Hunderte Menschen protestieren für ein Ende des Krieges in Syrien

Aleppo-Kundgebung in Dresden

Trotz einer verhältnismäßig kurzen Mobilisierung über soziale Netzwerke beteiligten sich am späten Mittwochnachmittag mehrere hundert Menschen an einer Kundgebung auf der Prager Straße unter dem Motto: „Together for Aleppo“. Neben einer großen Zahl von geflüchteten Menschen folgten auch einige Dresdnerinnen und Dresdner einem Aufruf aus dem Umfeld der Marwa Elsherbiny Moschee in der Dresdner Johannstadt, die damit auf die schwierige Situation von mehreren tausend eingeschlossenen Menschen in der syrischen Stadt Aleppo aufmerksam machen wollten.

 

Bei den jüngsten Kämpfen zwischen syrischen Regierungstruppen sowie dessen Bündnispartnern Russland und dem Iran auf der einen und vor allem islamistischen Rebellengruppen auf der anderen Seite, kamen bislang hunderte Menschen ums Leben.

 

Während der Kundgebung am Mittwoch forderten die mehrheitlich syrischen und irakischen Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Plakaten und Sprechchören angesichts der seit Wochen andauernden Luftangriffe nicht nur ein sofortiges Ende des Blutvergießens, sondern auch die Sicherstellung humanitärer Hilfe. Zugleich sprachen sie sich für einen Waffenstillstand. Dabei kam es vereinzelt auch zu Sprechchören für den 2003 gestürzten irakischen Diktator Saddam Hussein.

 

Unter den protestierenden Menschen waren auch einige Anhänger des umstrittenen kurdischen Machthabers Masud Barzani. Am Rande der Veranstaltung gab es auch vereinzelte Pöbeleien und Unmutsbekundungen durch Teile der Dresdner Bevölkerung. Zu ähnlichen Protesten kam es auch in zahlreichen anderen deutschen Städten.

 

In der zweitgrößten syrischen Stadt begannen die Gefechte, bei denen auch ein Großteil der historischen Altstadt zerstört wurde, ein Jahr nach Beginn des seit 2011 andauernden syrischen Bürgerkriegs. Nachdem im Sommer 2016 regimetreue Truppen mit der Luftunterstützung Russlands und schiitischen Milizen den Belagerungsring um die Stadt fast vollständig schließen konnten, waren nach Schätzungen der Vereinten Nationen (UN) plötzlich bis zu 300.000 Menschen eingeschlossen.

 

Seitdem kamen bei Luftangriffen und Feuergefechten hunderte Menschen ums Leben, weite Teile der Altstadt wurden fast vollständig zerstört. Auch eine zwischen den Konfliktparteien vereinbarte Waffenruhe war nach Gefechten schon am Tag darauf wieder ausgesetzt worden. Noch immer warten tausende Menschen auf eine Evakuierung aus der umkämpften Stadt.

 

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Solange die Bevölkerung in Aleppo von den reaktionären islamistischen Banden terrorisiert wurde, hat niemand Kundgebungen organisiert. Aber nach der Befreiung von Aleppo und einer Propagandaoffensive der Islamisten zusammen mit den westlichen Medien muss man plötzlich auf die Strasse? Seltsamer Zeitpunkt..

 

Übrigens, die YPG hatte die Offensive der syrischen Armee unterstützt und ihr Einflussgebiet in Aleppo selbst auf Kosten von FSA, Nusra-Front etc. ausgedehnt. Allgemein ist man in den kurdischen Quartieren erleichtert über die Befreiung der Stadt, hatten die "Rebellen" doch die kurdischen Viertel regelmässig beschossen.

The YPG commander replied, “We discussed with the army not a joint operation in east Aleppo, but how we will defend that area. We have checkpoints there — so does the army. We don’t expect an army attack against Sheikh Maksoud. … We know it is geographically distinct from Rojava, but aspirations are the same. Sheikh Maksoud is an important issue of the federation debate. … [It] cannot be an independent entity. That neighborhood cannot survive as an island in the middle of Aleppo. But if the state insists on taking it over, we will resist. What Kurds will do with Damascus in a way depends on the attitude of the major powers [Russia and Iran] backing Syria. Russia is concerned and is trying to find a solution.”

 

A Syrian journalist who was recently in Sheikh Maksoud assessed for Al-Monitor the Syrian regime’s policy: “There is an effective established order, a system, in Sheikh Maksoud. Every neighborhood has councils that take care of daily affairs. These councils have a woman and a man as co-chairs. But autonomy is a very complex issue. It won’t be easy to incorporate it into the Syrian Constitution. But I still don’t think the Syrian army will enter Sheikh Maksoud. Kurds are the only trump card Syrians have against Turkey. That is why the status quo will survive. To fight the Kurds now will not be in the interests of the Syrian government.”

http://www.al-monitor.com/pulse/originals/2016/12/turkey-syria-kurdish-k...