Hintergrund
Aufgrund der Umstände in zahlreichen Ländern fernab der Grenzen Europas, flüchten immer mehr Menschen über Afrika nach Europa auf die italienische Insel Lampedusa, um Asyl zu beantragen und bewaffneten Konflikten, politischer Verfolgung und Hunger zu entkommen. Den Geflüchteten werden dort von der italienischen Regierung Papiere ausgestellt, mit denen sie sich legal im Schengen-Raum bewegen können. Weiter wird ihnen die Weiterreise nach Zentraleuropa nahegelegt und Geld für diesen Zweck übergeben.
So kamen auch ca. 300 Flüchtlinge nach Hamburg, wo sie in verschiedenen Einrichtungen wie der Hamburger „St. Pauli Kirche“ einen Unterschlupf gefunden haben. Durch den Aufenthalt in diesen Einrichtungen sind die Flüchtlinge vor einer möglichen Abschiebung geschützt. Da die Flüchtlinge somit nicht in einem regulären Asylverfahren erfasst sind, ist der Senat in Hamburg bemüht die Identität der Flüchtlinge durch schikanöse Polizeiaktionen zu erlangen.
Seit mittlerweile mehr als einer Woche kommt es daher zu rassistischen Kontrollen von Menschen mit nicht-weißer Hautfarbe. Kontrollierte Flüchtlinge aus der „Lampedusa-Gruppe“ wurden in Gewahrsam genommen, auf der Wache erkennungsdienstlich behandelt und nur durch die anwaltliche Unterstützung mit Meldeauflagen freigelassen. Es ist nicht nur eine Vermutung, dass mit den Aktionen der Polizei und dem Senat eine Abschiebung vorbereitet wird. Es ist wichtig den Betroffenen Menschen zu zeigen das sie in ihrem Kampf um Freiheit nicht alleine sind.
Zur Demonstration
Deshalben fanden sich
gestern um 20.00 Uhr 60 Leute zusammen und liefen die Karl-Liebknecht
Straße Richtung Connewitzer Kreuz hinunter, um gegen die aktuelle
Asypolitik zu demonstrieren. Im Verlaufe der Demonstration kam es neben
dem Abbrennen von Pyrotechnik auch zum Bau von kleineren Barrikaden, um
ein Anrücken der Cops zu verzögern.
Am Connewitzer Kreuz
begrüßten Genoss_Innen die Demonstration mit einer erfreulichen Aktion.
Während die Demonstration in der Südvorstadt begann, haben sich Menschen
kurzerhand dazu entschlossen in Connewitz die Kreuz-Kamera mittels
brennenden Mülltonnen kaputt zu machen.
Die Cops waren sichtlich
von der Demonstration und der brennenden Kamera verwirrt und wussten
nicht wie sie vorgehen sollen, weswegen sie sich vermutlich erst damit
beschäftigten die Barrikaden wegzuräumen.
So konnte die Demo
ungestört bis zum Ende laufen und sich auflösen. Laut LVZ wurden
Menschen nach der Demonstration „gestoppt“, ob diese kontrolliert oder
gar festgenommen wurden, ging nicht hervor.
Weitere Informationen zu der aktuellen Situation in Hamburg findet ihr unter lampedusa-in-hamburg.tk
lampedusa-demo berlin
23.10. lampedusa-demo auch in berlin:
http://www.flickr.com/photos/neukoellnbild/sets/72157636864549176/
11
WICHTIG: die kreuz-kamera ist immernoch in betrieb, die meldung sie sei kaputt ist falsch! (Zu sehen an dem roten Betriebsblinken wenn die Cam an ist)