Zwei Tote in zwei Tagen
Gestern hat die Istanbuler Polizei im linken alevitischen Stadtteil Okmeydani einen Menschen erschossen. Videos einer Überwachungskamera zeigen, dass Ugur Kurt einfach bei einer Trauerfeier vor dem alevitischen Gotteshaus herumstand, als ihn eine Polizeikugel, abgefeuert auf demonstrierende Schüler, im Kopf traf. Bei den Unruhen, die seitdem in Sarigazi, Okmeydani und Gazi ausbrachen, sind weitere Menschen schwer verletzt worden. Der türkische Staat zeigt ein weiteres Mal, dass ihm Menschenleben schlichtweg scheissegal sind. Einer der Verwundeten, ein älterer Mann, der von einer Tränengasgranate am Kopf getroffen wurde, soll mittlerweile auch verstorben sein.
Hier genau hinzusehen ist wichtig: Denn Stadtteile wie Gazi, Sarigazi und Okmeydani schaffen es viel weniger in die öffentliche Wahrnehmung als Demonstrationen am Taksim oder in Kadiköy. Hier leben die ärmsten Schichten der Bevöllkerung, um die sich keiner kümmert und die, wenn sie sich selbst organisieren, vom Staat als "kommunistische Terroristen" verfolgt werden.
Zeigt Solidarität, schaut über den eigenen Tellerrand und kommt morgen
Samstag, 24.5.
19 Uhr
Kottbusser Tor
kurtuluş yok tek başına ya hep beraber ya hiçbirimiz
katil devlet hesap verecek
Video aus Okmeydani
Aufnahme der Überwachungskamera
http://www.youtube.com/watch?v=Ah0gqELsZXE
Laut Berichten schossen die Bullen scharf, wie auch das obige Video zeigt, und trafen den Mann, der gerade einer Trauerfeier beiwohnte.