Versand von „Stillen SMS“ steigt rapide an

Stille SMS?

Der Versand sogenannter „Ortungsimpulse“ zum Ausforschen des Standortes von Mobiltelefonen hat gegenüber 2011 wieder merklich zugenommen. Dies berichtet das Bundesinnenministerium in der Antwort auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion. Verfassungsschutz, Bundespolizei, Bundeskriminalamt sowie die Behörden der Zollverwaltung haben demnach im ersten Halbjahr 2013 bereits so viele „Stille SMS“ verschickt wie im gesamten Jahr 2012.

 

Zahlen zum Bundesnachrichtendienst sind als geheim eingestuft. Auf wieviele Personen sich die „Ortungsimpulse“ verteilen und welche Software genutzt wird, will die Bundesregierung ebenfalls nicht öffentlich mitteilen. Über eine frühere Kleine Anfrage in Niedersachsen kam heraus, dass die dortige Länderpolizei hierzu einen privaten Anbieter beauftragt.

 

Die juristische Grundlage der „Stillen SMS“ ist umstritten. Befürworter behaupten, es handele sich nicht um eine Nachricht mit „kommunikativen Inhalten“. Folglich verletze sie nicht den Schutzbereich des Brief, Post- und Fernmeldegeheimnises. Gegner wie der Juniorprofessor an der Freien Universität Tobias Singelnstein erklären hingegen, die Telekommunikationsüberwachung dürfe nur als „passive Tätigkeit“ angewandt werden. Das Erzeugen eines Kommunikationsvorganges mittels „stiller SMS“ sei aber eine aktive Maßnahme. Die derart erlangten Bewegungs- und Persönlichkeitsprofile stellen zudem einen erheblichen Grundrechtseingriff dar.

 

Mit dem 2008 erlassenen „Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsüberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmaßnahmen“ sollten „Stille SMS“ laut der Gesetzesbegründung eigentlich überflüssig werden. Provider müssen den Behörden die Standortdaten der Telefone – etwa im Falle von Observationen – nun auch in Echtzeit ausleiten. Singelnstein hat für die Beibehaltung der liebgewonnenen „Stillen SMS“ eine plausible Erklärung: Positionsmeldungen in Echzeit fallen nur an, wenn sich das Gerät zwischen verschiedenen Funkzellen bewegt. Die Standortdaten, die bei aktiver Kommunikation mittels „Stiller SMS“ gespeichert werden, sind demgegenüber genauer. Überdies könne „bequem vom Schreibtisch aus verfolgt werden, wo sich eine Zielperson bzw. ihr Handy aufhält und wie es sich bewegt“.

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hat ein zweites Mobiltelefon, in welchem er keine Kontaktdaten abgespeichert hat, das nicht so "smart" ist dass die Schlapphüte es von außen oder über den Mechanismus der PC-Synchronisation abschnorcheln können und, ganz wichtig, das einen Akku enthält welchen man auch gegebenenfalls entfernen kann.

Was hat das mit stillen SMS zu tun?
wenn der Akku nicht im Telefon steckt funktioniert das mit den stillen SMS nicht. Logich - oder? Darüber hinaus können Kontaktdaten die nicht im Telefon abgespeichert sind im Fall einer Festnahme auch nicht abgeschnorchelt werden. Wer allerdings so naiv ist und immer noch Facebook, Twitter, Google, usw. benutzt ist es selber schuld und verhält sich fast wie ein Polizeispitzel - mit dem kleinen Unterschied dass der Spitzel wenigstens weiß was er tut. Und Dummheit ist eindeutig gefährlicher als ein mieser Charakter.

"Kam'ras gibts in jeder Stadt - nimm ein Stein und mach sie platt" lautete eine Parole im Antikap-Block der Freiheit Statt Angst-Demo vor kurzem in Berlin. Bei der SPD-Jubeldemo in Prenzlauerberg wollte ein Anarcho (mit Sterni in der Hand) erst einen (linken) Fotografen angreifen und hat ihm dann mit dem Tod gedroht, weil er den Frontblock der Satiredemo fotografiert hatte. Nun ziehst du hier den vergleich von wem mit Facebook auf dem Smartphone zu einem Polizeispitzel, ich glaube es hackt.

 

Vielleicht bin ich im letzten Jahr einfach konservativ geworden, dass ich mich über so etwas Aufrege und Frage was man mit der Einstellung überhaupt auf einer Demo (siehe mein Beispiel oben, die war natürlich klar nicht auf Offensives vorgehen ausgelegt) macht, warum man nicht in der Holzhütte in Brandenburg lebt, vielleicht noch mit Aluhelm. 

Ich frage mich wie sich leute wie du persönlich verhalten - so ganz ohne Konatktdaten im Handy, ohne Sozialem-Online Netzwerken und Suchmaschienen. Bei den meisten die Tollwut bekommen sobald sie eine Kamera sehen gehe ich davon aus das sie einfach verlogen oder unüberlegt agieren und privat genauso Google nutzen und online Selbstportrais an den Facebookflirt schicken. Vermutlich sind Leute die seit jeher alles Digitale verteufelt haben viel unsicherer im umgang mit z.B. Google, ganz drumrum kommt keiner und dann kann etwas digitale erfahrung nicht schaden. 

 

Leuten die anderen auch abgesehen von 'brisanten' Aktionen vorschreiben wollen kein Facebook zu nutzen, keine Nummern in Handy zu speichern und was weiß ich nicht sonst noch alles sollten sich überlegen ob sie nicht vielleicht ihre eigene Sekte der Verschwörungstheoretiker und Aluhelmträger e.V. gründen, den Kampf gegen den digitalen 'Fortschritt' könnt ihr nur verlieren! 

im Alltag nutze ich mein normales, etwas smartes, Mobiltelefon. Mit Kontakten, allerdings ohne Facebook, etc. Auf einer Demo, beim Plakatieren oder bei anderen Aktionen -flöt- ist's aber ein alter Nokiaknochen. Die einzigen Kontakte da drin sind ein paar Verwandte, Rechtsanwalt, Rote Hilfe, Ansprechpersonen von Medien. Und nochmal - dumme Personen gefährden einen mehr als Menschen ohne Charakter.

Entweder so oder gleich ohne Handy - habe es bei Aktionen nie gebraucht.

Absprache untereinander wäre möglicherweise auch noch sinnvoll.

Das ist zumindest die "Argumentation" derer, die uns eigentlich vor Bespitzelung durch ausländische Nachrichtendienste schützen sollten, nämlich die Regierung(en), die Behörden, der Staat. Bekanntermaßen und zumindest für mich erwartungsgemäß ist das Gegenteil der Fall, insbesondere die C-Parteien reden den Skandal klein, der ja nun dank Snowden endlich in den Fokus der Öffentlichkeit geraten ist und was machen die Betroffenen, nämlich ALLE Bürger? Nichts, man zerlegt sich stattdessen selbst und verweist auf Verschwörungstheorien, um die Kritiker der globalen Bespitzelungsmaschinerie gleich von Anfang an zu diskreditieren.

 

"Leuten die anderen auch abgesehen von 'brisanten' Aktionen vorschreiben wollen kein Facebook zu nutzen, keine Nummern in Handy zu speichern und was weiß ich nicht sonst noch alles sollten sich überlegen ob sie nicht vielleicht ihre eigene Sekte der Verschwörungstheoretiker und Aluhelmträger e.V. gründen..." - ich konstatiere: DU hast NICHTS begriffen! Oder bist Du vielleicht gar ein U-Boot?

Oder bist Du vielleicht gar ein U-Boot?

 

So sieht das nämlich aus, ich hatte ja überhaupt erst geschrieben weil Facebookuser als "schlimmer als Hitler Spitzel" bezeichnet wurden, dieser Kommentar verdeutlicht das Problem ungemein. Mit wem, mit diesem Standpunkt und mutmasslich auch so wenig Hintergrundwissen, der einen schnell mal als schlimmer als Hitler (lol, entschuldigt) ein Spitzel  bezeichnet kann man einfach schlecht diskutieren, wo das hinführt sieht man ja.

Dein Kommentar hat wenig mit meinem zu tun, oder ich habe mich mißverständlich ausgedrückt. Ich habe meinen Kommentare jedenfalls gerade erneut gelesen um zu verstehen warum man ihn als "Argumentation [der] Behörden" bezeichnen könnte. Keine Ahnung warum. 

Ich propagiere selber seit Ewigkeiten mehr Sicherheit, Verschlüsslung, Vorsicht und was nicht alles; bei diesem Kampf gegen Windmülen sind die frustrierensten Momente aber wenn ich sehe wo das Predigen der Sicherheitsthemen bei manch einem hinführt, nämlich zu komplett unrealistischen Ängsten. (Hat es auch bei mir, gegen anfänge von Paranoia oder was ich jetzt so bezeichnen würde hilft sich mit der materie zu beschäftigen um die Situation besser einschätzen zu können.)

 

Zu deiner Überschrift die suggeriert ich würde argumentieren "so schlimm ist das doch garnicht, es ist doch garnichts bewiesen". Keine Ahnung wodrauf die abzielt, ich halte Facebook für unsicher (aus Realistischen Gründen wie dem deutschen Richter der einem drittel der Fälle Daten bekommt) aber verstehe den Punkt einfach nicht.

Wenn du den Akku aus dem Handy nimmst, kannst du nicht telefonieren. Dann kannst du das Handy auch daheim lassen. Eine stille SMS bleibt übrigens wie eine echte SMS auf Abruf in einer Queue. Also, deine klugen Tipps sind keine. Gegen stille SMS hilft nur kein Handy - egal welcher Art.

Die stille SMS dient dazu einen zu orten, wenn ich, egal aus was für Gründen nicht geortet werden will, dann nehme ich den Akku aus dem Telefon, wenn es dann zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr wichtig ist dass ich geortet werden kann, ich mich an einem anderen Ort aufhalte als dem von dem ich möchte dass er nicht bekannt wird - dann tue ich den Akku wieder in das Gerät.

Dann hast du dein Handy im Umkreis einer Aktion an, aber nicht am Ort einer Aktion. Solche Indizien haben schon Hausdurchsuchungen begründet. Nochmal: Handy daheim lassen oder am Besten jemand damit auf Kneipentour schicken und selber zu dieser Zeit aktiv sein.

oder man verzichtet einfach auf die modernen smartphones (die man eh nicht braucht) und holt sich ein altes handy und macht den akku und die simkarte raus und wartet 5 minuten

Wozu soll ich 5 Minuten warten? Fließt dann der Reststrom ab, der sich noch in den Kabeln befindet?  *brüll*

Ganz einfacher Rat... ab und zu mal das Handy zuhause lassen.

Ja es ist erstaunlich, wie oft eigentlich "fitte" Leute bei Demos und Aktionen auf ihren Smartphones rumwischen, oder mit dem Privathandy telefonieren. Und damit sponatanes Handeln z.T unmöglich machen. Naja es ist halt so praktisch... Wie Facebook u.s.w

ohen smartphones sind halt auch die tollen Twitter oder LInksunten Ticker unmöglich, die oft genig spontanes Handeln besser ermöglichen.

Verzwickt.

Die letzten 40 Jahre hat spontanes Handeln auch ohne Smartphones und Ticker funktioniert. Zum Teil sogar um einiges besser als heute. Von daher eher ein schwaches Argument deinerseits.

naja, aber damals hattest du noch agnz andere Bedingungen, die spontanes Handeln ermöglicht haben. Z.B. mehr Leute die dazu bereit waren, keine/weniger Kameras, weniger integrierte Subkulturen etc.

 

Natürlich ist spontanes Handeln auch ohen Smartphone möglich. Die Technik hilft aber schon.

Man müsste halt nen Weg finden das ganze Sicherer zu machen.

Solange nicht begriffen wird, daß ausweichendes Verhalten, z.B. Handy zu Hause lassen, rein gar nichts ändert, wird es immer übler werden und die Behörden denken sich immer bessere Dinge zur totalitären Bespitzelung aller Menschen aus. "Macht kaputt, was Euch kaputt macht!", hieß es mal. Und heute? Heute ist Abducken, allenfalls Einzelfallwiderstand angesagt, der ohne weiteres zerschlagen werden kann und wird, denn eine Option, den Staat endlich mal wieder zur Räson zu bringen, bestenfalls gänzlich in die ewigen Jagdgründe zu verfrachten, scheint kaum wer in Betracht zu ziehen. Da waren wir zumindest im Osten schon einmal einen Schritt weiter ... vor nunmehr 24 Jahren, leider haben wir es vergeigt und die Mehrheit ist dem Rattenfänger Kohl gefolgt und heute erfreuen sich die Massen an Mutti:

 

http://www.youtube.com/watch?v=wcVRlzP6SQA

 

Nebenher, es gibt Millionen nutzloser Äpps, gibt es denn keine, die solche "stillen SMS" irgendwie erkennt und dem Opfer des staatlichen Spitzelwahns signalisiert, daß da was im Busch ist?

die Sache ist ja, dass man so genau garnciht weiß, was eine "stille sms" eigentlich genau ist. guckst du hier.

Es wird halt irgendwie unbemerkt Datenverkehr erzeugt. Dazu kann es viele verschiedene Möglichkeiten geben.

Gerade wenn die Technik in irgendwelche privaten Firmen ausgelagert wird, kann das auch bedeuten, dass es unterschiedliche Verfahren gibt.