Wir von der Jung-und-Billig-Kampagne wollen uns nun auch endlich mal bei der SPD bedanken. Ohne eure mutige Minijob-Reform im Jahr 2003 hätten wir wahrscheinlich nicht den Elan bekommen, unsere Kampagne zu starten und würden wohl auch nicht so viel Zuspruch bekommen.
Schon damals hattet ihr erkannt, dass die niedrigen Löhne ein großes
Problem bei geringfügiger Beschäftigung waren. Durch haarscharfe
Analysen konntet ihr aber die Ursache des Problems heraus finden: die
Bosse dieses Landes würden ja gerne höhere Löhne zahlen, jedoch würden
dann viele Arbeitnehmende oberhalb der Minijob-Grenze verdienen – und
das will ja niemand. Doch dank so vieler kluger Köpfe im
Willy-Brandt-Haus konnte auch dieses Problem auf einfache und geniale
Weise gelöst werden. So wurde die Verdienstobergrenze von Minijobs auf
400 Euro angehoben, um dadurch den vor Ungeduld fast platzenden
Arbeitgebenden endlich die Möglichkeit zu gewähren, die Löhne anzuheben.
Die Denkerriege der SPD-Wirtschaftsfraktion war anscheinend so angeheizt
durch diese Perle der Arbeitnehmerfreundlichkeit, dass sie gleich noch
einen drauf legen wollten. Denn – wie alle wissen – sind wir Deutschen
nur glücklich, wenn wir arbeiten. Deshalb stand die Begrenzung bei
Minijobs von 15 Wochenstunden unserer freien Entfaltung nur entgegen.
Somit war die ersatzlose Streichung dieser Passage ein emanzipatorischer
Akt, schließlich soll jeder so viel arbeiten (lassen), wie er oder sie
will!
Höhere Löhne durch mehr Minijobs, freie Entfaltung durch unbegrenzte
Arbeitsdauer – allein das klingt schon nach einer hervorragenden Reform.
Doch gemeinsam mit den Arbeitgebern konnte die SPD durch diese Reform
einen Trick vollführen, welcher an Zauberei denken lässt: aus einem
Arbeitsplatz mache drei Minijobs – einfach genial! Wir, als junge
Minijobbende, können uns nur bedanken. Nach diesen „Maßnahmen zur
Flexibilisierung“, welche an eine Art Arbeitsmarkt-Yoga erinnern, können
wir nun unsere Beine so breit machen, dass uns nur ein Minijob gar
nicht mehr reicht.
DANKE SPD!
Jung und Billig – Kampagne gegen Ausbeutung im Minijob
(eine Initiative der Anarchosyndikalistischen Jugend Berlin)
17. August - Alle zusammen gegen das 150-Jahre-SPD-Fest
...übrigens unsere Grußbotschaft für folgende Veranstaltung:
Vorbeikommen lohnt sich!
17. August 2013: Jubel-Demonstration
Start: 14.00 Uhr, Mauerpark
(U8 Bernauer str. / U2 Eberswalder Str.)
Abschluß: Offizielles SPD-Fest am Brandenburger Tor.
Mit: Angela Merkel, Joachim Gauck, Peer Steinbrück uvm. | Live-Musik: Sammy Deluxe, Die Prinzen uvm.
Zur Demonstration:
- Es herrscht Pflicht zu angemessener Kleidung.
- Wir sind eine moderne Partei. Das Anfertigung eigener Schilder ist erwünscht.
Web: www.150-jahre-spd.net
Facebook: https://www.facebook.com/pages/Dankefür150jahrespd/617552514941978