Kampfhunde, Stacheldraht und meterhohe Zäune: Gut abgeschirmt liegt im Kietzer Weg 8 - 11 an den S-Bahn Gleisen, zwischen den Bezirken Friedrichshain und Lichtenberg, die Gerüstbaufirma "Systemfeind". Nur ein paar Meter vom Club Subland (1) entfernt, befindet sich seit Jahren auf einem zugemüllten Bauhof mit Wohnmöglichkeit eine Firma die eindeutige Verbindungen zur Berliner Neonazi-Szene hat. Am 1. Mai war der Geschäftsführer beim Neonazi-Aufmarsch in Schöneweide.
2010 wurde die Firma in der Spiegel TV Doku "Männer zwischen Himmel und Erde" (2) porträtiert. Zu sehen sind dort nicht nur haufenweise rechte Tattoos sondern auch der Vandale Matthias Gohlke. Der Geschäftsführer Sebastian Birr (geb. 13.05.1973, Rehfelde) beschwert sich darin, dass der Name "Systemfeind" seit der Firmengründung 1996 für Irritationen (3) bei öffentlichen Auftraggebern sorgen würde. Trotzdem finden sich in der Referenzliste der Berliner Reichtags, Hauptbahnhof, Potsdamer Platz, Charite und der Neubau des "Car Lofts" in Berlin-Kreuzberg.
Birr und Gohlke liefen am 1. Mai 2013 wie selbstverständlich beim Neonaziaufmarsch in Schöneweide mit. Auch auf Facebook schreibt die Firma tagesaktuell mit den üblichen rechts offenen Argumentationsmustern: Gegen "Sprachverfall", "Political Correctness", "Kinderschänder", "Mediendiktatur"usw. Selten verirrt sich in die öffentliche Darstellung eindeutige Neonazi-Propaganda wie die "kritische Kommentierung" des NSU-Prozesses.
In einer langen Erklärung auf ihrer Webseite (4) versuchen die "Systemfeinde" den Firmennamen ihrer Sonderstellung in der Baugerüstkonstruktion zuzuschreiben. 2008 hat der Berliner Senat von Birr angeblich eine politische Stellungnahme eingefordert und ihm geraten sich nicht mehr an öffentlichen Ausschreibungen zu beteiligen. Offensichtlich zu recht: Die Teilnahme des Geschäftsführers am Naziaufmarsch am 1. Mai kann nicht uminterpretiert werden. Birrs Beteuerungen von 2010 passen da nicht mehr: "Nein, wir sind keine politische Organisation, nicht links und auch nicht rechts orientiert, sondern eine mittelständige Gerüstbaufirma".
Ohne den patriarchalen und rassistischen Mumpitz auf Facebook überbewerten zu müssen, reicht es (mindestens) für einen Boykott aus, dass bei der "Gerüstbau Systemfeind GmbH" Neonazis Festanstellungen haben und der Geschäftsführer an Aufmärschen teilnimmt. Die Geschäftspartner (z.B. der Friedrichshainer Subculture-Shop/SubGrafix (5), der sich um das Design/Merchandise des Unternehmens kümmert) und Subunternehmer sollten sich von den, nicht gerade exklusiven, Gerüstbauern distanzieren.
(1) subland.de
(2) youtube.com/watch?v=5Ij1f_lsP-k
(3) welt.de/welt_print/politik/article8067412/Rechts-oder-links.html
(4) geruestbausystemfeind.de/dasunternehmen/index.html
(5) subculture-shop.de
birr
Sebastian wohnt in der Danziger Straße 120, 10407 Bln
birr
Da hat er mal gewohnt .
Der wohnt seit Jahren ausserhalb.....
"Unpolitisch" bis zum Endsieg.
Wo Sebastian Birr nun geboren wurde und wie das Gelände umzäunt ist spielt für die Kernaussage des Beitrags keine Rolle. Die Kernaussage des Artikels ist, dass die Gerüstbau-Firma "Systemfeind" kein Problem mit Neonazis hat. Unter der Hand war diese Information schon hinlänglich bekannt.
Dass der Artikel vor allem Quellen aus dem Netz bündelt, kann nicht als Kritik gelten. Ohne die Internetveröffentlichung des Spiegel-TV-Beitrags wäre der Zusammenhang "Systemfeind-Birr-Gohlke" in der Form gar nicht öffentlich geworden. Hier werden erst die Bilder geliefert, die das "Vandalen"-Mitglied Michael Gohlke als Teil des Firmenpersonals zeigen. Michael Gohlkes Ideologie und Szenestanding als „vermeintliche politische Weltanschauung“ zu bezeichnen Entblößt sich selbst als Bagatellisierung der Tatsachen. Gohlke ist ein Urgestein der Ostberliner Neonaziszene, hat viele Kontakte und genießt Ansehen bei jüngeren und älteren Kameraden.
Die Lichtenberger „Systemfeinde“ werden, davon ist auszugehen, sich auch nicht von Gohlke distanzieren. Dafür kennt man sich schon zu lange und teilt eben auch die Erfahrungen aus der Zeit vor dem Mauerfall. Nazis, rechtes Ostberliner Fußball- und Kneipen-Spektrum (Schwerpunkt Lichternberg), das Stress mit dem Staat hatte. Nach der Wende dann "die wilden Jahre" im Osten: gegen MigrantInnen und politische GegnerInnen.
Auch wenn Birr beteuert den „Administrator gesperrt“ zu haben, der NS-verherrlichende Postings auf der Facebookseite der Firma gepostet hat, selbst wenn er behauptet Gohlke arbeite nicht mehr bei „Systemfeind“, so macht er sich selbst zum eigenen Imageschaden der Firma wenn er an einem NPD-Aufmarsch teilnimmt.
Die auf Indymedia gepostete Stellungnahme von Herrn Birr rundet unsere Einschätzung zum Unternehmen recht gut ab. "Systemfeind" ist ein Unternehmen, in der es zum internen Firmenkodex gehört keine nichtdeutschen Menschen einzustellen, deren Chef Neonazi-KritikerInnen in bester NS-Sozialhygiene-Manier als alkoholabhängig und arbeitsscheu diffamiert und wo Nazis in Lohn und Brot kommen.
Wenn "Systemfeind"-Seb auf Indymedia droht, herunterspielt und von schlechter Recherche spricht, dann vor allem weil ihm die Muffe geht. Denn Gerüstbauer ohne Aufträge sind nun mal arbeitslose Gerüstbauer.
Im folgenden ein noch ein paar Screenshots, die Herrn Birr laut Eigenaussage nicht interessieren, dafür aber vielleicht AuftraggeberInnen und JournalistInnen.
Bildbeschreibungen:
(01.05.2013, NPD-Aufmarsch in Berlin-Schöneweide)
(aus dem Spiegelbeitrag. Mirco, seit 2007 bei Systemfeind Gerüstbau)
(29.11.2003, Billard Treff Pankower Bär)
Verweise:
>> hier finden sich auch die Antworten von Sebastian Birr, auf die im Artikel Bezug genommen wird.
(Indymedia, 10.06.2013)
(Wikipedia)
(Wikipedia)
(Indymedia, GAMMA, 02.08.2011)
von wegen....
Nazis ? Aha..... :) https://www.facebook.com/photo.php?v=529693110388549&set=vb.141865889171... https://www.facebook.com/IronRoll2013RespektStattMitleid
dieser "wiki" arbeitet auch für ne andere firma...
kieke noma nach... info kommt dann...
Wie...
...wärs denn mit erst kieken, dann posten? Das hier ist nicht Facebook
gohlke
hat dieser "vandale" tattoos? an den armen? wenn ja welche? danke!
Gerüst aufgebaut in Berlin Mitte, Torstrasse
und zwar Hausnummer #37, am "Classic Tattoo" (gibt's zu denen Erkenntnisse?). So eine grosse Werbeplane für das eigene Baugerüst kostet sicher eine Stange Geld.. Fast unvernünftig die dort einfach so hinzuhängen..
Gesellschafter
Im Handelsregister eingetragen sind übrigens aktuell als Gesellschafter:
Sebastian Birr, Birkenstr. 4, 15345 Rehfelde
Kai Sauerland, Hafenstr. 140, 20149 Hamburg
Frode Clement Mo, Mittelweg 45a, 20149 Hamburg
dreckpack
Eldenaerstr ecke proskauer steht seit gestern nen Gerüst von denen samt banner in greifbarer höhe
siehe auch
[B] Angriff auf die Gerüstbaufirma "Systemfeind"
https://linksunten.indymedia.org/de/node/160244