Neues zur Situation rund um die Schwarze Sulm

Rettet die Schwarze Sulm

Neues zur Situation rund um die Schwarze Sulm

Es kann und soll an dieser Stelle keine Darlegung der rechtlichen Situation um den Kraftwerksbau an der Schwarzen Sulm geben. Tatsache ist, dass viel politisches Kapital aus einer Protestbewegung geschlagen wird, welche sich nach außen hin wenig bis gar nicht zum Spiel der Herrschaft positioniert und intern eine weitestgehende Heterogenität ausbildet. Gleichzeitig werden in der geteilten Alltäglichkeit widerständiger Praxis Bande geschnürt welche nicht nur heute, sondern auch zukünftig an den einstürzenden Fassaden der Besitzenden rütteln und ihrem Antrieb nach Wiedererlangung ihrer Individualität Ausdruck verleihen.

 

Tatsache ist weiter, dass wir diesen Kampf als eine Gelegenheit erkannt haben unsere Fähigkeiten auf einem – in dieser Region ungeübtem Terrain der Betätigung – zu erweitern. Tatsache ist, dass wir diese Fähigkeiten schon längst erlernen hätten sollten und in Zukunft benötigen werden, wenn wir beginnen Zusammenhänge zwischen Eigentums- und Produktionsverhältnisse mit unserem eigenem Dasein zu verknüpfen und vorbereitet sein wollen. Tatsache ist, dass die Manipulation und Willkür der Medien und die Exploitation der politisch Institutionalisierten unsere Bewegungen nicht stoppen, sondern nur verstärken wird, solange wir nicht auf ihr Spiel einsteigen. Und ja, manche begeben sich auf dieses dünne Eis und sie werden lernen müssen wie es ist in tiefer Scheiße zu waten.

 

Conquer the Bulldozer Empire!

 

Nach wie vor werden an der Sulm zwei Zufahrtswege durch Camps blockiert. Dies geschieht gegenwärtig in Einvernahme mit den dortigen Grundstücksbesitzenden, welche in vielerlei Hinsicht solidarisch mit den Aktivist_innen den Kraftwerksbau verhindern wollen. Es werden dort keine Bagger mehr fahren! Die Strecke an der die Rohre für das Laufkraftwerk verlegt werden sollen schlängelt sich allerdings zwölf Kilometer von der Koralm bis in die darunterliegende Ortschaft Schwanberg. Die Eigentumsverhältnisse sind Komplex, genauso wie auch die Zugangsmöglichkeiten zum Sulm Ufer. Es gibt derer entlang der zwölf Kilometer mindestens sieben. Schweres Gerät kann allerdings mit großem Aufwand auch neue Zugangswege in die Schlucht graben, wie dies vor einigen Wochen bereits versucht und durch eine Blockade verhindert werden konnte. Die meisten Zugangsmöglichkeiten befinden sich auf Grundstücken des kraftwerkserrichtenden Großgrundbesitzter-Clans Masser bzw. derer gekauften oder eingeschüchterten Vasallen. Ein Teilabschnitt einer Sulm Überführung wurde kürzlich Rückgebaut, da der dortige Baubeginn nicht ordnungsgemäß bei den Behörden angezeigt worden war. Der Bagger verschwand anschließend wieder am Großherrlichen Grund. Die Vorbereitungsarbeiten zum Kraftwerksbau – was vor allem die Erschließung des Zugangs und die damit einhergehende Zerstörung der Flussvegetation miteinbezieht – sind momentan nicht im Gange. Dies kann sich jederzeit ändern worauf die vor Ort kampierenden Aktivist_innen sich vorbereiten. Es wird des weiteren kolportiert, dass die Baubewilligung mit Ende Juli auslaufe. Was aber als Baubeginn gewertet wird und was unter „Vorbereitungsarbeiten“ fällt, würden aber wohl Gerichte entscheiden müssen wenn das Kraftwerk schon lange stünde. Also stellen sich viele auf einen Sommer im Wald ein.

 

Für jegliche Art solidarischer Beteiligung würden sich die vor Ort aktiven freuen. Natürlich freuen sich alle über Kurz-besuchende, dennoch braucht es eine größere Zahl an Menschen um eine ständige Beobachtung der potentiellen Bauplätze und Zufahrtswege zu gewährleisten. Bitte kommt zahlreich, gleich ob mit oder ohne waldbesetzerischen Fähigkeiten, und bleibt so lange ihr nur könnt. Seit einem Action-Camp-Set-up-Weekend vergangenes Wochenende gibt es ein drittes Camp (Steinbruch) um dem Platzmangel im Basiscamp v.a. an Wochenenden zu kompensieren. Dies ist 20 min. Fußweg entlang der Sulm Flussaufwärts vom Basiscamp entfernt. Es gibt genügend Möglichkeiten für weitere! Der Sommer wird heiß die Sulm ist ziemlich kühl - die Bevölkerung steht auf unserer Seite.

 

Die Sulm verteidigen - Großgrundbesitzern in die Suppe spucken!

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Sa. 29. Juni Kleine Zeitungs Artikel

In einem "Kleine Zeitung"-Artikel [Anm.: überregionale bürgerliche Tageszeitung] vom 29.Juni finden sich folgende Zeilen zum tatsächlichen Baubeginn an der Sulm ->

"[Titel] Nicht nur an der Schwarzen Sulm gehen die Wogen hoch [Titel]

Am südweststeirischen Fluss steht der Start der Bauarbeiten unmittelbar bevor. [...] Jetzt wird es ernst an der Schwarzen Sulm. Wie angekündigt wollen die Projektwerber ehestmöglich mit dem Bau des umstrittenen Wasserkraftwerks beginnen - und nächste Woche könnte es so weit sein. Derzeit werden die Einzelteile der einen Meter dicken Druckrohrleitung angeliefert, womit den ersten Grabungsarbeiten nichts mehr im Weg steht. [...]" (Kleine Zeitung, "Nicht nur an der Schwarzen Sulm gehen die Wogen hoch", [kommerz-link] hxxp://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/3344372/nicht-nur-schwarzen-sulm-gehen-wogen-hoch.story, 29.06.2013 um 13:11 Uhr)

 

Mo. 1.Juli "Schwarzes Radieschen"-Email-Newsletter [Anm.: autonomes Nachbarschaftscafé – Infoladen – Bibliothek in Graz -> schwarzesradieschen.noblogs.org/‎]

"[...] 2. Aktuelles von der Schwarzen Sulm [...]

 

2. Anfang Juli an der Schwarzen Sulm 

Wenn man_frau_* den Androhungen von Masser und Co. glauben darf, wollen sie noch diese Woche mit dem Bau der Rohrleitungen fuer das Strom- und Trinkwasserkraftwerk in Schwanberg beginnen.

Am besten noch heute hinfahren!! [...]"

 

 

Gerüchten zur Folge kommen immer mehr Aktivist_innen vor Ort und ein 4. Camp ist bereits gebaut bzw. befindet sich in Bau...

Alle auf nach Schwanberg* zur Sulm!

Sulm verteidigen - Kraftwerke verhindern - (Öko)-Kapitalismus den Kampf ansagen!


 

* Schwanberg im Bezirk Deutschlandsberg in der Steiermark ist der näherste Ort zu den Camps mit Zuganbindung