Hambacher Forst: Hintergrundinfos zu den Hambi-Gefangenen

Hambacher Forst

English Version below - Gestern Abend erreichten uns neue Infos zu Zustand und Entwicklung der 3 Gefangenen aus unseren Reihen, die zur Zeit in den Knästen in Aachen und Köln sitzen. Wir möchten hier ein Update für alle interessierten geben und zu Solidarität aufrufen. Von den beiden am Donnerstag Festgenommenen gibt es noch keine öffentlichen Namen - sie werden in diesem Text A. und B. genannt.

Alle Gefangenen haben von ihren (offensichtlich) gewaltsamen Festnahmen mittelschwere Verletzungen davongetragen. Wie genau das abgelaufen ist und ob die Verletzungen von Bullen oder Securities zugefügt wurden, darüber können wir nur spekulieren. Mr. Blue, der seit einigen Wochen in Haft ist, kann auf dem linken Ohr nur eingeschränkt hören und zwei Finger seiner linken Hand nicht fühlen - er wird seit Haftbeginn nicht zum Gefängnisarzt gelassen. A. hat eine Platzwunde am Kopf, sowie einen geschienten Finger. B. erlitt eine gebrochene Nase, ihm fehlen mehrere Zähne und er klagt wegen Kieferschmerzen - was letzteres bedeutet ist unklar, da er vor der Hafrichtervorführung nicht von einem Arzt untersucht wurde. Er hat angekündigt, in den Hungerstreik zu treten, falls (wie üblich) der Knast ihm eine vegane Ernährung verweigert.

Bei allen Gefangenen ist die Dauer der U-Haft nicht absehbar, unsere Anwält_innen gehen davon aus, dass sie längstens 2-3 Monate dauern könnte. A. und B. werden der gefährlichen Körperverletzung und der Sachbeschädigung beschuldigt, bei Mr. Blue lauten die Vorwürfe Hausfriedensbruch, Störung Öffentlicher Betriebe, Körperverletzung, Widerstand gegen Justizvollstreckungsbeamte und Beleidigung.
Die Anwält_innen erwarten (im Falle eines Schuldspruchs) Bewährungsstrafen.

Besuche und Briefe werden nach Gerichtsanweisung überwacht werden. Anklagen gibt es in allen Fällen noch nicht, sodass der Verhandlungstag (der hoffentlich das Ende der Haft bedeuten würde) noch nicht absehbar ist.

 

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Newest information about the hambi-prisoners

Yesterday evening, we got new information about the conditions and developments concerning the 3 prisoners from the forest occupations, who are at the moment inprisoned in Aachen and Cologne. We want to give an update to everyone interested and call out for solidarity. At the moment, there are no public names for the tow persons arrested last thursday, so they'll be calles A. and B. in this text.

All 3 prisoners suffer from injuries the had to take during their arrest. How the situation exactly went and if they were hurt bei police or security, we don't know. Mr. Blue, who is inprisoned for several weeks now, can't hear well on his left ear, and he can't feel too fingers on his left hand. Since he is in prison, he is not allowed to see the prison-doctor. A. has a bleeding wound on his head, one of his finger seems to be broken or seriously hurt. Somebody broke B.'s nose, he has several missing teeth and complains about pain in his chaw - we don't know what the last thing means, because he couldn't see a doctor befor the judge sent him to prison the day after his arrest. He declared the wants to go on hunger strike, if the prison refuses to give him vegan food (like always).

In the cases of all the prisoners, it's at the moment not possible to say how long their inprisonment will take. The lawyers expect it to be 2-3 months at the longest. The charges for A. and B. are dangerous assault and destruction of property, Mr. Blue's are trespassing, disruption of public business, assault, resistance against his arrest and insulting.
The lawyers expect as punishment in all cases prison on probation.

Visits and letters will be under surveillance. At the moment, there's no official "Anklage", so it's not possible to predict the day of the trial, which would (hopefully) mean the end of their inprisonment.

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gibt es in der u-haft von mr. blue die gelegenheit zum lebensmitteleinkauf?

falls ja und es am geld mangelt, wäre es cool, möglichkeiten aufzuzeigen, wie man entsprechende soli-kohle transferieren kann.

Hab mal in einem Zeitungsartikel von 2014 gelesen, dass es Gefangenen in U-Haft in Köln-Ossendorf möglich ist, für einen Betrag von maximal 210 € alle 14 Tage einzukaufen und dass sie dazu Geld von außen bekommen können. Der Gefangeneneinkauf läuft wohl über einen bestimmten Lieferanten, der laut Artikel aber nur einmal im Monat liefern darf. Die angeforderten Waren werden dabei wohl in die Zellen gebracht. Über Aachen weis ich nix.
Bei allem ist es wichtig zu wissen, dass diese Einkaufsmöglichkeit als Disziplinarstrafe jederzeit denen entzogen werden kann, die sich der Knastwillkür nicht absolut beugen.

Wegen der Soli-Kohle schreibste am besten mal die Hambis selbst an.