An zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden versuchte die „NPD Lausitz“ mit Hilfe des „NPD-Flagschiff“ in Südbrandenburg rassistische Hetze gegen geflüchtete Menschen zu verbreiten. Antifaschistische Proteste vermasselten die Tour durch insgesamt 5 Städte. Von den angekündigten 50 Teilnehmer_Innen, nahmen bei keiner der Kundgebungen mehr als die üblichen bekannten 15 Neonazis teil. - Bild-Dokumentation unter antifaphotoarchive
Am Samstag, den 15. Juni 2013, sollten kurzfristig NPD-Kundgebungen an zwei Standorten in Cottbus und an einem in Forst (Lausitz) stattfinden. In Cottbus versammelten sich 30 Antifaschist_Innen vor einer Nazifreien-Stadthalle. Die NPD wurde durch eine Doppelbelegung des Platzes spontan an den Rand der Stadt verbannt. Im Stadtteil Schmellwitz bekam die Kundgebung wenig Aufmerksamkeit und wurde von den Einwohnern kaum wahrgenommen. So standen sich die wenigen Neonazis eineinhalb Stunden die Beine in den Bauch.
Ernüchternd erreichte der NPD-Konvoi unter Polizeischutz später die zweite Station in Cottbus, jedoch nicht wie erwartet den Gelsenkirchner Platz, sondern einen weniger attraktiven Parkplatz in der Nähe. Auch dort versammelten sich mit Transparenten und Fahnen mehr als 20 Protestierende und tröteten ununterbrochen die rassistischen Reden von NPD-Funktionären Ronny Zasowk und Klaus Beier nieder. Deutlich desillusioniert machten sich die Neonazis nach einer Stunde Versteckspiel zwischen den geparkten Autos auf den Weg nach Forst.
Es bleibt dabei – Kein Heimspiel für Nazis in Forst
Schon vor der Ankunft der Neonazis erwarteten sie auf einer Gegenkundgebung mehr als 60 Antifaschist_Innen auf dem Berliner Platz. Nachdem sich die NPD auf engem Platz postiert hat, wurden sie schon von beiden Seiten zwischen den Gebäuden eingekesselt. Über eineinhalb Stunden hinweg wurde den Neonazis jegliche Präsenz genommen und die Reden übertönt. So wurden deprimierte Neonazis im Verlauf aggressiv, es kam vereinzelt zu Rangeleien und Flaschenwürfen und sie beendeten die Veranstaltung.
Small cities, nice action – NPD-Kundgebungen verhindert und massiv gestört
Eine Woche später versuchte die NPD einen zweiten Anlauf um die „NPD-Flagschiff-Tour“ zum Erfolg zu bringen. Am 22. Juni meldeten diese für die Städte Elsterwerda, Lauchhammer und Sedlitz Kundgebungen an. Nachdem sie im bescheidenen Elsterwerda noch störungsfrei Transparente halten konnten, mussten die Neonazis ihre Kundgebung in Lauchhammer aufgrund heftiger Proteste abbrechen, bevor sie überhaupt anfangen konnten. Ca. 80 Antifaschist_Innen besetzten den Platz und machten somit die NPD-Veranstaltung unmöglich. Am dritten Ort, in Sedlitz, wollte die NPD anfangs ihre Kundgebung vor einem Geflüchteten-Heim abhalten, was jedoch seitens der Stadt nicht genehmigt wurde. So standen Neonazis auch hier am Stadtrand vielen Protestierenden gegenüber, die NPD-Aufführung wurde erneut zu einem Desaster. Presse [1]
oh jes
gerade auch in den landlichen gebieten ist es möglich, eine solidarische und emanzipatorische jugend-gegenkultur aufzubauen, die beste antwort auf den naziterror auf den straßen. gerade in strukturschwachen regionen, wo beinahe jegliches freizeitangebot bereits dem rotstift zum opfer gefallen ist, eröffnen sich für herrschaftskritische menschen neue perspektiven. viele häuser stehen leer, es gibt ein beinahe unbegrenztes angebot an räumen, die wieder allen zugänglich gemacht werden können und müssen! einfach seine lieben menschen schnappen, zusammen diskutieren und in die offensive gehen. reclaim our streets! kein tag ohne az. in köln, cottbus, sedlitz und sonstwo!