Antifaschist_innen gedachten der Befreiung Rüsselsheims am 25. März 1945

Stolpertein Fritz gereinigt

Rüsselsheimer Antifaschist_innen haben am 25.März der Befreiung Rüsselsheims vom Faschismus vor 70 Jahren gedacht.

15 antifaschistische Rüsselsheimer_innen haben in der Jakob-Sittmann-Straße 13, dem letzten Wohnort von Emilie und Fritz Zängerle einer Ehrung beigewohnt, bei der der Stolperstein für Fritz Zängerle reinigt wurde.


Bereits zuvor wurde am Urnengrab auf dem Friedhof der Eheleute Zängerle mit Nelken und einem angebrachten Schild ("Wir sagen Danke") auf den Mut der Zängerles hingewiesen, Rüsselsheim am 25. März 1945 mit weißen Fahnen den US-Truppen übergeben zu haben. Damit wurden viele Menschenleben gerettet.


In der Jakob-Sittmann-Straße wurde eine Anwohner-Information über die früheren Nachbarn, das Ehepaar Zängerle, verteilt.


Bei der Ehrung wurde einiges über die Rüsselsheimer Stadtgeschichte bis 1945 berichtet. Walter Rietig, ein Freund der Zängerles, wurde ebenfalls in Erinnerung gerufen.

Aktuelle Forderungen wurden an die Adresse der Rüsselsheimer Politik von einem Antifa-Sprecher gerichtet:

Antifaschistische Forderungen am 25. März 2015 vor der letzten Wohnung von Emilie und Fritz Zängerle 


1. Der Magistrat und das Stadtparlament werden aufgefordert zukünftigt als „Wiedergutmachnung“ für die Jahrzehnte lange Ehrung von Walter Köbel (NSDAP) am 25. März (Rüsselsheims Befreiung vom Faschismus) und am 8. Mai die Eheleute Zänglere öffentlich für ihren Mut zu ehren, dass sie 1945 Rüsselsheim mit weißen Fahnen den US-Truppen übergeben haben. Dadurch wurden viele Menschenleben gerettet.

2. Der Magistrat und das Stadtparlament lassen die Ehrenbürger Rüsselsheims auf Nazis überprüfen. Der Ehrenbürger von 1937, Jakob Sprenger (NSDAP-Gauleiter) u.a. müssen , wenn noch nicht erfolgt, gestrichen werden.

3. Der Magistrat und das Stadtparlament werden aufgefordert Unvereinbarkeiten, wie Toiletten neben Stolpersteine, oder das Opel-Denkmal neben einem Stolperstein für einen holländischen Opel-Zwangsarbeiter, vor dem Opel-Hauptportal, zu korrigieren und zukünftig zu unterlassen. Emil Hub, der Bildhauer des Opel-Denkmals hat nicht nur Hitlerbüsten gefertigt, sondern seine Werke auch an Nazigrößen verkauft. Sein Werk neben einem Stolperstein ist nur unwürdig.

4. Der Magistrat und das Stadtparlament werden aufgefordert eine notwendige Umbennung der Walter-Flex-Straße vorzunehmen. Flex war ein extrem chauvinistischer Dichter, der den Krieg in seinen Werken verherrlichte und damit nicht nur den Faschisten eine literarische Vorlage bot.

5. Der Krieg ist geächtet. Artikel 69 Absatz 1 der hessischen Landesverfassung. Hieran hat auch Fritz Zängerle als KPD-Abgeordneter mitgewirkt. Aus diesem Grund fordern wir heute: Hessentag 2017 ohne Bundeswehr. Keine Bundeswehr an der Kant- Planck- und Heinemann-Schule. Die Ausbildungsmesse braucht keine Teilnahme der Bundeswehr. Töten ist kein Ausbildungsberuf.

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Es hat etwas gedauert. Aber heute gibt es einen Bericht in der "Main-Spitze".

Die Zeitung der DKP Unsere Zeit (UZ) berichtete am 10. April 2014 auf Seite 16.