Berlin-Kreuzberg: Frauen-Zentrum in besetzter Schule

Gemeinsam sind wir Frauen stark! Frauen kommt her!

Seit dem 8.12. 2012 gibt es endlich auch Frauenräume in der, von den Flüchtlingen vom Camp am Oranienplatz, besetzten Schule in Kreuzberg.
Frauen, jeglicher Herkunft, jeglicher Hintergründe, Überzeugungen und Lebensgeschichten, insbesondere Frauen mit Fluchtgeschichte haben nun Räume für sich, in denen sie sich frei von Sexismus, Rassismus, Homophobie und Diskriminierung bewegen und schlafen können. In den Räumen haben Frauen aus unterschiedlichen Zusammenhängen noch am Tag der Besetzung mit Aufräumarbeiten und der Schaffung von Wohlfühlbereichen begonnen.

Frauen sind herzlichst eingeladen, gemeinsam die Räume zu nutzen, für alles wofür wir schon immer Raum brauchten!

Rezept, um uns zu erreichen: Berlin-Kreuzberg, U-Bahn Görlitzer Bhf., Ohlauerstr. Ecke Reichenberger Str., Gerhard-Hauptmann-Schule im linken Flügel im 2. OG

Alle Frauen, die noch an Widerstand glauben sind aufgefordert, sofort die Hufen zu schwingen und hier her zu traben um euch einzubringen!“

Frauen der Internationalistischen Fraueninitiative

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Meint ihr ernsthaft das das separieren von Frauen und Männer etwas zum Frauen Kampf beiträgt Es geht doch da um Gleichberechtigung und nicht um sonderbehandlung

Um mal den Erklärbären zu spielen: der Schutzraum ist das Stichwort: In einer Gesellschaft, in der Frauen von Männern Gewalt angetan wird, in der Frauen strukturell we durch das Handeln von Männern benachteiligt und traumatisiert werden, ist ein Schutzraum ohne Männer eine Notwendigkeit. Räume also, in denen die Wahrscheinlichkeit geringer ist, Gewalt in Form von sexistischen Anmachen, Sprüchen, Mackerverhalten etc. durch Männer zu erfahren. Keine_r sagt, dass dies notwendigerweise ausreicht, um patriarchale und sexistische Gewalt- und Zuschreibungsverhältnisse abzuschaffen, angesichts der aktuellen gesellschaftlichen Verhältnisse sind Frauenräume aber zwingend erforderlich. Wer das in Zweifel zieht, sollte sich nochmal mit der gesellschaftlichen Realität beschäftigen, die leider auch vor der linken Szene keinen Halt macht. Oder mal überdenken, wie die eigene gesellschaftliche Positionierung und die ggf. damit einhergehenden Privilegien gekoppelt mit wenig Nachdenken und mangelnder Empathie dafür sorgen, dass mensch nicht mitbekommt, wie andere Menschen wie Frauen, von Rasissmus, Heteronormativität, Klassismus, Homophobie Betroffene (also eigentlich die Mehrheit der Gesellschaft) Gesellschaft erleben.

Schutzräume sind das eine, weitgehende identitäre Abgrenzung das andere. Während ich ersteres super wichtig finde, seh ich in der Praxis leider meist das letztere und dies stimmt mich traurig.

Statt einzelne Rückzugsräume in einem kollektiv genutzen Haus zu schaffen, werden direkt alle potentiellen Nutzer_innen des ganzen Zentrums separiert. Im Anbetracht der Tatsache dass sich dort auch viele Reclaim Society Leute rumtreiben sollte das nicht wundern. Ich werde da auf jedenfall nicht hingehen, wünsche aber den Leuten die sich dort für die Diskussion um Herrschaftsmechanismen, Rassismus und Sexismus einsetzen viel Glück. Leider ist ja in den Kreisen oftmals die Benennung von Rassismus selbst rassistisch, die Diskussion um Inhalte muss Gefühlen weichen etc... Wie man da zu ner befreiten Gesellschaft kommen will bleibt mir ein Rätsel!  Diese diskursfeindliche Linke nervt!

 

Ich bin so klug, ich bin klug! K-L-U-K!

Homer Simpson

.. in den eigenen reihen homophobie und sexismus nicht bekämpft wird, so lange männliche flüchtlinge schwule , frauen und transsexuelle angreifen, so lange eine vorwiegend bürgerlich- moralische linke diese flüchtlinge als opfer betrachtet  - so lange werden sich eigene räume bilden, ja schutzräume - macht die sexisten an, hinterfragt auch eure "kein mensch ist illegal" politik - separiert vergewaltiger und sexisten - dann, vielleicht dann, führen wir die duskussionen um gemeinsame räume weiter

Nichts, aber auch wirklich gar nichts ist gegen Schutzräume für Frauen, oder noch besser für Frauen, Lesben und Transgender und Schutzräume für rassistisch Diskriminierte zu sagen. Es lässt allerdings das Gefühl nicht nach, als sei das neue Zentrum eine einzige Ansammlung von "Schutzräumen" für verschiedene Gruppen, eben separiert voneinander. Es sind doch eben nicht alle Räume exclusive 2-3 Etagen für alle zugänglich, oder? Da wird Ausgrenzung doch auch praktiziert und eben nicht einfach nur Räume als Rückzugsorte für Diskriminierte geschaffen. Und Homophobie und Sexismus bekämpft man eben nicht in dem man sich in einem Raum zurückzieht, sondern in dem  Diskussionen  und Auseinandersetzungen eingefordert werden. Sich zurückziehen ist wichtig und verständlich, die Vorraussetzungen dafür zu schaffen ebenso, aber es ist doch noch lange kein Ausdruck emanzipatorischer Praxis an sich!

 

Wir sind gerade mal neun, oder allerhöchstens zehn Jahre alt, da kichert man albern in der Kirche und... und isst mit offenem Mund und vergisst manchmal nur zu gerne, sich zu waschen. So viel Freiheit haben wir in unserem Leben nie wieder.

Lisa Simpson

Habe gerade eure Info gelesen und finde es wunderbar über den Freiraum, den ihr schafft, für gequälte Frauen! Wäre ich nicht 800 km von Kreuzberg entfernt wäre ich schon auf dem Weg zu Euch um zu helfen. Ich wünsche euch viel Hilfe und Kraft das sich viele Frauen trauen diesen Freiraum zu nützen! Zusammen sind wir stark

Geschlechtertrennung gegen Sexismus, Rassentrennung gegen Rassismus (Stichwort Reclaim Society)... Und was als nächstes? Gated Communities und Ghettos gegen Klassenkonflikte... Was bitte versteht ihr unter Emanzipation und Aufklärung? Sowas sind gesamtgesellschaftliche Diskurse und müssen daher gemeinsam angegangen werden, nicht in identitären Kuschelgruppen, islamistisch anmutendem Tugendterror und sub-subkulturellem Abgrenzungsquark. Da ist mir diese "sexistische-rassistische-(weitere Füllwörter einfügen) bürgerliche Gesellschaft" immer noch lieber als mit linkem Label versehenes Saudi-Arabien.  Stattdessen wird sich innerhalb der "Freiräume" einer zur Szene verkommenen politischen Bewegung ein warmes brackiges Biotop eingerichtet, die stickige "Wohlfühlzone" mit allerlei Vorwürfen, Worthülsen und übertriebener political correctness gegen Kritik und Nestbeschmutzer verteidigt, wie es unter anderen Anzeichen in jedem X-beliebigen CSU-regierten Inzuchtdorf geschieht...  genau das ist aus Squats, Freiräumen, Hausprojekten und allen anderen Träumen geworden. Ein stinkendes, autoritäres inzestuöses Kaff, welches all jene wegekelt die noch so etwas wie Visionen haben und sich nicht mit ihrem kleinen Leben in ihrer beschränkten Umwelt abfinden wollen. Ihr könnt stolz auf euch sein.

 

Ps: Die FrauenLesbenTransMigrantenFlüchtlingsWasauchimmerräume werden keine Abschiebung verhindern. Zur Erinnerung: Die Schule wurde wegen der protestierenden Flüchtlinge besetzt, nicht um ein weiteres verzichtbares Hausprojekt mit allem drum und dran (also Frauenräume, vegane Pampe, Umsonstladen, Partykeller und Pisse in den Ecken) einzurichten. Aber wer käme auch auf so abwegige Ideen wie Deutschkurse, Asylrechtsberatung, Dokumentation etc. zu verwirklichen, wo doch Kuschelecken, nach Geschlecht getrennte Räume (Ein Schelm, wer da Parallelen zu den Ländern zieht, aus denen diese Menschen geflüchtet sind) , Umsonstladen und Party geboten werden. Kriegen diese Leute wenigstens was geboten. Ein schöner Kater im Abschiebeflieger, vegane Henkersmahlzeit und ne schöne neue Second-Hand- Jacke um in der Heimat vorm Erschießungspeloton ne gute Figur zu machen.

 

Haupsache im Berlin geht die Party weiter.

...der Korrektheithalber. Die Menschen die diese "Squats, Freiräume, Hausprojekte" mal besetzt und erkämpft haben, sind dort längst entnervt und teilweise sogar angewidert ausgezogen (es gibt in Berlin solche "Projekte", die nur noch per Anwalt und Polizei uneinander verkehren).

 

Von Träumen und Zielen dieser Zeit ist in den Häusern nur manchmal ein kleiner Resthauch zu verspüren.

 

Heute konsolidiert sich der WächterInnenrat schon vor dem Öffnen der Tür per Kuhfuss. Es geht nicht um das Wir, sondern das ultimative Ich, nicht um Klasse, sondern Individualität um jeden Preis!

 

Spätestens in 4 Wochen wirst du dort keine/n Refugee mehr finden!

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Spaß beiseite, gut gemeint ist halt nicht immer gut gemacht! Damit es nicht irgendwann auch nur noch "Schutzräume für linkes Gedankengut" gibt, muss die vielfältige Kritik an Rassismus, Sexismus, Homophobie etc. im gesellschaftlichen Diskurs geführt werden. Sich dabei total außerhalb der Gesellschaft zu positionieren und de facto eine Trennung auf verschiedenen Ebenen (Geschlecht, Herkunft, Sexualität) als positiver und offensiver Kampf darzustellen ist politisch gesehen ein Rückfall in die Steinzeit und trägt zur weiteren politischen Isolierung bei. Es negiert dabei auch bisherige Erfolge im Kampf gegen Unterdrückung - sei es die Erfolge der Frauenbewegung (z. B. Wahlrecht, Abtreibungsrecht usw...) oder aber auch der aktuellen Flüchtlingskämpfe (z. B. mediale Aufmerksamkeit, Bundesländer schaffen z. T. Residenzpflicht ab). Diese wurden nicht durch Schutzräume in besetzten Häusern erkämpft, sondern durch die Herstellung von Öffentlichkeit, die Kritik am Status Quo und durch (zivilen/militanten) Ungehorsam. Wenn ich jetzt den besetzten Raum irgendwie als politisch progressives Projekt zur Unterstützung von politischen und sozialen Kämpfen verstehe, wie kann ich dann anfangen die Menschen noch mehr nach gewissen Merkmalen zu trennen, als es überhaupt in unserer Mehrheitsgesellschaft der Fall ist? Wie soll ich/wir dadurch eine Öffentlichkeit für meine/unsere Ideen schaffen? Die Mainstreampresse wird sich über solche Vorlagen freuen á la "Oh, die Linken reden immer von Gleichheit und Gerechtigkeit, trennen aber selbst nicht nur nach Herkunft (Reclaim Society), sondern auch nach Geschlecht und Sexualität (Frauen, Trans, Homo) - so krass sind ja noch nicht mal die Konservativen!"

Gut gemeint aber schlecht gemacht, oder böswillig unterstellt: identitäres Gehabe fern der Realität!

Die will ich mal erleben, diese gesellschaftlichen Diskurse, in denen ein wirkliches Bewusstsein für die existierenden Machtverhältnisse ERLEBAR wird,

die für die Betroffenen, Z.B. Frauen nicht zu einer (Re-) Traumatisierung führen, nicht zur Isolation, nicht zur Schwächung.

Was hier nur wieder sichtbar wird, bei diesem wie einem Großteil der Kommentare, ist, dass es dieses Bewusstsein, um solche Diskurse GEMEINSAM zu führen, einfach nicht gibt. 

Wer die Notwendigkeit von Schutzräumen in Frage stellt, sie mit dem Vorwurf von Separierung beantwortet, ist vor allem eines: privilegiert.

Seine Vorrechte genießend wird getrampelt, entkräftet, delegitimiert. Kein Verstehen, keine Solidarität.

Während eine nach der anderen Betroffene den Raum verlassen muss, sich aus der politischen Arbeit zurückzieht..

 

Jammert, warum wir so wenige sind, eine der Antworten darauf seid ihr selbst.

Ich habe weder die Notwendigkeit von Schutzräumen in Frage gestellt, noch weiß ich von welchem "wir" und "ihr" du sprichst? Übrigens auch wieder eine übele Diskussionmethode alle Kritiken in einem Atemzug zu nennen, um damit die ernstgemeinte und solidarische Kritik zu delegitimieren. Darauf aufbauend eine Argumentation, die ungefähr so geht: "Ihr fordert Diskussion ein, dass zeigt doch schon das ihr dafür nicht bereit seid!". Dann die Unterstellung per Definition privilegiert zu sein - als ob dies das Argument schädigen würde -, sonst könnte man dies doch gar nicht kritisieren.

 

"Bewusstsein für Machtverhältnisse" sollen doch wohl nicht "erlebbar" gemacht, sondern die Machtverhältnisse sollen abgeschafft werden. Genau in diese Richtung geht doch auch die Kritik, dass mit diesem Vorgehen der Separation (nicht der Praxis der Schutzräume) und der subjektivierung gesellschaftlicher Prozesse und Ausschlussmechanismen, diese Machtverhältnisse gefestigt werden. Reclaim Society lässt grüßen.

 

„Schulhofgerüchte entsprechen gewöhnlich den Tatsachen, gehen aber am essenziellen vorbei"

Lisa Simpson

""Bewusstsein für Machtverhältnisse" sollen doch wohl nicht "erlebbar" gemacht, sondern die Machtverhältnisse sollen abgeschafft werden."

 

Doch, genau das: Menschen, die täglich Sexismus, Rassismus, Homophobie etc. erleben, brauchen die Räume, in denen das Bewusstsein für diese Machtverhältnisse erlebbar ist, Räume, in denen sie sich nicht immer wieder erklären müssen gegenüber privilegierten Menschen, die die Mechanismen von Privilegierung nicht erkennen wollen. Und so lange in der Berliner Scene Frauenreihen auf der Silvio-Meyer-Demo in die Hacken getreten wird, sie sexistisch angepöbelt werden, Gewalt in Beziehungen auch in der Scene als Privatsache angesehen wird, Mackerverhalten an der Tagesordnung sind, braucht dies halt Schutzräume. Und das, bevor die Machtverhältnisse abgeschafft sind. Denn von der Abschaffung von Machtverhältnissen zu sprechen verweist notwendigerweise auf eine gesellschaftliche Abschaffung, wie sich auch daran zeigt, dass diese Scheiße in der ach so bewussten Scene weiterhin am Start ist. Du scheinst den Menschen, die tatgtäglich Scheiße, Gewalt, Verletzung, Zuschreibung etc. erleben vorschreiben zu wollen, doch einfach mal bis zu diesem Tag zu warten. Und dann wunderst Du dich, dass Du durch deine Texte als privilegiert verstanden wirst?

 

Und à propos pauschale und billige Delegitimierung: Was soll denn dein letzter Satz sein, wenn nicht ein Paradebeispiel plumper Diffamierung, zudem mit Rückgriff auf reaktionäre Mob- und Ressentimentmechanismen: einfach mal den Namen "Reclaim Society" reinschmeißen und darauf setzen, dass genug Leute anbeißen? Hier wird keineswegs eine RS-Position vertreten, Du hast eine solche Ähnlichkeit der Argumentation auch nicht darlegen können - was soll der Scheiß also? Das zeigt übrigens , wie ernstgemeint und solidarisch deine Kritik zu lesen ist: kein Stück.

"Ghettos gegen Klassenkonflikte" ist doch schon lange Strategie im Kampf gegen einen kapitalistischen Wohnungsmarkt! Schau dich doch in den Reihen der GentrifizierungsgegnerInnen mal um. Neben einer -zum Glück wachsenden- Anzahl guter Einschätzungen und Strategien, kleben und stehen an Hauswänden und Laternenpfosten doch noch allerorts "Yuppies verpisst euch!", "Schwaben raus!" und "Touris aufs Maul!" Sprüche. Oft auch noch mit direktem Bezug zur linken Szene.

 

Zum heulen sind die seit 2-3 Jahren Zugezogenen in Berlin, die durch die Straßen marodieren und beim Anblick Andersaussehender ein bissiges "scheiß Yuppie" oder ein "Touri go home" richtung Boden hüsteln. Auch wenn die kulturelle Eigenwilligkeit manch umherziehender Tourihorden richtig nerven kann, sollte man nicht versuchen diese Abneigung dann politisch zu verpacken. Das Eine hat mit dem Anderen etwas zu tun, ja! Aber nicht viel mehr als der tägliche Lebensmitteleinkauf mit der Welternährungskrise. Es ist auf jedenfall nicht die Ursache!

 

Feuer breitet sich aus wie... Feuer!

Superman

Yo, da haste jetzt mal richtig jezeigt, wie differenziert Du bist. Aber, ähh, leider passt dat nicht ganz, mit der Analogie Frauenräume und Ghettos. Kannst ja auch noch mal nachschlagen, woher das Wort Ghetto kommt, so Stichwort Warschauer Ghetto, und wie und von wem das in Deutschland in den letzten Jahren so verwendet wurde, so Stichwort Buschkowsky und Sarrazin und so - klingelt was? Sagt einiges über dich und deine Gedankenwelt aus, so nebenbei. Das Internet und die indys sind zwar eine Spielwiese zum Ausprobieren, was Mensch sich im direkten sozialen Kontakt nicht traut zu sagen, so mit Anonymität und so, aber Leute bilden sich trotzdem ein Urteil. In deinem Fall kein Gutes.

Bussi an dich!

In keinem Satz hab ich gesagt es solle keine Schutzräume geben, so ein Quatsch. Aber das beweist ein weiteres mal die Sinnlosigkeit auf Indy zu diskutieren, schade eigentlich.

Besetz doch einfach noch mehr anstatt vor der Fernsehglotze zu verblöden und/oder herumzunörgeln dass es nicht langt. Das macht jedenfalls die Verfasserin dieses Diskussionsbeitrags jetzt. Gute Nacht.