Nazis trafen sich bei Rockkonzert in Scheinfeld

Erstveröffentlicht: 
12.10.2013

Rund 1000 Rechtsradikale trafen sich in einer Diskothek - Polizeikontrollen und Schlägerei - vor 5 Stunden

 

Scheinfeld  - Rund tausend Gäste haben sich am Samstagabend in Scheinfeld bei einem Rockkonzert von Bands aus dem rechtsextremen Spektrum versammelt. Die Polizei beschlagnahmte mehrere verbotene Symbole, ein Mann wurde wegen gefährlicher Körperverletzung vorübergehend festgenommen.

 

Fast tausend Rechtsradikale aus ganz Deutschland und den Nachbarländern haben sich am Samstag in einer Diskothek in Scheinfeld getroffen. In der mittelfränkischen Ortschaft im Landkreis Neustadt/Aisch fand ein Rockkonzert statt, bei dem Bands aus dem rechtsextremen Umfeld auftraten.

 

Nach einem Streit zwischen Konzertbesuchern sei ein 30-Jähriger wegen gefährlicher Körperverletzung vorübergehend festgenommen worden, berichtete die Polizei am Sonntag. Außerdem stellten die Beamten ein T-Shirt mit Hakenkreuz und ein Hitlerbild sicher.

 

Die Polizei hatte bereits am Donnerstag davon erfahren, dass die angekündigten Bands dem rechten Spektrum zuzuordnen sind. In der näheren Umgebung des Veranstaltungsortes kontollierten Einsatzkräfte deshalb verstärkt: und zwar auf dem Anfahrtsweg ebenso wie während der Veranstaltung.

 

Das Landratsamt Neustadt/Aisch und die Polizei hatten im Vorfeld zwar versucht, die Veranstaltung zu verbieten, Gründe hierfür konnten sie jedoch nicht finden. Von der Verwaltungsgemeinschaft Scheinfeld waren dem Veranstalter allerdings Auflagen erteilt worden, die allesamt eingehalten wurden. Das Konzert endete planmäßig gegen 3 Uhr.

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Rockkonzert Rechts

 

NEUSTADT/AISCH. (1797) In einer Discothek in Scheinfeld, Landkreis Neustadt a. d. Aisch-Bad Windsheim, fand am 12.10.2013 ein Rockkonzert statt. Die auftretenden Bands können dem rechten Spektrum zugeordnet werden. 

 

Am Donnerstag, 10.10.2013, wurde der Polizei bekannt, dass am Samstag, 12.10.2013, im fränkischen Raum ein Rockkonzert mit Bandgruppierungen, die dem rechten Spektrum zugeordnet werden können, stattfinden soll. Als möglicher Veranstaltungsort kristallisierte sich eine Discothek in Scheinfeld heraus.

Durch die Verwaltungsgemeinschaft Scheinfeld wurden unter Einbindung des Landratsamtes Neustadt/Aisch und der Polizei, Versagungsmöglichkeiten geprüft. Gründe, das geplante Konzert verbieten zu können, waren nicht bekannt. Aus diesem Grund wurden dem Veranstalter seitens der zuständigen Verwaltungsgemeinschaft Scheinfeld Auflagen erteilt.

Die Polizei führte auf dem Anfahrtsweg, rund um das Veranstaltungsgelände und während der Veranstaltung, umfangreiche Kontrollen durch. Dabei kam es zu einer Festnahme wegen gefährlicher Körperverletzung nach einer Streitigkeit unter Konzertbesuchern. Der 30-jährige Mann aus den neuen Bundesländern wurde nach erfolgter Sachbehandlung wieder entlassen. An einer Kontrollstelle konnte ein T-Shirt mit Hakenkreuz und Hitlerbild festgestellt und sichergestellt werden.

Am eigentlichen Konzert nahmen knapp Tausend Personen teil, die aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland angereist waren.

Verstöße gegen die von der Verwaltungsgemeinschaft Scheinfeld erteilten Auflagen wurden nicht festgestellt.

Das Konzert endete gegen 03:00 Uhr. Während des Konzertes und der anschließenden Abreise kam es zu keinen Störungen.

Kritik nach rechtem Rockkonzert in Scheinfeld

Rund 1000 Rechtsradikale in einer Diskothek - Rechte Szene durch Behördenvorgehen gestärkt?


Scheinfeld  - Nach dem Scheinfelder Rockkonzert, bei dem Bands aus dem rechtsextremen Spektrum auf der Bühne standen, kritisiert das Nürnberger Bündnis Nazistopp nun die Behörden: Weil die Öffentlichkeit von der Veranstaltung nichts wusste, habe niemand dagegen protestieren können.

Fast tausend Rechtsradikale aus ganz Deutschland und den Nachbarländern haben sich am Samstag in einer Diskothek in Scheinfeld getroffen. In der mittelfränkischen Ortschaft im Landkreis Neustadt/Aisch fand ein Rockkonzert statt, bei dem Bands aus dem rechtsextremen Umfeld auftraten.

Nach einem Streit zwischen Konzertbesuchern sei ein 30-Jähriger wegen gefährlicher Körperverletzung vorübergehend festgenommen worden, berichtete die Polizei am Sonntag. Außerdem stellten die Beamten ein T-Shirt mit Hakenkreuz und ein Hitlerbild sicher.

Die Polizei hatte bereits am Donnerstag davon erfahren, dass die angekündigten Bands dem rechten Spektrum zuzuordnen sind. In der näheren Umgebung des Veranstaltungsortes kontollierten Einsatzkräfte deshalb verstärkt: und zwar auf dem Anfahrtsweg ebenso wie während der Veranstaltung.

Das Landratsamt Neustadt/Aisch und die Polizei hatten im Vorfeld zwar versucht, die Veranstaltung zu verbieten, Gründe hierfür konnten sie jedoch nicht finden. Von der Verwaltungsgemeinschaft Scheinfeld waren dem Veranstalter allerdings Auflagen erteilt worden, die allesamt eingehalten wurden. Das Konzert endete planmäßig gegen 3 Uhr.


Das Nürnberger Bündnis Nazistopp kritisiert nun das Verhalten der Behörden und wirft ihnen vor, die Veranstaltung verschwiegen zu haben. So wusste außer der rechten Szene niemand über das Konzert Bescheid, und es konnten sich deshalb keine Gegendemonstranten am Veranstaltungsort einfinden, um den Neonazis die Stirn zu bieten. "Dass sich derart viele Nazis ungestört treffen konnten, stärkt die rechte Szene ungemein und füllt ganz abgesehen davon die Kassen der rechten Unternehmer", äußerte sich das Bündnis. Es warnt zudem vor den Folgen, die solche Nazi-Treffen für die Region haben, wenn die Öffentlichkeit nicht darüber informiert wird. "Denn wer sonst soll dem rechten Treiben Grenzen setzen, wenn nicht die gegen Nazis protestierenden Menschen?"

Der Artikel wurde am 14. Oktober um 7.50 Uhr um die Erklärung des Bündnisses Nazistopp aktualisiert.

 

Quelle: http://www.nordbayern.de/region/neustadt-aisch/kritik-nach-rechtem-rockk...