenministerium, Polizei ... wobei der Unterschied da ja nicht so groß ist, es hat ja inzwischen auch durch Überläufer und Trennungen einiges über die NSU die Runde gemacht, was darauf schliessen läßt dass das Umfeld auch aus Beamten auf Lebenszeit bestand.

 

Wenn der Text ist - es reicht schon Ulrike Meinhof zu zitieren wenn man der anderen Seite klar machen will dass sie ein gefährliches Spiel treibt. Bedrohungen mit der Waffe oder gar Warnschüsse wie sie ja auch schon vorgekommen sind tangieren eine gefährliche Grenze. Wenn auf Menschen geschossen wird, würde diese überschritten wie sie schon einmal überschritten wurde, und eine beträchtliche Eskalation wäre die Folge.

Das gabs schonmal, die Nachwirkungen habe ich noch erlebt. Da sitzt man in einer kleinem "Ente" 2CV und daneben steht der angebliche "Schutzmann" mit der HK51 daneben. Klar, die schützen schon, aber nicht uns...

 

Bewaffneter Kampf bedeutet dass auf beiden Seiten viele Menschen sterben und dass es dann noch Kollateralschäden gibt. Krieg eben.

Solange eine relativ gerechte Ordnung herrscht gibt es m.E. hierzu keinen Grund. Man wird sehen wie die Verfahren laufen, m.E. waren große Teile des Polizeihandelns rechtswidrig. Und wehren darf man sich, wie auch seinerzeit in Brokdorf.

Es ist traurig dass in Frankfurt und Hamburg eine Linie fortgesetzt wird, die älter als die BRD ist, die politische begründete Behinderung von Demonstrationen, mittels Schikanen, mittels Gewalt.

Aber eben eine Tradition, die innerhalb der BRD ab den 1960ern die Blätter der Zeitungen füllt.

Spezialisierte Einheiten auf der einen, Autonome auf der anderen - letztere genährt durch die Erkenntnis dass man sich nicht alles bieten lassen muss.

Und auch Sozis und Grüne können der Versuchung nicht widerstehen mißliebige Positionen mit (Polizei)Gewalt zu bekämpfen.

 

Bezieht keine Ersatzbefriedigung aus Militanz, lebt lieber Eure Bedürfnisse aus. Das Gedicht Catullus V hat in 2000 Jahren nichts von seiner Aktualität verloren.

Was ihr "antiautoritären" halt zuerst mal auf die Kappe bekommen müsst, ist dass ihr ohne Rückhalt der Massen garnichts schafft.

Dann schiesst ihr halt auf die Bullen. Und dann? Dann jagen sie euern Laden einfach in die Luft.

Eure Gewalt zu intensivieren alleine bringt garnichts, hier wird der Feind immer die besseren Karten in der Hand halten.

Wr entfesselt den die Gewalt in der Regel es ist die Polizei.Es erinnert mich immer mehr an die 90iger jahre in Berlin

Kannst du dir vorstellen:
Die Polizei macht hopst freudig strahlend hinter dem Vermummten her. Die Arme ausgebreitet um Frieden zu versprühen.
Der Polizist streichelt dem Steinewerfer über die Wange, nimmt ihn in den Arm, kniet sich mit ihm hin und lässt ihn zuendeweinen.
Die Einsatzgruppe formiert sich und tanzt synchron Tango, die zündelnden Demonstranten einladend sich selbst in die Arme der Beamten zu werfen.
Die Polizei vollführt Zauber-Handbewegungen, welche die Baustellen-Baken aus dem Fensterglas von Peters Auto herausschweben lässt und sie außer Reichweite der freundlichen Bakenwerfer legt.
Der bewaffnete Demonstrant prostet dem Polizisten zu, zündet eine schöne Kerze an und hebt einen auf die anstehende Gerichtsverhandlung.
Der Polizist friemelt den Pflasterstein zwischen seinen Zähnen heraus, sammelt die Visirsplitter aus dem Auge und baut sogleich eine kunstvolle Plastik daraus.

Hmmm, ...
Wozu nochmal gibt es die Polizei?! Doch eigentlich, dass der Rest der Menschheit möglichst oft und lang in Ruhe leben kann!

Allzu typisches Beispiel:
Leipzig Connewitz, Silvester: Alles ist schön, lustig, freudig. Die Polizei ist als Gruppe da - na und?! Die gehören dazu und freuen sich auch auf Neujahr. Die Polizeigruppe guckt hier - guckt da und dort und grüßt freundlich und wünscht "Schöne Feier! :)" Alles total lässig. Bis ein Trottel seine Schnapspulle auf nach denen wirft - warum, weiß keiner. Folge: Hingehen, Personalienaufnahme, Stinkefinger - weitere Personalienaufnahme, A.C.A.B.-Gebrüll - Bulle  wird geschubst, ....und dann große Klopperei.

So ist das irgendwie immer, wenn ich das erlebe. Eher selten, dass die so ohne weiteres Bock auf Prügeln haben.

Bitte bitte realisiert doch mal, dass der Großteil der Gesellschaft von solchen Auseinandersetzungen nicht den ihr zugrunde liegenden Inhalt mitnimmt, sondern nur die Gewalt. Egal von welcher Seite sie kommt. Es ist natürlich schlimmer, wenn von der Polizei Gewalt ausgeübt wird, dennoch zeigt die Vergangenheit, dass nicht alle Demonstrierenden pazifistisch eingestellt sind. Ich würde behaupten, dass sich diese Demonstrations"kultur" entwickelt hat und beide Seiten sich auf gefährliches Terrain begeben. Das wird sich mit einer Intensivierung der Gewalt auch nicht lösen, sondern verschlimmern. Im Übrigen wird der anvisierte Zweck auf keinen Fall auf diese Weise erreicht werden können, da außerhalb der demonstrierenden Gruppen der Demoaufruf kaum jemanden erreicht. Bitte wacht auf, bitte realisiert, dass sich da etwas ändern muss und, dass Hass und Gewalt nichts bringen. Und, dass dieses Schuldzuschieben wer Demos eskalieren lässt die ganze Demo als solche ad absurdum führt.

In anarchistischen Kreisen war mal der Ansatz der Propaganda der Tat weit verbreitet. Vielleicht ist es nicht das entscheidende, ob die Leute unsere Aufrufe lesen (tun ja die meisten von uns nicht mal) oder die ganzen Theorieschinken. Vielleicht haben die meisten Leute schon ein Gefühl, eine Ahnung, dass so einiges gegen ihre Interessen läuft. Vielleicht haben sie davon keinen Begriff, aber vielleicht ist es auch nicht so entscheidend ihr Gefühl, ihr spontanes Bewusstsein in den Vokabeln von Marx und Adorno ausdrücken zu können. Vielleicht ist es genauso entscheidend, dass sie das Gefühl bekommen, ihre Ideen auch durchsetzen zu können. Vielleicht ist dafür eine Rückeroberung von Handlungsmacht - oder auch nur von dem Gefühl diese zu haben - entscheidend. Vielleicht ist dafür die Erinnerung an eine Demonstration, die die Bullen mit allem angegriffen haben, und wir trotzdem überall in der Innenstadt spontan und unkontrolliert demonstrieren konnten, entscheidend. Vielleicht auch nicht. Vielleicht auch beides. Aber vielleicht wäre es total wichtig, endlich aufzuhören, in den eigenen Ideen, in den eigenen Ansätze die einzige Wahrheit zu sehen. Vielleicht werden wir nur gemeinsam und vielfältig gewinnen. Vielleich auch nie. Aber vielleicht ist es entscheidend, dass wir es überhaupt versucht haben.

Das kannst du doch nicht tatsächlich ernst meinen, oder?! Wenn es überhaupt nicht darauf ankommt, für oder gegen was unsere "eigenen Ideen" sich richten; wenn es egal ist, was für eine Kritik am Bestehenden ich/du/"wir" haben; wenn es nur darum geht, "es zu versuchen" (was auch immer?!); dann könntest du genau so gut mit Neonazis, Konservativen oder der FDP zusammenarbeiten. Hauptsache Aktion: Das ist das Credo von Vielen hier. Und es ist pure Hilflosigkeit angesichts der gegenwärtigen gesellschaftlichen Situation, in der es keine Form von Bewegung gibt, die das Potenzial besitzt, die gegenwärtigen Zustände emanzipatorisch aufzuheben. Die linksradikale Bewegung in Schland jedenfalls, die mehr Szene als Bewegung ist, besitzt nicht nur kein revolutionäres Potenzial aufgrund fehlender Massenbasis, sondern weiß nicht mal, wo sie hin will, wie die "Revolution" überhaupt aussehen soll und wo sie hinführen soll. Also: Eher mehr Marx und Adorno lesen, als noch weniger!

 

Btw: wenn wir nicht überzeugt davon wären, dass unsere "eigenen Ideen" die richtigen sind, bräuchten wir alle nicht politisch aktiv zu sein. Eine politische Praxis, wie sie am Samstag in Hamburg artikuliert wurde, wäre in diesem Fall definitiv unverantwortlich und menschenverachtend.

"Eher mehr Marx und Adorno lesen, als noch weniger"

haha. scheint ja menschen offensichtlich nicht schlauer zu machen, wofür du als lebend-beweis antrittst.

 

eher mal selbst das hirn einschalten!

Zitat: "Egal von welcher Seite sie kommt. Es ist natürlich schlimmer, wenn von der Polizei Gewalt ausgeübt wird, dennoch . . ."

 

Absoluter Realitätsverlust!

Eigentlich ein guter Text. Aber: "Zweitausend mit Handfeuerwaffen Bewaffnete und die Bullen ziehen sich aus dem Viertel zurück". Und kommen mit der Bundeswehr wieder...    Wir haben weder die Waffen noch das nötige Potential für solche Auseinandersetzungen. Abgesehen davon das ein Bürgerkrieg eigentlich nicht ertstrebenswert ist, denn wir sind weder in Spanien noch haben wir 1936.

wer nicht sozial und politisch denkt, denkt halt militärisch.

da sind kapital, staat und die rechte schlauer.

Auch mir gefällt die dieser Aussage ("Zweitausend mit Handfeuerwaffen Bewaffnete und die Bullen ziehen sich aus dem Viertel zurück") zugrunde liegende Analyse aber ich glaube nicht das wir die Intensität und Schlagkraft unserer Angriffe steigern sollten, als vielmehr die Zahl der Beteiligten. Wie auch immer das funktionieren kann...

Der Satz mit den Schnellfeuerwaffen ist nichts weiter als erschreckende Naivität.

 

Die Staatsmacht würde sichen eben nur kurz zurückziehen, um mit gepanzerten Transportern wieder zukommen. LGuab ihr ernsthaft das untrainierte Leute gegen Profis, mit besserer Ausrüstung auch nur den Hauch einer Chance haben?

Der Ausnahmezustand würde verhängt, das Militär mobilisiert und Militärisches Tränengas eingesetzt werden. Die Einheiten hätten eine gute Entschuldigung dafür jeden Menschen den sie antreffen sofort zu erschießen...

 

Eure "Angriffe" (Steine auf Bullen schmeißen und Mülltonnen anzünden - oh wie Revolutionär) jucken das System doch überhaupt nicht. Ihr seid keine Störung, im Gegenteil, ihr kurbelt nur noch die Produktion von militärischer und polizeilicher Schutzausrüstung an.

Ihr habt bei weitem nicht die nötige Kraft die Macht zu übernehmen oder auch nur ein Scharmützel zu gewinnen.

Statt dessen weidet man sich hier genüsslich in Gewaltfantasien, sieht scheinbar nicht da System, sondern nur das von ihm bezahlte Individuum als Gegner. Begreift Gewalt nicht als Mittel um sich gegen Gewalt zu wehren, sondern ergötzt sich an der Gewalt an sich, für die eine selbstgerechte Begründung gesucht wird.

 

Eine Änderung im System ist nur durch eine Mobilisierung der Massen, durch Streiks und übernahme oder Stilllegung von Produktionsmitteln zu erreichen.

 

Nicht indem unter irgend einem Vorwand ordentlich "Dampf" (und scheinbar auch Testosteronstau) abgelassen und dadurch 99% der Bevölkerung verschreckt wird. Nicht indem Infrastruktur die jedem zu Gute kommt (Mülltonnen) zerstört wird, weil man die der Eliten nicht rankommt.

Das haben sie 1934 auch gedacht.

Artikel wird erstmal nur eines zur Folge haben: Eine Räumung der Roten Flora wird wegen dieser klaren Gewaltandrohung wenn, dann unter Schusswaffengebrauch stattfinden. Wo die Verfasser*Innen - die ich persönlich irgendwo zwischen VS und unvernünftigen, Revolutionsromantiker*Innen einordne - die 2000 Waffen und diejenigen, die sie führen können und wollen, herbeifantasieren, ist mir schleierhaft.

 

Alleine das bekannte Video zeigt doch die strategische Schwäche der Demo: Sich unter einer Brücke, wo die Bullen es wollten, festharken....

 

Die Warscheinlichkeit, dass dieser Artikel ein Fake als Teil einer medialen Propagandastrategie ist, ist sehr hoch. Meine Empfehlung: Löschen und weitermachen.

"Das Traurige zum Schluss: Irgendwann werden wir schießen müssen."

 

Ich nehme diesen Artikel als Einschüchterungsversuch ,der aus dem Staats und/oder Parteiengebilde in D-Land kommt, zur Kenntniss.

 

Und hier noch: Der grüne Bulle zeigt es uns schonmal... Sekunde 32-33 und seine gezogene Schusswaffe während der Demo in Hamburg.

 

https://www.youtube.com/watch?v=wwBaPgtH6gQ

 

oder mit Erklärung

 

https://linksunten.indymedia.org/de/node/102011

(...)Die Beamten standen plötzlich einer Überzahl vermummter Gestalten gegenüber", schildert der Hamburger Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Joachim Lenders, die Szene. Die BFE-Beamten hätten ihre Dienstwaffen gezogen, um die Angreifer in Schach zu halten. (...)

 

http://www.rp-online.de/politik/die-ohnmacht-des-staates-aid-1.3905781

Meine Hypothese: Die Flora wird (so schnell) nicht geräumt. Auch wenn einige verzweifelt-infantil-unpolitisch-geschichtslose "Militante" sich danach sehnen ihren "Mut" schon bald unter Beweis stellen zu dürfen.

Das Traurige: Vielleicht werden "wir" irgendwann schießen müssen um unser Leben zu verteidigen. Viele von denen, die heute laut bellen werden dann allerdings nicht mehr auf unserer Seite sein. Nach der Verzweiflung folgt in der Regel die Resignation. "Unser" Mut ist aber unser Bekenntnis zur Angst und "unsere" Fähigkeit sich nicht von ihr beherrschen zu lassen. Die Maulhelden sind Angsverdränger, die von ihren Ängsten eines Tages schwehr überrrascht werden - spätestens dann nämlich, wenn sie merken, dass sie überhauptnicht mit Waffen umgehen können. Weder technisch, weil sie, im Gegensatz zu unseren Gegnern, die Waffen von denen sie träumen nur in ihrer kranken Phantasie kennen gelernt haben, noch moralisch, weil  ihnen in ihrem Krieg gegen die Charaktermasken des Systems die Menschen hinter den Masken längst fremd geworden sind. So wie sie sich in ihrer "Logik der Millitanz" selbst fremd geworden sind. Sie sind die nur die Subkulter des Wutbürgertums, was nichts als die eigenen unmittelbaren Interessen vorträgt.

Ich hoffe nur, dass solche Leute niemals legitimiert werden, dass, wofür "sie" antreten zu verwirklichen - was sich in ihrer Terminologie nur allzu deutlich im besitzergreifenden Allmachtsfantasien von einer angeblichen Hegemonie in "ihren Vierteln"ausdrückt. Aus ihren Verlautbarungen schreit der Stalinismus, der sich schon immer als Vollstrecker der zu kurz gekommenen präsentiert hat, und dem die Selbstermächtigung der Klasse vollkommen äußerlich bleibt.

Mülltonnen anzünden? Damit habt ihr dem System den entscheidenden Schlag versetzt. 

Applaus, Applaus..., ihr seid die größten Helden der Nation. Es ist natürlich unglaublich wir brutal und willkürlich die Polizei gegen absolut friedliche Demonstranten vorgegangen ist, also wie immer. Da sie ja sowieso nur stark sind, weil sie viele und in Uniform sind, können sie sich ihre Opfer aussuchen wie sie wollen, also jeden. Jetzt aber mal ganz ehrlich... Ihr seid ja wohl mal die dümmsten Menschen in unserem gesamten Universum. Wenn Menschen friedlich gegen oder für eine Sache demonstrieren wollen, dann ist es ihr Recht, ein absolut gerechtfertigtes Grundrecht, welches von jeden auch genutzt werden sollte. ABER, wie kann es sein, dass diese sooooooooo friedlichen Menschen Pyrotechnik dabei haben und zwar nur aus einen Grund. Um andere Menschen, sorry, viel zu allgemein, Polizisten zu verletzten. Nichts anderes haben diese Leute vor. SIE WOLLEN EINFACH NUR SCHADEN ANRICHTEN UND NICHT WENIGER. Ich bin noch nett und behaupte nicht, das sie töten wollen.... Da brauch mir auch keiner mit irgendwelchen Debatten kommen mit Deeskalation und was haben die Bullen da zu suchen. Es kann nicht sein, dass Menschen, welche sich dafür verpflichtet haben die Grundrechte aller zu schützen, ihren Kopf bzw. ihre Gesundheit dafür hinhalten müssen, dass Andere ihren Spaß an Gewalt ausleben können. Ich danke jeden Menschen, der sich dafür einsetzt Ungerechtigkeit, Missstände oder Verbrechen mit der Macht seiner Stimme zu bekämpfen. Aber das, was in Hamburg passiert ist, war das Letzte

Amen, Hippieschwätzer!

da ich dich traurig finde gehe ich ausnahmsweise mal ein bisschen auf dich ein. habe grade langeweile. du wirkst auf mich wie ein_e "gefangene_r"  die es verlehrnt hat oder nie erlernt hat (selbt-) kritisch zu denken.

 

mit "Applaus, Applaus..., ihr seid die größten Helden der Nation" implizierst du, ich und viele ander wollen "helden der nation" sein. ich bin nicht nach hh gefahren um ein_e held_in und erst recht nicht um held_in der nation zu werden. ich und viele andere wollten unter anderem zeigen was zu erwarten ist wenn die flora wirklich geräumt wird. hamburg wird brennen. da bin ich zuversichtlich. auch wenn ich was den "stand der bewegung" angeht ehr pessimistisch bin.

 

"..., dass diese sooooooooo friedlichen Menschen Pyrotechnik dabei habenund zwar nur aus einen Grund. Um andere Menschen, sorry, viel zu allgemein, Polizisten zu verletzten. Nichts anderes haben diese Leute vor. SIE WOLLEN EINFACH NUR SCHADEN ANRICHTEN UND NICHT WENIGER. Ich bin noch nett und behaupte nicht, das sie töten wollen......." 

 

->bullshit. isind schon super tötliche waffen so pyros, hahaha. schon mal in erwägung gezogen dass viele menschen pyrotehnichnik oder andere "waffen" auch gut überlegt einsetzen und vielleicht/hoffentlich auch zusätzlich wut im bauch haben, jedoch gewalt gegen bullen oder andern ärschen nicht nur selbstzweck ist sondern z.b. ein mittel, das unter umständen auch deinen arsch vor repression der bullen schützen würde wenn ihr friedlich für mehr drecks demokratie auf die strasse geht...

 

und deine friedlich demokratischen "stimmen" haben selten cops, militärs oder nazis aufgehalten...

 

für mehr gegengewalt! gegen gegen gegengewalt! hahaha!!!

 

wir sind zwar weit von zeiten bewaffneten kampfes entfernt. aber "und natürlich darf geschossen werden" kann wieder an aktuallität gewinnen, wenn "die bewegung"  z.b.  an einem punkt ist, ernsthaft mitmischen zu können, nach einem machtvakum sich (neue) herrschaft bildet.

 

ps.: nochmal ganz deutlich falls es überlesen wurde: ich habe nichts dagegen wenn bewegungen/leute  (nur) mit sogennanten "fiedlichen" mittel wiederstand leisten. aber bitte keine lichterketten!!!

Also erst mal leben wir in keiner Diktatur sondern in einer Oligarchie, was relatives Glück ist, weil das nämlich bedeutet, dass wir in einem sehr reichen Land leben und davon profitiert auch der Autor. Das heißt natürlich nicht, dass alles ja und amen ist was bei uns passiert aber in der vorliegenden Form kann man was hier geschrieben wirklich nur deswegen ernst nehmen(und auch darüber kann man streiten), weil es Angstmache ist. An anderen Orten dieser Erde könnte dieser Artikel weder verfasst noch veröffentlicht werden, ich finde das sollte man nicht vergessen. Außerdem werden hier Äpfeln mit Birnen verglichen. Die Polizisten auf einer Demo haben überhaupt nichts damit zu tun was in den Räumen der Arbeitsagentur geschieht.   

 

Meine Frage lautet trotzdem: Was kann ich tun, hier und jetzt um einem Flüchtling zu helfen? Ich werde niemanden erschießen, das ist für mich überhaupt keine Grundlage. Es würde mich auch wirklich freuen wenn dazu jemand was kluges und realistisches wüsste. 

 

Im übrigen kann ich sehr gut atmen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn man sich selber um beispielsweise eine Arbeit kümmert oder um einen Raum in dem man sich frei bewegen kann, diese Dinge sehr wohl, sehr gut möglich sind. 

"wenn man sich selber um beispielsweise eine Arbeit kümmert"

 

http://de.wikipedia.org/wiki/Asylbewerberleistungsgesetz#Arbeitsm.C3.B6g...

"Die Polizisten auf einer Demo haben überhaupt nichts damit zu tun was in den Räumen der Arbeitsagentur geschieht."

 

Eben doch. Die Behandlung der Menschen wie willenloses Vieh, ob in der Arge in Form sinnloser Maßnahmen oder auf einer Demo, die wie diejenge Samstag verläuft, hat selbstverständlich mit Macht- und somit Besitzstrukturen unserer Gesellschaft zu tun. Lebten wir in einer Gesellschaft, in der es nicht oberstes Ideal wäre, ganz besonders fleißig irgendeiner egal wie sinnlosen Arbeit nachzugehen, sondern, sagen wir, besonders freundlich zu seinen Mitmenschen zu sein, müssten sich Menschen nicht in dämlichen Zwangsstrukturen, wie es die Arge eine ist, abplagen und dort gedemütigt werden und würden Menschen, die gegen solche Ungerechtigkeiten kämpfen, nicht von Cops aufs Fressbrett bekommen.

 

"Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn man sich selber um beispielsweise eine Arbeit kümmert..."

Klar findet jede*r Arbeit (außer Asylberwerber*innen in den ersten sechs Monaten, aber die dem Kapital huldigenden Parteien werden früher oder später erkennen, dass es unter kapitalistischen Gesichtspunkten sehr sinnvoll ist, Asylbewerber*innen sofort in Brot und Arbeit zu bringen. Der Grund, warum Asylbewerber*innen  nicht sofort arbeiten dürfen, hat mit rassistischen Ressentiments zu tun, die auch prima ohne Kapitalismus funktionieren können), aber

1. ist Arbeit nicht das allertollste auf der Welt, auch wenn uns das von Parteien, Medien und Gewerkschaften so vermittelt wird. Es sollte gesellschaftliches Ziel sein, Arbeit abzubauen um Zeit für schöne Dinge zu schaffen, z.B. Musikinstrumente spielen, kiffen oder labern oder wonach dir sonst so der Sinn steht, wenn du Zeit und Sicherheit hast.

2. du hast einfach Pech gehabt, wenn das Schulsystem nicht so gnädig zu dir war und nur Drecksarbeiten, wie etwa Zeitarbeit, Fließbandunsinn, Kacke wegmachen oder Erntehelfer*in bleiben. Es kann ja wohl nicht links sein, zu fordern, dass Menschen solche Arbeiten machen MÜSSEN, vor allem nicht zu den heutigen Konditionen (12 Stunden Tage, Dreckslohn, keine Festeinstellung=keine Sicherheit), vor allem auch in Anbetracht der Tatsache, dass alle Niedrieglohnbereiche in den nächsten Jahren mit etwas Mühe und Investition wegautomatisiert werden können.

 

Aus dir spricht weiße, mittelständische Arroganz. Bitte reflektier das mal. Mich nervt es total, sich als links verstehende Menschen noch immer darauf hinweisen zu müssen.

Du hast mit Sicherheit recht wenn du behauptest es hätte was mit Machtgefüge zu tun, was aber auch gut und richtig ist.

 

Zu 1, Arbeit ist wirklich nicht das allertollste, weshalb es durchaus sinnvoll ist sich zu bilden um eben einer Arbeit nachzugehen die einem ein vernünftiges Einkommen gewährt und darüber hinaus die nötige Freizeit.

 

Zu 2, Das Schulsystem ist zu niemanden gnädig, und schon gar nicht das bayrische Schulsystem. Es hat ja auch nicht die Aufgabe für Unterhaltung zu sorgen sondern einen festgelegtes Pensum an Wissen zu vermitteln das der Schüler dann auch umsetzen sollte.

 

Das nicht alle Menschen gleich sind ist nun mal Fakt, die einen sind klug genug um es zu bewältigen, die anderen eben nicht.

So ergibt sich dann auch später das Gefälle im Einkommen.

Und gerade weil wir in diesem Sozialstaat leben geht es auch den Leistungsunfähigen im Verhältnis sehr gut.  

das bildung in deutschland massiv davon abhängt, welche finanziellen mittel die eltern haben, sollte dir aber schon bekannt sein. insofern ist die vorstellung zu kritisieren durch "faire bildung gibts faire arbeit". dies ist eben nicht so, da zb. auch viele gut gebildete keine/schlechte arbeit bekommen.

 

mal ganz davon abgesehen, dass das schulsystem nicht den zweck hat wissen in einem gewissen maß zu vermitteln, sondern kapitalistische konkurenzpraxen zu verinnerlichen. (stichwort: >schule der nation<)

ebenso gilt es, angesichts umfassender klientelpolitik und sog. "eliteschulen" (mit entsprechend exclusiven finanz. "zugangsvorraussetzungen"), burschenschaften usw. die sog. "leistungsträger" dieser gesellschaft zu hinterfragen. in den meisten fällen haben diese "größen" aus wirtschaft und politik eben >nicht< hart gearbeitet/sich gebildet um dahin zu kommen, wo sie sind.

das klappt so mit euren 2000 Bewaffneten (mit Hand - und Schnellfeuerwaffen!) und ihr habt dann ein Stadtviertel (sagen wir mal das Schanzenviertel in Hamburg) besetzt.

Auf den Dächern liegen eure Scharfschützen, auf den Straßen machen eure bewaffneten Genossen ihre Checkpoints, damit keine Zivilpolizei oder sonst irgendwelche unerwünschten Leute einsickern. Und mal angenommen, der Staat lässt sich das gefallen und kommt nicht mit Panzern und Kampfhubschraubern zurück.

 

Was dann? Die Menschen brauchen ja nicht nur Schusswaffen, sondern zu Essen und zu Trinken, Wasser und vielleicht Strom. Wo kommt das her? Macht ihr dann Landwirtschaft? Baut ihr Brunnen? Ein Elektrizitätswerk? Oder verlasst ihr euch drauf, dass alles, was man so zum Leben braucht, schon irgendjemand liefert?

Daß euch viel an der Roten Flora liegt mag durchaus sein, Fakt ist aber dass sie euch nicht gehört. Und genau das ist das Problem, es ist fremdes Eigentum.

 

Da es sich um eine Investor handelt und der dort sicher nicht einziehen will sondern damit Geld verdienen ist es nur naheliegend ihm das Gebäude abzukaufen.

 

Ich war selber mal in einer unguten Situation und habe mich dann entschlossen das Haus zu kaufen, damals rund 250.000 die ich alleine bezahlen musste.

 

Jetzt seid ihr aber viele und da wird es ja wohl möglich sein das Gebäude zu erwerben. Daß es natürlich nicht für 1,2 Millionen über den Tisch geht ist klar, die wurden ja schon 2010 oder 2011 geboten, aber 3 oder 4 Millionen würden sicher die Meinung des Investors ändern.

 

Geht man von 4 Millionen aus und 200 Käufern wären das gerade mal 20.000 für jeden. Wenn man nicht gerade ganz faul oder dumm ist sollte ein Kauf möglich sein.

Die Flora ist ein antikapitalistisches Projekt, was insbesondere heißt, dass das Recht auf Privateigentum durch die BesetzerInnen nicht anerkannt wird. Und an deinem Kommentar sieht man, dass durch diese antikapitalistische Praxis Menschen dazu gebracht werden, die richtigen Fragen zu stellen. ;-)

Schußwaffen, Bürgerkrieg, mein Gott was für Phantasien.

Und was macht ihr wenn eure Revolution gelungen ist?

Das hier?

youtube.com/watch?v=_RQVSHfuPCQ

Es sind nur die Phantasien eines Spätpubertierenden. Um an die Waffen zu kommen von denen er träumt benötigt man Lieferanten die in aller Regel nicht umsonst arbeiten. Und selbst wenn sie an die Waffen kommen würden ihnen Spezialisten gegenüberstehen welche ihnen in Ausbildung und Ausrüstung weit überlegen sind. Alleine über so was nachzudenken zeigt schon wie weltfremd er ist.

 

Viel realistischer wäre es das Gebäude zu kaufen.

und warum sollte realismus das mass aller dinge sein? die flora wäre nicht mehr die flora.

Weil es hier ums Geschäft geht.

Bei fast allem gibt es irgendwo einen „Kapitalisten“ der von diesen Aktionen profitiert. Auch vom besetzten der Roten Flora. 2001 wurde sie für 370.000 DM also 185.000 Euro verkauft. Kaufangebote über 1,2 Millionen wurden bereits 2011 ausgeschlagen.

Das entspricht einer Verzinsung von über 23%. Normalerweise könnte niemand ein Haus derart zerfallen lassen, hier hat der Besitzer die Chance ohne größere Aufwendungen eine Traumrendite zu erzielen.

Jede kaputte Polizeiausrüstung wird teuer nachgekauft, und der Kapitalist profitiert. Jedes kaputte Auto wird ersetzt, der Kapitalist profitiert. Jede Scheibe wird ersetzt, der Kapitalist profitiert.

Alles was die Stadt zu bezahlen hat wird irgendwo anders eingespart, und sicher nicht mein Kapitalisten. Denn der geht wenn es ihm zu teuer wird.

 

Für solche Kapitalisten sind diese Besetzer und Randalierer nützliche Idioten, mehr nicht.

Tut mir leid, dir das so direkt sagen zu müssen: Du verstehst die Zusammenhänge nicht. Mag sein, dass es dem Kapitalisten ums Geschäft geht, aber nicht den BesetzerInnen der Roten Flora. Du raffst nicht, dass die das Haus völlig umsonst nutzen. Da mag auf dem Papier eine noch so schöne Rendite rauskommen, bisher sieht der Herr Kapitalist davon keinen Cent.

Ihr wollt kämpfen, schießen, sterben und sterben lassen ? nur zu, die masse wirds euch danken und nur wenige familien (im verhältnis zur masse) werden trauern. es gibt allerdings auch alternativen. bin übrigens noch nicht tot, nur weil ich eine intelligente lösung aufzeige: oktober 1981 in der hafenstraße werden häuser schleichend besetzt, offiziell besetzt ab feb 1982, 12 jahre später ( diverse verletzte später) verkauf an die neugegründete genossenschaft der alternativen am elbufer, dann sanierung und bis heute ein wohnprojekt auf st. pauli in dem auch heute noch aktivisten von damals leben.

 

wenn ihr dem besitzer nichts anbietet, dann ist nur eins sicher, egal was ihr veranstaltet "für lau gibt es nichts in unserem staat"

 

in diesem sinne good luck

leute, ich sags euch ja nicht gerne, aber so wird das nichts.

 

" Die Flucht in das Mögliche, ist der Sprung in das was sein kann. Dann, und nur dann, wenn wir uns schon heute in diese Richtung begeben können."

was ist dieses mögliche, was ist das was sein kann, was ist die richtung in die wir uns begeben können?

 

angenommen eurer plan, den bewaffneten kampf aufzunehmen gehen auf, was dann? angenommen ihr könnt ein hamburger viertel oder gar die ganze stadt besetzen, was dann? das einzige was euch dann übrig bleibt, ist euch von der reaktion in grund und boden bomben zu lassen.

 

wo ist die massenbasis, die für den weg zum sozialismus unerlässlich ist?

wo sind eure theorien, wie eine neue gesellschaft auszusehen hätte?

wo sind eure pläne wie ein neuer staat, eine neue gemeinschaft aufgebaut werden kann? und hier rede ich nicht von einem bürgerlichen staat, sondern von einem proletarischen.

 

revolution aus einem bauchgefühl heraus ist zum scheitern verurteilt. die beweise liefert leider die geschichte. man schaue sich nur die pariser commune, die deutschen räterepubliken oder spanien an. ohne vorbereitung (gerade theoretische) und ohne die beteiligung der massen kann es keinen dauerhaften revolutionären erfolg geben. um den kapitalismus zu überwinden, muss man ihn erst mal kennen und auch gezwungenermaßen anfangs nach seinen regeln spielen. der ehemalige österreichische kanzler kreisky sagte mal sinngemäß: "man muss die umstände zur kenntnis nehmen, darf sich aber nicht mit ihnen abfinden." und genau darum geht es. 2000 bewaffnete schön und gut, die reaktion wird uns in bezug auf den bewaffneten kampf vorerst überlegen sein.

 

revolution muss mehr sein als bloßer bewaffneter kampf, revolution muss von weiten teilen der gesellschaft getragen werden, revolution findet in den betrieben statt, an den universitäten, nicht bloß auf der straße. und eine revolution braucht die massen, die massen müssen gelenkt werden, womit wir wieder beim theoretischen unterbau der revolution wären.

 

so leid es mir tut, aber die militanz allein führt zu keiner revolution

 

in diesem sinne

 

rotfront und freundschaft

weil hier auch schon ulrike meinhof zitiert wurde, dann sollte man  daran denken, warum die raf schlußendlich mit ihrem konzept stadtguerilla scheiterte. weil am ende die politischen inhalte als auch deren aktionen zum reinen selbstzweck verkommen waren. man war nur noch mit sich selbst beschäftigt. das ziel, die soziale revolution einzuläuten, für das man ursprünglich angetreten war, wurde vollkommen aus den augen verloren. und am wichtigsten, der rückhalt, der für so eine gewaltige umwälzung des staatlichen gefüges immanent wichtig ist, war nicht (mehr) gegeben. was nutzt die beste revolution, wenn sie von niemandem angenommen wird. die ira und sinn fein haben es vorgemacht. die truppe fürs "grobe", aber gleichzeitig ein politischer arm, der die grundlagen schafft und sich fest verankert.der notwendige unterbau. das muß hand in hand gehen. unreflektierter waffeneinsatz hilft vorderhand niemandem. und auch da stimm ich zu: alle teile der gesellschaft müssen miteinbezogen werden. richtig. die studenten besetzen die fakultäten, die arbeiter ihre arbeitsplätze. es muß in die köpfe rein, dass an allen fronten für die gleiche sache gekämpft wird. da sind die demos ja ein guter ansatzpunkt. und die richtung und das ziel, abschaffung der kapitalistischen gesellschaftsverhältnisse, das ist es doch was eint und verbindet. in dem sinne: die flora bleibt.

Realitätsentrückter Unsinn, der sich durch pseudo-intellektuelle Scheinargumente selbst aufzuwerten sucht. Wären die Schlußfolgerungen nicht so dramatisch, weil sie mir als Bürger den direkten Kampf ansagen, wäre dieser Text lediglich Ausdruck kindischer Phantasiewelten. Ein Schlag ins Gesicht für alle, die Hilfsarbeit in und gegen tatsächliche Diktatur leisten.

Hui, das ist ja mal ein Beitrag, der an überholten (und damit falschen) Analysen und einer gefährlichen Nostalgie nur so trieft. Fortschrittliche Positionen konnte ich leider nicht auffinden.

"Es war ein Bild wie in jeder Diktatur."
Oder wie in jeder Monarchie. Oder Demokratie. Oder Republik.
Die mangelhafte Analyse, die die BRD mit "jeder Diktatur" gleichsetzt, mag ich vielleicht nicht sofort durchschauen, doch so falsch wie sie ist, muss ich das auch gar nicht. Wer zwischen Diktaturen im Sinne eines Nordkoreas nicht mehr von parlamentarisch-kapitalistischen Demokratien unterscheidet, weiß nicht, was die einzelnen Staatformen ausmacht. Und so geringfügige Unterschiede, wie ein weitestgehend freier Zugang zu Medien oder eine gewisse Meinungsfreiheit, werden einfach ignoriert.
Nein, die BRD ist keine Diktatur in diesem Sinne. Es ist nämlich durchaus möglich, sich regierungskritisch zu äußern, ohne dafür für lange Zeit in den Knast zu wandern. Und es scheint ja auch möglich zu sein, auf Demonstrationen Gewalt einzusetzen, ohne dass von Schusswaffen Gebrauch gemacht wird oder dass gleich tausende dauerhaft eingesperrt werden.
Zu den fatalen Konsequenzen einer solchen Nicht-Analyse komme ich gleich.

"Die traurige Verlagerung von der Massenmiltanz zur privatistischen Kleingruppenaktion."
Traurig ist das nicht. Massenmilitanz erzeugt immer viele Kollateralschäden, vor allem auf der eigenen Seite. Dies irgendwie zu glorifizieren, bedeutet nur, dass mensch gerne in Kauf nimmt, dass es Nebenstehende und Unbeteiligte trifft. Das scheint halt der "Preis" zu sein.
Die Sehnsucht nach der Masse ist fatal. Massen sind leicht zu kontrollieren (im polizeitaktischen Sinne), Massen sind unflexibel. Kleingruppen können dagegen schneller und effektiver reagieren und handeln. Massenmilitanz mag die schöneren Bilder erzeugen, im Endeffekt tut sie aber nicht mehr als das. Die Masse mag Schutz für die Einzelnen zum Untertauchen bieten - aber das tut die Dunkelheit auch. Und die Dunkelheit kann nicht niedergeknüppelt oder eingepfeffert werden.

"[...] weil wir bis zur erfolgreichen Revolution ohnehin nur verlieren werden. Alles oder nichts."
Hier kommt es langsam zusammen. Der Traum von der Massenrevolution, der Sturm auf die Bastille (oder aufs Winterpalais), wo die werktätigen Massen sich die politische Macht aneignen und das kapitalistische System hinwegfegen. Arbeiter*innen - Nehmt die Gewehre zur Hand!
Leider ist das alles nur ein Mythos. Sowohl der Sturm auf die Bastille als auch die Eroberung des zaristischen Winterpalais mögen schöne Bilder sein, aber auch nicht mehr. Heutige Gesellschaften sind komplexer und lassen sich nicht mehr durch ein derartige Aktion beeindrucken. Und wenn der Bundestag von einem großen schwarzen Mob gestürmt wird, was kümmert es den Staat? Moderne Gesellschaften funktionieren aufgrund vielfältiger Mechanismen. Solange die meisten Bürger*innen irgendwie in der Lage sind, ihrem kapitalitischen Alltag nachzugehen, ist es völlig egal, ob die Bundesregierung existiert oder nicht.
Mit Taktiken des 19. Jahrhunderts lässt sich im 21. Jahrhundert kein Blumentopf mehr gewinnen. Schon gar nicht gegen moderne, funktional ausdifferenzierte Staaten.

"Das Traurige zum Schluss: Irgendwann werden wir schießen müssen."
Eine Unterstellung von mir: Ihr findet es nicht traurig, schießen zu müssen. Sowohl im Absatz davor, wo 2000 Bewaffnete die Flora verteidigen wollen, als auch generell, nehmt ihr es gerne in Kauf. Zudem passt es zu den oben beschriebenen Mythen der alten Massenrevolutionen, denen weiter angehangen wird, auch wenn sie schon nicht mehr zeitgemäß sind.
Es ist immer traurig, wenn es zu tödlicher Gewalt kommt. Ich bezweifele auch, dass sie notwendig ist. Sie mag unvermeidbar erscheinen, aber notwendig ist sie sicher nicht. Das fatalste ist, tödliche Gewalt einfach hinzunehmen. Sie nicht immer abzulehnen, egal, ob sie nun stattfindet oder nicht. Das eigene Leben und das der anderen ist das höchste Gut. Ohne Leben kein Nichts, keine Revolution, kein Glück, keine Liebe, keine Freude, kein Spaß.
Mensch muss das eigene Leben nicht opfern, um die Revolution zu haben. Wer davon träumt, Märtyrer*in für die gute Sache zu werden, kann sich ja einer dschihadistischen Bewegung anschließen, soll aber nicht versuchen, emanzipatorische Ziele für sich zu vereinnahmen. Wer das Leben hasst, kann nicht auf der Seite der Freiheit sein.

"Wir hoffen nur, dass wir nach der Scheiße, die uns der Bürgerkrieg abverlangt, noch genügend Menschlichkeit besitzen, das Andere, wozu wir antraten, zu verwirklichen."
Ganz ehrlich? Wohl kaum. Wenn im Text schon davon die Rede ist, dass in einem herbeigewünschten Bürger*innenkrieg Scheiße auf der eigenen Seite passiert, (Was soll diese Scheiße eigentlich sein? Folter? Lager? Mord an Zivilist*innen?) dann steht doch implizit auch, dass diese Scheiße notwendig für den "Sieg" ist. Doch der Zweck heiligt nicht die Mittel. Und da nirgendwo zu finden ist, welches "Andere" überhaupt angestrebt wird, würde ich vermuten, dass es hier nicht ausreichend Ideen gibt. Ich verlange gar keinen konkreten, allumfassenden Plan, aber ein paar Gedanken sollte sich mensch schon gemacht haben, wenn so ein Krieg angestrebt wird.
Aber wenn "ihr" (zu diesem "wir" im Text zähle ich mich nicht) irgendwelche Scheiße verzapfen wollt, macht es. Aber achtet dann bei euren Plena und Strategietreffen auf jeden Rucksack, auf jede Reisetasche, die ihr nicht kennt, die ihr noch nie gesehen habt. Denn es wird immer diejenigen geben, die mit eurem Weg nicht einverstanden sein werden. Nicht, weil sie autoritär oder faschistisch denken, sondern weil sie benfalls glauben, dass nicht jedes Mittel Recht ist, um die eigenen Ziele zu erreichen.

Zu guter Letzt:
Was "ihr" wollt, ist nicht klar, außer dass ihr Lust habt, mit Gewehren rumzuballern und dann im Idealfall irgendwelche symbolträchtigen Gebäude zu erstürmen und zu besetzen. Wunderbar, macht es ruhig. Aber beschwert euch nicht darüber, wenn es dadurch keine Revolution gibt.
In einem anderen Kommentar wurde gesagt, es solle mehr Marx und Adorno gelesen werden. Und auch, wenn ich kein*e Anänger*in dieser beiden bin, (und die Theorie des letzteren für fehlerhaft halte) so kann dies nicht schaden. Wer tiefgreifende Veränderungen in der Gesellschaft will, sollte tiefgreifenden Analysen folgen (oder eigene schaffen). Einfach den eigenen Bauchgefühlen nachzurennen, wird nicht funktionieren und endet nur im Schlimmsten, besonders in Deutschland.

vieles von dem was du sagst sehe ich ähnlich oder genau so wie du, allerdings finde ich es schwierig weil der text genau das alles offen lässt. reflektion und assoziation werden nahezu herausgefordert in dem schreibstil. finde ich zumindest. ich glaube deine kritik sind gute ergänzngen, gehen aber als kritik an dem text vorbei. dass die autor_innen vergessen haben die befreite gesellschaft zu skizieren und einen plan zu formulieren dorthin zugelangen, kann mensch ihnen auf 2 seiten ja nicht wirklich vorwerfen, zumal du dazu in deinem kommentar, der fast halb so lang ist wie der eigentliche text oben, ebenfalls nichts gesagt hast.

 

ich weiss nicht wie "die gewisse meinungsfreiheit", von der du sprichst sich anders in weißrussland, der türkei oder rußland äussert (jetzt mal bei dem beispiel vom weihnachtsmarkt im hh am 21, wie im text beschrieben) und weiss genauso wie die autoren ebenfalls nicht wo da noch ein großer unterschied zur diktatur sein soll. die von snowden bekannt gemachten enthüllungen sind der feuchte traum der stasi gewesen, und sie alle beziehen sich auf die sich selbst "demokratien" nennenden länder. die brd-bullen werden bei einer revolution schießen. die ddr-bullen haben es nicht getan. ich finde die grenzen zwischen demokratie und diktatur sind in der tat im empire fließend geworden. das wort "post-demokratie" und "post-liberalismus" sind in der wissenschaft ganz geläufige begriffe für dieses phenomen. da sind die autor_innen gar nicht so falsch dabei.

 

einerseits sagst du ja auch - und so habe ich auch den text so verstanden - dass der griff zu den waffen prinzipiell, nach derzeitigen gesellschaftlichen entwicklungen als revolutionäres mittel nicht mehr auszuschliessen ist. von irgendeinem zweck der alle mittel heiligt steht da nichts. vielleicht spielen die autoren darauf an, dass ein griff zu und das benutzen von waffen immer scheiße ist. ich habe es zumindest so gelesen. und so interpretiert, dass ein bürgerkrieg oder ein revoolutionskrieg eben immer auch die gefahr birgt sich zu entmenschlichen. so habe ich das zumindest gelsesen.

 

ich will dir nicht zu nahe treten, aber ich denke dass du den text zu kleinkarriert gelesen hast. dass du ihn nicht verstanden hast. die unterstellung von dir " Ihr findet es nicht traurig, schießen zu müssen.", zeigt genau das. Warum unterstellst du denen das? ich lese das überhaupt nicht raus.

 

mir begenet das phenomen, wie ich es in deinem kommetar lese, häufiger: nämlich, dass viele leute heute anscheinend texte nicht mehr lesen und begreifen können und bei reizwörtern anfangen sich an ungesagtem, missverständnissen, an den interpretationspielräumen und den eigenen voruteilen (und besserwissereien) abzuarbeiten. dass sie unsolidarisch werden. oder einfach nur neidisch sind, weil sie selbst nicht gut, packend und schön schreiben können ;) (das ist jetzt keine unterstellung sondern nur die beschreibung der tatsachen, wenn ich deinen beitrag mit dem text vergleiche). ich glaube , dass du die autor_innen bewusst oder unbewusst missverstehst. im ersten fall sei es dir verziehen und fang anzu lernen zu texte verstehen. im zweiten fall: verpiss dich.

 

das ist ein wirklich schöner text, wie man ihn leider selten findet. er ist radikal, kämpferisch und doch in seiner vielschichtigkeit weise und reflektiert. auch wenn man nicht alles und jede schlussfolgerung aus dem text teilen muss. aber das verlangt ja auch niemand.

Danke erstmal für die lange Antwort.


Du wirfst mir vor, den Text nicht verstanden zu haben. Ich glaube, ich habe sehr wohl verstanden, worum es geht - und genau darum ist meine Kritik so scharf.


In dem vorliegenden Text sehe ich zwei Hauptthesen.


These 1: Wir leben in einer Diktatur (die sich von Russland etc. nicht unterscheidet).


Das halte ich für komplett falsch. Zwischen dem parlamentarischen System der Bundesrepublik und einer autoritär durchgeführten Diktatur (wie in Saudi-Arabien oder Nordkorea oder sonstwo) liegt ein qualitativer Unterschied. 

Irgendeine Störaktion auf einem Weihnachtsmarkt, die mit Repression beendet wurde, ist keinerlei Beleg dafür, dass die BRD eine Dikatur ist. Das belegt nur, dass nicht alles überall erlaubt ist. Immerhin mussten die Rufenden nicht in ein Arbeitslager in Sibirien, oder?

Wenn die BRD eine so schreckliche Diktatur ist, wieso ist es dann möglich, einen so umstürzlerischen Text zu verfassen, ohne dass die Geheimdienste direkt dafür sorgen, dass die Verfasser*innen in einem Kerker (ohne Gerichtsverfahren) verschwinden?

Die Analyse der Verhältnisse, die der Text vorlegt, ist vollkommen falsch. Und aus einer falschen Analyse können auch keine richtigen Schlussfolgerungen gezogen werden.


These 2: Für die Revolution brauchen "wir" bewaffnete Massen.


In meinem Text habe ich bereits darauf hingewiesen, dass heutige, moderne Staaten nicht mehr einfach so durch einen "Sturm aufs Winterpalais" zu stürzen sind. (Hat ja in Libyen auch nicht funktioniert.) Diese Taktiken gehören ins 19. Jahrhundert.

Die Romantisierung solcher Revolutionen, bei denen zigtausende Menschen ihr Leben lassen mussten, halte ich für äußerst fatal, da selbst ein Versuch mit bewaffneten Massen zum Scheitern verurteilt wäre. (Vor allem mitten in Europa, wo noch zig bewaffnete Armeen einsatzbereit wären, falls die Bundeswehr irgendwie doch bezwungen werden sollte.)

Das Bild der Proletarier*innen mit Gewehr in der Hand ist sicher schön zum Rumträumen, sollte aber nicht von den tatsächlichen Verhältnissen einer apersonalen Herrschaft ablenken.

Heute tragen wir alle - und damit meine ich die Autor*innen des Textes, die Leute, die hier kommentieren, usw. - aktiv zum Fortbestand der Kapitalismus bei. Durch unseren Konsum, durch unsere Lohnarbeit, durch unser Funktionieren im System, selbst wenn wir ALG 2 beziehen. Da macht es keinen Unterschied, wenn sich 20000 Leute bewaffnen und den Bundestag stürmen - wollen die sich die Waffen eigentlich vorher kaufen?


Fazit: Meine Kritik am Text ist nicht primär, dass er eine zweifelhafte und gefährliche Position zu tödlicher Gewalt einnimmt, sondern dass seine Kernaussagen einfach falsch sind.

Unter diesen Gesichtspunkten ist es noch viel fataler, dass dieser Text überhaupt Zustimmung erfährt. Was wiederum aber viel über den Zustand dieser sogenannten "deutschen Linken" aussagt, der trotz 120 verletzten Polizist*innen immernoch desolater kaum sein könnte.


Zuletzt schreibst du, dass der Text sehr schön ist, kämpferisch und radikal. Hannah Arendt würde vermutlich sagen, dass dieser Text nicht radikal, sondern "extrem" ist. (Hat nichts mit dem heutigen Extremismusbegriff zu tun.) Und kämpferisch? Ich finde ihn pathetisch und emotional, und grundsätzlich falsch.

Wenn das die zukünftigen Manifeste der deutschen Linken sein sollen, dann hoffe ich, dass das Abrissunternehmen der Antideutschen endlich Erfolg hat.

ich denke, dass die gruppe auch einen gewissen anteil ihrer "diktaturdefinition" in der gleichgültigkeit der mitmenschen und den allgegenwärtigen sachzwängen sieht, auch wenn das nicht vordergründig herrausscheint. das wiederrum ist recht schade, da der zwang der verwertung in jedes subjekt eindringt und das schärfer und tiefer als jede diktatur es je geschafft hat. die herrausstellung dieses faktuums wäre sicherlich hilfreich zu verstehen, warum die gruppe das schreibt, was sie schreibt.

 

zu den bewaffneten sachen stimme ich deinen aussagen schon zu.

 

anmerken möchte ich aber auch noch, dass dieser text zwar zustimmung erfährt, aber du mußt selber zugeben, dass sie sich in grenzen hält. auch ich finde ihn nicht sonderlich gut. insbesondere die eskalation ist nicht hilfreich. eine verbreiterung der aktionen und vielfalt sind viel diffuser und effizienter als eine zahl bewaffneter x unter 70 millionen.

 

ps: das sog. "abrissunternehmen" antideutsche ist inzwischen im rechten neokon angelangt und hat, qua seiner sektenartig verbreiteten falschaussagen und unzusammenhangloser theoriefragmente, jegliche bedeutung eingebüßt.

1. Wenn die BRD eine so schreckliche Diktatur ist, wieso ist es dann möglich, einen so umstürzlerischen Text zu verfassen, ohne dass die Geheimdienste direkt dafür sorgen, dass die Verfasser*innen in einem Kerker (ohne Gerichtsverfahren) verschwinden?

 

esgibt in jeder diktatur widerspruch undnicht alle lassen sich erwischen.

 

2. Es sind immer Massen die Revolution machen. Ob bewaffnet oder unbewaffent ist dabei eine andere Frage, nämlich die Frage wie die Reaktion sich aufstellt und wie und ob die Errungenschaften der Revolution verteidigt werden müssen.

 

3. Dass die "Revolution" in Lybien gescheitert ist,lang daran, dass sie nur eine andere Regierung, eine andere Clique an der Macht und etwas mehr liberale Freiheiten angestrebt hat,nicht jedoch eine anarcho-kommunistische (Räte-) Gesellschaft.

Womit wir beim Kern wären: Nicht weil die Gesellschaften so komplex geworden sind, funktionieren Revolutionen heute so schlecht, sondern weil es keine Wirkmächtigen Gegenentwürfe einer anderen Vergesellschaftung mehr gibt (das höre ich bei dir ja auch so ein bisschen raus)

 

4. Naja also wenn du dich hier als reaktionärer "Anti"deutscher outest ist eigentlich nicht Wert mit dir zu diskutieren und erklärt wenigstens deine Bürgerliche Angst,dass es doch noch Leute gibt die die Hoffnung haben "dass irgendwann alles anders wird." Und die Sachen weiterdenken.  Deine Kleinkarrierte und Spießbürgerliche Haltung Korreliert im Übrigen perfekt mit den Kommentaren der durch die FAZ auf diesen Artikel aufmerksam gewordenen Bürger.

 

5. Hast extrem dumme Sachen geschrieben, wie "wer Bereit ist für die Revolution ist gleich Märtyrer,gleich sollte Dschihadist usw."

Das ist wirklich typische "anti"deutsche Scheisse und ein Reaktionärer und ungeschichtlicher Tritt in die Fresse aller Genossen in der Welt die für den Aufbau einer anderen Gesellschaftsterben und gestorben sind, in Knästen sitzen,oder breit sind.Du bist ein bürgerliches Kind dem es zu gut geht,für den sich die existenzielle Frage nach dem Griff zur Waffe nicht stellst,weil du dich in Wahrheit in deinen (global betrachtet) bürgerlichen erste-Welt-Priviliegien ziemlich gut eingerichtet hast. Du bist ein Bürgerkind.

 

6. Auch ich finde diesen Text großartig und glaube im Übrigen, dass Kritik häufiger geäussert wird als Lob. Von daher betrachte ich das Indy-Forum nicht als Abstimmungsforummit Füssen, sonder als Forum für Menschen die nicht anders ticken,als die SPON-Forist*innen sprich: ein einziges Troll-Theater.

 

7. Und hier noch was von einem "Märtyrer",einempotenziellen Djihadisten der, genauso wie DUK mehr über Gesellschaft, Herrschaftsverhälnisse und den Kampfum Befreiung verstanden hat als du:

 

Resolution der Kommunarden

1. In Erwägung unserer Schwäche machtet ihr Gesetze, die uns knechten soll'n
die Gesetze seien künftig nicht beachtet in Erwägung, daß wir nicht mehr Knecht sein woll'n.

Refrain: In Erwägung, daß ihr uns dann eben mit Gewehren und Kanonen droht
haben wir beschlossen, nunmehr schlechtes Leben mehr zu fürchten als den Tod.

2. In Erwägung, daß wir hungrig bleiben wenn wir dulden, daß ihr uns bestehlt
wollen wir mal feststell'n, daß nur Fensterscheiben uns vom Brote trennen, das uns fehlt.

3. In Erwägung, daß da Häuser stehen während ihr uns ohne Bleibe laßt
haben wir beschlossen, jetzt dort einzuziehen weil es uns in uns'ren Löchern nicht mehr paßt.

4. In Erwägung, es gibt zuviel Kohlen während es uns ohne Kohlen friert
haben wir beschlossen, sie uns jetzt zu holen in Erwägung, daß es uns dann warm sein wird.

5. In Erwägung, es will euch nicht glücken uns zu schaffen einen guten Lohn
übernehmen wir jetzt selber die Fabriken in Erwägung, ohne euch reicht's für uns schon.

6. In Erwägung, daß wir der Regierung was sie immer auch verspricht, nicht trau'n
haben wir beschlossen, unter eig'ner Führung uns nunmehr ein gutes Leben aufzubau'n .

In Erwägung, ihr hört auf Kanonen and're Sprachen könnt ihr nicht versteh'n
müssen wir dann eben, ja das wird sich lohnen die Kanonen auf euch dreh'n!

(Brecht)

Danke für diese "Bewertung".

 

Fragt sich der Verfasser des Ursprungstextes eigentlich nicht, wer diese Revolution überhaupt will? Nennt mich bürgerlich, aber dieses Revolutionsgehabe kotzt mich als "Alt-Linken" an. In welchen Biotopen leben denn diese Revoluzzer eigentlich oder sind es Paralellwelten? Wer dann mal auf Veranstaltungen diverser Aktionsbündnisse - so will ich sie mal nennen - nicht meinungskonform ist, wird angefeindet!  Das ist gelebte Diktatur und politisch einfach hinterwäldlerisch. Politische Weiterentwicklung die von weiten Teilen der Gesellschaft getragen werden könnte sieht anders aus. Und wer da mit Schusswaffen droht, weil ihm "steine fressende Bullen" offenbar nicht reichen, dem ist der politische Hintergrund ohnehin abzusprechen.

Fällt mir wirklich schwer, mir einzugestehen. Aber eine ANARCHISTISCHE REVOLUTION mit Leuten wie dir, und ihr seit nicht wenige in der Gesellschaft rauf und runter, möchte ich nicht mehr haben. Ich hab keinen Bock darauf hoffen zu müssen, dass Mensch(Revoluzzer) am Ende noch etwas Menschlichkeit besitzt, wo MENSCHLICHKEIT in ´ner Anarchie doch das nonplusultra sein muss.

Desweiteren läufst du möglicherweisse Gefahr, im Streben nach gewaltsamen Massenumstürzen autoritär zu werden. Da ist jeder im Kampf immer gefährdet. Je Größenwahnsinniger (das mein ich ohne Wertung), desto schneller biste dabei, andere zu unterdrücken, in deinem Sinne zu manipulieren, usw. und um so genauer musst du/jeder hier auf seineAntiautorität achten.

Aber mal ehrlich, wie alt bist du denn. Du glaubst doch nicht wirklich, du könntest - selbst wenn du ein paar hundert Kämpfer unter Waffen hättest - die Flora im Kugelhagel verteidigen, oder das Viertel, die Stadt, usw. gar erobern. Bisschen viel Ballerspiele gemacht,hm?

Wobei ich nicht recht weiß, ob ich diesen Artikel überhaupt inhaltlich ernst nehmen möchte. Riecht doch sehr nach VS, bzw. ein bisserl nach Faschopropaganda.

Gut geschrieben/gebrüllt!

Der Drang andere zu beherrschen, zu demütigen und zu quälen darf nicht Motiv für sowas sein.

bitte zu beachten (viell. ist OP doch ein VS-Troll): http://krautchan.net/b/thread-6970440.html#6970440

Was für ein absolut lächerlicher, schlechter und vor allem peinlicher Artikel.  Als Mensch der oft zu linksradikalen Demos geht und dabei manchmal auch militant vorgeht, schäme ich mich für Menschen in unseren Reihen die wie du argumentieren. "Irgendwann werden wir schießen müssen", was für ein ekelhafter Satz, bist du ein linker Humanist oder einfach nur ein fanatischer Ideologe?

Überdenk deinen Artikel nochmal!

 

Grüße,

R. 

Meine Eltern sind weit über 60 und haben sich nach einem bewegtem Leben auf ein Erbgrundstück an der Elbchausee, westlich des Hohenzollernrings und direkt neben einem der angegriffenen Häuser zurückgezogen. Weder haben sie mit unlauteren, noch mit ausbeuterischen Mitteln ihr Eigentum aufgebaut, noch sind oder waren sie je an politischen Entscheidungen beteiligt. Mein Vater ist pflegebedürftig und meine Mutter kümmert sich den Tag lang liebevoll um ihren Mann.

 

Es ist mir vollkommen egal, ob Ihr Euer Viertel (St. Pauli) niederbrennt, wir haben dort weder Besitz, noch tangieren mich die dort lebenden Menschen in irgendeiner Weise.

Was Ihr jedoch am Abend zum 4. Advent in der Elbchaussee zu suchen hattet, entzieht sich mir vollkommens. Das Herz meines Vaters ist nicht mehr das Stärkste und beinahe hättet er die Aufregung nicht überlebt. Zum Glück waren sowohl der der Notarzt, als auch der Sicherheitsdienst schnell zur Stelle, um Schlimmeres zu verhindern.

 

Wo ist da noch der Unterschied zum Schußwaffengebrauch?

Schießt ruhig, aber glaubt ja nicht, dass der Staat dann weiterhin nur mit Wasser und Gummiknüppeln antworten wird!

 

Im Übrigen habt Ihr mit Euerm Verhalten sowohl meinen Eltern, als auch mir und meiner Schwester mit Familie, das wahrscheinlich letzte gemeinsame Weihnachtsfest handfest verdorben! 

Die derzeitige Zustände hat die "Jugend von Gestern" zu verantworten. Tja, hätten deine Alten in den 60er mal richtig aufgeräumt mit den Alt-Nazis... wie man sich bettet so liegt man!!!

Einige Sympathisanten der Linksautonomen in der Veranstaltung hier --> https://www.facebook.com/events/381299875346717 sind der Meinung, dass dieser Bericht hier eine Fälschung ist, d.h. der Autor in Wahrheit gar kein Autonomer ist, sondern entweder aus den Reihen des politischen Gegners oder aber von Journalisten lanciert wurde, um weiter Stimmung gegen Flora-Demonstranten zu machen. Der Artikel stammt vom 22.12. und könnte von JEDEM geschrieben sein (jeder kann hier anonym publizieren), weshalb die Frage lautet, WER diesen Artikel verfasst hat! Also kann hier irgendjemand die Echtheit diese Artikels bestätigen? Und wäre der Verfasser bereit für eine Kontaktaufnahme per FB PM? Wenn ja, hier bitte mal melden --> https://www.facebook.com/pages/Max-Bryan/161102710574227 (dort auf Nachrichten Button klicken und mir bitte eine PM schreiben ... ich habe eine Frage an sie oder ihn ...)

Hallo,

 

ich entstamme nicht dem „linken Spektrum“, fühle mich aber mit manchen Gedanken der/ des Verfassers sehr verbunden. Bin beim Surfen zufällig über den Artikel gestolpert und möchte jetzt auch einfach mal meinen Senf dazu abgeben ;-)

 

„Und sie liefen, machten Jagd auf die „kriminelle und gewalttätige“ Gruppe, die die Frechheit besaß unangemeldet Parolen zu rufen, die nur das, und nichts anderes tat. .MAN wollte doch nur in Frieden einkaufen. Dafür würden SIE schon sorgen...“

 

Sehr guter Satz. Das trifft nicht nur auf Demonstranten zu. Alles was das Räderwerk ins Stocken geraten lassen könnte wird bekämpft. Es geht m.M.n. weniger darum zu verhindern, dass die politische Botschaft verkündet wird (Europas Flüchtlingspolitik), als vielmehr zu unterbinden, dass die Fassade der Normalbürger, unser geliebten Konsumenten, zu bröckeln beginnt. Alles unvorhersehbare, unkontrollierbare ist der wahre Feind unseres durchrationalisierten Systemwahns. Als Fußballfan erlebe ich ähnliches mit dem Freiraum Stadion. Seit Jahren verschärfen sich die Repressionen, man wird teilweise behandelt wie Vieh und gilt (auch dank der Medien) in der Öffentlichkeit als der letzte Dreck. Jetzt vergleicht sogar der hessische Inneminister Pyro- Shows im Stadion mit „bürgerkriegsähnlichen Zuständen“. Es wird mit aller Macht und billigster Rethorik versucht, Überraschungsmomente, das freie Wirken einer Masse kontrollierbar zu machen. Auch Emotionen sollen ökonomischen Maßstäben folgen...

 

 „ Und ohne die falsche Sklavenmoral, ohne Gnade für das Biest, ohne die bürgerliche Wehleidigkeit, ohne das schlechte Gewissen des bürokratischen Wendehalses. Ohne Mitleid für den Golem, der sich vor unseren Augen in eine Diktatur verwandelt hat.“

 

Ich resoniere sehr stark mit diesem Satz. So siehts aus...

 

„Gerade das haben wir zusammen mit 10.000 Militanten in Hamburg am 21.12 getan.“

 

Hm micht stört etwas das „10.000 Militante“. Bin kein Kenner der Szene wie gesagt, aber so von außen betrachtet wirkt ihr im Hinblick auf „Militanz“ nicht so gefährlich. Von der physischen Präsenz her sind die Rechten euch überlegen, ganz zu Schweigen von den Mitteln des Staates. Ich wage mal zu prophezeihen, dass ihr so schnell keinen ernsthaften bewaffneten Widerstand auf die Beine stellt. Wäre meiner Meinung nach auch das falsche Mittel, zumindest wenn es das einzige ist und wenn ihr euch nur auf eure eigene Szene (die ja auch ziemlich zerstritten ist wie ich das mitbekomme) konzentriert. Der Nährboden für eine breitere Unterstützung ist meiner Ansicht nach aber da. Da gilt es aber zunächst eher intellektuelle und kreative Reserven zu aktivieren, neue Wege zu gehen (ok, ist ein Allgemeinplatz...).

 

„Zweitausend bewaffnete, mit Hand- und Schnellfeuerwaffen - und die Bullen werden das Viertel verlassen.“

...und die Bundeswehr wird kommen. Nur mit einer breiteren Unterstützung innerhalb der Bevölkerung endet das nicht in einer Katastrophe. Andererseits kann natürlich auch keiner wirklich sagen, was bei so einer für unser Land und unsre Zeit einzigartigen Situation wirklich geschehen würde. Im Moment flüchten sich Leute meiner Generation (25, „Mittelschicht“) eher ins Feiern und versuchen so gut wie möglich den Spielregeln des Systems zu folgen, finden sich damit ab. Angst essen Träume auf...

 

Sehr gut finde ich auch diesen Kommentar aus dem Thread:

 

„Vielleicht ist es genauso entscheidend, dass sie das Gefühl bekommen, ihre Ideen auch durchsetzen zu können. Vielleicht ist dafür eine Rückeroberung von Handlungsmacht - oder auch nur von dem Gefühl diese zu haben - entscheidend. Vielleicht ist dafür die Erinnerung an eine Demonstration, die die Bullen mit allem angegriffen haben, und wir trotzdem überall in der Innenstadt spontan und unkontrolliert demonstrieren konnten, entscheidend. Vielleicht auch nicht. Vielleicht auch beides. Aber vielleicht wäre es total wichtig, endlich aufzuhören, in den eigenen Ideen, in den eigenen Ansätze die einzige Wahrheit zu sehen. Vielleicht werden wir nur gemeinsam und vielfältig gewinnen. Vielleich auch nie. Aber vielleicht ist es entscheidend, dass wir es überhaupt versucht haben.“

Ich bin fest davon überzeugt, dass unser Sieg NUR gemeinsam und vielfältig Zustande kommt. Gewalt muss EIN Mittel sein. Gemeinsames Kumbaya- Singen ums Lagerfeuer reicht nicht...

 

Nun denn, danke für den Artikel, spricht mir in vielen Dingen aus der Seele und allein das macht schon Mut.

 

MfG

Ich bin durch einen Taz-Kommentar eines Volker Weiß auf den Beitrag aufmerksam gemacht worden, der mir eigentlich als Kritiker der deutschen Verhältnisse gut bekannt war. Nun hat sich als Staatsschutzlinksliberaler entpuppt, der sich nicht etwa argumentativ mit einigen Schwachstellen in diesem Text auseinandersetzt. Das wäre sicher nötig, aber käme nicht auf die Taz-Kommentarseite. Weiß verzichtet ganz auf Argumente, sondern bezeichnet den Text als Bullshit, gefährlich, bezweifelt gar, ob er von linken kommt. Da hat einer angst um seinen Staat-

 Da gibt es nur eins. Gegen solche Staatsschutlinksliberalen  würde ich dne Text  verteidigen. Die Kritik, die ich auch daran habe, würde ich bestimmt nicht vor der Taz und herrn Volker Weiß ausbreiten.  

Wer schon Stahkugeln für die Zwille vorschlägt, sollte die Finger von Schusswaffen lassen!

Revolution oder Hauptsache billig?

Blei ist dichter, schwerer und macht mehr "Bums". Und überhaupt werden meist unterdimensionierte Stahlkugeln in Zwillen verwendet. Sind ja auch günstiger im Fachhandel erhältlich. Bleikugeln müssen mitunter selbst gegossen werden, das ist auch billig. Und wer sich schon die Mühe macht Bleikugeln zu besitzen, könnte sich auch selbst eine starke Zwille bauen - fast umsonst -  denn die kommerziellen Angebote sind meist unterdimensioniert, nur gut geeignet für das Dosenschiessen mit 6 oder 8 mm Stahlkugeln. Näheres entnehme der interessierte Leser der Jagdliteratur. Die kennen sich mit dem Töten aus. Zwillen sind, nach Schusswaffen, die kräftigsten Waffen, wenn man keine superteure riesige Armbrust schleppen will, die dann auch nur zu einem Versuch befähigt.

Lasst das besser sein. Und überhaupt, lasst das sein...

Gebt die olle Flora auf, ohne Jugendliche zu kriminalisieren und in den Knast wandern zu lassen. Das ist der Schuppen nicht wert. Euer Ego als Revolutionsführer vielleicht, die olle Flora nicht. Davon hängt die Revolution nicht ab. Und um was geht es euch bei diesem Protest? Protestieren gegen Gentrifizierung, Studiengebühren, ein einsames besetztes Häuslein, ein paar Ausländer... hüstel... Flüchtlinge... aehm... Ausländer die in der Szene deutlich unterrepräsentiert sind. Wie eben auch im Karnevalsverein oder der Polizei? Ach nee... Studiengebühren waren ja gestern... hahaha!

Es ist noch immer Krieg und dagegen wurde früher nicht nur protestiert, sondern Widerstand geleistet. Wenn auch erfolglos, infiltriert und mit menschlichen Schwächen und einigen Fehleinschätzungen, so doch mit einem lohnenden Ziel.