ROJAVA Erklärung YXK & Young Struggle

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Seit dem 16. Juli greifen Gruppen der Al-Nusra-Front, die dem Netzwerk der Al-Quaida angehören, kurdische Städte und Dörfer in Westkurdistan (Syrien) in der nähe der türkisch-Syrischen Grenze an. Die Angriffe wurden immer wieder von den kurdischen Volksverteidigungskräften (YPG) zurückgeschlagen. Nun verübt die Al-Nusra-Front Kriegsverbrechen gegenüber der kurdischen Bevölkerung.

 

Hunderte Frauen und Kinder wurden entführt. Dutzende z.T. Kleinkinder wurden auf brutalste Art massakriert. Über die Sozialen Netzwerke und wenige Medien gingen Bilder und Videos um die Welt, bei denen Menschen lebendig geköpft werden, in einer Reihe erschossen und ihnen Gliedmaßen abgeschnitten werden.

Nun ist auch bekannt geworden, dass sich am 26. Juli unter der Gastgeberschaft der Türkei in Dilok (Gaziantep) 70 Kommandanten der Freien Syrischen Armee (FSA) trafen. Hier ist durch die FSA der Angriff auf die Menschen in Westkurdistan beschlossen worden. Allein im Gebiet Halep wurden vom 31. Juli bis 1. August 70 kurdische Zivilisten getötet. Der Nachrichtenagentur ANHA zufolge, erklärte der Vorsitzende des militärischen Rats der FSA Abdulcabbar el-Akidi auf dem Treffen in Dîlok, dass sie viel stärker als die PYD seien und alle KurdInnen aus den Gebieten Syriens vertrieben werden sollen. Es sei die Zeit der „Vernichtung“ gekommen. Zudem wurde eine Videobotschaft ausgestrahlt, in der mehrerer Kommandanten der Freien Syrischen Armee zu sehen sind. Darin wird erklärt, dass unter anderem die Brigade „Azadi“ Teil der Angreifer auf Til Hasil und Til Aren ist und das Ziel der Angriffe die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) seien.

Diese Angriffe auf KurdInnen sind die Größten, seit dem Beginn der Revolution in Westkurdistan. Es besteht kein Zweifel daran, dass sie auf die Selbstverwaltung der Bevölkerung abgezielt sind. Seit Beginn der Aufstände in Syrien haben die KurdInnen in vielen Teilen Westkurdistans (Nordsyrien) eigene demokratische Selbstverwaltungsstrukturen aufgebaut, die sich weder von ausländischen Kräften instrumentalisieren lassen, noch das Joch der Baath-Herrschaft akzeptiert. Diese Revolution in Westkurdistan ist die einzige Entwicklung in Syrien, die wirklich Hoffnung auf Demokratisierung des Landes erweckt. Die Angriffe auf diese Strukturen sind also nicht nur ein Angriff auf das Selbstbestimmungsrecht der KurdInnen, sondern auch einer auf den Demokratisierungswillen aller Menschen im Nahen und Mittleren Osten. Ein freies Westkurdistan ist weder im Interesse des Westens noch im Interesse der Türkei. Deshalb versucht man auch mit allen Mitteln, das zu verhindern. Deswegen werden auch die letzten Angriffe auf die KurdInnen logistisch und politisch von der Türkei unterstützt. Würde die Revolution in Westkurdistan erfolgreich sein, sind die Türkei und auch die anderen Staaten so stark wie noch nie zuvor gezwungen, sich selbst zu demokratisieren.

Das Projekt der Demokratischen Autonomie in Westkurdistan muss auch in unmittelbarem Kontext zu den Proteste um den Gezi-Park in der Türkei, sowie dem Friedensprozess zwischen der PKK und dem türkischen Staat, gesehen werden. Will man die Demokratisierung des Nahen- und Mittleren Ostens, führt kein Weg an dem Erfolg des westkurdischen Projektes vorbei.

Als in Europa arbeitende revolutionäre und demokratische Jugendorganisationen, sehen wir es als unsere Pflicht, uns mit dieser Revolution mit großen Anstrengungen aktiv zu solidarisieren, gegen jegliche imperialistische Politik im Nahen- und Mittleren Osten sowie überall auf der Welt zu kämpfen. Wir fordern die Türkei auf, ihre Unterstützung von Terroristen sofort einzustellen und all ihre Grenzen nach Westkurdistan zu öffnen. Wir rufen alle demokratischen, fortschrittlichen und revolutionären Menschen auf, gegen die Angriffe von Islamisten und der Politik der Türkei und anderen westlichen Staaten überall zu protestieren.

Hoch die internationale Solidarität!

YXK – Verband der Studierenden aus Kurdistan
YS – Young Struggle

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Gegen die Massaker an der kurdischen Bevölkerung in Nordsyrien protestiert eine Kundgebung am Sa., 10. August um 16 h an der Lorenzkirche in Nürnberg.

9. August, 15:30 UHr, Saarbrücken Europagalerie

9. August, 17:00 UHr, Mannheim, Beginn: Wasserturm, Kundgebung: Paradeplatz

9. August, Bielefeld, Ort und Zeit wird noch bekanntgegeben

9. August, 17:00 Uhr, Darmstadt Wasserturm

10. August, 14:00 Uhr, Bremen HBF (Aus dem Raum Bremen, Oldenburg und Lohn)

10. August, 17:00 Uhr, Giessen Kirchenplatz

10. August, 18:00 Uhr, Berlin Hermannplatz

10. August, 16:30 Uhr, Kassel Postzentrum

10. August, 16:00 Uhr, Köln am Dom (Aus dem Raum Dürren, Leverkusen, Aachen)

10. August, 14:00 Uhr, Duisburg HBF

Die kurdischen Volksverteidigungskräfte, die Milizen des syrischen PKK-Ablegers PYD, sind in den vergangenen Monaten regelmäßig gegen demokratische kurdische Organisationen und Demonstrationen vorgegangen, haben Büros anderer kurdischer Parteien angegriffen und Aktivisten entführt. Außerdem haben sie nicht mit dem Baath-Regime gebrochen und halten ihm de facto den Rücken frei: In den von der PYD kontrollierten Gebieten operiert auch das syrische Militär ungehindert. Da ist es einerseits kein Wunder, dass die syrischen (und in weiten Teilen inzwischen ziemlich unangenehmen) Aufständischen auch Ziele der PYD angreifen. Und andererseits ist es nicht überraschend, dass die PYD mit anti-islamistischer Rhetorik und Worthülsen von Demokratie und Antiimperialismus Sympathien zurückerlangen will.

Hat dieser politische Morast des Nahen Ostens etwas mit der Linken in Deutschland zu tun? Falls ja, sollte man nichtsdestotrotz aufpassen, nicht in einfache klassische Freund-Feind-Bilder zu verfallen und sich vor politischen Projektionen etwa von der ach so tollen PKK hüten. Die jüngsten Vorfälle sind schrecklich, aber ich frage mich: Wo waren bisher die großen Kundgebungen für alle anderen Opfer des syrischen Bürgerkrieges, die demokratischen Aktivisten, die unbeteiligten Zivilisten, die Minderheiten etc., die vom Baath-Regime oder den Islamisten ermordet wurden.

Mehr Infos zum Thema u.a. bei: http://kurdwatch.org/index.php?z=de

http://www.wadinet.de/blog/?p=11321

Zweifelsohne sind der  Nusra Front und dem Islamischen Staat in Syrien und dem Irak, zwei der aktivsten jihadistischen Organisationen, so ungefähr alle Schandtaten zuzutrauen, die vorstellbar sind. Und es hat in der vergangenheit mehrfach Kämpfe zwischen Einheiten der PYD und islamistischen Brigaden gegeben. (...)

Die Islamisten helfen dem syrischen Regime, ob sie es wollen oder nicht. Ihren heiligen Krieg im Irak konnten sie nur führen, weil Damaskus sie damals tätig unterstützte. Da noch galt die irakische Regierung als Büttel des US-Imperialismus. Jihadisten wurde großzügig geholfen, auch aus der antiimperialistischen Szene in Deutschland, die damals “10 Euro für den Widerstand” sammelte. Während heute die irakische Regierung unter Nuri al-Maliki zu den Guten zählt, steht sie doch zusammen mit Hizbollah und den Iranern an der Seite Assads, sind die Jihadisten plötzlich die Helfershelfer der bösen Amis geworden. So schnell geht das.

Die PKK, das ist bekannt, hält sich alle Optionen offen, hat keineswegs mit dem Assad Regime gebrochen und kann sich nun noch als große Vorkämpferin gegen die Islamisten gerieren, während sie sukzessive die Kontrolle in den kurdischen Gebieten Syriens übernimmt.

dieser Ausschnitt kommt aus einem Artikel der so auch in der Jungle World veöffentlicht wurde. Wie immer ist es echt zum Kotzen wenn vermeintliche aufgeklärte super linksradikale Besserwisser aus Europa in kolonialer Manier meinen immer alles beurteilen zu können. Die linksradikale Bewegung in Deutschland ist am Boden, aber wir wissens immernoch besser als alle anderen! 

Was sind das denn für Kommentare?

 

Hier wird Quellenrecherche und Vorort - Informationen durch billige Propaganda und Falschinformation ersetzt.

 

Journalisisch nennt man dies "einen Sandwich bauen". Eine obskure Quelle (hier das neokonservative WadiNet) behauptet etwas ohne Quellenangabe, dies wird dann über befreundete Gruppen oder Internetpages (hier z.B. Middle East Forum u.a.) gestreut und landet dann schliesslich als Zeitungsmeldung oder eher "-ente!" in der Presse (hier Jungle World). Man beruft sich dabei immer auf die davorstehende Quelle. Eine Urquelle ist so nicht verifizierbar. Dieses Schneeballsystem gehört aber eher in den Pseudo - Journalismus eines Springer- oder Burdaverlages. Nicht auf Linksunten.

 

WadiNet eine rechtsoffene, neokonservative  Powergroup verfügt über beste Kontakte zu solch obskuren Gruppen, wie Broders "Achse des Guten", Lizas Welt, Honestly Concerned und Middle East Forum. Das who is who der Bahamas - Schreiberlinge tummelt sich hier. Darüber auch leider die Kontakte zur Jungle World und zu Adopt a Revolution (über die Kontakte dieser SPD- und Olivgrüne - Kriegsparteien dominierten Gruppe zur FSA und Al Nusra gibt es genug Infos im Linksunten Archiv).

 

Also genausowenig eine "Quelle", wie die im anderen Kommentar benannte. Hier tummeln sich  dann kurdische Exil - Splittergruppen, von denen in allen Teilen Kurdistans noch nie jemand gehört hat. Sie sind dann auch eher das Wunschdenken der SPD, Grüne und der Konrad Adenauer Stiftung. Als Quelle unbrauchbar.

 

In Ländern wie Ägypten, Libyen, Tunesien schwindet die Unterstützung für die von europäischen und us- amerikanischen Regierungen hofierten IslamistInnen. Ihre UnterstützerInnen, wie Quatar und Saudi - Arabien sind zunehmend isoliert.

 

http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/58652

 

(hier auch eine gute Kritik am "deutschen Engagement" in Syrien)

 

Jetzt hier die kurdische Bewegung zu diffamieren ist ziemlich billig, schäbig und durchschaubar.

 

(Nebeninformation: Es handelt sich bei den TrägerInnen diese Desinformation zum grössten Teil um antideutsche Gruppen, die in Berlin mit ihrer einseitigen Kriegspropaganda zum "Al Quds" - Tag gerade erst an der radikalen, autonomen Bewegung gescheitert sind. Leider können sie es nicht lassen. Ihre Rückschrittlichkeit offenbart sich aber glücklicherweise selbst).

Es gibt hierzu genug andere Quellen, so dass mensch nicht auf freierfundene Kommentare angewiesen ist.

 

Hierzu zählen Tatort Kurdistan, Civaka Azad und die kurdischen Nachrichtenagenturen, wie Firat und Nuce.

 

Ein Hintergrund - Artikel von Nuce (erschienen u.a. auf "Scharf - Links"):

 

http://www.scharf-links.de/44.0.html?&tx_ttnews%5Btt_news%5D=37732&tx_tt...

 

Schon erstaunlich, wie manch emanzipatorischer Mensch hier die FSA verteidigt. So als wäre Al - Nusra nicht existent.

Während WadiNet und andere über ihre Kanäle Lügen und Hetze verbreiten, dazu ein Artikel aus "Neues Deutschland" (es gibt dutzende aus anderen Zeitungen)



Von Fabian Köhler
07.08.2013

Berichte über gigantisches Massaker in SyrienOppositionelle sollen 450 kurdische Zivilisten ermordet haben
Es wäre das blutigste Kapitel im ohnehin blutigen Krieg in Syrien: In der nordsyrischen Stadt Tal Abyad sollen oppositionelle Rebellen 450 kurdische Zivilisten, darunter 120 Kinder, ermordet haben. Dies berichten mehrere arabische und iranische Medien.
Ein am Montag veröffentlichtes V...
Ein am Montag veröffentlichtes Video soll zeigen, wie Rebellen in Syrien drei Kurden bei lebendigem Leib verbrennen.
Foto: nd-screenshot/ Al-Alam

Selbst für syrische Verhältnisse wäre es ein gigantisches Verbrechen: 450 kurdische Zivilisten sollen am Montag ermordet worden sein, nachdem oppositionelle Milizen die syrische Grenzstadt Tal Abyad angriffen. Dies berichten mehrere russische, arabische und iranische Medien. Bei den Opfern soll es sich ausschließlich um Frauen, Kinder und ältere Menschen handeln.

Der staatliche iranische Fernsehsender Al-Alam berichtete bereits am Montag über das Massaker, dem auch 120 Kinder zum Opfer gefallen sein sollen. Demnach soll das Dorf an der Grenze zur Türkei von der islamistischen Al-Nusra-Front angegriffen worden sein. Der von Saudi-Arabien und Katar aufgerüstete Miliz wurden bereits mehrfach Massaker an Zivilisten und die Erschießung von Gefangenen vorgeworfen. Das Massaker habe sich ereignet, nachdem Einwohner des Dorfes versucht hätten, die Angreifer bewaffnet zurückzuschlagen. Ein seit Montag im Internet kursierendes Video zeigt die Leichen dutzender Kinder und Frauen.

Während die Echtheit des Video bisher nicht verifiziert werden konnten, weisen weitere Berichte auf die Echtheit der Schilderungen hin. So war die Region in den letzten Tagen tatsächlich Schauplatz von Angriffen oppositioneller Milizen auf kurdische Dörfer. Mindestens 70 kurdische Zivilisten fielen allein vergangene Woche Massakern zum Opfer, rund 200 Kurden sollen seit vergangenen Mittwoch entführt worden sein.

Auch ein weiteres am Montag im Internet veröffentlichtes Video soll den Mord an Kurden durch syrische Rebellen zeigen. In dem verwackelten Clip ist zu sehen, wie mehrere Vermummte drei gefesselte Männer erst mit mit einer scheinbar brennbaren Flüssigkeit übergießen und diese dann in Brand stecken.

Unterstützt werden sollen die Milizen im Grenzgebiet nach Berichten türkischer Medien weiterhin durch die türkische Regiergung. So würden Milizen sich nach Angriffen auf türkischen Boden zurückziehen und verletzte Kämpfer in türkischen Krankenhäusern behandelt werden. Kurden warnten deshalb bereits am Sonntag in einem dramatischen Appell vor weiteren Massakern. Die kurdische Organisation »Civaka Azad« veröffentlichte eine Erklärung, wonach nicht nur islamistische Milizen, sondern auch die vom Westen unterstützte oppositionelle »Freie Syrische Armee« Kurden »den Krieg erklärt« habe. Die kurdische Bevölkerung gelte den Kämpfern als »vogelfrei«.


Die Couterstrategen hier sollten sich echt mal clevere Formen der Meinungsmanipulation suchen.

Ein Massaker wird verübt und sie haben nicht besseres zu tubn, als die Opfer und ihre Organisationen zu verunglimpfen. Und weil es um KurdInnen geht, schweigt auch "Recherchegruppe".

Syrische Aufständische wollen Kurden im Landesnorden in den Krieg hineinziehenVon Karin Leukefeld
Seit Ende Juli häufen sich Berichte von Massakern islamistischer Kampfgruppen an kurdischen Zivilisten im Norden Syriens. Vieles deutet im Grenzgebiet zur Türkei darauf hin, daß die kurdischen Volksverteidigungskräfte, die von der Partei der Demokratischen Union (PYD) aufgestellt wurden, in den Krieg der Aufständischen gegen die Regierungstruppen von Präsident Baschar Al-Assad hineingezogen werden sollen. Die gezielten Angriffe auf die Bevölkerung sind dabei nur das perfide Mittel zum Zweck. Hintergrund sind verschiedene Konflikte der PYD mit den Aufständischen. Sie vertritt eine andere Position als die Kurden, die von der Autonomieregierung Masud Barsanis im Nordirak (Südkurdistan) unterstützt werden, der als enger Verbündeter der Türkei und der USA gilt. Die PYD steht auch in Gegnerschaft zur Muslimbruderschaft in der Nationalen Koalition und zu den islamistischen Kampfgruppen. Die logische Folge ist, daß auch die Staaten, die diese Kämpfer finanzieren und bewaffnen, die PYD im Norden Syriens beseitigen wollen.

Die PYD ist die größte Vertretung der syrischen Kurden. 2011 schloß sie sich dem Bündnis des Nationalen Koordinationskomitees für Demokratischen Wandel in Syrien (NCC) an, das eine »Politik der drei Neins« verfolgt: Nein zur Gewalt, Nein zur ausländischen Intervention, Nein zur konfessionellen Spaltung. Die Entscheidung, sich als Kurden nicht von irgendeiner der Kampfgruppen instrumentalisieren zu lassen, entzieht der oppositionellen Nationalen Koalition die Legitimation, sämtliche Gruppen des syrischen Volkes zu vertreten. Da sich für die bewaffneten Gruppen und die Nationale Koalition weder politisch noch militärisch ein nachhaltiger Erfolg abzeichnet, erhöht sie den Druck auf die Kurden, sich ihr unterzuordnen. Der Vorsitzende der PYD, Saleh Muslim Mohammad, wurde kürzlich nach Ankara eingeladen, wo man ihn aufforderte, die kurdische Selbstverwaltung im Norden Syriens zu stoppen. Die PYD ihrerseits beharrt darauf, daß die Türkei aufhören müsse, Kämpfer und Waffen nach Syrien ziehen zu lassen. Zuletzt wurden Kämpfer der Nusra Front sogar mit türkischen Zügen in den Grenzort Ras Al-Ain transportiert. Die Bahnlinie – gebaut als Teil der Berlin-Bagdad-Bahn Anfang des vorigen Jahrhunderts – läuft entlang der Grenze zwischen Syrien und der Türkei.

Die Türkei dementiert die Darstellung. Zahlreiche Augenzeugen und Medien bestätigen jedoch, daß die islamistischen Kämpfer aus der Türkei ungehindert nach Syrien einmarschieren können. Angriffe auf die Zivilbevölkerung sind dabei ein Markenzeichen der Islamisten, die von Kampfverbänden der »Freien Syrischen Armee« unterstützt werden. Ziel ist, die PYD zur Aufgabe ihrer eigenständigen Haltung zu zwingen. Sie soll die von ihr kontrollierten strategischen Punkte übergeben, damit die von der Nationalen Koalition geplante Exilregierung den Norden Syriens übernehmen kann. Die Ausgaben dieser »Regierung«, u.a. für Waffen, sollen aus den Erlösen der Ölfelder im Nordosten Syriens finanziert werden. Eines der größten Ölfelder ist Rmeilan, südöstlich von Qamishli, das unter Kontrolle der kurdischen Volksverteidigungskräfte steht.

Das Öl sei »Eigentum aller Syrer«, so die Kurden, die die Ölförderung durch staatliche syrische Firmen absichern. Unmittelbar nach der einseitigen Aufhebung des EU-Embargos für die Nationale Koalition und die sogenannten befreiten Gebiete, erwähnte ein britischer Diplomat bei einem Treffen in Paris gegenüber kurdischen Vertretern das Ölfeld Rmeilan. Der Brite habe den kurdischen Vertreter aufgefordert, die Kontrolle des Ölfeldes von Rmeilan an die Kämpfer der »Freien Syrischen Armee« und an die oppositionelle Nationale Koalition zu übergeben, berichtete die libanesische Tageszeitung As Safir unter Berufung auf Teilnehmer des Treffens. Die kurdische Seite lehnte ab. Man werde die Ölfelder »bis zuletzt« verteidigen und sich erst zurückziehen, wenn bei zukünftigen Verhandlungen eine Einigung über die Einnahmen zwischen den Kurden und der Zentralregierung in Damaskus gefunden sei (Junge Welt)

So, so, welche Zeitungen, Internetseiten und Blogs die PKK-Sicht übernehmen, sind seriös und kompetent, alle Kritik dagegen ist obskur, counterinformation, neokonservativ, antideutsch, whatever. Hauptsage, das eigene Weltbild wird nicht infragegestellt.

 

Selbst die hier kopierten müssen Artikel zugeben, dass die PYD etwa die Aktivitäten staatlicher (!) Ölfirmen in Syrien schützt, also mit dem baathistischen Regime kooperiert. Und welche Quellen gibt das Neue Deutschland an? Die für ihre Seriösität bekannten russischen und mehrere arabische Medien sowie die Staatsmedien (!) des für seine Medienfreiheit und Kurdenfreundlichkeit bekannten Iran.

 

Schräg, wenn Linke in Deutschland glauben, sich mit einer Seite in diesem blutigen und schmutzigen Bürgerkrieg solidarisieren und dies unreflektiert herausposaunen zu müssen. Und dabei eine Form des Antiimperialismus und binären Denkens (dafür oder dagegen) fortsetzen, das schon vor 40 Jahren veraltet gewesen und der Linken oft genug auf die Füße gefallen ist.

Du hast dir weder die Mühe gemacht auf WadiNet zu lesen oder recherchieren, noch vorstehende Kritik daran gelesen, ansonsten wäre dir aufgefallen, wie obskur diese Seite, die zumeist aus Schmähungen und Beschimpfungen ohne Quellenangabe besteht, ist.

 

Auf WadiNet und ihre Freunde von der Bahamas und Honestly - Concerned treffen alle von mir benannten Attribute zu. Wenn diese Gruppen für dich nicht neokonservativ und rechtsoffen sind, solltest du dringenst dein Weltbild reflektieren. Dann bist du hier irgendwie falsch.

 

Die genannten Quellen sind zur Information und zur Quellenrecherche. Eine Quelle, ist auch eine Quelle, wenn sie nicht zu 100% meiner Meinung ist. Wenn es dir besser gefällt, gleiches steht auch in FOCUS, SPON, Welt oder der Zeit (aber die sind sicher von Rohany und Putin ferngesteuert).

 

(Tip: bei "Google News" - Syrien und Kurden eingeben, wenn Firat und Nuce für dich der Feind ist)

 

Geleugnet und zu Hetze missbraucht wird das Massaker nur von WadiNet and friends und von SPD/Olivgrün. Deine Meinung?

 

Bei dem Massaker wurden über 450 Menschen getötet, darunter 120 Kinder. Dazu schweigst du! Zum Fremdschämen!

 

Einige der Menschen wurden lebendig verbrannt, zerstückelt oder geköpft. (Quelle. Youtube. Natürlich von Putin gefälschte Bilder?) Interessiert dich halt nicht.

 

Das Verhalten der FSA/Al Nusra - Front erinnert nicht nur mich an die Wehrmacht und die SS, sondern, oh Wunder auch, die antideutschen - nahe Konkret. In der Ausgabe 7/2013, Seite 4, FSA "Kämpfer" (Anführungszeichen von Konkret, Sic!) beim "Sieg Heiling" im Juli 2912 in Aleppo. 

 

Ein Textausriss dazu: "Syrien steht, soviel informierte Spekulation darf sein, vor dem Zerfall, ob mit oder ohne Assad. Einen gewichtigen Anteil daran haben die "Kämpfer" (sic!) der "Freien Syrischen Armee", offensichtlich allesamt historisch vorgebildet (das Foto zeigt "FSA" - Angehörige bei ihrer Vereidigung in Aleppo im Juli 2012)...

 

(Foto kann man auch googeln...)

 

Dazu ein Artikel von Jörg Kronauer (spektrenübergreifend akzeptiert)

 

Eine weitere Quelle hier:

 

http://www.liveleak.com/view?i=6da_1353461979

 

(eine krude Mischung von Alluah Akba und Sieg Heil)

 

Wie so verteidigt ihr plötzlich Islamisten und nennt uns, die ihr oberflächlich Antiimps nennt, Lügner? Merkwürdig eure Denke. Böser Islamismus im Iran/ guter Islamismus im FSA/Al Nusra - Syrien?

 

Hier wurden zahlreiche unterschiedliche Quellen benannt, du führst, wie WadiNet, keine an.

 

Lern mal was Empathie. Das war das grösste Massaker an KurdInnen seit Halabja. Das liegt im Irak. Veranlasst von Sadam Hussein. Oder gab es das auch nicht?

 

Leider schimmert bei euch immer so ein Touch von eurozentristischem Rassismus gegenüber KurdInnen und AlevitInnen durch.

 

Leider kann man bei der Fraktion "ich mache mir die Welt, so wie sie mir gefällt" soviele unterschiedliche Quellen angeben, wie man will, ihr schreit immer Verschwörung  oder antiimperialistische - wäre in diesem Falle anarchistisch - autonome - Lüge.

 

Das ist arm.

Also auf "Google - News" gibt es genug Quellen dazu und zu anderen Massakern, Kirchenschändungen, Kreuzigungen von Christen (sic!), Übergriffe gegen AlevitInnen der FSA und Al Nusra. Presse - Agenturen - übergreifend. Man sollte sie halt lesen.

 

Auf "youtube" genug filmisches Material. Unter anderem die Sequenz in der ein FSA - Feldkommandeur eine Leiche eines Soldaten schändet und dessen Organe isst. Weltweit haben "bringt halt Leser (ich verzichte wohlwissend aufs gendern)" - Presseorgane jeglicher Coleur, ausser "Junge Welt, TAZ, ND, Jungle World" - diese Perversität verlinkt. Erinnert doch stark an die Internet - öffentlichen und in Prime - Time Nachrichten gezeigten Bilder von Köpfungen von Al Quaida im Irak.

 

Ich verzichte wohlwissend auf ein Verlinken (wer es trotzdem, ausserhalb einer kritischen Recherche tut oder anschaut - ich habe verzichtet - , ist für mich nur noch eine perverse, empathielose arme Kreatur).

 

Weitere kritische Berichte gibt es aktuell auf "german foreign policy".

 

Weiter empfohlen die Berichte der "Konkret" der letzten Monate - Kronauer u.a. - und israelischer Medien und - auch online - regierungskritischer Militärs (ja, genau die!), die entgegen der momentanen israelischen Regierung, in FSA/Al Nusra das grössere Problem sehen.

 

Hier im "Linksunten - Archiv" die kritischen Anmerkungen zur Grünen- und SPD - dominierten "Adopt a Revolution" und ihre kritiklosen Kontakte (Distanzierungserklärungen aus der revolutionären Linken) zur FSA (im Beirat von AaR vertreten).

 

Weiterhin die Facebook - Seite, der anfänglich von "Recherchegruppe. Aufstand" unterstützten "Initiative Yalla" mit ihrer offensichtlichen Nähe zu den Kriegsparteien wie Grüne, SPD und KAS/CDU/CSU. Diese Seite möge euch manche Lektion lernen, ist sie doch inzwischen offen islamistisch! (auch im "Linksunten - Archiv").

 

Letztendlich die Berichte (über News zu googeln) über ca. 120 Salafisten aus Dschland, kämpfend untergetaucht zu Al Nusra und ähnlichem in Syrien.

 

Ich habe, nach journalistischen/r Kriterien von "Linksunten" und Ethik, dutzende unterschiedlichster, spektren - übergreifende  Quellen benannt. Vom Label "antideutsch" bis "antiimperialistisch", von "Junge Welt" über "Jungle World" und "Konkret" bis "Springer". Habe auf umstrittene Medien, wie "Hintergrund", staatliche Medien (Türkei, Israel, Russland, Iran) und Partei - Organe aus kriegsführenden Parteien aus Dschland verzichtet.   Diese sollten genügen.

 

"Linksunten" steht für mich für sauberen Journalismus - siehe Selbstverständnis -, Widersprüche sollten sich auf diesem Niveau bewegen.

 

Als Teil der autonomen, internationalistischen Bewegung kann meine Positionierung NIE "pro Assad" oder "pro FSA" sein. Beide erfüllen meinen Anspruch mitnichten. Politik ist nicht schwarz/weiss. Es war schon immer unser Ansatz - und auch der GenossInnen in Syrien, Ägypten (hier empfehle ich die Erklärungen der kämpfenden GenossInnen auf "Linksunten), Tunesien, der GenossInnen in den USA (Diskussion mit ägyptischen GenossInnen, dokumentiert "Linksunten") und Israel, aus Griechenland, Spanien, Katalonien, Baskenland, Portugal, Italien - uns UNSERE EIGENE Meinung zu bilden. Antihierarchisch, emanzipatorisch und autonom - wörtlich gemeint.

 

Ich habe in den letzten Absätzen oft "Linksunten" genannt. Das macht für mich Sinn. Als Ort freien, kritischen Journalismus ebenso, wie als glaubwürdige Quelle, dank basisdemokratischer Vorort - Berichterstattung. Du/ihr erfüllt dieses Kriterium nicht, Gruss ans "Sandwich - Prinzip".

 

Kriegsaffine - Berichterstattung versus "War starts here", Demonstrationen gegen salafistische und islamistische Hardliner vs Unterstützung von Klerikal - Faschisten in Syrien, Libyen erfüllt zumindest meine internationalistischen, autonome, anarcho - kommunistischen Kriterien NICHT!

 

Als letzte Quelle empfehle ich euch so ziemlich jeden Artikel (rechtsstehend) auf dieser Seite. NICHT eure Welt.

Es ist erstaunlich, was für Projektionsleistungen hier anhand zweier Kommentare stattfinden, die zu Differenzierung und Quellenkritik anregen. Wurde irgendwo Sympathie für Islamisten, die syrischen Aufständischen oder irgendeine der Seiten im Konflikt geäußert? Nein, aber schon Kritik am Objekt der eigenen solidarischen Sehnsüchte scheint auszureichen, andere im Lager des Gegners im imaginierten politischen Weltenbrand zu zählen.

 

Wieso sind Verlautbarungen dieser und jener Gruppen Propaganda, während die Videos und Pressemitteilungen von PYD, Iran, Russland für bare Münze zu nehmen sind? Hinter dieser Blindheit geht verloren, dass die PYD eben auch Konfliktpartei im syrischen Bürgerkrieg ist. Ein politischer Akteur, der nicht nur de facto mit dem Baath-Regime kooperiert. Sondern der auch die Phrasen im obigen Artikel von Demokratie etc. nicht einlösen kann, wenn er etwa gegen andere kurdische Gruppen oder kritische Demonstrationen vorgeht.

 

Alarmismus ("größtes Massaker seit Halabja") ist einer klaren Analyse übrigens nicht zuträglich. Nicht nur, dass die von dir aufgeführten "seriösen" bürgerlichen Medien noch nichts über ein Massaker, sondern nur die stattfindenden Kämpfe und - so traurig es klingt - üblichen Grausamkeiten des Bürgerkrieges vermeldet haben. Er verhindert zudem eine politische Einschätzung des Bürgerkrieges, indem bisher weit über 100.000 Menschen verschiedenster Ethnien, Religionen und politischer Einstellungen auf in Teilen schrecklichste Weise umgekommen sind. (Wo sind übrigens Empathie und Soli-Kundgebungen für alle diese Opfer?) Es wäre zwar interessant, die Situation in den kurdischen Gebieten seit Beginn des Bürgerkrieges und die politischen Aktivitäten der PYD einzuschätzen und auf die möglichen Erfolge der PKK abzuklopfen, auch unter Einbeziehung der katastrophalen Situation der Kurden unter dem syrischen Baath-Regime. Ob sich eine Linke in Deutschland jedoch mit dem Zielen und Aktivitäten der PYD gemein machen sollte, das bleibt zweifelhaft.

Der letzte Satz deines Artikels offenbart die hilflose Situation deutscher Linksradikaler im Bezug auf internationalistische Praxis. Nein, die deutsche Linke soll sich nicht gemein machen mit Zielen und Aktivitäten revolutionärer Gruppen in anderen Ländern. Da schwingt nämlich eine gehörige Portion kolonialer Übermenschlichkeit mit. Was soll es denn bringen, wenn die Schreibtischlinke in Deutschland einer Gruppe, die in einem völlig anderen Kontext und völlig anderen historischen Gegebenheiten operiert, das Zertifikat "emanzipatorisch" oder "die Guten" verleiht? Nichts, außer der Selbstbestätigung, dass der europäische weiße Mann der einzige ist, der zur "wahren" Revolution fähig ist und der ganze Rest einfach noch nicht weit genug entwickelt ist. Abe den kleinen Kindern kann man ja ruhig mal auf die Schulter klopfen, oder sie in die stille Ecke verbannen.

 

Checkt das doch mal, in Syrien herrscht ein Bürgerkrieg und die kurdische Bewegung, an deren Spitze nunmal die PYD steht, kämpfen für einen 3. Weg, jenseits von Assad und anderen imperialistisch gestützten Kräften wie der FSA. Wir Kartoffeln können unmöglich die taktischen Motive der kurdischen Bewegung beurteilen. Hier müssen wir uns auf unsere kurdischen Genoss_innen verlassen, sofern wir das Vertrauen haben, dass wir einen gemeinsamen Kampf um Befreiung führen. Und das ist eben der Knackpunkt, nur wenn wir uns gegenseitig aufeinander Beziehen, solidarische Kritik üben und bereit sind, voneinander zu lernen, können wir eine revolutionäre Perspektive entwickeln, die über bloße Phrasendrescherei und romantisierte Träumereien von Revolutionen in fernen Ländern hinausgeht. Und die deutsche Linke kann eine Menge von der kurdischen Befreiungsbewegung lernen!