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BZ: Investor für M1 springt ab

Erstveröffentlicht: 
03.08.2009


Der Deal ist geplatzt

 

Das umstrittene Projekt eines "Green Business Centers" im Stadtteil Vauban ist geplatzt. Das bestätigte der Architekt und Projektentwickler Rolf Buschmann gestern gegenüber der BZ. Der Investor aus der Schweiz habe die Frist verstreichen lassen, die der Gemeinderat auf 31. Juli gesetzt hatte. Mehr als vier Jahre lang hat Buschmann für das Vorhaben geplant, geworben und gekämpft. "Das kann ich jetzt betriebswirtschaftlich abschreiben." Wie es nun weitergeht mit dem schwer vermarktbaren städtischen Grundstück, will die Rathausspitze heute bekanntgeben.

 

Den wilden Campern ist der Grund für ihre Besetzung des Areals abhanden gekommen: Das „Green Business Center“ ist gescheitert. | Foto: bamberger
Seit Mai grillen und campen Aktivisten der linken Szene auf dem Areal am Eingang zum Stadtteil Vauban, um gegen das geplante grüne Geschäftshaus zu demonstrieren. Seit ein paar Tagen ist das "Kommando Rhino" dazugestoßen, eine Wagenburg, die den Protest verknüpft mit der Forderung nach einem Stellplatz. "Widerstand gegen die drohende Privatisierung", kündigt Rhino an.

Der ist vorerst nicht mehr nötig. Denn der Deal ist gescheitert. Der seit langem auf vergangenen Freitag angesetzte Notartermin, bei dem der Investor seine Unterschrift für den 1,1 Millionen Euro teuren Kauf des Grundstücks leisten sollte, fand nicht statt. Warum es so kam, kann Ideengeber Rolf Buschmann nicht erklären. "Vergangene Woche hat er noch mitgeteilt, er will’s machen", sagt Buschmann, "jetzt ist er auf Geschäftsreise in Afrika."

Das Projekt hatte von Anfang an Gegner, vor allem im Vorstand des Stadtteilvereins Vauban. Zu massiv sei das geplante viergeschossige und 90 Meter lange Gebäude, das Einzelhandel, Gastronomie, ein Hotel sowie einen Informationsbereich für Touristen beherbergen sollte. Investitionsvolumen: neun Millionen Euro. Rolf Buschmann hatte eigenen Angaben zufolge ein Freiburger Bauunternehmen an der Hand, das das Geschäftshaus zum Festpreis erstellen wollte. Darüber hinaus lockte eine Vermietungsgarantie über fünf Jahre. Die Nachfrage sei sehr gut gewesen."Wir hatten für jede Fläche eine Reservierung", versichert Buschmann.
Trotzdem stieg nun Michael Schröder, ein in Genf lebender Deutscher, offenbar aus. Zum zweiten Mal macht damit ein potenzieller Investor fürs Green Business Center einen Rückzieher. Bereits im Februar 2007 hatte der Hauptausschuss des Gemeinderats dem Verkauf des Grundstücks an die Baugesellschaft Hackmann mit Sitz in Offenburg zugestimmt – ein Jahr später machte sie einen Rückzieher und stürzte Projektentwickler Buschmann in Erklärungsnöte.

Trotzdem hielt eine Mehrheit des Gemeinderats an dem Vorhaben fest, gegen Proteste aus dem Stadtteil. Allerdings verknüpfte das Gremium auf Antrag der CDU die neuerliche Option mit einer Frist. Und an der will CDU-Fraktionschef Wendelin von Kageneck nicht rütteln. Das weiß auch Buschmann: "Kein Investor, keine Option, aber ein schöner Plan." Er habe zwar "keinen Fuß mehr in der Tür", doch stehe er mit seinem Konzept weiter zur Verfügung.