Weltweiter Aktionstag gegen den Goldabbau in Chalkidiki

Weltweiter Aktionstag gegen den Goldabbau in Chalkidiki

Worum es geht: Chalkidiki ist eine Region mit derart einzigartig schöner Landschaft, dass sie in jedem Jahr aufs neue Touristen aus der ganzen Welt anzieht. Im östlichen Teil der Halbinsel Chalkidiki befindet sich der unberührte Wald von Skouries. Vor einigen Jahren hat sich das multinationale Minenunternehmen Eldorado Gold in Skouries niedergelassen und in Zusammenarbeit mit einflussreichen einheimischen Akteuren der Privatwirtschaft, mit der Umsetzung eines groß angelegten Goldabbauprojektes begonnen. Dieses hat bereits heute zu einer nicht wieder rückgängig zu machenden Schädigung des sensiblen Ökosystems geführt und droht das Erdreich und das Grundwasser der gesamten Region mit Schwermetallen zu vergiften.

 

Wenn Recht zu Unrecht wird

 
Wir sind Bewohner von Chalkidiki: Fischer, Landwirte, Viehzüchter, Imker, Unternehmer, Wissenschaftler. Mit anderen Worten: Wir sind Menschen, die ihre Region lieben. Als wir vor einigen Jahren die zuständigen Behörden um Informationen und um eine öffentlich geführte Debatte über den Goldabbau in unserer Region baten, wurden wir auf später vertröstet und auf einen Moment in der Zukunft, der nie kam. Als wir uns an unabhängige WissenschaftlerInnen wandten, um Informationen über die möglichen Auswirkungen des Goldabbaus auf unser Leben zu erhalten, erklärten sie uns, dass die Schädigung des Ökosystems ebenso wie die damit einhergehenden Veränderungen der wirtschaftlichen Situation unserer Region, nicht wieder rückgängig zu machen sein wird. Als wir uns an die Gerichte wandten, befassten sich diese ausschließlich mit der Frage, ob die Erlaubnis zum Goldabbau, formell ordnungsgemäß erteilt worden ist, ohne sich dabei über die Naturkatastrophe zu äußern.


Als wir gegen den Goldabbau demonstrierten, sind Sondereinheiten der Polizei wie Truppen einer Besatzungsmacht in unsere Region einmarschiert, terrorisierten und verübten Gewalttaten gegen uns und unsere Kinder. Als im August dieses Jahres offiziell bekannt wurde, dass das Wasser rund um das Dorf Neochori aufgrund gefährlich hoher Arsenwerte nicht mehr zum häuslichen Gebrauch und zum Trinken geeignet ist, haben die staatlichen Behörden von einer Untersuchung eines möglichen Zusammenhangs zwischen Trinkwasserverseuchung durch Arsen und der Existenz von Bohranlagen des Minenunternehmens in unmittelbarer Nähe der Wasserquellen des Dorfes abgesehen.


Als kürzlich die Institutionen der Europäischen Union die staatlichen Subventionen für das „Investitionsprojekt“ in unserer Region prüften, verurteilte der Europäische Gerichtshof Griechenland aufgrund millionenschwerer, unzulässiger Subventionszahlungen an die in Chalkidiki agierenden Minenunternehmen. Wenn wir heute den Wald von Skouries betreten, um uns um unsere Bienenstöcke zu kümmern, treffen wir auf bewaffnete Männer von Eldorado Gold, die uns kontrollieren und uns das Betreten des Waldes untersagen. Und nun bezeichnet der griechische Staat unsere Bewegung als terroristisch, setzt uns gleich mit der kriminellen Gewalt der neonazistischen Goldenen Morgenröte, schickt vier Aktivisten unserer Bewegung ins Gefängnis und hat die strafrechtliche Verfolgung dutzender anderer BewohnerInnen in die Wege geleitet, institutionalisiert auf diese Weise die gegen uns ausgeübte Gewalt und das uns widerfahrende Unrecht.

 

Wird Widerstand zur Pflicht

 

Wir sind Bewohner von Chalkidiki und ihnen solidarisch Verbundene aus ganz Griechenland. Seit nunmehr drei Jahren befinden wir uns gemeinsam auf dem Weg des Widerstandes und des Kampfes um den Erhalt unseres Lebensraums. Wir protestieren nicht einfach für unsere Rechte, sondern für unser Leben als solches, für das Leben unserer Kinder. Für unsere und ihre Zukunft. Wir stehen jedem Menschen solidarisch zur Seite, der um sein Leben, um Gleichheit, Freiheit, Würde kämpft. Kriminalisierung und repressive Niederschlagung stellen die einzige Antwort, eines inzwischen panisch verängstigtes Herrschaftssystems, auf jene sozialen Bewegungen dar, die sich der Verteidigung von Grundrechten verschrieben haben. Unsere Pflicht ist es, mit unserer Stimme all jene zu schützen, die sich der Willkür der Herrschenden widersetzen. Wir sind überzeugt, dass wir gemeinsam diese Stärke haben. Wir rufen für den 9. November zu zeitgleichen Protesten, Veranstaltungen, Aktionen, Demonstrationen in der ganzen Welt auf damit unsere strafrechtliche Verfolgung und die Inhaftierungen ein Ende haben und der Goldabbauarbeiten unverzüglich in Chalkidiki unverzüglich eingestellt werden.


Unser Kampf befindet sich an einem kritischen Punkt. Wir brauchen jeden und jede von euch!


#saveskouries
9. November in Ganz Griechenland und in der ganzen Welt

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auf "Occuppied London":

 

http://blog.occupiedlondon.org/

Dokumentarfilm mit u.a. deutschen Untertiteln

Η ΣΙΩΠΗ ΜΑΣ, Ο ΧΡΥΣΟΣ ΤΟΥΣ

Unser Schweigen - ihr Gold

http://www.youtube.com/watch?v=TTZ6CFuOXS8

Eindrucksvolle Fotos, eventuell wird auf seinem Blog über die Versammlung in Salonika berichtet:
http://flickrhivemind.net/Tags/skouries,thessaloniki/Interesting
http://teacherdudebbq.blogspot.de/

https://linksunten.indymedia.org/de/node/98991
Wäre nett, wenn Leute hier weitere Aktionen eintragen würden. Laut SaveSkouries/facebook sind/waren Kundgebungen in Saloniki und in London geplant, auch in Montreal könnte es etwas zu berichten geben.

Weltweiter Aktionstag gegen den Goldabbau in Chalkidiki

Am Sonntag, 10.11., um 15 Uhr demonstrieren wir gemeinsam mit rumänischen GenossInnen gegen den Goldabbau in Chalkidiki (GR) und Rosia Montana (RO) anlässlich des internationalen Aktionstages für Skouries. Treffpunkt ist die rumänische Botschaft in der Dorotheenstr. 62.
Das Griechenland-Solidaritätskomitee Berlin wird diesen Aktionstag auch nutzen, um über und gegen die Räumung des ERT-Gebäudes in Griechenland zu informieren und protestieren.

Hier ist der Aufruf zum Aktionstag in 12 Sprachen:
http://saveskouries.org

http://griechenlandsolidaritaetberlin.blogsport.eu/2013/11/08/weltweiter...

Da uns bei unserer Agitproptournee durch deutsche "Szene"-Viertel aufgefallen ist, daß die Aktivist_innen zwar völlig busy sind beim organ von Solikoncertos, aber völlig unbedarft über aktuelle Entwicklungen weltweit, hier noch mal der Link zur Konsulatsbesetzung in Düsseldorf am 8.11.13.
Wir gehen davon aus, daß dem Informationsmanko mit kleinen süssen Flugblattsammlungen und Zines abgeholfen werden könnte. Sollte sich auch weiterhin Leere im Kopf einstellen, empfehlen wir schöne bunte Krawallposter mit Schlagzeilen und kurzen prägnanten Meldungen; die machen sich auf jeder WG-Klotür prächtig und entwickeln sich zum Verkaufsschlager für die Knastkasse.
http://de.indymedia.org/2013/11/350024.shtml