[GÜZ] Bericht vom Aktionstag gegen das GÜZ

Bundi-Versteck [nachher]

27.7.13, der Aktionstag gegen das GÜZ ist gekommen, parallel zum War Starts Here Camp. Wir haben uns Gedanken darüber gemacht, von wo wir das GÜZ entern wollen, also wählten wir einen günstigen Punkt zum Aufbruch. Das Gelände ist riesig und der Wald sieht überall gleich aus, also Kompass und ausreichend Wasser und Proviant eingesteckt und los gehts!

 

5:00 Auf Bundesstraße getroffen, wenig Verkehr, also rübergeflitzt.

5:30 GÜZ in Sicht! Schilder (stehen alle 50m) werden markiert und teilweise entfernt.


Wir bewegen uns in gutem Abstand zu den Wegen, aber horchen ständig gespannt, ob sich was tut.
Telefonkabel im Wald gefunden und gekappt. (Ob's da wohl noch mehr gibt?)


Überall alte Biwak-Spuren und verwitterte Panzermulden und Schützengräben im Wald. Waldwege teils mit frischen Reifenspuren, also aufpassen und vorsichtig auskundschaften vorm Überqueren (auf Wegen sind wir weit sichtbar). Manchmal sind Baumgruppen eingezäunt, diese einfach umlaufen (ist nur, damit die Tiere nicht die kleinen Bäume aufessen). Apropos Tiere: Reh und Fuchs gesehen, aber keine Vögel gehört. Dafür bekamen wir im Laufe des Tages beim Pirschen einen stetigen Zuwachs an Zecken.

6:30 Bullen fahren auf Verbindungsstraße Salchau-Dolle, also schon zeitlich vor der Kundgebung in Dolle, raus und rein.
An der Schotterstraße (Grenze Wald/Heide im Osten des GÜZ) rast(!) ein Spähpanzer regelmäßig vorbei und hinterlässt weit sichtbare Staubwolken.

Sonst alles ruhig. Weiter gehts.

Plan Holzturm-Kontrollposten (Nummer 27 auf der Karte) ging nicht, weil Kackbratzen da rumhingen.

Wir konnten die Feldjäger_innen auf ihrem Aussichtsturm sehen und reden hören. Ab und zu schwebten auch Funksprüche mit dem Wind in unsere Richtung. Vielleicht kann es ein Vorteil sein, sich entgegen der Windrichtung anzupirschen (damit wir besser hören können, aber unser "Lärm" nicht zu ihnen weht). Aber an diesem Tag war da kein rankommen. Vielleicht an 364 anderen Tagen im Jahr?

Also ein Spaziergang durch die Heide. Zuerst waren wir sehr unsicher, inwieweit wir uns in der Heide verstecken können, bekamen dann aber ein immer besseres Gefühl.
Es gibt viele Unterschlupfmöglichkeiten im "offenen Terrain" (Baumgruppen, hohes Heidegras, Büsche...).




Feldjäger-Karren sind meistens schnell unterwegs, allerdings meist nur auf wenigen großen Straßen (Verbindungsstraßen zu Dörfern außerhalb bzw. wichtige Nord-Süd-Verbindungen). Außerdem ist das Gelände teilweise hügelig, also nicht komplett einsehbar. Großer Nachteil: weniger Schatten. Dafür sind Hochsitze angenehm luftige Aussichtspunkte, auf denen auch mal eine Essenspause eingelegt werden kann. Ein Fernglas wäre praktisch gewesen, zum Beispiel auch um Militär und Bullen zu beobachten, aber auch so war der Ausblick ganz schön - bis auf die Militärscheiße drumherum.


Andere Aktionsgruppen getroffen, berichten von viel überwachter Infrastruktur (die Punkte auf der Karte), aber auch von anderen Aktionen. Stimmung super. Eine nicht schwarze Kleidung (beige/grün/braun/grau) bietet eine gute Tarnung. Vermummung ist bestimmt gut, weil z.B. die Aussichtspunkte des Miitärs eventuell Kameras haben könnten.

Öfters haben wir das Knattern von ein/zwei Helis gehört und sie auch gesichtet, sie uns aber nicht, denn wir konnten schnell unter Gebüsch abtauchen. Nachts ist das eventuell anders, die Helis könnten mit Wärmebildkameras ausgestattet sein. Da helfen z.B. Erste Hilfe-Wärmedecken.


Antennenturm war auch bewacht. Dafür Hochsitze verschönert mit unter anderem "smash güz" und "smash nato".


Zielturm/Orientierungspunkt für Panzer mit "Mörderbande" und "no war" markiert.

Weit sichtbarer Tarnnetz-Unterstand jetzt nicht mehr oliv-scheiße, sondern lila-pink.





Als so einiges getan war, enfernten wir uns unentdeckt, voll Vorfreude auf andere Aktions-Berichte, die noch folgen würden.

Und trotz der so wunderbar erfolgreichen Aktion in der Nacht von Freitag auf Samstag, wo 16 Bundeswehrfahrzeuge abbrannten, nie vergessen: Es gibt immer noch zu viele Bundeswehrfahrzeuge und andere militärische Infrastruktur! Jede widerständige Aktion gegen die Bundeswehr ist ein Beitrag zur praktischen Abrüstung.
Macht euren eigenen Aktionstag, wann und wo immer ihr wollt.

Heute ist nicht alle Tage, wir kommen wieder - keine Frage.

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Fernglas, Werkzeug, (Klappsäge, Brecheisen, kleiner Seitenschneider, Klappspaten) Wasser, Proviant, Karte, Kompass, Feste Schuhe, lange Hosen!, Handschuhe, Taschenlampe.

Ne Packung feiner schwarzer Pfeffer die mensch ab und zu mal über die eigene Spur streut verhindert Spürhunde!
Die Tiere merken das rechtzeitig und gehen an die Spur erst gar nicht  ran, bevor sie sich den Geruchssinn für 3-4 Tage ruinieren würden.
64 Doppelschritte sind ca. 100 m'
Ausgangsort schon während der Dunkelheit aufsuchen. Dann warten (vieleicht noch etwas schlafen).
Bei Helligkeitseinbruch los. Mittagshitze durch mehrstündige Rast (bsw. schlafen, Posten nicht vergessen)
Danach weiter bis in die Dämmerung. Vor Anbrechen der Dämmerung Start oder Rückzugssammelpunkt errreichen.
Dann wieder kurz rasten und möglicher Weise getrennt und Ohne kompromitierende Kleidung und Ausrüstung das Aktionsgelände verlassen.
(darauf kann menshc verzichten, oder später abholen. In jedem Fall auf Spuren (DNA und Fingerprints) achten.
Erst aufklären - dann bewegen. Immer im Schatten oder Dickicht!
Wege nur in Kleinstgruppen überqueren nach beidseitger Beobachtung. Danach - Spuren im Sand verwischen.
Das Tarnnetz des Beobachtungspunktes hättet ihr mit einem einfachen Messer zu mehrerern Tarnumhängen für euch selbst umbauen können.
Zusammengerollt passen die auch noch in den kleinen sportlichen Rucksack!
Die wesentlichen Ziele auf einen Truppenübungsplatz sind Steuerungs- und Signaltechnik! Elektrische und andere technische Infrastruktur.
Dazu bedarf es das richtige Werkzeug!


Bei Kabeln - immer ein Stück herausschneiden und nicht nur durch! Das verhindert meist eine Schnelle Reperatur. Schaltkästen oder ähnliches - ausbauen und 2-3 hundert Meter entfernt versteckt entsorgen. Die scheiss Plaste Kästen kosten ach mal schnell mehr als 100 €.

Eine Barri im Wald kostet zu viiel Zeit und Mühe, dafür das die BW Fahrzeuge da einfach durchfahren.
Ausserdem verrät eine soche Aktivität recht schnell euren ungefähren Standort und die ungefähre Stärke eurer Gruppe.

 

Na, ja. es gäb noch so viel zu erwähnen.