Berlin. Aufgrund einer wachsenden Unzufriedenheit mit dem Ablauf und der Form von Demonstrationen in Berlin (aber auch anderswo) veranstalteten wir am Freitag den 27.9 einen Diskussionsabend zum Thema Demonstrationskultur. Anbei findet ihr unten das Ergebnisprotokoll des Abends. Die nächste Veranstaltung der Reihe findet am 22.11. ab 20.45 Uhr in der Braunschweiger Straße 53-55 statt.
Ankündigung des Abends zum Nachlesen
Allgemeiner Bericht
Es tut uns leid, dass es so lange gedauert hat, bis ihr alle nun das erste Ergebnisprotokoll lesen könnt. Doch die Aufgabe, ein solches zu führen und zu schreiben, ist in der Vorbereitungs-AG unterschätzt worden.
Es war praktisch unmöglich in der Form alle
Inputs mitzuschneiden, deswegen kann das Ergebnisprotokoll leider nur
unvollständig sein und einen (nicht ganz so groben) Überblick
geben. Auch stellt sich uns die Frage, inwieweit es sinnvoll ist, es
hier transparent zu veröffentlichen. Wir haben uns trotzdem dafür
entschieden.
Allgemein war offensichtlich, dass es großen Diskussionsbedarf gibt. Ein Bedürfnis, dass sich durch eine einzige Veranstaltung nicht befriedigen lässt. Vielmehr ist es notwendig, noch viele weitere Runden in dieser Form zu organisieren, sich Plattformen zu suchen und zu schaffen. Insofern ist der Vorstoß des „anarchistischen einwurfs“ auf Linksunten.indymedia auch absolut zu begrüßen. Wir bedanken uns für die netten Grüße und wollen dazu ermutigen, die Idee des Tags [democulture] auf Linksunten.indymedia umzusetzen.
Wir hoffen auf noch viele solcher (gerade auch inhaltlicher) Ergänzungen zur Veranstaltung. Aber auch auf eine Fortführung der Debatte, vor allem durch ausgearbeitete Papiere. Wir wünschen uns, die Debatte tatsächlich über ausgearbeitete Papiere, in Form von Artikeln zu führen und nicht in den Kommentarspalten auf Linksunten.
In der formalen Auswertung der Veranstaltung ist vielleicht festzustellen, dass das Konzept des „World-Café“s mit vielen kleinen Tischen statt großem Plenum sehr angenehm war, während eine große Abschlussrunde zu später Uhrzeit nicht mehr wirklich zielgerichtet diskutieren konnte. Dies sollte bei zukünftigen Veranstaltungen bedacht werden.
An mehreren der Diskussionstischen ist der Wunsch geäußert worden, einmal neue “Demo 1×1-Flyer” mit den Ergebnissen der Diskussionsstände zu drucken – Fühlt euch ermutigt, dies zu tun.
Wir bieten an, am Freitag den 22.11 ab 20.45. wieder die Tore der Braunschweiger Straße 53-55 für euch zu öffnen, um der Diskussion einen Raum zu geben. Wir erhoffen uns, dass diesmal noch mehr Leute kommen und wieder viele Inputs, Vorschläge und Ideen einbringen. Entweder zuvor auf Linksunten oder am Abend selbst.
Beim Block Außenwirkung wurden verschiedene Punkte wie Flyer, Transpis, Parolen, Presse, Symbole, etc. angesprochen. Leider konnten aufgrund der Zeit einige Punkte nur angerissen und nicht weiter ausdiskutiert werden.
Es wurde darauf aufmerksam gemacht,
dass um die Demo herum viel mehr Flyer verteilt werden sollen, die
nicht allzu lang und nicht “akademisch” und bestenfalls noch
mehrsprachig verfasst sein sollten. Damit sollen nicht-politisierte
Menschen erreicht werden. Außerdem sollte das Layout und der Inhalt
“aufregender” gestaltet sein.
Die Demoroute könnte im
Vorfeld beflyert werden, damit die Anwohner_innen darüber informiert
werden, worum es bei der Demo geht. Darin könnte auch stehen, dass
Fotos einer Demo unerwünscht sind und aus welchen Gründen.
Bei
den Transpis wurden vor allem die Sprüche bemängelt. Außerdem
erzielen Hochtranspis mehr Aufmerksamkeit. Parolen, die während der
Demonstration gerufen werden, sind oft “uncool”, haben nichts mit
dem Thema zu tun und sind für Außenstehende schlecht verständlich.
Viele Parolen sollten ernsthaft hinterfragt werden und es sollten
lieber neue Parolen erfunden werden. Es wurde am Tisch auch der
Wunsch nach mehr Singen geäußert. Der Inhalt einer Demo sollte auch
durch die Parolen übertragen werden. Viele Parolen sind einfach
thematisch unpassend. Es gab die Idee, vor und während der Demo
Zettel zu verteilen, auf denen einige Parolen geschrieben stehen.
Diese könnten auch über das Megaphon ausgerufen werden, um ein
gleichzeitiges Ausrufen auf der kompletten Versammlung zu erzielen.
Daran gab es die Kritik, dass es von außen wie eine Schafsherde
wirken könnte. Der Mensch mit dem Megaphon schreit vor, die anderen
stumpf hinterher. Das wäre wohl eher etwas für Flauten, also wenn
mal Stille herrscht.
Flyer: mehr, verständlicher (einfachere Sprache), nicht zu lang, “aufregender”, dezentraler flyern, Demoroute im Vorhinein beflyern (Anwohner_innen informieren; “Bitte keine Fotos”)
Transpis: verständlicher, mehr Hochtranspis
Parolen: viele “uncool”; schlecht verständlich für Außenstehende; hinterfragen; neue ausdenken; thematisch passender; mehr singen (Liedermangel?!); in Aufrufen aufnehmen, inhaltlich erklären; gehaltvollerer Inhalt; Zettel mit Parolen auf Demos verteilen; mit Megaphon ausrufen (ermöglicht gleichzeitiges Ausrufen auf der Demo verteilt; Kritik: “Schafsherden”-Außenwirkung, weniger Eigendynamik??; eher bei “Flaute” einsetzen)
Kreativität
Je nach Ankündigung entscheidet sich, wer kommt und wer nicht kommt (“was geht”)
Im Vorfeld sollte klar sein, was für eine Art Demo es wird (aggressiv, militant, friedlich, bunt….)
Evtl. zu viele Demos auf einmal? Eher wenige “große”; zu wenig Wut, weil zu normal geworden? Abstumpfung?
Parallel zur Demo drumherum Aktionen
Presse bestimmt die Außenwirkung danach; welcher Umgang mit der Presse?; Presskonferenz davor/danach; direkter Kontakt; “Regeln” klarmachen: keine Fotos mit Gesichtern; mehr eigene Presse (Frage nach der Sicherheit im Umgang mit dem Bildmaterial)
Bei Beschimpfungen aus der Demo nach außen: Verantwortung liegt bei Demoteilnehmer_innen, wie damit umgegangen wird (z.B. ansprechen, im Vorfeld Vorstellungen klarmachen, vom Lauti aus darauf aufmerksam machen…)
Am Rand filmende/fotografierende Menschen ansprechen/informieren
“Was wollen wir von der Demo??” sollte klar sein; schwarzer Block eher bei Direkter Aktion sinnvoll; bei Demos, die alle betreffen (z.B. Mieten) eher “freundlich” (offen/bunt/ansprechend) gestalten → Bürger_innen sollen sich angesprochen fühlen; Charakter der Demo bestimmen, vermitteln
Symbolik “A” oft abschreckend → nicht zwingend schwwarz/rot, eher bunt
Redebeiträge: zu leise (Technik vorab besser planen); zu wissenschaftlich, kaum verständlich; Raum für Teilnahme für alle schaffen (z.B. Mailverteiler, wo alle Texte reinstellen können); Frage: Wie Menschen erreichen, die nicht so aktivistisch sind?; “offenes Mikro” als Einladung für alle (mit Ankündigung, dass es vorhanden und wo es zu finden ist); eigenes Mikro mitbringen
Schnittstellen außerhalb der “Anarch@-Blase” fehlen
Außenwirkung passend zum Inhalt (z.B. Aggression bei Repression → Aufmerksamkeit)
Blaulicht für Aufmerksamkeit
“Zeit sich kennenzulernen”
klarmachen, dass die Demo “für uns alle” ist – nicht nur für Anarchist_innen – und dass was Gutes für alle gefordert wird
Demos deutlicher aufs Thema beziehen (z.B. Konfetti, bunt, Musik…); Spaß in der Demo → Spaß nach außen → ohne politische Inhalte zu verlieren!!! (viele Fyler, Transpis)
Verhältnis Aufwand – Außenwirkung nicht zufriedenstellend
Wie und warum hat sich die Anzahl der Demoteilnehmer_innen verändert?
mehr Kontakt mit Betroffenen → deutlich machen, dass sich damit auseinandergesetzt wird
Zu- & Abwege politischer gestalten
Die Diskussionsgruppe kam zu dem Konsens, dass sich die Mobilisierung anderer Menschen auf den Zuwegen zu Demonstrationen als schwierig bzw. fast schon unmöglich gestaltet. Diverse Faktoren weswegen Menschen mit Bus, Bahn oder auch zu Fuß unterwegs sind, widersprechen in der Regel einer spontanen Solidarisierung mit Demos jedweder Art.
Wenn mensch dennoch versucht auf den Zuwegen zu
mobilisieren, sollte darauf geachtet werden, dass die Flyer und
Redebeiträge (oder wie auch immer Inhalte verbreitet werden)
verständlich für alle Menschen sind. Sprich: Nicht im
(links-)politischen Fachjargon, da dies viel sprachliches Vorwissen
voraussetzt und somit auch nicht unbedingt von allen verstanden
werden kann.
Inhaltliche Darstellung – oder Darstellung von Inhalten
Nach einem längeren Brainstorming kam die Diskussionsgruppe zu folgenden Ideen zur Vermittlung von Inhalten:
Infoveranstaltungen im Vorfeld organisieren:
Es kam die Idee auf, im (unmittelbaren) Vorfeld der Demonstration inhaltliche Veranstaltungen zu organisieren. Diese sollten entweder vermehrt Tage zuvor stattfinden, oder unmittelbar vor der Demonstration, um im Anschluss geschlossen zur Demo zu gehen.
Bei
Letzterem kam jedoch die Kritik auf, dass eine Veranstaltung vor
einer längeren Demo evtl. zu kräftezehrend für manche sein könnte
und sich daher als kontraproduktiv bezüglich der Mobilisierung der
Demo herausstellen könnte.
Sachverhalte in Verbindung setzten
Oft beschränken sich Aufrufe/Infotexte lediglich auf einen thematischen Bereich im Kontext der anstehenden Demo. Die Tragweite kapitalistischer Zusammenhänge und Probleme geht jedoch weit über einzelne (Lebens-)Bereiche hinaus. Daher kam die Anregung auf, mehr Brücken zwischen einzelnen Bereichen zu schlagen und diese auf Alltagssituationen runter zu brechen.
Bspw. Gentrifizierung =
Verdrängung in Randbezirke. Verdrängung in Randbezirke = Höhere
Ticketkosten. Höhere Ticketkosten = Dienstleistungserschleichung der
BVG. Dienstleistungserschleichung der BVG = Repression usw. usf.
Durch diese Kette von Zusammenhängen könnte mensch bspw.
Schwarzfahren leichter als politischen Alltagswiderstand darstellen –
und das im Kontext einer ‘Mieten-Stopp-Demo’.
Inhalte humorös/kreativ darstellen
Inhalten wird häufig mehr Aufmerksamkeit geschenkt, wenn diese humorös und/oder kreativ dargestellt werden. Inwiefern eine solche Darstellung möglich ist, hängt natürlich von dem Kontext der Demo ab, da auf eventuelle Betroffene in jedem Fall Rücksicht genommen werden muss.
Demoroute(n) vorher/nachher schmücken
Es kann unglaublich anspornend sein, wenn die Demo durch Straßen zieht, in denen um die Demo herum kreative Aktionen auf die Demo selbst aufmerksam machen. Sei es mit Kreide, Transparenten oder sonstigen Aktionsformen – alles, was Inhalte in einem verständlichen Maße nach außen um die Demo herum streut, wirkt sich positiv auf die Teilnehmer_innen selbst und auf die Verbreitung der Inhalte aus.
Dies gilt auch für den Heimweg, bzw. den nach
Auflösung der Demo. Aktionen, welche evtl. noch Tage lang auf die
Demo aufmerksam machen, rufen vielleicht bei dem einen oder der
anderen die Problematik der Demo wieder ins Bewusstsein und dadurch
evtl. die Erkenntnis, dass sich die meisten Probleme eben nicht durch
eine Demonstration lösen lassen, sondern einen längeren Zeitaufwand
benötigen, um beseitigt zu werden.
Bewegungsprofil
Leider ist immer noch nicht allen Demoteilnehmer_innen klar, dass das Handy – und speziell das Smart Phone – ein Sicherheitsrisiko in Bezug auf Ortung und Abhörung und somit der Dokumentation vermeidlicher Straftaten darstellt. Daher sollten Handys zu Hause bleiben oder ohne Akku mitgeführt werden. Vor allem aber sollte die evtl. Mikro-SD Karte zu Hause bleiben, weil die Bullen über diese unverschlüsselt an sensible, persönliche Kontaktdaten gelangen.
Um
Bewegungsprofile via Kameramuster zu umgehen, empfiehlt es sich, sich
mit reichlich Wechselkleidern einzudecken. Also im besten Fall für
vor der Demo, nach der Demo und dazwischen auch (sofern der nötige
Stauraum vorhanden ist…).
Vorkontrollen…
..sind als Einzelpersonen schwierig unbemerkt zu passieren. Daher könnte mensch versuchen, geschlossen als Gruppe und dadurch mit Überraschungs- und Überforderungsmoment diese Vorkontrolle zu passieren. Außerdem wurde die Idee geäußert, einfach an späterer Stelle zur Demo zuzustoßen, da sich die Kontrollen meist nur am Sammelpunkt befinden.
Bei der Anreise mit dem PKW sollte mensch
nicht unbedingt in seiner_ihrer politischen Alltagskleidung anreisen,
um potentielle Kontrollen zu umgehen.
Greiftrupps
Es sollte ein allgemein bekanntes Phänomen sein, dass die Bullen nach Auflösung der Demo Menschen, welche vermeidliche Straftaten begangen haben, im Nachhinein verhaften wollen. Um dem zu entgehen und sich mit den Demoteilnehmer_innen solidarisch zu zeigen, sollte nach der Demo geschlossen, d.h. ohne Bullen in den Reihen (!!!) gemeinsam die Abreise angetreten werden. Um einen gemeinsamen Zielpunkt zu haben, bietet es sich an, Anschlussveranstaltungen zu organisieren. Dort kann auch dem Bedürfnis, über die Demo zu reden, nachgegangen werden, ohne der akuten Gefahr ausgesetzt zu sein, verhaftet zu werden.
Ausschwärmen
Ein ebenfalls diskutiertes Konzept, um eine Demo sicher(er) zu verlassen, ist das des Schwarmes. Dieses Konzept sieht vor, ab einem gewissen Punkt (un-)abgesprochen in Kleingruppen in viele verschiedene Richtungen auszuschwärmen. Dies kann kurz vor oder bei dem offiziellen Ende der Demo passieren. Zu Beachten ist jedoch, dass über ein solches Konzept leider nicht die gesamte Demo informiert werden kann und dies wiederum zur Verwirrung/Verunsicherung einzelner uninformierter Menschen führen kann.
Falls vor offiziellem Ende
geschwärmt wird, könnte auch der Eindruck der Entsolidarisierung
entstehen.
Die folgenden Punkte stellen gesammelte Punkte am Tisch dar und spiegeln keineswegs einen durchgehenden Konsens oder Einzelmeinungen der protokollierenden Person wider.
Zuerst wurde etwas länger über das vorgestellte Konzept über „Out of Control“ (im folgenden OoC) diskutiert.
? Wie kann
Kommunikation zwischen „Außen“ und „Innen“ gelingen?
?
Mensch verliert sich schnell aus den Augen, wie wird also ein
Informationsfluss zwischen den Gruppen gewährleistet.
? Für das
Konzept braucht es viele Leute, jedoch mangelt es vielen Demos an
Leuten.
? Vielleicht macht das Konzept eher Sinn bei
Straßenblockaden, aber weniger bei Demos, die von A nach B ziehen.
Kritischer Einwurf am Tisch: Oft laufen Demonstrationen auf eine Konfrontation mit der Staatsmacht hinaus und der eigentliche Inhalt tritt hinter versammlungsrechtliche Fragen zurück. Kann das OoC-Konzept nicht auch genau dazuführen?
! OoC verstärkt jedoch auch die Außenwirkung einer Demo enorm und kann Passant_innen besser erreichen
! OoC ermöglicht in
Kesselsituationen weiter draußen solidarisch mobil zu bleiben. Am
Tisch wurde Zustimmung geäußert, als erwähnt wurde, dass es im
Kessel wesentlich angenehmer sei, zu wissen, dass in der Stadt/im
Kiez noch solidarische Menschen aktiv sind und „Rambazamba“
machen, als wenn direkt am Kessel noch einige wenige Solidarität
zeigen.
! OoC ermöglicht aber bei guter Koordinierung auch, dass
Ausbruchversuche aus Kesseln von außen unterstützt werden können.
Anschließend kam schnell die Frage auf, inwieweit das klassische Demokonzept überhaupt noch Sinn macht. Für Viele am Tisch wirkten Demonstrationen als solche überaltet. Viel der Kritik bezog sich hier jedoch auch auf an anderen Tischen geäußerte Umstände, die in der Auswertung dieser Tische nachgelesen werden können.
Eine
erweiternde Kritik war, dass zu oft Bilder in den Köpfen bedient
würden. Das gilt sowohl für „die Medien“, trifft aber auch bei
den Bullen und uns zu. So wurden z.b. die Aktionstage zu Bloccupy
positiv erwähnt, da es hier gelungen sei, für die Bullen völlig
unklar zu machen, wer Demonstrant_in und wer „Passant_in“ sei.
Auch wirkten auf viele Demonstrationen wie ritualisierte Momente, deren Inhalt austauschbar sei, deren Form jedoch oft gleichbleibend und unflexibel bleibe. Als negativ wurde das Auftreten vieler Leute auf den Demonstrationen selbst wahrgenommen. Zum Beispiel sei ein schwarzer Block heute keine effektive Strategie mehr, sondern setze sich oft nur noch aus „ästhetischen“ Gründen zusammen. Oft werden Demonstrationen auch nur noch in szeneeigenen Medien nachbereitet. Verkommen sie also immer mehr zum Selbstzweck? Dies wurde auch insofern angemerkt, dass sich oft das Szene-Milieu auf Demos treffe.
Daher wurde am Tisch immer wieder darüber
diskutiert, wie konventionelle, einheitliche Demonstrationen
erweitert werden könnten. Leider war es in dem (zeitlichen) Rahmen
hier nicht möglich über eine erste Auseinandersetzung mit dem
Out-of-Control-Konzept (s. Oben) hinauszukommen.
Die Frage ob Demonstrationen allgemein angemeldet werden sollten, oder nicht wurde kurz gestellt, eine wirkliche Diskussion hierzu ist aus dem Tisch heraus aber nicht entstanden. Allerdings würde es hier noch Redebedarf geben.
Anschließend wurden das Konzept der Demonstration mit dem von dezentralen Aktionstagen verglichen.
Aktionstage +
schaffen Räume zum Ausweichen vor der Exekutive, sind unkontrollierbarer
setzen ein hohes Maß an Eigenverantwortung und Kreativität voraus.
Aktionstage könnten auch durch Orte der ständigen Anwesenheit „sichtbar“ gemacht werden (also durch angemeldete Infostände, etc.)
Demo +
Aktionstage ziehen immer relativ wenig Leute
Aktionstage setzen ein hohes Maß an Eigenverantwortung und Kreativität voraus.
Demonstrationen sind auch ein „sozialer Ort“ der Begegnung (→ direkte Entgegnung, ob das denn als positiv angesehen werden sollte)
gute Demos verbessern ja auch die Sichtbarmachung/Wahrnehmung der Szene durch Andere. Das sollte nicht vergessen werden und eher wieder an der Strahlkraft von Demos gearbeitet werden.
Demonstrationen sind wesentlich anschlußfähiger als Aktionstage. Auch haben natürlich nicht immer alle Zeit sich selbst kreativ und spontan auf Aktionstage vorzubereiten.
Demos sind gerade für nicht Szene-interne Menschen ein guter Punkt sich Protest anzuschließen, sich zu „politisieren“.
Abschließend bleibt vor Allem festzuhalten, dass es spürbar war, dass hier beim Thema Demotaktiken noch extrem viel Redebedarf besteht und hier sehr viel inhaltlicher Input oder Austausch noch wünschenswert wäre. Anschließend noch einige gesammelte, offene Fragen, vom Tisch, die für weitere Diskussion interessant sein könnten.
Eine Unterscheidung ist wichtig, für Demos, die wir selbstgewählt organisieren und Demos die auf Druck von Außen, oder Aktuelles Geschehen diskutieren.
Bei Letzteren macht es vielleicht Sinn sich auf angemeldete, konventionellere Demonstrationen zu verlassen, um das eigene Anliegen auf die Straße zu bringen.
Bei selbstgewählten Daten sieht die Sache völlig anders aus. Hier ist eher gefragt kreative Wege zu finden und sich zu trauen, auch einmal Dinge auszuprobieren.
Bei selbstgewählten Demos stellt sich Einigen jedoch auch etwas die Frage nach dem Sinn. So wurde kritisch angemerkt, dass sie oft elitär organisiert sind und vor allem den staatlichen Behörden nur Anlass bieten würden die Repressionsschraube fester anzuziehen (bspw. Bullenkongress, 1.Mai)
Warum gehen auf „eigene“ Demos (Razzien, Silvesterknast) relativ wenige Menschen, während auf die traditionellen „Großdemos“ so viele gehen?
Das Ganze weite Themenfeld der komplett selbstgewählten und unangemeldeten Demonstrationen wurde am Abend nicht behandelt. Dafür müsste vielleicht an einem anderen Tag, oder sogar in einem anderen Rahmen der Raum gefunden werden.
Die Diskussion über die Konsument_Innen-Haltung, hatte zwei Fragen – a) Was nervt uns konkret? und b) Wie vermitteln wir an alle den Anspruch, dass Demos davon leben, dass ALLE sich einbringen? – an denen sie sich orientieren konnte, was allerdings nur teilweise geschah.
Die Diskussion gestaltete sich relativ schwer,
da das Thema nicht gerade einfach ist und viele Berührungspunkte zu
anderen, diskutierten Themen aufweißt. So schweifte die Diskussion
öfters ab, was wichtig und interessant war, das Wiedergeben und
Rekapitulieren der Diskussion allerdings recht schwer macht. Dies ist
ein Versuch, der auf einem groben Protokoll basiert und eigentlich
immer einzelne Meinungen und nicht die der Gruppe wiedergibt:
Gleich zu Beginn, stellte eine Person fest, dass es keine oder kaum Identifikation der Demoteilnehmer_Innen, mit der Demo, bzw. der Demostruktur gibt; was unter anderem daran liegt, dass es schwer sei, sich in fertige Demostrukturen einzubringen. Hier schloss sich sowohl die Frage an, warum Demos oft so “fertig” vorbereitet sind , dass Einzelpersonen oder kleinere Gruppen kaum Möglichkeiten haben eigene Dinge beizutragen ,als auch der Einwurf, dass Vorbereitungstreffen zu selten genutzt werden. Außerdem stellten die Diskutierenden fest, dass sich auch zu wenig persönlich auf Demos vorbereitet wird. Gemeint war die bezugsgruppeninterne Vorbereitung, wie z.B. das vertraut machen mit dem Gelände u.ä.. Hiergegen kam vor allem das Argument der Überforderung, durch die Anzahl an Demos in größeren Städten auf, die eine bessere Vorbereitung teilweise unmöglich mache. Ein Vorschlag war, dass es mehr und verstärkt öffentlich gemachte Treffen zum (praktischen) Vorbereiten von Demos geben solle. Außerdem kam die Forderung, nach mehr und verschiedenen Konzepten auf, um mehr Menschen einzubinden. Beispiele die hier immer wieder genannt wurden, waren Flashmobs, als mögliche Alternative zu Demos und der Vorschlag, dass sich die Demo zum Schluss öffnen solle und in möglichst vielen, kleineren Gruppen weiter ziehen solle.
Kritik
wurde auf jedenfall an dem gängigen Demonstrationskonzept geübt. So
gab es z.B.teilweise sehr detaillierte Kritik, wie den Hinweis auf
die Dominanz des Lautsprecherwagens, welche leider oft falsch oder
nur schlecht genutzt werden würde, bis hin zu sehr schwerer und
weitreichender Kritik, dass Menschen zur Zeit auf Demonstration oft
zu Statisten verkommen würden, worauf dann sogar die Frage auf kam,
warum mensch überhaupt noch auf Demos geht.
Konkrete Antworten oder Lösungen, wie denn Demoteilnehmer_innen verstärkt dazu bewegt werden könnten selber aktiv zu werden und sich in Demonstrationen einzubringen wurden bei dieser Situation sicherlich nicht erreicht. Trotzdem fand die Veranstaltung positiven Anklang.
OoC ?
ich hab mir zwar den link zu Out of Control durchgelesen aber wie das "konzept" genau aussieht habe ich noch nicht verstanden. der verlinkte text war sehr allgemein.
cool, dass ihr diese reihe macht. bin gespannt auf die nächsten ergebnisse!
ooc
das sagt eigentlich schon vieles aus:
https://de.wikipedia.org/wiki/Out_of_Control
das steht das grundrezept, der rest ist kreativität und eventuell eine erweiterte debatte dazu
Parteien
Habt ihr euch auch mit der Instrumentalisierung von Demos durch Parteien (z.B. PIRATEN) auseinandergesetzt?
wir - du - ich
das ergebnisprotokoll gibt wieder was auf dieser va besprochen wurde.
parteien stehen da nicht drin.
wenn dir das wichtig ist, komm doch einfach selbst zu einer va, oder bring dich über das [democulture]-tag und einen eigenen artikel zu dem thema in die debatte mit ein.
Parteien
krtk
Ich finde diese Auswertung nicht sehr Zweckdienlich. Kaum jemand wird das lesen. Das hättet ihr euch meiner Meinung nach sparen können. Viel sinnvoller wäre es, wenn Vertreter der jeweiligen argumentationen ihre Positionen selbst schriftlich festhalten.
Ansonsten Lob, dass sich mal jemand dem Thema annimmt.
Reprint
Also, was wirklich neues steht da nicht, inklusive all der Fehler, die wohl von Generation zu Generation vererbt werden.
Das Ganze liest sich, wie Papiertiger - Archiv 1968 - 1988, Interim Folge 1 - 287, Indymedia Beginn bis jetzt, zum Thema Demokultur. Allgemeinplaetze zuhauf.
Und wieder einmal macht ihr Flugblaetter nicht zu lange und nicht zu akademisch, weil wir Klasse/Proletariat/Subproletariat das ja sonste nicht verstehen, wir im Gegensatz zu euch nicht politisierte Menschen. Deshalb Layout und Inhalt auch aufregender Gestalten. So mit fetten Lettern und Bildern.
Das ist fast schon beleidigend, was ihr hier wiedergebt. Viele von uns gehen jeden Tag 8 Stunden malochen oder aergen sich mit dem Amt, engagieren sich vielfaeltigst in unterschiedlichen Bereichen und brauchen garantiert keine kurzen, platten, aufregend layoutete Comic - Fleyer, um zu wissen, was zu tun ist.
Unakademisch spreche wir eh, so wie es 98% der Erdenbevoelkerung tun. Warum sollten wir auch durch unnoetige Verkomplizierung der Sprache Unterschiede aufreissen, die Kommunikation erschweren oder unser Nichtwissen hinter akademischen Floskeln verabschieden wollen?
Es ist nicht unser Problem, dass viele aus akademischen Kreisen - Eltern, Uni etc. - ein Problem haben Einfaches einfach auszudruecken.
Zumindest in Berlins Plakate- und Fleyerlandschaft erkennt man sehrwohl, was in kleinen studentischen Zirkeln - ich habe keine Probleme mit StudentInnen, sondern mit elitaerer Abgehobenheit - verbrochen wurde, oder was in offenem Diskurs entstand.
Was bitte sind uncoole Parolen? Welche nichtexistente anarchistische Zensurbehoerde legt das fest? Oder meint ihr Parolen, die jeglichen antiautoritaeren, autonomen und linken Grundkonsens widersprechen? Dann nennt das auch so. Auf Cool- und Hipsterness legen ausserhalb enger Szene - Grenzen die wenigsten wert. Inhalte muessen richtig und nicht cool sein.
Singen war lange Zeit ein fester Bestandteil jeder Demo. Dann ging man aber dazu ueber paepstlicher als der Papst Inhalte zu sezieren, aus dem Kontext zu zerren oder bar jeglichen historischen Inhaltes zu betrachten. Ton Steine Scherben, Slime, Yoek und all die alten ArbeiterInnenlieder - natuerlich gehen manche da garnicht - wurden aus unseren Demos verbannt. Jetzt nutzen sie halt die Rechten - was dann perverserweise auch gleich wieder als Argument eingefuehrt wird. Jetzt dominiert meist schlechter Hiphop oder man veranstaltet einen Umzug mit der Musik der Lemminge, eine Techno - Parade.
Ueberspringt mal euere Generationsprobleme und fragt mal aeltere GenossInnen nach Demokassetten (? notfalls googeln, was das ist). Sicher hat auch noch jemand eine Kassenrekorder (auch googeln). In den Achtzigern hat man die Demo - Mitschnitte fuer Repressionskosten u.a. vertickt.
Hoert es euch mal an und geniesst die Bandbreite der Moeglichkeiten...
Bei Demos, die alle betreffen (z.B. Mieten) sollen wir also freundlich, bunt, ansprechend auftreten, so dass die BuergerInnen sich angesprochen fuehlen. Wieder euer WIR und DIE. Das ware mal ein Punkt, den ihr dringenst klaeren muesstet. Die anderen sind BuergerInnen, ihr seid bitte was? Die Avantgarde der Klasse? Das bewusste Proletariat?
Also erstmal betreffen Mieten nicht ALLE! Wir gehen fuer unsere Miete hart schuften oder streiten mit dem Amt darum - der Vermieter steckt sie ein und schaut zu, wie das Haus zusammenfaellt (Gewinnmaximierung!). Das ist ein Unterschied!
Dass wir als Antiautoritaere/r, Anarchist/In oder Autonome/r ueber ein Mindestmass an sozialer Kompetenz, z.B. Freundlichkeit verfuegen sollten, MUSS Selbstverstaendlichkeit, und nicht nur auf Demos, sein.
Das hat aber rein garnichts mit der Klamottenfarbe oder ansprechendem Aeusseren zu tun (warum man jetzt gerade an die liebe Oma?). Ausserdem gibt es Unterschiede zwischen Demonstration und Strassenparade/Strassenfest.
Vielleicht etwas weniger Wanderkneipe, denn Kleider - Etiquette.
Das A ist abschreckend? Wie bitte was? Nehmen wir doch lieber Sonnenblume oder Igel! Bunt statt schwarz - rot. Kennt ihr die Bedeutung dieser Farben? Ihre Geschichte, ihre Tradition, ihre Kaempfe? Warum nicht gleich Margenta et Arzure?
Dann beziehen wir uns mittels Konfetti, Buntheit und Musik deutlicher aufs Thema??? Schmuecken die Demoroute mit Lampions, stellen die Inhalte humoresk da und vermitteln, dass was Gutes fuer ALLE gefordert wird.
Fuer ALLE? Love, Peace and Happyness.
Mit eurer Unsinnsbemerkung, dass der Schwarze Block heute generell keine effektive Strategie mehr darstellt, schiesst ihr euch voellig ins aus.
Das ganze erinnert doch ein wenig an den Fehlversuch Autonome VV und an ein Rollback Richtung Woodstock - Generation. Wir sind aber nicht im San Fransisco der Siebziger.
Mal ein wenig mehr am neuzeitlichen Geschehen orientieren. Dann klappt es auch mit dem/der Nachbar/I/n.
agent orange?
nicht mehr ganz so jungspund
Boah da ist er.
der alte typ, der mir jetzt erklärt, wie doof ich bin, dass ich das alles so sehe. und dabei ja die debatten verhschlafen hätte, die früher geführt wurden.
angeblich sind ja immer die jungen schuld, dass sie von den alten nichts lernen
weißte was klugscheißer? ich hör mir son schwachsinn jetzt schon seit so langer zeit immer wieder an und zwar nicht nur hier in berlin, auch in der stadt in der ich mich mal politisiert habe.
habt ihr achso tollen älteren (gemeint sind nicht alle - nur die hetzer_innen) mal gedanken gemacht, warum die jungen das rad dauernd neu erfinden?
warst du auf der scheißveranstaltung? natürlich nicht. da saßen wieder x-junge leute, die sich ihre eigenen wege suchen müssen, weil die interim öangzeitabonnenten (ab nummer 1) lieber zu hause bleiben und sich nachher drüber aufregen, dass die jungen alte debatten aufwärmen würden.
weißte diese janze generationen weitergabe hat auch deshalb nicht gefunzt weil es kaum ältere genoss_innen gibt, die auf jüngere zugehen. und weil IHR es verkackt habt in zeiten der stärke belastbare strukturen und plattformen aufzubauen, in denen eine wissensweitergabe funzt.
wenn du so klug bist, schreib doch nen buch drüber (kein witz ich lese nämlich gerne und anscheinend findest du ja keine andere art mit jungen menschen zu reden um dein erstaunliches fachwissen weiterzugeben.)
ich könnt kotzen - täglich
Hilfreich
Es waere natuerlich hilfreich gewesen den Kommentar zu lesen.
Niemand hat erklaert, dass irgendwer doof ist. Niemand hat von Schuld fuer irgendetwas geschrieben und Hetze imaginierst du mehr, denn sie irgendwo auftaucht.
Deine Interpretationen ueber Leute, die du nicht kennst und deren Verhalten gegenueber Juengeren und Strukturen und Plattformen der Weitergabe von Geschichte machst du, ohne, dass dies ueberhaupt Thema der Sache war.
Du unterstellst Unfaehigkeit zur Generationen - uebergreifenden Kommunikation, erkennst aber nicht die Unfaehigkeit im Eingangstext zur Weitermermittlung unserer Inhalte. Deshalb dort die Schere WIR vs BUERGER_INNEN, UNSERE vs IHRE Sprache, POLITISIERT vs angeblich NICHTPOLITISIERT.
Dieser Einwand ist aufgrund des Eingangstextes mehr als berechtigt.
Die Passagen ueber das Anarcho - A, rote und schwarze Flaggen, Black Blocks sind und bleiben in dieser Form ahistorisch, falsch und, leider, in der Endkonsequenz eine Aufgabe unserer Ideen und, international, eine Isolierung.
Ich hatte die Moeglichkeit den Text kurzfristig mit AnarchistInnen juengeren Alters aus dem Sueden zu kommunizieren. Absolutes Unverstaendnis war die mildeste Reaktion.
Weder werdet ihr Schwarze Katzen, As, noch die Farben, schwarz, schwarzrot (z.B. bei CNT, FAU...) aendern, weil ahistorisch und garnicht noetig, noch eure Democulture durchsetzen. Weder im Sozialrevolutionaeren Block auf DGB 1. Mai - Demos, noch bei eigenen revolutionaeren 1. Mai - Demos. Im hoechsten Falle diese mit bunten Anarcho - Sonnenblumen und Partygehabe bereichern.
(Demo) culture hat aber immer auch etwas mit Geschichte zu tun und die geht im Text zusehenst verloren.
Und der Scherenansatz WIR/ Avantgarde (?) vs BuergerInnen/Klasse ist einfach nur gruselig.
Die Leute, die sich als Teil von und nicht vs andere mit gleichen Problemen und Sorgen begreifen, sind fuer dich Hetzer_innen. Das ist ueberheblich bis unpolitisch. Du redest StellvertreterInnen - Politik das Wort. Nicht meins.
Aber lassen wir lieber zukuenftige Ereignisse und Geschichten sprechen und da bin ich mir sicher, dass oben angerissenes eher eine Eintagsfliege bleibt. (wie in identischen Ansaetzen der Vergangenheit. Deshalb der Verweis auf Interim und Archive - du liest doch so gerne).
Nichts sprach und spricht gegen andere Modelle, gegen Spassguerilla, KPD/RZ, Fischbuero, Demo - Clowns oder Streetparade und Tanzdemo. Aber als ergaenzende Aktionsform, nicht als Ersatz fuer Bewaehrtes. Die Tat und deren Vermittlung und Verhalten in der Tat spricht mehr, als BuergerInnen (?) - Flugblaetter, adrettes Aussehen und Konfetti - Gewerfe.
Gerade die Neukoellner AntiDeutschen erhielten u.a. ihren belaechelten desastroesen Ruf, dadurch, dass sie, schon zwanghaft, aus jeder Demo einen Party - Event machten und per Flugbatt und Parole (Fuer mehr WiFi, Latte Machiatto und Biolaeden, Fuer mehr Luxus - laut Duden Unnuetzes, wo andere nicht mal ein Aufenthaltsrecht, eine Bude oder etwas zu Fressen haben) auf duemmste Anschluss an die gehobene Mittelklasse suchten.
Eine Zwangsraeumung verhinderst du weder durch Konfetti, Lampions noch adrettes Auftreten, sondern entschlossenes Handeln.
Fuer viele ist, dass, wofuer wir auf die Strasse gehen harte Lebensrealitaet und oft weniger Spass an der Freude. Andere wollen mehr als nur ein Stueck vom Kuchen und mit bunter Culture ist das meist nicht zu haben.
Also Vomex nehmen (gegen das Kotzen) und mal genauer auf die Klasse schauen, als ihr Lifestyle aufdruecken zu wollen.
Niemand aufgefallen?
Niemand ist aufgefallen, dass die oben angerissene Stellvertreter_innen - Politik - die/wir - in grassem Widerspruch zu jeder anarchistischen Idee steht. Oder auf welchen Anarchismus beruft sich die Gruppe aus Berlin?
Den Text mal versuchsweise auf Contra - Info und Occupied London setzen und abwarten. Oder diskutieren wir nur lokal statt international?
Auch mir scheint es so, dass dort einige (einige!) Berliner AntiDeutsche, wie in Freiburg und Minka, auf Anarcho umgeschult haben. Der Kampf um eine anarchistische Gesellschaft ist nicht nur ein culture'ller, sondern auch ein politisch - militanter.
Bitte dringenst mal anarchistische Geschichte, Gegenwartskultur und Theorie eruieren.
Party ist Party, Schnaps ist Schnaps und die Revolution zumeist eine ernsthafte Sache.
Fehlt nur noch der sog. kreative Umgang mit der Repression und ihren Organen.
Dass der Text breit diskutiert wird mag sein. Dass sagt aber nicht aus, wie er diskutiert und bewertet wird. Dass jetzt alle in Berlin grinsend durch die Strasse laufen, Hurra schreien und nur auf diese Democulture warten, ist Wunschdenken.
Zumindest in meinem anarchistischen Kontext spielt er keine Rolle und positiv beziehende Diskussionen sind mir unbekannt.
Demokultur ist ein wichtiges Thema, da habt ihr Recht, aber doch nicht als Kulturstyle ohne praktischen Bezug.
Es geht um ein anarchistisches Gegenmodell, nicht um Trendsetting.
Bitte mal mit Griechenland, Spanien, Argentinien usw. auseinandersetzen. Berlin NK hat uns Hipster Antifa (RIP!) und Befreiungssaufgelage mit Konfetti (RIP!) beschert. Bitte jetzt nicht noch einen trendy Anarchism.
Und eure Art mit Kritik umzugehen, zeugt wenig von Diskussionsculture.
also
ich hätte ja behauptet, der artikel oben ist von anarchos auf occupy niveau und die kritik daran von ner antideutschen person...anyway warum müssen immer alle gegen (vermeintliche) antids hetzen, anstatt sich mal mit deren inhalten auseinanderzusetzen...?
Der erste Schritt ist gemacht
@krtk: Ganz im Gegenteil! Eine Menge Leute haben allein schon die Einladung zu der ersten Veranstaltung dieser Reihe zum Anlass genommen, um selbst darüber zu diskutieren. Und wer – wie ich – damals nicht kommen konnte, freut sich umso mehr über diesen Artikel.
An dieser Stelle also DANKE AN AGN für die Initiative. Sie wird hoffentlich nicht nur bei uns auf fruchtbaren Boden fallen.
Und wie gesagt: Egal wieviele Leute zum nächsten Treffen kommen, es sind dennoch mehr, die das Thema beschäftigt.
Und damit alle etwas davon haben, wäre es prima, wenn sich auch die Gruppen, die nicht an den Veranstaltungen teilnehmen, mit dem democulture-Tag hier an der Debatte beteiligen.
wer schreit denn da?
Eine frage wäre auch wessen revolution auf ner demo gefordert(mehr ist es ja gerade nicht) wird? Meistens leider die von weißen able-bodied Männern. Nicht das die ihre revolution nicht fordern dürfen (gabs in der geschichte ja n paar mal), nur hat die nicht-anwesenheit von poc, menschen im rolli, älteren, etc. ... auch einen grund.
Wenn studis anfangen menschen, die ihre 8 h am tag arbeiten, zu erklären wie unterdrückung durch lohnarbeit aussieht, läuft doch irgendwas falsch.
spalter!
das da oben ist kein artikel, sondern der versuch eines (ergebnis-)protokolls einer anscheinend an mehreren tischen geführten diskussionsveranstaltung. wer schonmal versucht hat, so was schriftlich festzuhalten, weiß wie unmöglich das ist. mehrmals wird auf den unterschied zwischen einzelmeinung und konsens hingewesen...
hört doch mal bitte alle auf mit dem gehate! und kommt, wenn ihr könnt, auf die folge-veranstaltung. auch wenn ihr denkt der schwarze block ist das non-plus-ultra der demo-kultur...
diese debatten müssen immer wieder neu geführt werden (dürfen) und kritik hat erstmal ihre berechtigung. wenn es keine oder nich genug gegenargumente gibt, erst recht...