Einige Gedanken... über das Ansehen von Ernst Thälmann

Am 15.6.2013 hat die Jugendorganisation der FDP, die Julis, zu einer Kundgebung am Thälmann-Denkmal in der Greifswalder Straße aufgerufen.


Erst mal nur symbolisch sollte das Denkmal in die Luft gesprengt werden.

Maximal zwei Dutzend dieser FDP-Yuppi-Schnösel traten dort unter relativ starkem Polizeischutz in Erscheinung. Da etwa 100-150 Menschen vor Ort waren, die es nicht widerspruchslos dulden wollten, dass noch posthum auf diesen großen Menschen herumgetrampelt wird, indem man sich an seinem Denkmal vergreift, dauerte der Spuk dann auch nicht so lange.

Maximal eine Viertelstunde dauerte der Zinnober, scheinbar auf anraten der Polizei wurde die Kundgebung beendet ehe sie richtig angefangen hatte. Wie sie gekommen waren, auf Schleichwegen durch den Park, entfernten sie sich sehr schnell auf gleiche Weise unter Polizeischutz.

Uns fiel dabei wieder ein, wie es relativ kurz nach der sogenannten Wende in der DDR schon mal zu einer Kundgebung und geplanter folgender Demonstration an gleicher Stelle kam, bzw. man muss eigentlich sagen kommen sollte.

Die FAP, eine der militantesten Nazi-Organisationen der damaligen Zeit, und andere Nazis hatten dazu aufgerufen. Das war schon eine massive Provokation, nicht zu vergleichen mit diesen Hahnepampeln der Julis, entsprechend war auch die Reaktion.

Die Nazis hatten es tatsächlich gewagt sich direkt vor dem Thälmann-Denkmal zu versammeln, wie es sich gehört unter massiven Polizeischutz.

Das war der falsche Platz, das hätten sie nicht tun sollen. Insbesondere diese Ortswahl war offenbar der Auslöser dafür, dass diese Bande regelrecht vom Platz gefegt wurde. Antifaschisten aus ganz Berlin, aber offensichtlich auch Anwohner der umliegenden Wohnsiedlungen waren so empört, dass in diesem Fall nicht mal massiver Polizeischutz, der doch sonst oft so wirkungsvoll war, etwas nutzte. Unter einem Hagel von Wurfgeschossen unterschiedlichster Art, versuchte die Polizei diesen Nazihaufen halbwegs unbeschadet zum S-Bahnhof zu eskortieren, der nur wenige hundert Meter entfernt war. Das klappte nicht wirklich, diese Bande wurde auf dem ganzen Weg dorthin massiv mit allem möglichem eingedeckt. Und auch in der S-Bahn waren sie nicht sicher. Diese heldenhaften Kämpfer krochen auf dem Boden herum in dem krampfhaften Bemühen irgendwie Schutz zu finden vor den Angriffen der Antifaschisten. Das war wohl eine der schlimmsten Schlappen, welche diese Bande erlebt hat bei ihren Auftritten in der Öffentlichkeit.

Wir bringen das durchaus mit der Person Ernst Thälmann in Zusammenhang, dass es diesen Nazi-Hanseln  damals so übel ergangen ist. Und auch das sich an einem schönen Samstag im Jahre 2013 über 100 Menschen treffen um deutlich zu machen, dass sie ein in den Dreck ziehen des Gedenkens an Ernst Thälmann nicht dulden wollen.

Ältere Genossen aus unserem Kreis berichten, dass selbst in West-Berlin in Kreisen von Menschen, die nicht unbedingt zur Linken gezählt wurden, oftmals mit einer gewissen Hochachtung von Ernst Thälmann gesprochen wurde. Das teilweise Gehetze, das in Bezug auf die Linken oder herausragende Personen der Linken stattfand, verstummte oftmals, wenn es um die Person Ernst Thälmanns ging. Selbst die reaktionären Institutionen des kapitalistischen Staates waren vorsichtshalber sehr verhalten in dieser Hinsicht.

Auch der Teil der DDR-Bevölkerung, welcher für eine sozialistische Entwicklung der DDR gekämpft und gearbeitet hat, übertrug seine Enttäuschung nicht automatisch auch auf Ernst Thälmann. Seine Enttäuschung bezüglich der Entwicklung und den letztendlichen Untergang der DDR sowie der Verantwortung führender Kräfte des Parteiapparates und des Staatsapparates daran.

Und dies entspricht auch unserer Haltung zu diesem großen Genossen und Arbeiterführer. Wieviel Klarheit der Gedanken, wieviel Wissen über die Gesetzmäßigkeiten der Gesellschaft muss dieser Mensch gehabt haben. Nicht nur dass er die Kämpfe vor 1933 zu bestehen hatte und auch als Leitfigur für alle von Faschismus bedrohten Menschen insbesondere in Deutschland dienen musste. Er hatte die Kraft den Faschisten selbst nach seiner Gefangennahme noch die Stirn zu bieten. Viele Jahre ist es den Faschisten nicht gelungen ihn in der Gefangenschaft klein zu kriegen. Und wir wissen heute zweifellos welches Viehzeug diese Faschisten sind und zu welchen unvorstellbaren Brutalitäten sie in der Lage sind. Sie haben ihn letzten Endes töten müssen, weil sie ihn nicht brechen konnten. Sie haben es noch nicht mal  gewagt Thälmann in einem ihrer berüchtigten Schauprozesse öffentlich anzuklagen. Feige und hinterhältig wie diese Nazibande war und ist, haben sie ihn ermordet.

Solch eine Haltung setzt sich im Grunde bis heute fort. Nicht wenige Reaktionäre haben ein ernstes Problem mit der Person Ernst Thälmann und dem, was sie repräsentiert. Das offene Angreifen wird aber häufig vermieden, dass Ernst Thälmann auch über die Generationen hinweg im Bewusstsein vieler Menschen eine positive Rolle spielt, spüren diese Elemente durchaus. Dass dieses Denkmal an der Greifswalder Straße immer noch steht, sehen wir durchaus auch als Beleg dafür.

Nun wollen wir hier keinen Personenkult betreiben, Ernst Thälmann wird seine Fehler gehabt haben und wird Fehler gemacht haben. Nur das war offensichtlich nicht das prägende für seine Person, so dass sich viele Menschen immer noch verpflichtet fühlen ihn gegen die Anwürfe von Faschisten oder auch irgendwelcher Rotzlöffel aus der FDP in Schutz zu nehmen.

Allerdings fühlte sich nicht jeder, der ansonsten gerne Gedenksteine schützt, auch gerne mal im Schulterschluss mit der Berliner Polizei, verpflichtet dieser Provokation vom 15.6.2013 entgegenzutreten. Die Spitzenleute der Berliner Partei Die Linke, welche immer so besorgt um einen Gedenkstein sind, der eine Aufschrift trägt, welche durchaus geeignet ist, diesen auch für einen Gedenkstein für Nazis und andere Reaktionäre zu halten, waren nicht anwesend.

Einen Gedenkstein, der mit einem „antikommunistischen Kampfbegriff“  und irreführendem Text beschriftet ist (Den Opfern des Stalinismus), finden sie scheinbar würdig genug um ihn zu schützen, beim Thälmann-Denkmal ist der Antrieb scheinbar nicht so groß. Nun, die antikommunistische Vereinigung, die schon im Januar 2013 zu einer Mahnwache an diesem Stein aufgerufen hat, wird das sicher wohlwollend zur Kenntnis nehmen. (http://www.einige-gedanken.de/Dokumente/Noske_Ziehkinder.htm)

Es waren eine ganze Menge Genossen und Antifaschisten aller Altersstufen da, welchen es wichtig war einen Kontrapunkt zu setzen, das war immerhin so wirkungsvoll, dass diese Dreckskundgebung sehr schnell wieder beendet wurde. Auch ohne die werten hohen Genossen der Partei Die Linke.

 

K. Lehmann                                                                                                                                             Berlin, den 9.7.2013

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„Vorwärts zur nationalen und sozialen Befreiung!“ (Ernst Thälmann zeigt den werktätigen Bauern den Ausweg. In: Neue Deutsche Bauernzeitung. Nr. 4 von 1931.)


Dramatische Geschichte, sicher, als Stalins treuer Diener im Knast fallengelassen zu werden. Doch wer staatliche Denkmäler gegen jene verteidigt, welche andere staatliche Denkmäler wollen, hat irgendwie nicht viel mit Kommunismus zu tun. Thälmann war letztendlich Opfer der Konterrevolution, welcher er selber diente, was dem stalinistischen "Gedenken" die nötige Tragik liefert.

was??????

Von wem wurde Ernst Thälmann im Knast fallengelassen? Es gab kontinuierlisch Massendemonstrationen in Solidarität mit und für ihn. Allein die Geschichte der Roten Hilfe sollte dir dazu genug Quelle sein. Auf welche Quellen berufst du dich?

 

Thälmann "war letztendlich das Opfer der Konterrevolution, welcher er selber diente". Aha, er war also Mitglied oder Mitläufer der NSDAP. Wo bitte steht das?

 

Du schaffst es, deine kruden Vorstellungen zu Papier zu bringen, ohne auch nur einmal Buchenwald, die NSDAP, die SS und die Verbrennungsöfen zu benennen. Das nenne ich mal eine feine Geschichtsklitterung.

 

Ernst Thälmann wurde nach langem Knast und Folter, um ihn zu bewegen "umzufallen", in Buchenwald durch die SS ermordet. Das ist dir kein Wort wert. "Die Konterrevolution wars". Welch ein Geschichtsbild.

 

Leider musste ich in Gesprächen mit den Alten aus der FIR und der VVN/BdA immer wieder feststellen, wie entsetzt sie sind und wie sehr sie es bedauern, dass Teile der (deutschen) Antifa sich nicht entblöden, die KZ - Häftlinge betreff ihrer Selbstbefreiung Buchenwalds Lügner nennen (was schon zu Spaltung des Antifa - Camps ebendort führte) und nicht besseres zu tun haben, als Leute wie Thälmann posthum durch den Dreck zu ziehen.

 

Kritik an der Politik der KPD und mit ihnen Thälmann ist  nötig und wichtig. Aber sicher nicht von AntikommunistInnen und der FDP.

 

Wer zu Abrissgedanken Beifall klatscht, sollte sich überlegen, wo er oder sie steht. Diese Bilderstümerei betrifft nicht nur "Grössen" wie Thälmann, sondern auch die Geschwister Scholl, Pablo Neruda (versuchte Schulumbenennung), Denkmäler entlang der Orte der KZ - Todesmärsche, bis hin zu Wandbildern in der Marchstrasse und am Kuckuck in Berlin. Alles, was nicht bürgerlicher Antifaschismus oder Denke ist, hat aus dem Strassenbild zu verschwinden. Wer da Beifall klatscht, ist sicher weder Kommunist noch Anarchist (Mühsams Solidarität mit Max Hoelz und Ernst Thälmann mal googeln).

 

Dein Einleitungssatz spricht auch eher von Geschichtsunverständnis. Einzelne Sätze aus dem Kontext zu reissen, nennt man Eklektizismus. Eine bürgerliche Form der Geschichtsverdrehung von Hobby - HistorikerInnen und schlechten JournalistInnen.

 

Korrekt wäre es den gesamten Text und den zeitlich historischen Kontext zu analysieren. Dass wäre dir aber bestimmt zu anstrengend.

Die Solidarität mit Thälmann war 1936/37 auf einem Höhepunkt, danach interessierte sich schon bald niemand mehr für ihn. Sogar während der Zeit des Hitler-Stalin-Pakts machte Stalin keine grosse Anstalten, Thälmann irgendwie freizubekommen. Ulbricht nutzte die Situation, um sich an der Spitze der Partei einzurichten (siehe u.a. hier, es sind wohl genau solche Dinge, die in der "Geschichtsschreibung" der Roten Hilfe nicht erwähnt werden...)

 

Wenn ich sage, er war "Diener der Konterrevolution", so meine ich nicht, dass er in der NSDAP war, er diente der stalinistischen Form der Konterrevolution, genau wie der Nazismus ein Resultat der Niederlagen des Proletariats 1917-23. Deine ideologische Betrachtung der Geschichte ist Geschichtsklitterung, es ist logisch, dass ich in einer dreizeiligen Bemerkung nicht alle Grausamkeiten der Nazis einzeln erwähne.

 

Ich bin übrigens auch kein "Teil der (deutschen) Antifa", war noch nie an einem "Antifa-Camp" und habe noch nie einen Überlebenden Buchenwalds einen Lügner genannt, soviel zu deinen wirren, paranoiden Anschuldigungen.

 

Und deine Anschuldigung, ich risse Zitate aus ihrem Kontext ist einfach nur ein Witz. Jeder kennt die reaktionäre stalinistische Politik und für die nationalistische Propaganda der KPD zwischen 1928 und 1933 gibt es genug Belege. Klar, wer Stalins Doktrin vom "Sozialismus in einem Land", dem "Vaterland der Werktätigen" auch nur ein wenig kennt, wird darüber kaum verwundert sein. Doch leider gibt es immer noch Leute, die die stalinistischen Lügen auch heute noch gebetsmühlenartig wiederholen...

möchte ich nicht leben.

 

Du kannst es drehen und wenden, wie du willst. Ernst Thälmann war ein aufrechter Antifaschist. Die Nazis wünschten sich nichts sehnlicher als sein Überlaufen. Folter, Lagerhaft und die Exekution haben dies nicht geschafft. Dies ist anzuerkennen.

 

Da halte ich es lieber mit der FIR (Federation Internationaler Resistance-/WiderstandskämpferInnen), dem KFSR (Kämpfer und Freunde der Spanischen Republik. Auch, wenn ich es gewohnt bin mit ihnen manchmal "bis aufs Messer" über die Rolle der AnarchistInnen und Stalins Politik vor Ort zu streiten. Dies aber auf Augenhöhe) und der VVN/BdR (Verein der Verfolgten des Nazireiches/ Bund der AntifaschistInnen).

 

Kritische und reflektierte Solidarität sind da eher mein Ding.

 

Zu Stalin empfehle ich die Bücher von Isaac Deutscher (eher Trotzkist) und Domenico Losurdo. Beides saubere Analytiker und Historiker.

 

Dass ich von bürgerlicher Bilderstürmerei nichts halte versteht sich ven selbst.

 

Welch reaktionäres Gedankengut hinter der Forderung zum Abriss des Denkmals (unterstützt von CDU, FDP bis Schreiberlingen der "Jungle World" - hier auf Linksunten schon ausgiebig thematisiert) und der Gentrifizierung des Parks steckt, sollte bekannt sein.

 

Für alle Interessierten empfehle ich einen geführten Besuch in Buchenwald. Ich glaube kaum, dass dort "stalinistische Lügen gebetsmühlenartig wiederholt" werden.

 

Ein wenig mehr kritische Auseinandersetzung sind weder "paranoid" noch "wirr" oder "Geschichtsklitterung".

 

Ich wünsch mir mehr ein durchaus kritisches Herangehen, wie z.B. in den Veranstaltungen eines Bernd Langer (bestimmt kein Stalinist oder Freund der KPD) oder der "Initiative Presente" zu Max Hölz (wo kein Blatt zum Ableben von Max vors Mund genommen wird).

 

Geschichte ist so wenig schwarz/ weiss wie Politik.

"Hitler-Stalin Pakt", "stalinistisch", "nationalistische KPD", "gibts es genügend Belege" hach, herrlich diese Art von "Beweisführung" in Form von Kampfbegriffen und Behauptungen! Sowas kommt zu 99,9% von Drüben. Und ja, das spielt eine entscheidende Rolle in der Bewertung solcher Dinge.

 

Na dann bring doch mal die Belege für die nationalistische Politik der KPD. Ich hoffe du bist dir über die Definition des "Nationalismus" im Klaren?! Also her mit den Belegen für nationalistische Politik und nicht rumseiern. Statt dumme Kommentare zu schreiben, in denen nur Behauptungen auftauchen, hättste schon längst ein paar Belege anhängen können, wenn es denn so viele gibt. Und damit mein ich nicht irgend einen Wikipedia Unfug oder Textpassagen wo von Volk oder Nation gesprochen wird sondern nationalistische Phrasen erklingen! Deine langweilige Stalinismuskeule kannst du auch stecken lassen. Übrigens war Ulbricht nur Teil der Leitung Berlins, nie aber Vorsitzender oder sonstiges in der KPD und immer Thälmann treu.

 

Bis zu Thälmanns Ermordung gab es weltweit Solidaritätsbekundungen und Forderungen der Freilassung. Im spanischen Bürgerkrieg, der bekanntlich 1936 begann und bis 1939 geführt werden musste, ab wo sich ja angeblich niemand mehr für Thälmann interressierte, war das weltweit bekannsteste Bataillon, das Thälmann Bataillon, welches sogar durch Ernst Busch mit einem Lied geehrt wurde. Was hätte bitte Stalin aus Russland für einen Einfluss auf die Freilassung Thälmanns haben sollen? Die SU befand sich faktisch seit 1917 im Ausnahmezustand durch ständige Bedrohungen und Attacken der Konterrevolution von Innen und Außen. Der von dir sogenannte "Hitler-Stalin Pakt" war der "deutsch-sowjetische Nichtangriffspakt"(!) und wurde übrigens erst 1939 beschlossen und durch massive Anti-konterrevolutionäre Kraftanstrengungen notwenig, da man sich sicher war, dass man weiteren Angriffen ohne eine "Atempause" nicht widerstehen könnte. Galt doch in der kapitalistischen Welt die Parole "das kommunistische Kleinkind in der Wiege zu erdrosseln"! Diese Atempause, der "deutsch-sowjetische Nichtangriffspakt", ermöglichte die Mobilmachung und Wiederherstellung der Schlagkraft der Roten Armee. 1941 wurde die SU von Deutschland überfallen und leistete unermüdlichen heroischen Widerstand, der ohne Atempause nicht möglich gewesen wäre. Befass dich mal mit der Geschichte. Thälmann wurde 1944 ermordet, da bekämpfte die SU unter millionenfachen Opfern sowjetischer Menschen den deutschen Faschismus. Eine von Thälmanns letzten Aussagen war: "Stalin wird Hitler das Genick brechen!" und er behielt Recht. Das einzige was hier reaktionär ist, ist dein bürgerlich indoktriniertes Gesülze, was du mit Kampfbegriffen versuchst aufzuwerten.

Interessant, dass ein reiner „Nichtangriffspakt” dazu geführt hat, dass der Nationalsozialismus von der SU-Führung nicht mehr als Faschismus bezeichnet wurde. Interessant auch die Auslieferung geflüchteter deutscher KommunistInnen an die GeStaPo. Und natürlich die gemeinsame Invasion Polens.

 

Lachnummer :D

, ein Abkommen schließen, welches dir Zeit für die Kriegsvorbereitung schafft, wenn du den Vertragspartner, der dir den Hals umdrehen will und wird, weiterhin öffentlich hinrichtest? Ich glaube, du kapierst nicht, was für Zeiten damals geherrscht haben: Intern ging die SU Führung und Stalin immer davon aus, dass es zu einem Krieg kommen wird, nur der angenommene Zeitpunkt musste herausgeschoben werden, um selbst dafür gerüstet zu sein.

 

Bevor jetzt wieder anfängst du kotzen, beschäftige dich einmal mit der politischen, diplomatischen und militärischen Sicherheitsarchitektur die nach dem ersten Weltkrieg geschaffen wurde, und wer sie wie zerstört hat. Seit 1938 gab es diese nicht mehr in Europa - alle Elemente standen auf Krieg! Die SU hat mehrmals versucht mit GB und Frankreich (obwohl es jene Staaten waren, die schon 1918 versuchten die junge SU zu zerstören) einen Pakt zur Eindämmung Deutschlands ernsthaft zu schließen, und weisst du was die Briten zu den Gesprächen für politische Vertreter geschickt haben?

 

Weisst du eigentlich auch, dass Polen sich an der Aufteilung der Tschechoslowakei aktiv beteiligte und Gebiete annektierte, und weißt du eigentlich auch, dass die Aufteilung Polens letztlich der SU das Überleben gerettet hat?

 

Ach verdammt, Kinder wie du wissen einfach nichts und machen lieber "lol" und "lol2"...

Ja, mit deinem unsäglichem Wissen kann die lol-Generation natürlich nicht mithalten - die sind halt schon blöd, diese jungen Naivlinge...

Zum Glück gibt es erfahrene Dogmatiker wie du, die dann schnell mal alles erklären. Und ja, klar, früher war die Arbeiterklasse natürlich so glücklich, vor allem in der SU, da war die Ausbeutung irgendwie etwas mehr von gleich zu gleich. Kein Schwein interessiert sich für dein minutiöses Kalkül, es geht letzlich um die Revolution, nicht um die Verteidigung des Vaterlands (auch nicht um jene des "Vaterlands der Werktätigen")...

Was sollen mir als Leser deine Kommentare sagen? Das Geschichte doch eher schwarzweiss war und ist? Das die unsäglichen Herren Krüger von der "Bundesstelle für politische Bildung" und Knopp von "ZDF - und NTV - History" doch irgendwie den ultimativen Blick auf die Geschichte haben? Das überzogene Polemik uns politisch irgendwie weiterbringt?

 

Kurz gesagt Geschichte ist nicht schwarzweiss. Sie sollte auch nicht die Geschichte der "Sieger" sein. Um auch nur einen Schritt weiter zu kommen, sollten wir Antiautoritäre, AnarchistInnen, autonome Kommunistinnen doch so offen sein, uns einen eigenen Blick auf die Geschichte zu verschaffen.

 

Hierzu wurden einige Quellen genannt, die fern von "stalinistischer Beeinflussung" sind.

 

Gerade Isaac Deutscher ist fern von jeglicher Sympathie für die Regierung unter Stalin. Er ist halt ein feiner Dialektiker und arbeitet politische Notwendigkeiten sauber von politischem Wollen heraus. Zumindest diesen Part aus seiner Stalin - Biographie solltest du mal lesen und überdenken.

 

Das heisst nicht, dass ich nicht zum Schluss kommen kann, dass es massive Kritik an den Moskauer Prozessen oder dem Verhalten gegenüber internationalen KommunistInnen geben kann und muss. Hier ist auch das Buch von Max Hoelz sehr hilfreich. Er vertritt als Person vor Ort eine MASSIVE aber SOLIDARISCHE Kritik. Dies machte ihn aber nicht zum Antikommunisten. Dies ist sicher auch ein Grund weshalb ihn Leute aus dem tschekistischen Apparat weg haben wollten und auch ermordeten (kein/e KommunistIn wird dies ernsthaft bestreiten).

 

Es gab aber leider auch politische Notwendigkeiten, die einen Sieg über den Faschismus möglich machten. Diese zu kritisieren heisst aber auch sich damit zu beschäftigen, sie wahrzunehmen. Bauchgefühl und Polemik sind da sicher schlechte Ratgeber. 

 

"(K)ein Schwein", z.B. ich, interessiere mich dafür. Sprich also nicht von deiner Position für alle. Die unterschiedlichen Faschismus - Analysen und wie dagegen vorzugehen war in den Autonomen sollten dir geläufig sein.

 

Alle, die nicht deiner Meinung sind, als DogmatikerInnen abzutun, ist recht oberflächlich. Ich denke, ich habe auch Widersprüche zu dem, nennen wir es mal orthodoxen Eingangstext und zu manch einem Kommentar zu Erklärung der Politik der damaligen SU - Regierung. Jedoch teile ich die Kernaussagen.

 

Das hat dann auch mehr mit intensiver Beschäftigung mit der Thematik zu tun, denn mit "unsäglichem Wissen" (ich münze deinen Rundumschlag auch mal auf mich).

 

Ein schönes aktuelles Beispiel zur Analyse, politischer Bündnisfähigkeit und Notwendigkeiten sollte der Text der ägyptischen AnarchistInnen sein.

 

https://linksunten.indymedia.org/de/node/90702

 

Warum gehst du eigentlich garnicht auf das Ansinnen der FDP ein? Nicht auf die Bilderstürmerei politisch rechter, hirarchischer Parteien? Und was hat das alles mit dem damals schon einsitzenden Thälmann zu tun?

 

Unser aller Partymeister Woworeit würde sagen, "wir sind ein freies Land". Deshalb ist es auch egal, wenn deine Statements eher im Antikommunismus und der Oberflächlichkeit zu verorten sind.

 

Politik wird aber vor Ort gemacht und daraus entwickele ich mein Verhältnis zu den Abrissplänen des Denkmals und der Umstrukturierung des Parks. Wohlwissend, dass die Berliner Stadtregierung nicht bei einem Denkmal stehen blieb und stehenbleibt. Gerade in Berlin haben wir genug Erfahrung damit. Fühlen sie sich stark genug und ohne Widerspruch sind es dann unorthodoxe Kultur"denkmäler" wie das Tacheles, der "Mutoid Waste Käfer" im Görli oder das anarchistische Wandbild am damaligen Kuckuck (die beiden letzteren in den Achtzigern, also auch Geschichte) dran.

 

In Sachsen befindet man inzwischen sogar schon die Geschwister Scholl und Pablo Neruda höchst verdächtig (Linksunten - Archiv). Auch diese Umbenennungsambitionen wurden von dir sicherlich "alleswissende DogmatikerInnen" GEMEINSAM mit Antiautoritären und AntifaschistInnen verhindert.

 

Nebeneintrag zu der Selbstbefreiung des Buchenwald KZs:

 

Den Gefangenen dort war bekannt, dass die us - amerikanische Armee herannahte, quasi vor den Toren stand (Unruhe in den SS - Wachmannschaften, Fluchtambitionen der SS - Führer, Planung von Todesmärschen, illegale Kommunikationswege, nahender Geschützdonner und überfliegende US - Flugzeuge). Auf diesen Tag hatten sie sich vorbereitet, Strukturen zur Befreiung angelegt, Waffen deponiert. Basierend auf diese geschichtlichen Tatsache führeten sie ihre Selbstbefreiung durch.

 

Daher auch der Dank an den obersten Dienstherren der US - Armee Roosevelt. Damit stellten sie aber keine Hitlist auf oder dankten anderen Allierten weniger.

 

Das erzählten/erzählen genauso auch immer wieder US - Veteranen und KZ - Insassen. Ihre Reden sind gut erhalten und via Internet zugängig.

 

Da im damaligen Camp, ohne gemeinsame Diskussion, sog. antideutsche Gruppen per Campzeitung dieses Geschichtsbild auf den Kopf gestellt  haben, ist das zu kritisieren (Indymedia.de - Archiv). Nicht einzelne verliesen das Camp, sondern ganze Gruppen, die diesen Putchismus kritisierten. Kritik gab es dazu auch aus den in der VVN/BdA und FIR organisierten Überlebenden des KZs.

 

Nachtrag:

 

Die Facebookisierung der Kommentarspalte finde auch ich recht nervend. Sei es, wegen fehlendem "Like - Button", mit Kommentaren, "finde ich gut"/Textende oder geLOLe oder geROFL.

 

Das zeugt doch eher von wenig politischem Herangehen und fehlender Ernsthaftigkeit in Bezug zum Thema.

 

Schlussatz:

 

Ich bin mir sicher der Abriss, die Umbenennung des Parks und dessen Gentrifikation wird eher von AnwohnerInnen und aktiven Gruppen vor Ort entschieden. Und da bin ich mir sicher, dass es nicht nur ein paar Hundert sind.

Genau wie eine Uhr, die still steht, haben auch bürgerliche Historiker manchmal recht. Ich glaube auch nicht, dass Geschichte schwarz-weiss ist, hingegen glaube ich, dass "Polemik", auch "überzogene", uns letztendlich politisch weiterbringt. In der Geschichte der revolutionären Bewegungen waren die Polemiken häufig sehr scharf, etwas, das in der "Szene" heutzutage leider häufig zugunsten einer Pseudo-Einheit vernachlässigt wird.

Die Biographie von Deutscher werde ich bei Gelegenheit mal lesen. Ich erkenne mich aber in der trotzkistischen Position, dass man sich irgendwie doch verpflichtet fühlt, den "degenerierten Arbeiterstaat" zu verteidigen, nicht wieder. Die Autobiographie von Hoelz hab ich hingegen gelesen. Er hatte das Pech, von 1921 bis 1929 im Knast zu sitzen. In dieser Zeit verpasste er natürlich ziemlich viel: Niederschlagung der Revolution in Deutschland, NEP, Sozialfaschismustheorie usw. Kurz, er verpasste die Niederlage der Revolution und den Beginn der Konterrevolution, in Italien in Form des Faschismus, in Deutschland in Form der sozialdemokratischen Verwaltung der Republik, welche direkt zum Nationalsozialismus führte, in Russland in Form des Stalinismus usw. Zudem hatte die UdSSR (vor Stalin!) mit der Weimarer Republik eine geheime Rüstungszusammenarbeit und bevorzugte auch deshalb ein Minimum an Ordnung statt revolutionäre Aufstände. Die UdSSR war nicht kommunistisch und somit kann die Kritik derselben auch kein "Antikommunismus" sein. "Antikommunismus" ist ein leninistischer Kampfbegriff, der häufig dazu dient mit der kommunistischen Linken oder den Anarchisten abzurechnen.

Den Text der Ägypter fand ich ziemlich interessant, obwohl sich in ihm auch eine gewisse Hilflosigkeit ausdrückt, denn eine Revolution bedeutet meines Erachtens eine Konfrontation mit der Gesamtheit der bürgerlichen Gesellschaft, was für die ägyptischen Genossen eben bedeuten würde, dass sie gegen das Militär und die Muslimbrüder kämpfen müssten. Das wäre Selbstmord sagen sie zurecht, doch solange die Revolution nicht gelingt, ist es immer Selbstmord.

Auf das Ansinnen der FDP ging ich einerseits nicht ein, weil ich nicht in Deutschland wohne und nicht unbedingt über jedes tagespolitische Detail auf dem Laufenden bin, andererseits, weil ich den Eindruck habe, dass bei der Mobilisierung dagegen klar das Denkmal im Zentrum steht und die geplante Aufwertung höchstens als praktisches Nebenargument gebraucht wird. Natürlich stehe ich auf der Seite der Proletarier, die gegen die Aufwertung ihres Quartiers kämpfen, aber ein stalinistisches Denkmal würde ich nie im Leben verteidigen (und gewisse Proletarier im Quartier finden es vermutlich auch nicht so toll...).

Und noch ein paar Worte zur "Befreiung vom Faschismus": Kapitalismus, auch demokratisch, ist nie "frei". Klar, ich nehme mal schwer an, dass es angenehmer ist in einem demokratischen Staat zu leben als in einem faschistischen (ich kenne nur ersteres). Doch das Problem ist, dass solche Dinge allen voran von den Kapitalisten entschieden werden und wir darauf keinen oder nur einen sehr geringen Einfluss haben. Deutschland hat den Zweiten Weltkrieg verloren, doch dafür jemandem aus der Allianz zu danken (USA/GB für die Antideutschen, der UdSSR für die ML), ist aus einer revolutionären Perspektive schlichtweg absurd. Die taten das nicht, um Deutschland vom Faschismus zu befreien, sondern um ihre Macht und ihren Einfluss zu vergrössern, stinknormaler Imperialismus halt. Ein "antifaschistisches Bündnis" mit bürgerlichen oder anderen konterrevolutionären Kräften ist gleichbedeutend mit der Aufgabe revolutionärer Positionen. In Deutschland sollte man sich mal etwas mehr mit der Italienischen Linken befassen, die kam damals in ihrer fast kompletten Isolation zu ziemlich scharfsinnigen Analysen, wie z.B. diese hier.

Zu den ganzen deutschen Antifa-Grabenkämpfen äussere ich mich nicht, denn ich weiss zu wenig, um was es genau geht. Was die "Facebookisierung" betrifft, finde ich diese Haltung ehrlich gesagt ein bisschen elitistisch. Es gibt sicher junge Genossen, die kein Abitur und/oder noch nicht so viel gelesen haben und nicht unbedingt das nötige Rüstzeug haben, um eine ellenlange Abhandlung zu schreiben. Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen.

Endlich mal Substanz. Man merkt sofort, dass SchreiberIn alles gelesen hat und Punkt für Punkt seine Sicht der Sache dalegt.  Wenn auch vieles nicht meinen Ansichten entspricht, so ist es doch eine adhäquate Gegenrede, die man nicht mit "alles Phrasendrescherei" abtun sollte. Das ist arrogant und wenig zielführend.

 

Für mich eine Selbstverständlichkeit, dir genauso sachlich und fair zu antworten. So, wie es sich für Menschen die die Sache stemmen wollen gehört.

 

Sicher haben bürgerliche HistorikerInnen manchmal recht. Aber eine Gegenrede dazu, dass Thälmann ein aufrechter Antifaschist, der auch durch Folter, Kerker - und KZ - Haft nicht umgedreht oder gebrochen werden konnte, habe ich nicht entdeckt. Warum sollte ich deshalb gerade den Abriss seines Denkmals hinnehmen? Es wurde dagelegt, dass das nur ein Steinchen im Ganzen ist. Geschwister Scholl, Pablo Neruda und vieles anderes wurde benannt. Im Gegenzug sogar der Ausbau nationalistischen Gedankenguts wie den Wiederaufbau des wilhelminischen Stadtschlosses und des Museums für Vertriebene unter der "Schirmherrschaft" des erzreaktionären revanchistischen "Bundes der Vertriebenen".

 

Meine Sache ist es, mich dagegen zu positionieren. Genauso wie gegen Völkermords- und Militaristen - Denkmäler und Ehrungen per Strassenschild. Meine Unterstützung haben die Menschen, die seit Jahren, nach Naziattacken immer wieder die Plakete für Silvio Meier im U - Bhf Samariter Strasse/Friedrichshain restaurieren, zu tausenden die Silvio Meier - Demo immer wieder mit aktuellen Inhalten füllen (da du nicht hier lebst, es ist schön zu sehen, wie wichtig diese Demo gerade für junge Menschen ist) und jetzt auch eine Strassenumbenennung durchgesetzt haben.

 

Polemik kann eine feine Sache sein. Ist sie aber ohne Inhalt und Substanz, voller Beleidigung und unbewiesener Behauptung, kommt sie nur im Kleidchen der Polemik daher, ist aber letztendlich eine Aneinanderreihung von Vorurteilen und monty phytonschen Abgrenzungsritualen. Sie bringt uns keinen Deut weiter. Sie kommt nur als Polemik verkleideter Destruktivismus daher.

 

Eine Pseudo - Einheit der deutschen Linken kann ich nicht erkennen. Das sehe ich eher so wie der baskisch/spanische Anarchist Lucio Urtubio, der die selbstzerfleischende, überinterlektualisierte Linke in ihrer unreflektierten, lähmenden Art gerne treffend kritisiert /zuletzt in "Junge Welt"). Ein filmisches Denkmal dazu setzte die, die mit der deutschen Linken sehr vertraute, Truppe von Monty Phyton in das "Leben des Brain".

 

Lese den Deutscher. Er wird dich trotz seines Umfanges fesseln und sicher einiges zum drüber Denken mitbringen. Einen "degenerierten Arbeiterstaat" verteidigt er sicher nicht. Dazu ist er zu vielschichtig und beachtet das Für und Wider. Saubere historische Arbeit halt.

 

Max Hoelz war sicher trotz Kerkerhaft immer auf Höhe der Zeit. Seine Verteidigungsrede sprüht noch heute vor Aktualität und Esprit (ist online). Seine Widersprüche zur KPD hat er immer auf den Punkt gebracht und, wenn möglich, sofort in die Praxis umgesetzt (die KPD öfters mal nicht auf Höhe der Zeit, verhielt sich ein ums andere mal kontraproduktiv, leistete nebenher aber auch solidarische Kritik an manch überzogenem Voluntarismus). Trotzdem zog es ihn nach der Haftentlassung zurück in die KPD, hauptsächlich aber zu deren oftmals widerspenstigen (das bewerte ich hier ganz sicher positiv!) Jugend. Exemplarisch ist, dass er erstmal mit den Jungen loszug, um im Prenzlauer Berg revolutionäre Parolen an Haus und Strasse zu pinseln. Legendär, dass er die letzte Parole - kurz nach der Kerkerhaft - offensiv mit seiner "Firma" (Namen) unterschrieb. Es brachte ihm eine erneute Vorladung vor den Staatsschutz, aber auch eine Unsterblichkeit in den Gedanken vieler Menschen (ARAB auf Rosa und Karl - Demo 2011 (?), Veranstaltungen Bernd Langer und Initiative Presente. Im Erzgebirge gibt es eine gute Gruppe an den Aktionsorten zu Max Hoelz mit Führungen und Veranstaltungen. Bei Interesse Max Hoelz/ Freie Pesse googeln). Ihn als Proletarier zog es in die Sowjetunion, wo er durch seine Erfahrungen, auch bei proletarischer Arbeit, massive solidarische Kritik leistete. Das brachte ihm den Tod. Nicht durch das revolutionäre Proletariat, sondern durch eine degenerierten, bürokratischen Apparat von Emporkommlingen  (siehe Isaac Deutscher zu ebendiesen). Keine/r aufrechte/r KommunistIn wird das bestreiten.

 

Es ist sicherlich eine grosse Diskussion, ab wann die SU nicht mehr kommunistisch oder ob sie es irgendwann nicht mehr war.  Das sprengt den Rahmen. Sicher waren Bürokratismus und die Überhöhung der Partei kontra Räte ein Punkt den Rahmen revolutionären Handelns zu verlassen. Man verfiel in Sachzwänge (manche richtig, manche richtig, richtig falsch), Bürokratismus und die Herrschaft der Nichtrevolutionäre 1917 nächster Generation (Olga Benario nannte sie in anderem Kontext "Bümecks" - Bürokraten und Meckerer). Aber das ist ein anderes Feld der Geschichte und führt zuweit.

 

Erstmal eine Unterbrechung, damit es nicht zuviele Zeichen im Kommentar werden...

Trotzdem bewerte ich die Rolle der SU im Kampf gegen Kolonialismus/Neokolonialismus (Vietnam, Südafrika, Namibia...) und im antiimperialistischen Befreiungskampf (Kuba, Nikaragua...) durchaus positiv.

 

Über ihre Rolle im antifaschistischen Kampf müssen wir, glaube ich, nicht reden. Sie haben mit den Allierten den Grossteil gestemmt. Vielleicht, nein ganz sicher, ist das gerade  den Älteren, im Osten der Stadt noch bekannt. Sie wehren sich gegen reaktionäre Strassenumbenennungspläne, gegen Bilderstürmerei und auch Denkmalsprengungen a la FDP.

 

Sie teilen nicht das bürgerliche Bild über einen Thälmann oder über Rosa Luxemburg oder Karl Liebknecht. Nicht umsonst besuchen Jahr für Jahr Zehntausende (ohne Aufruf der SED) deren Grab.

 

Den Text der anarchistischen, ägyptischen GenossInnen finde ich nicht hilflos. Er beschreibt was ist. Verstrickt sich nicht in Phrasen. Was du mit Selbstmord meinst, verstehe ich nicht. Das wir als RevolutionärInnen "Tote auf Urlaub" sind, wissen wir nicht erst seit Klaus - Jürgen in Berlin, Günter in Frankfurt, Alexis in Athen, Carlos in Genua und den Toten vom Taksim und Tahrir, und von was sollte uns das abhalten?

 

Die Gentrifikation und geplante Umbenennung des Parkes, so sei es dir von vor Ort solidarisch vermittelt, steht nicht neben, unter, über oder sonstwie zum Abriss des Denkmals. Forderung der Herrschenden bis hinein in die Ex- Linke (Bahamas - Fraktion der "Jungle World", die auch für Springers rechtsoffene "Welt" schreibt. Ist online und auch im Linksunten - Archiv) ist Abriss des Denkmals, Umbenennung des Parks und Wohnungsbau im "gehobenen Segment". Das lehnen AnwohnerInnen, ob ProletarierInnen oder nicht, genauso ab wie wir. Weniger Park, weniger Erhohlung warum? Die BerlinerInnen, das sind alle die hier gerade leben und leben wollen, lehnen nicht erst seit gestern Spreeuferbebauungen, Privatisierungen von Wasser und Seen, Vertreibung aus der Innenstadt, Luxuslofts u.a. in ihrer Mehrheit ab.

 

Stellt ein paar Zelte hin (und wenn sie es soweit treiben, wird es so kommen) und wir machen aus dem Thälmann - Park unseren Gezi - Park. Da bin ich voller Vertrauen. Das Haben bis jetzt sind SeniorInnen, die in der Stillen Strasse, ihr Haus besetzen und durchsetzten, die ständig wachsende Kampagne gegen Zwangsräumungen (siehe Linksunten - Archiv), das Irving Zola Haus/Kreuzberg mit Wohnraum für Non Citizisens, das Kotty und Co - Zelt am Kottbuser Tor, das Gezi - Zelt (ebendort), das Refugee - Camp am Oranienplatz (Linksunten), die Kampagne für den Erhalt der Rigaer, Köpi, KVU, Linie, Wagenplätze (Linksunten), Speeufer für alle uvm.

 

Da gibt es ganz sicher keine Trennung zwischen linken, antiautoritären, anarchistischen, autonomen, kommunistisch autonomen und "orthodox" kommunistischen Gruppen wie z.B. der DKP oder linken aus der PDL. Und per Definition sind sicher viele von uns DAS PROLETARIAT (auch ohne Verrenkungen und Schönrederei).

 

Wer hat gesagt, dass Kapitalismus "frei" ist?

 

An den kleinen Berliner Beispielen habe ich dir hoffentlich schon gezeigt, dass wir schon heute Einfluss haben können.

 

Zum Lesen dazu schon benannter Domenico Lusordo (kann sein das mir gerade die Reihenfolge der Vokale durchgeht, mal googeln). Er hat ein sehr schönes Buch über das permanente Understatement und Verzagen der Linken (mir fehlt greade der Titel, also nochmal googeln)  geschrieben. Sicher gab es Niederlagen,Niederlagen, Niederlagen, aber auch erkämpfte "Sozialgesetzgebung", 8 - Sunden - Arbeitstag, Hitler, Musolini und Co "to hell", Kuba und Venuzela auf dem Weg (!) zum Sozialismus, Südafrika ohne Buren uvm.

 

"Deutschland hat den zweiten Weltkrieg verloren". Das ist reaktionärer Scheiss. Die herrschenden Eliten, ihre NSDAP, SS, SA, , Wehrmacht, Justiz und ihre viel zu grosse Gefolgschaft haben den Krieg durch den Kampf und den Tod vieler Millionen aufrechter Menschen jeglicher Nationalität verloren. Ich habe meine sicherlich eingeschränkte Meinungsfreiheit gewonnen und, dass ich nicht im Braunhemd grunzen muss. Das ist ein Schritt. Bürgerliche Freiheit. Gerecht und das Ziel ist das nicht. Deshalb kämpfen wir, auch in dem Erkenntnis weltweit so etwas wie ArbeiterInnenaristokratie zu sein und auf dem Elend und Kosten anderer zu leben. Das bringt Verantwortung, aber auch das Bewusstsein von internationaler Solidarität und dem Willen gemeinsam kämpfen zu wollen.

 

Ein Bündnis mit bürgerlichen Kräften ist sicher immer noch auf der Tagesordnung. Sonst würden z.B. die Nazis in Dresden immer noch mit Europas grösster Nazi - Demo durch die Stadt maschieren. So weit, dass wir das alleine stemmen sind wir noch nicht. Revolutionäre Positionen verwässern wir dadurch sicher nicht, noch geben wir sie auf.

erschaffen, mit eigenen Händen und dann kannst du nochmal von "Revolution" anfangen zu faseln - unglaublich, wie unwissend einige sind, die sich heute für "Linke" halten. Und das ist auch Ursache, warum die radikale Linke so schwach ist: grasierende menschliche, politische, historische und kulturelle Dummheit, die der Mehrheit der Menschen nichts anzubieten hat, Nichts, einfach nur Nichts.

Du hast natürlich die Pyramiden gebaut und warst für die Sowjets im Weltall, da kann ich leider nicht mithalten. Teil der Avantgarde bin ich nicht, somit habe ich den Menschen, im Gegensatz wohl zu dir (Arbeiterstaat, Fünfjahresplan, Gulag und andere Nettigkeiten), nichts anzubieten. Die Revolution ist nicht eine Ware, die man den Menschen "anbietet", aber eben, bin halt nur ein dummer Nörgler...

also es gab einige gründe, warum einige leute irgendwann nicht mehr zum antifacamp gefahren sind, aber der streit um die frage selbstbefreiung oder befreiung war sicher keiner.

ok, durchgeknallte leute gibts immer wieder.
also möglicherweise gabs ja mal jemanden, der den schwur von buchenwald noch nie ganz gelesen hatte.
und möglicherweise konnte sie/er dann nicht verwinden, dass im schwur von buchenwald explizit roosevelt gedankt wird.
und möglicherweise ist sie/er dann abgereist oder nicht wieder gekommen.

aber spaltung an dieser frage?

LOL!

übrigens gibts das camp auch dieses jahr wieder. (27.07.-04.08.) http://antifacamp.net/

warum lügst du hier rum? Denkste gestern interessiert niemanden mehr? Es ging um eine geputschte Camp - Zeitung, die den geschichtlichen Fakt der Selbstbefreiung leugnete. Nix, Roosevelt, nix Buchenwaldschwur.

 

Dazu gab es damals eine breite Diskussion auf "Indymedia.de". Zu finden dort im Archiv und in jedem "Archiv der Sozialen Bewegungen" und im "Apabiz".

 

Denkste wir sind mitm Klammersack gepudert?

 

Manche haben echt keine Schamgrenze...

 

Aber was interessiert euch schon das Gesagte und Geschriebene von vorgestern...

 

Ich möchte euch gerne sehen, wie ihr im Camp gegenüber den letzten Überlebenden so abledert. Kontakt und Gespräche mit ihnen sind regelmässig und gut. KeinEr teilt eure Meinung zur nichtstattgefundenen Befreiung und zu Thälmann.

 

Das war damals so und ist es auch noch heute.

Wie muss man drauf sein, Dinge die auf Indymedia.de, in den Archiven der Sozialen Bewegung und im Apabiz dokumentiert sind abzustreiten? Huschen da irgendwelche VerschwörerInnen durch die Flure und fälschen Campszeitungen. Du bist wahrlich ein Meister der Verschwörungstheorie.

 

Natürlich sind diese Leute auch noch "durchgeknallt". Du masst dir also auch eine Psychiatrisierung kritikübender AntifaschistInnen an.

 

Zu lesen sind sie auch zu dumm...

 

Diese Argumentationsweise kennen wir von der Bahamasfraktion. KritikerInnen sind: Lügende, durchgeknallte, lesefaule VerschwörerInnen.

 

Das ist eine erbärmliche Argumentation, da sie nur aus Beleidigungen besteht.

 

Wie immer ohne Begründung und Quellenangabe.

 

Interessierte, die die Sache mehr interessiert, wie dumme Beleidigungen, können gerne obige Quellen frequentieren.

 

Mich wundert die Beschimpfungsarie nicht. Ist doch z.B. aus "Linksunten" bekannt, dass die bahamasnahe "Jungle World"! - Fraktion (nicht alle!) den Abriss befürworten. Das ist online noch in Springers Welt nachzulesen. Dort aber ohne allzu beleidigende Untertöne.

Kommunist_innen hat dieses dämliche Denkmal für einen Konterrevolutionär nicht zu interessieren. Sowohl Liberale als auch Stalinist_innen haben beide gleichermaßen unrecht, ob das Ding bleibt oder nicht, ist einerlei-

Ich Gesamten sehe ich durchaus Paralelen zu den Privatisierungsplänen der griechischen Regierung und des Stadtparlamentes in Athen betreff des Eleftherias - Parkes. Dort steht halt nicht Thälmann, sondern die Gedenkstätte der Opfer der griechischen Junta (mehrheitlich KommunistInnen, aber auch AnarchistInnen und Bürgerliche).

 

Auch hier ähnliche Pläne zur Umstrukturierung.

 

Nur hat man dort soviel Politverständnis, dass man versucht gemeinsam dagegen vorzugehen. Wenn auch aus unterschiedlichen Positionen und auch in unterschiedlicher Aktion/Demonstration.

 

Dort laufen in den Kinos aber auch ungestört die Thälmann - Filme (trotz mach einer Übertreibung und Schönfärberei). Man schaut es sich an, diskutiert es kritisch oder lässt es bleiben.

 

Bilderstürmerei schenkt man sich dort. Hat man doch besseres zu tun oder teilt die Ablehnung der staatseigenen Parkpläne.

 

Hände weg vom Thälmann-  und Eleftherias - Park! 

"Stalinisten vergewaltigen Frauen und Kinder" und wenn wir dann gleich bei der Knopp`schen ZDF - History - Sicht sind, fressen sie diese sicher auch.

 

Dass ist Unsinn. Zumeist Männer vergewaltigen Frauen, Kinder, FLT u.a. Ganz frei von politischer Weltsicht.

 

Viele davon sind Soldaten im Einsatz. Bei der deutschen Wehrmacht, SA, SS genauso Praxis, wie bei allierten Soldaten im Irak, Guentanamo, Vietnam und anderswo. Die sowjetischen Soldaten taten ebendies. Da gibt es nichts zu bagatellisieren oder abzustreiten.

 

Männer (zumeist) brauchen doch bitte kein "Weltbild" um zu vergewaltigen. Was ist das denn für eine abstruse Theorie?

 

Dazu reicht das Gefühl der selbstgesetzten Rechtlosigkeit für das Gegenüber!

 

Und wen hat Thälmann wann vergewaltigt? Kruder geht es ja wohl nicht.

 

Was bitte ist ein "sozialer Nationalist". Kannst du das in mehr als einem Spam - Satz erklären?

 

Zu wenige KommunistIinnen, zu wenige Deutsche generell haben gegen den Faschismus gekämpft. Aber es haben VerfechterInnen des proletarischen Internationalismus - von euch banal Stalinisten genannt -  in der Sowjetunion, in Frankreich, Spanien und andererorts gekämpft. (Rote Kapelle...).

 

Mal Briefe der Geschwister Scholl gelesen? Waren das "soziale", gläubige "NationalistInnen"? Es wird langsam peinlich...

 

Gibt es in eurem SchwarzWeiss - Geschichtsbild überhaupt Unterschiede zwischen den antisemitischen, nationalistischen Stauffenbergs und Geschwister Scholl, Rote Kapelle und Thälmann?

 

Einige sind hier doch arg vom Merkelschen - Schul"wissen" und Knoppschen - TV geprägt.

 

Kritik ist richtig und wichtig. Sie sollte aber doch über Broschüren des Bundesamtes für politische Bildung hinausgehen.

Der Kommentar zu "Stalinisten sind Vergewaltiger" wurde dankenswerterweise gelöscht. Danke, mods.

 

Mir stellt sich aber eine ganz andere Frage.

 

In Berlin gibt es Strassen, ganze Viertel voll, benannt nach "Fliegerassen", Kolonialisatoren, die manch Massaker z.B. in Afrika und China zu verantworten hatten, Militaristen und NationalistInnen. Denkmäler für "unsere Gefallenen beider Weltkriege" und anderen Mist. Gerade baut man das Stadtschloss wieder auf. Laut Woworeit bis Ramsauer ein Ort nationaler Erweckung und Stolzes. "Wir sind Deutschland".

 

Der Protest dagegen ist gering. Meist getragen von kleinen Grüppchen von autonomen KommunistInnen, linker Antifa und dem linken Flügel der "Links"partei.

 

Wäre es nicht sinnvoller sich dort zu engagieren?

 

Auch der Aspekt der Umstrukturierung des Thälmann - Parkes wird hier völlig vernachlässigt (auch beim Eingangsartikel).

 

Warum demonstriert dort gerade die Klientel - Partei FDP? Mal die Pläne zur Gentrifikation des Parkes angeschaut? Das "gehobene Segment" will sicher nicht in einem nach Thälmann genannten Park mit Blick auf das Denkmal wohnen.

 

Der Artikel gefällt mir trotz seines teilweise pathetischen Untertones und ein wenig fehlender geschichtlicher Reflektion recht gut. Gerade der Passus zur Jagd auf die Nazis damals. Diese Erinnerung macht mir den Tag schön.

 

Habt ihr das überlesen? Interessiert euch die Position der AnwohnerInnen?

 

Reicht schon der Beissreflex Thälmann? Oder gibt es doch mehr zum Thema zu sagen?

 

Ich für meinen Teil brauche nicht noch mehr geschichtsfreie Lofts in einem Woworeit - Gedächtnispark.

Heiner Müller, Germania 3 Gespenster am toten Mann - Auszug

 

"NÄCHTLICHE HEERSCHAU

Nacht Berliner Mauer Thälmann und Ulbricht auf Posten. Thälmann Das Mausoleum des deutschen Sozialismus. Hier liegt er begraben. Die Kränze sind aus Stacheldraht, der Salut wird auf die Hinterbliebenen abgefeuert. Mit Hunden gegen die eigene Bevölkerung. Das ist die rote Jagd. So haben wir uns das vorgestellt in Buchenwald und Spanien. Ulbricht Weißt du was Bessres. Thälmann Nein. Ulbricht Wenn du das Ohr an den Boden legst. kannst du sie schnar- chen hören, unsre Menschen, Fickzellen mit Fernheizung von Rostock bis Johanngeorgenstadt, den Bildschirm vorm Schädel, den Kleinwagen vor der Tür. (Schüsse. Leuchtspur.) Wieder einer. Hoffentlich ist es nicht mein Abschnitt. (Soldaten mit einem jungen Flüchtling.) Ulbricht Was hast du verlorn bei den Kapitalisten. Was sollen wir noch in euch hineinstopfen. Flüchtling Das nächste Mal besser. Ulbricht In drei Jahren vielleicht. Schafft ihn weg. Thälmann Ein Genosse in Buchenwald hat mir von Spanien erzählt. Wie sich ihm der Magen umgedreht hat nach der Schlacht bei Teruel, als er die toten Marokkaner herumliegen sah, zerfetzt von unseren Granaten, ein Sieg. Woher sollten sie wissen, wer ihre Feinde sind. Ulbricht Er ist nicht tot. Er kanns noch lernen. Thälmann Im Gefängnis. Was haben wir falsch gemacht?"