Für den kommenden Samstag (28.09.) rufen antifaschistische Gruppen aus Essen und Umgebung zu einer Demonstration gegen den rechten Modeladen "Oseberg" in der Essener Innenstadt auf. Wie mittlerweile bekannt wurde, ist der Mietvertrag bereits um weitere fünf Jahre verlängert worden.
Eigentlich schien das Aus für den Thor-Steinar-Laden in der Essener Innenstadt in greifbarer Nähe. Im März 2014 läuft der auf fünf Jahre befristete Mietvertrag für die Verkaufsräume in der Viehofer Straße 20 aus. Bis Ende September hat Francesco Papa, der Vermieter der Immobilie, der stets betont hatte, "Oseberg" so schnell wie möglich vor die Tür setzen zu wollen, die Gelegenheit, den Mietvertrag zu kündigen. Doch nach Angaben des Immobilienunternehmens, das das Gebäude in der Essener Innenstadt verwaltet, enthielt der Mietvertrag eine Regelung, nach der die Oseberg-Betreiber*innen den Vertrag einseitig um weitere fünf Jahre verlängern können. Das berichtete das Bündnis "Essen stellt sich quer" Anfang der Woche. Auf das Angebot des Bündnisses, diese Regelung noch einmal kostenfrei juristisch prüfen zu lassen, sind der Vermieter und die Immobilienfirma nicht eingegangen. Allem Anschein nach wurde der Mietvertrag nun also bereits bis zum 31. März 2019 verlängert.
Trotz und wegen dieser Entwicklung wollen wir am 28. September für die Schließung des rechten Bekleidungsgeschäfts auf die Straße gehen. Wenn eine Kündigung nicht die erhoffte Lösung des Problems bringt, müssen wir andere Mittel und Wege finden, "Oseberg" dichtzumachen. Denn weitere fünf Jahre werden wir den Naziladen mitten in der Essener Innenstadt nicht akzeptieren.
Anders als ursprünglich geplant wird die Demonstration nicht am Essener Hauptbahnhof starten können. Die Polizei hat die Auftaktkundgebung kurzerhand auf den Hirschlandplatz verlegt. Begründet wurde die Routenänderung mit einem zeitgleich stattfindenden Kinderfestival, das angeblich den gesamten Willy-Brandt-Platz und weitere zentrale Plätze in der Essener Innenstadt in Anspruch nehmen wird. Dieses Vorgehen der Essener Polizei ist bedauerlicherweise kein Einzelfall. Immer wieder wurde in den vergangenen Jahren das Demonstrationsrecht in der Essener Innenstadt zugunsten von unpolitischen und/oder kommerziellen Veranstaltungen massiv eingeschränkt. Wir wollen uns den Protest gegen "Oseberg" dadurch nicht nehmen lassen und hoffen dennoch auf eine kraftvolle und wahrnehmbare Demonstration.
Die organisierenden Gruppen haben beschlossen, dass auf der Demonstration keine Fahnen, Transparente oder Werbetafeln von Parteien oder parteizugehörigen Organisationen gezeigt werden sollen. Darüber hinaus bitten wir euch, darauf zu achten, dass mitgebrachten Fahnen und Transparente einen für Außenstehende erkennbaren Bezug zum Anliegen der Demo haben.
Im Anschluss an die Demonstration besteht die Möglichkeit, gemeinsam zum Straßenfest gegen die NPD-Zentrale in Essen-Kray zu fahren. Anwohner*innen wollen dort zwischen 11.00 und 17.00 Uhr mit einem "Fest der Begegnung" gegen die Landeszentrale der Neonazi-Partei protestieren, die im Herbst 2012 eröffnet wurde.
http://www.essen-stellt-sich-quer.de/index.php/Eq:ENPDJN/2013/FestBegegn...
Am Abend findet in der Mülheimer Innenstadt noch eine Tanz-Demo für den Erhalt der abrissbedrohten Häuser in der Wissollstraße statt.
http://wissollstrasseerhalten.wordpress.com/
Ob mit Kündigung oder ohne, wir bleiben dabei: "Oseberg" muss weg!
Kommt zur Antifa-Demo am 28.09.2013 um 12.00 Uhr auf dem Hirschlandplatz (Innenstadt)
http://stopposeberg.blogsport.de