[PF] Nachbereitung Pforzheim

Der Berg ruft!

Der Berg hat gerufen… und wir sind hinaufgestiegen!

Der 23.Februar in Pforzheim ist seit Jahren das größte regelmäßig stattfindende Nazievent in Baden-Württemberg, das in der Vergangenheit mit vergleichsweise wenig antifaschistischen Interventionsversuchen abgehalten werden konnte. In diesem Jahr gab es nun erstmals seit 2003 erfolgsversprechende Versuche von Antifaschist*innen die Mahnwache des FHD zu verhindern, was zumindest teilweise auch klappte.

 

Die Mobilisierung

 

Obwohl im Vorfeld diverse Aufrufe zur Verhinderung der Nazimahnwache kursierten, entschieden wir uns dafür selbst einen weiteren Aufruf zu schreiben, da wir mit keinem anderen inhaltlich übereinstimmen konnten und es uns wichtig war an diesem Tag bzw. im Vorfeld eigene Akzente zu setzen. Auch sind wir uns der beschränkten Wirkung solcher Texte bewusst und haben unseren Aufruf deshalb sehr kurz gehalten, um nicht unnötig „Papiertiger“ zu produzieren, die sowieso nur von wenigen Interessierten gelesen werden.

 

Aus denselben Gründen haben wir auch eigenes Mobimaterial produziert, das uns förmlich aus den Händen gerissen wurde und auch im Internet verbreitet wurde. Deshalb werden wir zukünftig zu ausgewählten Terminen, wie z.B. Naziaufmärschen Mobimaterial ohne Gruppenlogo auf unserer Homepage www.kommunismus.tv zum Download anbieten, um so Gruppen oder Initiativen, die keine Ressourcen haben eigenes Mobimaterial zu entwerfen und produzieren die Möglichkeit zu geben dieses Mobimaterial zu nutzen.

Am 23.02. machten sich schließlich ca. 70 Antifaschist*innen aus der Region Reutlingen/Tübingen auf den Weg nach Stuttgart, was sicherlich als Erfolg zu werten ist.

 

Der 23.02. in Pforzheim

 

Aufgrund der Panikmache in lokalen Medien, der geschichtsrevisionistischen Gedenkkultur der Stadt Pforzheim und der Diskreditierung von antifaschistischem Widerstand unter Zuhilfenahme der Extremismustheorie war das martialische Bullenaufgebot von 1200 Bullen und das Verbot der Antifademo in die Nordstadt zu laufen nicht weiter verwunderlich. Umso erfreulicher ist es dagegen, dass es trotz dieser Umstände eine Spontandemo mit ca. 1000 Teilnehmer*innen geschafft hat, bis auf den Wartberg zu gelangen, wo allerdings das Veranstaltungsgelände der Nazimahnwache (zu gut) abgesperrt war und nicht überwunden werden konnte.

 

Die Nazis

 

Zwar konnten tatsächlich die Zufahrtswege effektiv blockiert werden, allerdings befanden sich ca. 90 Nazis zu diesem Zeitpunkt bereits auf dem Wartberg, die ihre Mahnwache relativ ungestört abhalten konnten, während weitere ca. 100 Nazis mit dem Zug nach Mühlacker weiterfuhren, um dort einen Fackelmarsch abzuhalten. Daher kann dieser Tag nur als Teilerfolg gewertet werden, da der Fackelmarsch in Mühlacker ohne irgendwelche Störungen abgehalten werden konnte.

 

Über anwesende Nazis wollen und können wir uns nicht ausführlich auslassen, da wir uns explizit nicht als „klassische“ Antifagruppe sehen und es gerade in dem Bereich Recherche sehr fähige Strukturen in der Region gibt, auf deren Arbeit wir vertrauen. Allerdings sind Proteste gegen Naziaufmärsche ein wichtiges Aktionsfeld der Radikalen Linken, weshalb wir auf den 23.02. aktiv mobilisiert haben und das auch bei zukünftigen Naziaufmärschen vorhaben.

 

Ausblick

 

Erstmals seit Jahren ist es gelungen, die Nazimahnwache in Pforzheim erheblich zu stören, wenn auch nicht ganz zu verhindern. Auf diesen Teilerfolg muss zukünftig aufgebaut werden, um dieses Event für die rechte Szene zu verhindern. Das größte Hindernis hierbei ist, dass der 23.02. in den nächsten Jahren wieder ein Wochentag sein wird, wo es dementsprechend schwieriger sein wird, viele Leute nach Pforzheim zu mobilisieren. Eine weitere wichtige Baustelle ist die offizielle Gedenkkultur der Stadt Pforzheim, an die die Nazis inhaltlich anknüpfen können, weshalb auch in diesem Bereich eine linksradikale Intervention nötig wäre.

 

Tübingen im März 2013

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Erstens fand in Mühlacker kein Aufmarsch statt sondern eine stationäre Kundgebung das kann man unter Anderem bei den Faschos selber nachlesen und zweitens ist der 23. Februar nächstes Jahr ein Sonntag und somit kein Werktag. Sorry aber bei vier Wochen Ausarbeitungszeit kann ich eurer Nachbereitung  leider nur eine Fünf geben.

dem kann ich nur zustimmen. hinzufügen möchte ich allerdings noch, dasz es keine kritik daran gab, dasz die Demo kämperisch und entschloszen vom bahnhof in den keszel gewandert ist, und so der polizeitaktik in die hände spielte.

Es ist nie gut in einem keszel zu landen, da dadurch jede Möglichkeit genommen wird weiter zu agieren. Ohne Keszel wäre in Pforzheim noch mehr möglich gewesen. diese kritik richtet sich vorallem nach stuttgart und die anderen "roten" gruppen die immer wieder blind in keszel rennen als ob da ne rote flagge wäre, die beschützt werden musz oda so. 

 

free running means next level

keszel means gameover

 

in diesem sinne eure entenhausener keszelknacker