Dieser Artikel will einige Hintergründe zum Mord an Clément aus der französischsprachigen Presse zusammenfassen und kommentieren, Links zu weiteren Artikeln gibt es am Ende. Letztendlich geht es um Clément, aber er steht auch als ein weiteres trauriges Beispiel für einen gesellschaftlichen Prozess, der in der ganzen Welt täglich Menschen das Leben nimmt.
Zu den Ereignissen am 5. Juni 2013
In Paris, nahe des Bahnhofs Saint Lazare, wurde am frühen Abend des 5. Juni der Antifaschist Clément Méric von mehreren Nazis angegriffen und umgebracht. Er verließ gerade in einer kleineren Gruppe ein Geschäft, als eine Gruppe rechter Skinheads sie gezielt attackierte. Mehrere Faustschläge, vermutlich verstärkt durch einen Schlagring, trafen Clément so heftig, dass er nach hinten kippte und mit dem Kopf auf einen Poller aufschlug. Einige Stunden später ist er im Krankenhaus an den Verletzungen durch die Schläge gestorben.
Am nächsten Tag gab die Action Antifasciste Paris-Banlieue (AAPB) eine Pressekonferenz, in der sie erklärt, dass die Täter mit der Bewegung "Troisième Voie" zu tun haben und der Chef der JNR in Kontakt mit ihnen stehen würde.
Vier Angeklagte sind einen Tag nach der Tat, am 6.6. von der Polizei festgenommen und in Untersuchungshaft gebracht worden, darunter der vermeintliche Haupttäter. Der Vorwurf lautet Mord. Später am Tag wurden drei weitere Personen festgenommen. [25]
Über Clément
Clément
Méric war engagierter Antifaschist und Anarchosyndikalist. Er stammt
aus Brest und studierte in Paris an der "Grande Ecole
Sciences-Po" Politik. [26]
Er
hatte sich erst kürzlich von einer Leukämie erholt und
ist im Alter von 18 Jahren gestorben. Weitere
Informationen zu Clément und zu den Hintergründen der Tat finden
sich in einem Interview, das das Polit-Café Azzoncao mit Fred Alpi
aus Paris führte [31] und außerdem in einem französischsprachigen Wikipedia-Artikel über Clément.
Gedenken
Die ersten Informationen über die Tat erschienen noch am Abend des 5.6., unter anderem eine kurze Erklärung der Action Antifasciste Paris-Banlieue (AAPB), dem politischen Umfeld von Clément. Von der AAPB wurde am frühen Morgen des 6.6. zu einer Demonstration am Samstag aufgerufen, die bewusst den antifaschistischen Kampf von Clément würdigen soll.
Nous, ami-e-s et camarades de Clément, tué mercredi 5 Juin par des fascistes appelons à manifester Samedi 8 Juin à 14h au métro Bréguet Sabin. Le cortège qui sera en tête de manifestation portera la mémoire de Clément et le sens de son combat antifasciste. Nous appelons les gens touchés par ce drame et concernés par l’antifascisme à nous rejoindre, par respect pour ses convictions, sans drapeaux ni signes d’appartenance à quelconque organisation.
[...] Wir rufen alle Leute auf, die von diesem traurigen Vorfall bewegt sind und die sich als antifaschistisch verstehen, sich uns anzuschließen, aus Respekt vor seinen Überzeugungen ohne Fahnen oder Zeichen irgendwelcher Organisationen.
Am 6.6. um 19 Uhr fand dann in Paris auf dem Place Saint-Michel eine große Gedenkkundgebung statt. Ein sich als Genosse von Clément vorstellender Aktivist forderte als Zeichen der Trauer dazu auf, keine Parteifahnen und Transparente zu zeigen. [25c] An der Grande Ecole Sciences-Po wurde am 6.6. mittags mit Partisanenliedern an Clément gedacht, wozu sich viele Mitglieder der Universität versammelten. [11]
Auf der Facebook-Seite der AAPB [27] sind immer wieder Informationen zu den Solidaritätsaktionen zu finden, auch persönliche Statements zu Clément. Am 10.6. wurde folgender Nachruf an Clément veröffentlicht (eigene Übersetzung).
"Avoir connu Clément est un honneur.
Dont nous tacherons d’être à la hauteur.
Depuis quatre jours, parmi les miens, je ne vois que dignité, humilité, amitié.
J’ai vu les plus grandes organisations politiques de gauche, qui nous toisaient de leur mépris, s’incliner devant le portrait de Clément, devant ses engagements.
Entre nous, plus rien ne sera plus comme avant.
Nous étions amis, nous voici frères et sœurs.
Nous réfléchirons mieux, nous nous comprendrons plus, afin de continuer ses combats."
Clément gekannt zu haben ist eine Ehre.
Derer wir versuchen müssen uns würdig zu erweisen.
Seit vier Tagen sehe ich um mich herum nichts als Wertschätzung, Demut und Freundschaft.
Ich sehe die größten linken politischen Organisationen, die uns sonst argwöhnisch mustern, sich verbeugen vor dem Bild von Clément, vor seinem Engagement.
Bei uns wird nichts mehr so sein wie vorher.
Wir waren Freunde, wir sind Schwestern und Brüder.
Wir werden besser nachdenken, wir werden uns besser verstehen, um seine Kämpfe fortzuführen.
An
vielen Orten gab es Solidaritätsaktionen für Clément, hier sind
einige aufgeführt.
12.6. Berlin: Kundgebung vor dem Brandenburger Tor mit 100 Teilnehmer_innen, Schweigeminute und Blumen [32], Bilder: [33]
12.6. Saint-Malo: Kundgebung mit 200 Teilnehmer_innen [30]
12.6. Berlin: mehrere Transpis im Gedenken an Clément aufgehängt [28]
12.6. Kassel: Graffiti im Gedenken an Clément [34]
11.6. Demo in Lille: mehr als 1000 Beteiligte [29]
10.6. Widmung eines Graffitis an einer ostdeutschen Regionalbahn für Clément [24]
9.6. Italien: Transpi-Aktionen in Neapel und Mailand [10]
9.6. Köln: mehr als 200 auf einer Demonstration [5]
8.6. Madrid: mehrere Hundert bei einer Demonstration [9]
8.6. Frankreich: mehr als 15000 Menschen bei Demonstrationen auf der Straße, unter anderem:
Brest (350-500), Angers, Audincourt, Laval, La Rochelle, Lons-le-Saunier, Marseille Montbéliard, Nantes (1000), Paris (5000 – 6000), Rennes, Tours (400)
[6], [7], [8], [25], [37], einige Bilder der Demo in Paris: [36]
8.6. Hannover: Solidaritätserklärung auf dem Festival contre le racisme [22]
7.6. Esslingen: antifaschistischer Stadtspaziergang, etwa 50 Beteiligte [18]
7.6. Köln: Spontandemonstration mit 200 bis 300 Leuten, Schweigeminute [20]
7.6. Hannover: Spontandemonstration mit 100 Menschen [21]
6.6. Besançon: mehr als 300 Menschen bei einer Demonstration [6]
6.6. Göttingen: Demonstration mit 300 Beteiligten, Pressemitteilung siehe [23]
6.6. Rostock: Flyer und Plakate durch Antifaschist_innen verteilt und angebracht [19]
6.6. Paris: mehrere Tausend auf Gedenkkundgebung, Schweigeminute [12]
Über die Nazis
Auf eine namentliche Nennung der direkt Verantwortlichen für den Mord an Clément wird bewusst verzichtet, dies ist in der Presse oft genug passiert.
Nach ersten Recherchen von Justiz und Polizei sollen die Tatverdächtigen aus dem Umfeld der Jeunesses nationalistes révolutionnaires (JNR, in etwa: revolutionäre nationalistische Jugend) kommen, dem bewaffneten Arm der rechten Bewegung "Troisième Voi" (Dritter Weg), die insgesamt aus 4000 Mitgliedern und 1000 Menschen in seinem Umfeld besteht. [17] Diese Bewegung will sowohl Linke als auch Rechte vereinen im Kampf gegen Kapitalismus und Globalisierung und fordert, die Wirtschaft in den Dienst für die Menschen zu stellen. Der für die tödlichen Schläge Hauptverdächtige soll als Nazi durch sein Verhalten in der Öffentlichkeit und rechte Symbole auf seiner Kleidung bekannt sein, bisher aber noch nicht mit Gewalttaten auf sich aufmerksam gemacht haben.
Inzwischen konnte hinreichend nachgewiesen werden, dass entgegen der Aussagen des Chefs der JNR er den Täter kannte, da sie auf mehreren Fotos zusammen zu sehen waren. [35]
Reaktionen
in Presse und Politik
In der Presse gab es Bekenntnisse des Entsetzens über die Grausamkeit der Tat, von Politiker_innen aller Couleur bis hinein in die rechtskonservative UMP und den neonazistischen Front National. Es wurde die Aufklärung des Falls gefordert. Zehntausende gingen jedoch in den folgenden Tagen in größeren Städten Frankreichs auf die Straße, um ihre Solidarität mit Clément als anarchistischen Antifaschisten in teils ergreifender Weise zu äußern, denn es geht um mehr als diesen einen Fall. Schuld ist nicht nur der Hauptangeklagte, schuld ist die Politik, die solche Taten ermöglicht, schuld ist eine Gesellschaft, in der Hunderttausende gegen Homosexualität demonstrieren und die Teile der Bevölkerung rassistischer Gewalt aussetzt. Der Mord an Clément ist nur ein Beispiel für Gewalt gegen Menschen, die von der Mehrheitsgesellschaft nicht akzeptiert werden und durch Polizei, Staat und wütende Bürger_innen verfolgt, diskriminiert, angegriffen und umgebracht werden, jeden Tag.
Es ist verlogen, wenn Marine Le Pen als Vorsitzende des Front National behauptet, dass ihre Partei nichts mit der Hintergrundorganisation der Täter_innen, gar rechten Gruppierungen insgesamt, gemeinsam habe. [3] Diese würden ja auch für sich ihre Distanz zum FN formulieren. Andererseits antwortet sie, dass sie den Chef der Jeunesse Nationalistes Révolutionnaires (JNR), Serge Ayoub, kennen würde und lediglich nicht viele gemeinsame Aktionsfelder mit ihm habe – die JNR konkret kenne sie aber nicht. Wichtiger scheint es ihr zu sein, an zwei Mitglieder der Linkspartei die Frage zu stellen, ob sie nicht auch die ideologische Nähe der Rechtsextremen mit "Extremisten von links" einer linken Demonstration empfinden würden. [3]
Der FN hetzt jedoch schon immer gegen Linke, gegen Antifaschismus und jegliches öffentliches Engagement, das nicht in ihrem Sinne ist. Politisch zu verantworten haben den Mord all jene, die antifaschistischen Aktivitäten Steine in den Weg legen, die auf die Barrikaden gehen, wenn als antikapitalistisches Symbol irgendwo eine Scheibe zerstört wird und die auf teils weniger gewalttätige Weise als explizite Nazis rassistisch diskriminieren oder sich homophob äußern. Da hilft es auch nichts, wenn der ehemalige Premierminister und Law-and-Order-Hardliner François Fillon abstreitet, dass die Proteste der Hunderttausenden, die gegen die Ehe für alle demonstrierten, etwas mit solch "barbarischen Akten" wie dem Mord an Clément vermischt werden. [25a] Eben der Fakt, dass ein großer Teil der Bevölkerung konservativ bis rechts und gegen jegliche noch nicht traditionell verankerte Lebensform argumentiert und gar demonstrieren geht, liefert den Nährboden für solche Taten. Die inhaltliche Vorarbeit für den Mord an Clément wurde auch vom Bündnis gegen die Ehe für alle geleistet.
Es ist verlogen, wenn die rechtskonservative Partei UMP den Mord bedauert und eine Aufklärung des Falls sowie eine Auflösung rechter Gruppen fordert [4]. Es ist geradezu lächerlich, was diverse Abgeordnete der UMP, aber auch PS, zum Vorfall äußern, wenn bis auf eine Ausnahme die konkreten Solidaritätskundgebungen in ganz Frankreich von parlamentarischer Seite nicht besucht werden. Es ist auch lächerlich, weil ja gerade diese Parteien die Politik verantworten, die eine mörderische politische Überzeugung wie die der JNR zulässt und durch ein Verbot der Organisation auch nicht aktiv verhindert. Konsequent wäre es, nun aktiv die antifaschistische Arbeit zu unterstützen.
Immerhin hat in Paris die PS-Abgeordnete (Parti Socialiste) Anne Hidalgo versucht, an einer der Veranstaltungen teilzunehmen, wurde dafür aber ausgebuht und verließ die Gedenkveranstaltung am 6.6. in Paris. [25b] Unter anderem von der Action Antifasciste Paris-Banlieue war dies während der Veranstaltung durch Rufe gegen eine Vereinnahmung des Gedenkens durch die Politik begründet worden. Vorher war es einer UMP-Abgeordneten ähnlich ergangen. [25d] Der Kampf von Clément und vielen Antifaschist_innen ist unabhängig von Parteien und deren politischen Erwägungen.
Das UMP-Mitglied Jean-François Copé war sich nicht zu schade, einen Tag nach dem Mord direkt nach dem Bedauern des Vorfalls davon zu sprechen, dass extrem linke genau wie extrem rechte Gruppen eine Gefahr für die Demokratie seien und aufgelöst werden müssten. [25e] Das ist deswegen so schlimm, weil er damit gleichzeitig Clément die Berechtigung seines antifaschistischen Kampfes abspricht, während er dessen Tod noch einen Satz vorher bedauert hat!
Bei der Debatte über die Auflösung rechter Gruppierungen in der Nationalversammlung am 11.6. haben sich Teile der UMP so unangemessen verhalten, dass der Premierminister folgende Ermahnung äußerte: "Meine Damen und Herren von der Rechten, Sie könnten ein wenig Würde an den Tag legen, hier ist ein junger Mann gestorben". [16]
Es bringt nichts als eine kurzfristige Aufmerksamkeit, wenn der Premierminister Jean-Marc Ayrault (Parti Socialiste, PS) vor der Nationalversammlung erklärt, dass er einen Prozess zur Auflösung rechter Gruppierungen anstoßen würde [13] und sich sicher sei, dass die Täter schwer bestraft würden. Es ist als Ziel für eine befreite Gesellschaft nicht ausreichend, gewalttätige Nazis zu bestrafen, wenn sie Menschen umbringen, sondern wir müssen dafür sorgen, dass solch ein menschenverachtendes und mörderisches Gedankengut keinen Raum bekommt.
Ebenso ist mörderische Gewalt als Mittel politischer Auseinandersetzung abzulehnen, aber nicht in dem Sinne, den ausnahmslos alle Mitglieder der großen politischen Parteien artikulieren, nämlich als "extremistische" Gewalt. Es gilt die Gleichsetzung der Begriffe linker und rechter Gewalt zu bekämpfen, denn es besteht ein wesentlicher Unterschied zwischen dem Mord an einem antifaschistisch engagierten Menschen durch einen Nazi und einer im Zuge sozialer Protesteste zerstörten Schaufensterscheibe.
Damit fällt auch das Argument des UMP-Abgeordneten Eric Ciotti in sich zusammen, der fordert, weiter zu gehen als vom Premierminister gefordert. Er will aus Prinzip gegen "alle gewalttätigen Gruppen" [14] vorgehen. Was das im Endeffekt bedeutet, lässt sich hervorragend an aktuellen Beispielen in Brandenburg überprüfen: da das Landesamt für Verfassungsschutz zu wenig Indizien für öffentlich verkaufbares Vorgehen gegen "Rechtsextremisten" hat, macht es eine Kampagne gegen linke Projekte, die zum großen Teil im jeweiligen Ort das einzige kulturelle Angebot für Jugendliche darstellen. Zum Beispiel aus dem Auftritt von Bands aus der linken Szene mit als gewaltbefürwortend bezeichneten Texten wird abgeleitet, dass das Projekt verfassungsfeindlich sei. Somit sind viele Kulturangebote allein wegen solch einer Aussage in ihrer Existenz bedroht, was am Ende wieder den Nazis Aufschwung und neue Sympathisant_innen bringt. Daher dürfen gerade linke Projekte und antifaschistisches Engagement nicht unter Generalverdacht gestellt werden, sondern brauchen Anerkennung und Unterstützung in ihrem Handeln. Faschismus jedoch ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen, wie nun wieder einmal deutlich wurde.
Kritik am
Gedenken für Clément
Wir versuchen, dieses Gedenken an Clément kritisch zu reflektieren. Es geht um die Frage, warum wir hier mit großer Anstrengung und viel Bemühung um Öffentlichkeit vorgehen und bei so vielen anderen Morden und Übergriffen schweigen und uns nicht die Mühe machen, die Fakten zusammenzutragen. Diese Morde verdienen mindestens genau so viel Interesse, vor allem wenn nicht wie in der Situation von Clément sofort Unterstützung, Solidarität und Migefühl in der gesamten Öffentlichkeit da ist. Es ist bemerkenswert, wie wenig Aufmerksamkeit den täglichen rassistischen Übergriffe und der mörderischen Gewalt gegen die weniger privilegierten Teile der Gesellschaft gewidmet wird, wenn nun ein Schrei quer durch alle Parteien geht.
Wir sind in verschiedenen anderen Situationen bemüht, die Kämpfe diskriminierter und ausgegrenzter Gruppen zu unterstützen, ohne sie zu instrumentalisieren. Im Fall von Clément gibt es nun durch das besonders große öffentliche Interesse die Möglichkeit, auf Gewalt durch die Herrschaft des Staates und die Mehrheitsgesellschaft hinzuweisen, was wir auch nutzen wollen. Daher beziehen wir diese in den Beitrag ein, möchten aber auch das individuelle Gedenken an Clément nicht vernachlässigen.
Zum Weiterlesen dazu folgende Links:
http://www.opfer-rechter-gewalt.de/
http://www.amadeu-antonio-stiftung.de/
Aufruf
Wir wollen daher an Clément gedenken, dessen Leben und Kämpfen durch brutale Gewalt plötzlich beendet wurde.
Eigene Übersetzung der Erklärung der Gruppe von Clément:
Toutes nos pensées vont à sa famille et à ses proches auxquels nous exprimons toute notre solidarité.
Ses ami-e-s et camarades.
All unsere Gedanken gelten seiner Familie und seinen Nächsten, denen wir unsere Solidarität aussprechen.
Seine Freund_innen und Genoss_innen.
Wir fordern nicht nur die Aufklärung der Tat oder die Auflösung von Nazi-Organisationen, wir fordern die befreite Gesellschaft.
Wir fordern Aufenthaltsstatus für alle Illegalisierten und Papiere für alle Sans-papiers,
wir fordern gleiche Rechte für alle,
wir fordern die Anerkennung aller Asylanträge,
wir fordern die Abschaffung der Polizei und der bewaffneten Schergen des Staates,
wir fordern die Überwindung des Kapitalismus.
Wir wollen all derer gedenken, die vor den Mauern der Festung Europa gestorben sind, all der Opfer rassistischer und ausgrenzender Gewalt, die keine große Aufmerksamkeit bekommen.
Kein Vergeben, kein Vergessen. Erinnern heißt kämpfen!
Bringt Blumen mit, bringt Wut mit, zeigt Solidarität mit allen Verfolgten und Diskriminierten!
Clément – à jamais un des nôtres!
Zum Weiterlesen
Spendenaufruf der Action Antifasciste Paris-Banlieue
französischsprachiger Wikipedia-Artikel, der alle Fakten zusammenträgt und umfangreich die Quellen listet
Facebook-Seite der Action Antifasciste Paris-Banlieue, der Gruppe von Clément
zusammenfassender Artikel "Tödliche Schläge" im "blick nach rechts"
Quellen
3 http://www.leparisien.fr/flash-actualite-politique/le-fn-affirme-n-avoir-aucun-rapport-avec-les-groupuscules-d-extreme-droite-09-06-2013-2880259.php auch oft anderswo zitiert, z.B. http://derstandard.at/1369362815222/Linksaktivist-in-Paris-von-Skinheads-getoetet
5 http://lahorde.samizdat.net/2013/06/10/cologne-wir-stehen-zusammen-niemand-wird-vergessen/
7 http://nantes.indymedia.org/article/27735
8 http://lahorde.samizdat.net/2013/06/11/tours-compte-rendu-du-rassemblement-du-6-juin/
9 http://lahorde.samizdat.net/2013/06/10/madrid-chroniques-du-rassemblement-pour-clement-9-juin/
10 http://lahorde.samizdat.net/2013/06/10/italie-solidarite-avec-clement/
18 https://linksunten.indymedia.org/de/node/88427
19 http://de.indymedia.org/2013/06/345750.shtml
20 http://de.indymedia.org/2013/06/345794.shtml
21 http://de.indymedia.org/2013/06/345790.shtml
22 http://www.antifa-hannover.de/2013/soliaktion-fuer-clement/
23 https://linksunten.indymedia.org/de/node/88207
24 https://linksunten.indymedia.org/de/node/88515
mit den Abschnitten:
25a: 21h20. Fillon dénonce un «crime odieux», mais appelle à ne pas faire d'amalgame
25b: 19h45. Anne Hidalgo (PS) obligée de quitter la manifestation
25c: 19 heures. Mobilisation place Saint-Michel
25d: 18h15. NKM bousculée
25e: 17h12. Jean-François Copé (UMP) appelle à la dissolution des mouvements extrémistes de droite comme de gauche
27 https://www.facebook.com/pages/Action-Antifasciste-Paris-Banlieue/126207707507571
28 https://linksunten.indymedia.org/de/node/88680
29 http://lahorde.samizdat.net/2013/06/12/lille-hommage-a-clement/
30 http://lahorde.samizdat.net/2013/06/13/saint-malo-compte-rendu-du-rassemblement-pour-clement/
31 https://linksunten.indymedia.org/de/node/88842
32 https://linksunten.indymedia.org/de/node/88868
33 https://secure.flickr.com/photos/steffanziegert/sets/72157634112351084/
34 https://linksunten.indymedia.org/de/node/88725
36 http://lahorde.samizdat.net/2013/06/09/manifestation-a-paris-en-hommage-a-clement-photos/
37 http://lahorde.samizdat.net/2013/06/12/lons-le-saunier-compte-rendu-de-la-manifestation-du-8-juin/
Kundgebung in Stuttgart
12.06.2013: Stuttgart, Kundgebung auf dem Karlsplatz - Mahnmal für die Opfer des Faschismus, Schweigeminute, Blumen, 75 TeilnehmerInnen.
Fotos: http://www.flickr.com/photos/96318405@N03/sets/72157634095025434/
Weitere Soliaktionen
Bilder von Aktionen in Glasgow, London, Stockholm, Madrid, Mailand, Hamburg, Berlin, Limassol, Manchester, Moskau.
Außerdem gabs was in Madrid und ein schönes Graffiti in Nantes.
Artikel bei La Horde
Ein Artikel der französischen Antifagruppe La Horde belegt, dass der Mörder Estaban Morillo entgegen der Behauptungen von Serge Ayoub, dem Führer von "Troisième Voie", aus dem engeren Umfeld der Organisation und der JNR stammt.
Esteban Morillo est bien un militant de Troisième Voie
http://lahorde.samizdat.net/2013/06/15/esteban-morillo-est-bien-un-milit...
Weitere Gedenkaktionen
Weitere Gedenkaktionen
Frankreich: Aufruf zu vielen Demonstrationen an diesem Wochenende (22. und 23. Juni) (auf französisch)
Paris: große internationale Demo am 23.06. um 15 h, Place Opéra
Jena: Plakate
München: Gedenkaktion
Freiburg: Plakataktion
Greifswald: Gedenkaktion
Manchester: Solidaritätsdemo (Artikel auf englisch)
Posnan: Solidaritätstransparent am besetzten Haus (Artikel auf französisch)
La Roche sur Yon: Solidaritätsdemo
Zur Debatte
Inzwischen wird auch von den Leuten, die die Gedenken veranstalten, immer der Kontext rassistischer und faschistischer Gewalt und der Gewalt des Staates einbezogen. In Paris gibt es am 22.6. eine große "stille" Gedenkkundgebung (rassemblement silencieux) für die Opfer rassistischer Gewalt (Aufruf auf französischer Website). Auch dieser Aufruf (französisch) zu der Demo in Paris am 23.6. bezieht eindeutig Stellung und spricht das Thema der Instrumentalisierung des Mordes an Clément an. Die Übersetzung dieses antifaschistischen und staatsfeindlichen Aufrufes gibt es hier in einem extra Artikel.