Antifaschistische Band löscht Gästebucheinträge und Fotos auf ihren Homepages, nachdem Kritik öffentlich wurde, daß Sänger Joshi mit dem umstrittenen Sänger der Band The Exploited für ein Foto posierte, der jahrzehntelange Kontakte zu Rechtsextremen unterhält.
ZSK waren eine offensiv-antifaschistische Berliner Neopunkband. Sie haben sich zwar mittlerweile aufgelöst, betreiben aber noch aktiv ihre Website skatepunks.de, sowie ihr deutschlandweit bekanntes DVD-Projekt "Kein Bock auf Nazis", von der gerade erst vor kurzem der zweite Teil ("Reloaded") erschienen ist.
Die Band wurde nie müde zu betonen, daß sie ganz klar antifaschistisch, antisexistisch, sowie eindeutig links zu verorten seien. Ebenso rief die Gruppe um Sänger Joshi immer wieder zu aktivem, gewaltbereiten Aktionismus gegen Nazis auf (wie zum Beispiel Ende 2006 beim antifaschistischen Berliner Weitlingstraßenfest, bei dem Joshi, auf der Bühne interviewt, meinte, daß man "Nazis von der Straße und manchmal auch in's Gesicht" treten solle). Diverse Videos der Band bei YouTube unterstreichen diese Grundhaltung.
Heute wurde auf der MySpace-Seite von ZSK ein Foto entdeckt, daß Joshi mit dem Sänger der umstrittenen englischen Punkband The Exploited ("Punk's Not Dead") Wattie Buchan zeigt. Beide grinsen und Joshi macht eine Handbewegung Richtung Kamera. Schnappschuß eben.
The Exploited sind innerhalb der Punkszene bestens bekannt und eher berüchtigt für ihren typischen dumpfen Gestus, "Anarchy & Chaos", sexistische Liedtexte ("Porno Slut") und Gewaltbereitschaft und Aktionismus gegen (nach einer besseren Bezeichnung suchend) politisch korrekten Punk. So ist die Roadcrew von The Exploited, die "Exploited Barmy Army", verantwortlich zu zeichnen für unzählige Krankenhausaufenthalte von politischen Punks. Dave Dictor, Sänger der anarcho-veggie-queer Band MDC ("Millions Of Dead Cops") wurde, um ein Beispiel zu nennen, Anfang der achtziger Jahre in Paris von Wattie's Gang ohne Provokation direkt in die nächste Klinik geprügelt.
Desweiteren ist bekannt, daß Wattie seit den späten siebziger Jahren bis zum heutigen Tag Kontakte zur extremen Rechten in England unterhält. Freundschaften mit dem inzwischen verstorbenen Sänger Ian Stuart der Nazi-Band Skrewdriver (großes Vorbild von Landser-Sänger Michael "Lunikoff" Regener, der seine posthume Hymne an sein Idol "Ian Stuart" [Liedtitel] auf der Landser CD "Republik der Strolche" von 1995 veröffentlichte) und anderen Größen der britischen NS-Szene waren nie ein Geheimnis. Hier ein relativ neues Foto von Wattie mit Nazi und ex-Skrewdriver-Gitarrist Murray Holmes am Rande eines australischen Konzertes von The Exploited:
Wattie ist außerdem bekennender Rassist, da er im Laufe der Jahre in mehreren Interviews bewiesen hat wie seine Einstellung zu "Pakis" (Pakistanern) ist. Auch bekannt ist seine Verbindung zur norwegischen Nazi-Prollskinband Haggis. Im Repertoire: Lieder wie "Fascist AFA" ("Fascist AntiFascistAction") sprechen Bände. Im YouTube-Video zu "Four Black Eyes" von Haggis tritt Wattie selbst kurz auf.
Video Link: http://www.youtube.com/watch?v=6ibsMkIkxx8
Auch gibt es da ein Gruppenfoto von Haggis mit Wattie (in der Mitte, mit schwarzem Haggis T-Shirt) beim Hitlergruß.
Nichts besonderes, möchte man meinen. Dumpf-Punks mit Dumpf-Nazis beim Posieren und Spaßhaben. Querschläger und hin-und-her-fluktuierende Punks und Skins gab es schon immer.
Besonders (und etwas irritierend) wird es dann wenn der antifaschistische Joshi mit dem nicht ganz so antifaschistischen Wattie für's Foto posiert:
Vermutlich irgendwann innerhalb der letzten Jahre bei irgendeinem Festival aufgenommen, bei dem vermutlich beide Bands aufgetreten sind. Wenige Leute mit (links-) politischem Verständnis würden sich freiwillig in die Nähe des Erfinders des "Nazi-Punk" begeben, geschweige denn sich mit ihm grinsend ablichten lassen.
Joshi aus irgendeinem Grunde schon. Spaß? Unwissenheit ist hier kein Argument, da Joshi keine 15 Jahre mehr alt ist und sich wohl bestens mit den verschiedensten Punkbands auskennt, war er doch schon mit internationalen Größen wie International Noise Conspiracy, Anti-Flag und Bad Religion auf Tour. Auch nicht, daß Joshi in der kleinsten Ecke seines Punk-Herzens vielleicht auch sowas wie ein pendelndes politisches Moment hätte. Am ehesten könnte man wohl einen etwas unreflektierten Faible für Punk-Celebrities oder Jugendidole verorten. Vermutlich beides. Irgendeinen Stein des Anstoßes muß es ja gegeben haben um diesen skurilen Schnappschuß auf der offiziellen MySpace-Seite der Band zu veröffentlichen.
Um dem auf dem Grund zu gehen, hinterließ ein gewisser Martin heute im ZSK Gästebuch folgende zwei Einträge (existieren nur noch als Screenshot):
Keine Stunde später waren beide Kommentare entfernt worden. Ein kurzer Blick auf MySpace bestätigte die Vermutung: auch die Erinnerung an Joshi mit Wattie war ausgelöscht worden. War sie doch so schön genau obendrüber von einem anderen aussagekräftigen Bild: Joshi und Bela B. präsentieren die "Kein Bock auf Nazis" DVD - reloaded.
Auf die provokative Nachfrage von Martin, wo denn die Einträge hin verschwunden seien, mit der Anmerkung, daß es noch Screenshots von ihnen gibt, kam sinngemäß die lapidare Antwort der Band "Jetzt haben wir aber Angst, du Trottel". Martin's Kommentar und die Antwort darauf wurde mittlerweile auch wieder entfernt.
Resümee: Das Problem wäre hier noch gar nicht mal das, zugegeben peinliche und für die Band unangenehme, Foto mit Wattie - ein Kommentar von ZSK wie "Oh, wußten wir nicht, nehmen es aber von der Seite" hätte es schon getan. Enttäuschend scheint eher die Wir-kehren-es-unter-den-Teppich-denn-uns-kann-keiner-was-und-es-kümmert-uns-auch-gar-nicht Haltung der Band, mit der sie die Kommentare und das digitale Corpus Delicti gelöscht haben. Das Foto ganz schnell innerhalb von fünf Minuten heimlich von der MySpace-Seite verschwinden zu lassen ist Armutszeugnis für den eigenen Umgang mit Vorwürfen und Kritik. Zumindest für eine Band die keinen einzigen Satz ohne das Wort "antifaschistisch" zu Ende zu bringen konnte und sich diese Agenda ganz groß auf die Fahnen schrieb. Mit anderen Worten: keen Bock.
Das Wattie Ende letzten Jahres in Madrid von einer Gruppe antifaschistischer Skinheads "in's Gesicht getreten" und zusammengeschlagen wurde und ein großes Loch im Kopf davontrug erscheint - passend.
exploited statement
Artikel ist ne private Fehde
Die Sache ist 10 Jahre und damals wusste niemand das mit Exploited.Ist doch nur eine private Fehde, die da jetzt mit den gefakten Behauptungen ausgetragen wird.
Okay
Das was du hier machst nennt man Verdrängungstaktik. Diese Scheiße mit Wattie weiß man einfach wenn man sich in so Szenen wie Joshi aufhält. Tja, wenn's einen selber angeht, seht der Antifaschismus gleich ganz anders aus, wie?
was soll das?
Ja und???
was willst du denn von ZSK jetzt? die band hat sich vor zwei jahren aufgelöst. warum sollen die auf anonym gepostete scheisse von irgendeinem pubertären vogel eingehen? hätte ich auch keinen bock drauf.
Werden jetzt auch alle 400 Punkbands angeschrieben, die jemals mit Exploited nen konzert gespielt haben? Schreibst du jetzt auch alle veranstalter an? Imre vom Force Attack zum beispiel? ich glaubs kaum.
Du führst hier anscheinend einen ziemlichen schrägen privat-hass auf ZSK bzw. Joshi. Warum indymedia-linksunten da mitspielt ist mir ein rästel. das andere indymedia hats richtig gemacht und den quatsch gelöscht.
peinliche Kindergarten-nummer.
es gibt keine Kontroverse
Wegen einem Foto stellst du eine ganze Band Geschichte in Frage? Nur weil sich ZSK nicht bei dir gemeldet hat und sich entschuldigt etc? Sich 24 Stunden am Tag 100 % politisch richtig zu verhalten ist unmöglich. Mit solchem Scheiss sollte mensch nicht die Arbeit von anderen behindern. Es gibt eine NPD, freie Kameradschaften und andere idioten, die haben unsere Energie nötiger. OK?
Keen Bock
Sorry an Joshi, aber ich habe das Datum von der neuen eMail an Blogsport erst nach dem Posten geshehen. Mein Fehler (siehst du, so einfach geht das).
Jedoch glaube ich ehrlich gesagt nicht, daß Joshi jetzt mit seiner Censorship-Kampagne aufhören wird. Seinen ersten Zensurversuch zu verdecken war eine Sache, jetzt aber dieses Foto per Drohung einzusammeln ist wirklich Kindergaten. Wie er wohl die ZSK/The Exploited-Tournee ungeschehen machen will?
Für alle, für die der Gesprächsverlauf hier keinen Sinn ergibt. Ein Teil wurde gestern hier, auf meine Anfrage, gelöscht.
Joshi war so ungeschickt hier unter demselben Pseudonym zu posten (als Tim - "Nein, ich bin nicht von ZSK") wie er auch woanders im Netz dummerweise veröffentlicht, mit "Tim" und seinem richtigen Namen. Außerdem, wer Joshi kennt, weiß, daß der sich nun mal so wie "Tim" ausdrückt.
Nachdem ich ihn herzlich auf diesen Umstand aufmerksam gemacht habe, ging er in die Offensive und verneinte dies vehement (was ja schon was aussagt). Erst als ich ihn gefragt habe ob er wirklich will, daß ich den Link zu dem Artikel mit seinen Doppelnamen poste wurde es ruhig. Da das für alle anderen Leser nun aber so schon sehr leicht rauszufinden war, da ich unvorsichtigerweise die Internetseite der Zeitung erwähnt hatte, auf der dieser Artikel von Joshi/Tim rauskam, hatte ich die Mods gebeten den Gespächsverlauf von diesem Nachmittag zu löschen. Schließlich will ich nicht dafür verantwortlich sein, wenn Joshi von Nazis ausgeforscht wird und vor dem Tromso aufgeknüpft wird, zu Bier und Spanferkel.
Sprich: fast alle von "Anonym" und alle von "Tim" geposteten Einträge sind von Joshi und quasi als seine Rechfertigung zu lesen. Wenn es da auch nicht viel zu lesen gibt.
Haggis im Interview
haggis im Interview: http://www.oigreekoi.com/interviews.html
What do you think of politics (right-wing or left-wing) ?
I think it's fucking boring and extremely unnecessary. You never hear any journalist ask Green Day or Pink for that matter, what they think of politics. What you and me vote is a private thing and people in general should leave it the fuck alone! Haggis is about annoying the political correct as well as annoying or provoking the average joe in the street. Fuck it, fuck the left side and fuck the right too! Drink beer, fuck like ferrets and fight like mongoloids, that’s what I say to that matter.