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Tote Soldaten feiern Militär- und Blasmusikparade
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In der Porsche-Arena in Stuttgart fand heute, am 28. Februar 2009, eine „Militär- und Blasmusikparade“ mit über 400 Musikern aus 7 Nationen statt. 11 Freunde des Kriegshandwerks ließen es sich nicht nehmen dieses Ereignis gebührend zu preisen. In Gestalt von toten Soldaten zeigten sie sich mit Sprüchen wie:
-„mehr Krieg, mehr Blut, denn: „Sterben ist so gut“. -„deutsche Waffen, deutsches Geld schaffen Ordnung in der Welt“
solidarisch mit ihren musizierenden Kameraden.
In einem vorgetragenen Gedicht und einem Flugblatt wurde die Veranstaltung in den Kontext der weltweit geführten Kriege gestellt. Pflichtbewusst wie immer ließen die anwesenden 2 Pozilisten ihre toten Soldatenkameraden erst ungestört die Massen agitieren, um sie dann, 5 Minuten bevor der Bus kam, doch noch um die Angabe der Personalien zu bitten um eine zukünftige Kommunikation zu gewährleisten und weitere Zusammenkünfte zu organisieren.
Die Aktion wurde auch genutzt um zur 60 Jahrsfeier der Nato Anfang April einzuladen. Hier werden die Freundinnen und Freunde der militärischen Intervention gemeinsam feiern und ihre ungebrochene Macht bejubeln. Kapitalismus forever ... und ab und zu einen Krieg! |
Text des Flyers
Den Kriegstreibern den Ton abdrehen!
Bundeswehr und NATO auflösen!
Anlässlich der heute stattfindenden Militär- und Blasmusikparade möchten wir deutlich machen, dass die Nato keinesfalls für Frieden und Demokratie, sondern für Kriege, Besatzungen, millionenfaches Leid und Tod steht, die sie entweder direkt durchführt oder unterstützt.
Mit über 400 Mitwirkenden aus sieben verschiedenen Nationen wird in der Porsche-Arena ein gemeinsamer Aufmarsch von Militär- und Blasorchestern organisiert. Dies ist eines der größten Events der Militaristen hier in Stuttgart und findet nun gleich zwei mal am heutigen Tag statt.
Als ob ein solches Abfeiern der Militärs nicht genug wäre, wird zudem immer mehr Werbung für die Bundeswehr betrieben und dadurch versucht, Jugendliche für diese zu rekrutieren. Sei es durch Vorträge an Berufsschulen, mit Infoständen auf so genannten ABI-Messen für SchulabgängerInnen oder durch die Zusammenarbeit mit dem Arbeitsamt, bei der die Bundeswehr als „Wiedereingliederungshilfe“ fungiert. Dabei wird die Bundeswehr als solider Arbeitgeber dargestellt, der eine gesicherte Zukunftsperspektive und ein interessantes Berufsfeld für Jugendliche verspricht.
Da seit 1996 über 210.000 Soldaten im Ausland eingesetzt wurden, herrscht bei der Bundeswehr ein latenter Rekrutenmangel, den sie durch massive Werbung versuchen zu kompensieren.
Dass die Bundeswehr jedoch aktuell in 8 Missionen mit rund 7.000 Soldaten in über 9 Ländern außerhalb des Nato-Bündnisterritoriums stationiert ist und der Auslandsaufenthalt zu jeder von der Bundeswehr angebotenen Ausbildungen dazugehört, wird weitestgehend versucht zu verschweigen oder nur nebensächlich erwähnt.
Die Folgen solcher Auslandseinsätze für die eingesetzten Soldaten werden bewusst unter den Tisch gekehrt: Zwischen 2006 und 2008 verdreifachte sich die Zahl der traumatischen Störungen bei rückkehrenden Soldaten, dazu ist die Betreuung der Betroffenen mangelhaft. Zusätzlich gehen Experten von einer hohen Dunkelziffer aus, da sich viele Soldaten aus Sorge um ihre Karriere oder aus Angst vor dem Spott der Kameraden nicht trauen, Vorgesetzten ihre psychischen Probleme zu offenbaren.
Seit 1955 gehört die Bundeswehr der Nato an, einem Militärbündnis, welches sich als ein Zusammenschluss für „Sicherheit und Frieden“ bezeichnet. Offiziell setzt sich die Nato eigenen Angaben zufolge gegen die so genannten wachsenden Gefahren in der Welt ein. Die eigentlichen Gründe, also die politischen und ökonomischen Interessen der kapitalistischen Nato-Mitgliedsstaaten, werden außen vor gelassen und der Bevölkerung gegenüber - trotz längst bekannter Tatsachen - weitestgehend verschwiegen.
Die Kriege der Nato- Staaten sind weder dazu angelegt noch in der Lage, emanzipatorische Entwicklungen in den Ländern zu unterstützen.
Diese militärischen „Interventionen“ laufen offiziell unter dem Deckmantel der Terrorismusbekämpfung. Vorgeblich wollen die „demokratischen“ Staaten Menschenrechte und rechtsstaatliche Strukturen in die „unzivilisierten“ Länder bringen. Dass sie dabei Menschenrechte verletzen, Zivilisten töten und Marionettenregierungen einsetzen, die keinerlei Legitimation haben und auch von der dortigen Bevölkerung abgelehnt werden, wird dabei ignoriert.
Die präventiv geführten Kriege dienen ausschließlich der Erschließung neuer Märkte, der Sicherung von Rohstoffen und Handelswegen, sowie der Errichtung neuer Militärbasen zur Einschüchterung und Abschreckung der Nachbarländer. Die Massenbombardements auf die Zivilbevölkerung sowie deren Verelendung werden dabei billigend in Kauf genommen. Es ist faktisch jedes Mittel recht, um diese neuen Militärstützpunkte, die für die imperialistischen Interessen der Herrschenden stehen, zu verteidigen und auszubauen.
Am 3. und 4. April wird nun auch das 60-jährige Bestehen des Nato-Bündnisses in Strasbourg, Kehl und Baden-Baden gefeiert, bei der es hauptsächlich um die Planung neuer militärischer Interventionen geht. Gegen das Treffen der Kriegstreiber werden aus aller Welt AntimilitaristInnen, AntikapitalistInnen und FriedensaktivistInnen mobilisieren und vor Ort sein, um diesem Treffen die Legitimation zu entziehen.
Wir werden den Kriegseliten deutlich machen, dass sie mit aktivem Widerstand zu rechnen haben, solange sie weiterhin eine gewalttätige Politik gegen die Bevölkerung der Welt führen. Es liegt an uns die Kriege der Nato zu stoppen! Zeigen wir uns solidarisch mit allen von imperialistischen Kriegen Betroffenen weltweit und sorgen wir dafür, dass diese Kriege beendet werden!
Sofortiger Abzug aller Truppen der Bundeswehr und der Nato aus dem Ausland!
Für eine Welt ohne Krieg, Rassismus, Ausbeutung und Unterdrückung!
Für die soziale Revolution!