Klimaaktivist_innen blockieren Kohlebahn von RWE Power

KLimacamp bei Köln

Update 22 Uhr: Die Gleisblockade wurde nach 11 Stunden von den AktivistInnen abgebrochen.

Seit heute morgen, 10.30 Uhr, blockieren über 50 Klimaaktivist_innen die Hambachbahn im Rheinischen Braunkohlerevier. Mit einer gewaltfreien Sitzblockade unterbinden sie bis auf weiteres den ansonsten immerwährenden Transport der Kohle vom Tagebau Hambach zu den Kraftwerken Frimmersdorf, Neurath und Niederaußem. Mit der Blockade der Kohlebahn wenden sich die Aktivist_innen gegen die Folgen des Braunkohleabbaus und dessen Verstromung durch RWE Power.

 

Am ehemaligen Weiler Tanneck startete zeitgleich eine Mahnwache gegen die Kohletransporte. Nachdem diese sich aufgelöst hat, unterstützen deren Teilnehmer_innen nun die Blockierer_innen auf den Schienen von der Brücke aus. Die Blockier_innen richten sich auf einen längeren Verbleib auf den Gleisen ein.

 

Um 13:30 Uhr traf die Vokü "Le Sabot" mit warmem Essen, Trinkwasser, Tee und Kaffee an der Blockadestelle ein um die BlockiererInnen zu unterstützen. Solidarische Menschen können noch immer relativ einfach auf die Gleise kommen. Die Blockade befindet sich direkt an der Autobahnabfahrt "Buir" neben der A4 zwischen Köln und Düren (Aachen).

 

Zur Zeit scheint weder der private Sicherheitsdienst von RWE noch die Polizei eine Räumung vorzubereiten. Wir gehen davon aus, dass die Kohlebunker der RWE-Kraftwerke in den letzten Tagen bis an den Rand gefüllt wurden. Ohne den Nachschub vom Hambacher Tagebau sollte die Schmwerzgrenze von RWE aber in spätestens zwei Tagen erreicht sein.

 

Wir sind gekommen um zu bleiben!

Untersützt die Blockade - Kommt vorbei!

Gemeinsam RWE den Stecker ziehen!

 

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Also Atomkraft ist ja anscheinend schonmal böse und darf nicht genutzt werden.

Energie aus Kohlekraftwerken ist offensichtlich auch böse, darf also auch nichtmehr genutzt werden.

Wind-/Solarenergie können nur einen Bruchteil des Energiebedarfs decken, auch langfristig gesehen.

 

Quizfrage: Woher soll der Strom dann kommen?

Wenn weniger Strom da ist, müssen die Leute mit weniger Strom zurechtkommen und sich darauf einrichten.

Weniger ist mehr und back to the roots.

Schon mal drüber nachgedacht, wie ihr dann eure hippen Iphones laden wollt oder hier im Internet etwas publizieren wollt, wenn der Strom ausfällt?

 

Ich würde vorschlagen, sich zunächst einmal ein wenig zu informieren, bevor gegen etwas protestiert wird. Spitz gesagt: Man kann nicht nur die Glühbirnen der Privathaushalte vom Netz nehmen, sondern müsste zeitgleich etwa auch die Industrie abschalten.

 

Ich wäre ja mal gespannt, was hierzulande bei einem Stromausfall passieren würde - genau: Die Stromversorger wären ohne großes Recherchieren bereits als Schuldige ausgemacht.

 

Tut mir leid, aber ich halte die ganze Aktion für irrational, solange derartige "Konzepte" vorgelegt werden. Die ganze Diskussion erweckt beim geneigten Verfolger doch eher den Anschein, dass man einfach versucht, die nächste Sau durchs Dorf zu treiben. 

 

PS: Hat überhaupt einer der Aktivisten zufällig nicht Philosophie studiert und sich mal mit dem realen Leben beschäftigt? (Ich weiß, ist ein bewusster Seitenhieb) Die unglaubliche Naivität lässt auf kaum Lebenserfahrung schließen oder, schlimmer, wäre bewusste geistige Brandstiftung.

"Wind-/Solarenergie können nur einen Bruchteil des Energiebedarfs decken, auch langfristig gesehen."

 

Natürlich ist es langfristig das Ziel eine dezentralisierte Klimaversorgung durch alternative Energien zu schaffen. Auf dem Weg dahin können Projekte wie Desertec und vergleichbare groß angelegte Projekte allerdings auch hilfreich sein. Natürlich gibt es allerdings auch andere heutzutage noch weniger bekannte und genutzte Energieformen (Wellen, Gezeiten, Osmose usw) die in der Zukunft durchaus einen Beitrag zur Stromversorgung leisten können. Und ansonsten hilft es einfach manchmal ein wenig weniger Strom zu verbrauchen.

In Hürth wird gerade das zweite GuD Kraftwerk gebaut. Leider wird auch das zweite Werk die ABwärme nicht nutzen, da Statkraft nur Spitzen fährt. In Hürth nutzen 50% der Haushalte Fernwärme. Da die Hürther Stadtwerke umsteigen wollen, müssen sie jetzt - zusammen mit anderen Stadtwerken - ein Biomassekraftwerk(u.a. Holz).

Gas wie zB hier zu Hälfte aus Norwegen, ist CO² technisch besser als Kohlekraft. Leider wird das gas zT doch verschwendet

Zunächst einmal vielen Dank an den ersten Schreiber, welcher schön darstellte, was auch ich mir denke...
Eine Bekannte sagte einmal, man könne ja den Atomstrom durch Wind- und Solarenergie etc. ersetzen.
Nachdem ich es mitlerweile nachgerechnet habe muss ich ihr in dem Punkt rechtgeben, es geht; wenn auch nur knapp!
Wenn nun allerdings ebenso gleicherzeitig die Kohlekraft verteufelt wird genügen die regenerativen Energien bislang bei weitem nicht mehr, selbt wenn man diese nun bis auf ein Maximum ausbauen würde, da unsere Technik zur Stromerzeugung mittels regenerativer Energie bisweilen nicht ausgereift genug ist um eine derartige Energiemenge zu erzeugen. Ich würde jeden, der also diese Aktionen (nicht einzeln betrachtet sondern im Doppelpack Atom- und Kohlekraft abzuschaffen) befürwortet bzw. an ihnen teilnimmt und ein gewisses Maß an Physik und Mathematik beherrscht bitten (bzw. empfehlen), auszurechnen wie viel Energie bei unserem derzeitigen technischen Wissensstand fehlen würde, wenn wir uns (komplett ausgebaut) nur auf regenerative Energie verlassen würden!
Es dürfte für so manch einen ein Schock werden wenn man bedenkt das es sich um einen 2-stelligen Prozentwert handelt der nicht gerade klein ist... da hilft dann auch Strom "sparen" nichts da unsere Industrie dennoch einiges an Energie benötigt. Da muss man dann nicht einmal so etwas wie 1&1 anführen. Man Bedenke die Autoindustrie. Auch diese soll Umweltfreundlicher werden. PROBLEM!!! Denn Elektrofahrzeuge als Beispiel brauchen ebenfalls wieder Strom und zwar auch nicht gerade wenig wenn man eine Flächendeckende Verbreitung in Betracht ziehen würde. Jetzt sagen einige vielleicht Wasserstoff Fahrzeuge sind besser, die produzieren nur Wasser und sind perfekt weil sie kaum Strom benötigen... Das Stimmt zwar, jedoch muss auch Wasserstoff "hergestellt" werden was wiederrum viel Strom erfordert... eine Milchmädchenrechnung! Man sollte sich erstmal auf ein Thema spezialisieren statt alles zu kritisieren und anschließend schauen wie man weiter machen könnte...

Ich habe seinerzeit in den Vorlesungen zu Solar- und Wasserstofftechnologie 1995 etwas von Ideen zur Herstellung von Wasserstoff an energiereichen Orten gehöft. ZB an hohen Wasserfällen in Brasilien. Der Wasserstoff könnte auch problemlos per Tanker verschifft werden. Leider lohnt es sich nicht, so etwas zuenden zu denken, weil versucht wird aus Teufel kpmm raus an Kohle,Öl und Atomenergie fest zuhalten. Ich frage mich, was die Forscher der Welt so anstellen!?

Hoffentlich wird der Beitrag nicht wieder zensiert, weil ich die ein oder andere Firma genannt habe

Nunja, da sprichst du wieder einen Punkt an... klar könnte man es per Tanker verschiffen, aber hast du dich mal gefragt womit der Tanker betrieben wird. Es gibt bislang keine so gigantischen Wasserstoffmotoren als das man sagen könnte, dass eine Produktion in Brasilien (obgleich ich davon noch nicht im geringsten etwas gehört hätte, aber das ist ein anderes Thema) sinnvoll wäre. Dann produzierst du zwar dort Wasserstoff, benötigst aber weiterhin unsere Fossilen Brennstoffe, um diesen nach hier zu bringen... Zudem solltest du mal überlegen, wie viele Tanker nötig wären um die für unseren Betrieb nötige Menge an Wasserstoff zu liefern... ein Unding!
Schreibfehler und leicht unklar formulierte Sätze heute nicht beachten... Kaffeemaschine hat den Geist aufgegeben!

"Wind-/Solarenergie können nur einen Bruchteil des Energiebedarfs decken, auch langfristig gesehen."

 

okay mag ja sogar so sein. aber, sehr interessant das du langfristig sagst. kohle und uran sind ebenfalls keine langfristige alternative, mal abseits der gängigen co2 diskussion gesehen, gibt es einen anderen grund der auf der hand liegt. fossile brennstoffe werden zu zeitpunkt X schlicht und einfach aufgebraucht sein, daraus folgt, dass mensch sich spätestens dann mit anderen energiequellen auseinandersetzen muss.

Der Ort der Blockade ist direkt bei der Autobahnausfahrt der A4 bei Buir.
Mit der S Bahn bis nach Buir fahren und dann Richtung Autobahn. Direkt hinter der Autobahn führt die Kohlebahn her und da sitzen wir. Kommt vorbei!