linksunten Archiv

Sehr geehrte Damen und Herren des Kennel-Bad e.V.,
mit diesem offenen Brief möchten wir Sie informieren, dass auf Ihrem Gelände am 06.07.2013 mit dem "Rock im Kennel 2" eine rechtsoffene Veranstaltung stattfindet.Im Folgenden übermitteln wir Ihnen Informationen, wer das Festival veranstaltet und Hintergründe über die spielenden Bands. Uns ist es wichtig, dass Sie kein Informationsdefizit haben und die Öffentlichkeit weiß, was im Kennel-Bad vor sich geht.

Der Veranstalter ist die "Spieltagskneipe Spektrum". Diese ist eng verbunden mit der rechten Hooligan-Gruppe
 "Alte Kameraden". Gern zeigt sich diese Vereinigung mit Symbolen des Deutschen Reichs (s. z.B. Bild unten Fahne "schwarz-weiß-rot" ),
welches sich bekanntlich auf völkischen Nationalismus begründete.

Im Kneipenraum des "Spektrum" wird öffentlich gezeigt, wie sich die Kneipe verortet.
Eine Jubiläumsurkunde im Silberrahmen ehrt die "Alten Kameraden" und ein Fanschal "Der Fetten Schweine" hängt zentral über dem Tresen (s. Bilder unten).
Beide Hooligangruppen waren auch an der Randale Pfingsten dieses Jahrers in der Braunschweiger Innenstadt beteiligt, die nur durch ein Polizei-Großaufgebot aufgelöst werden konnte. Die BZ und die taz berichtete. "Die Polizei sprach später von „Randalierern“, ohne sie politisch verorten zu wollen. Ein Sprachgebrauch, den auch Verein und die örtlichen Medien verwendeten.

Die „Initiative gegen rechte Hooligan-Strukturen“ wies indes schon Montagabend darauf hin, dass es rechts einzuordnende Hooligans waren, die da zugeschlagen hatten: „Auf Bildern und einem Video im Internet sind Personen der rechten Hooligangruppen ,Fette Schweine/Hungerhaken‘ und ,Alte Kameraden‘ als Beteiligte an der Aktion zu erkennen“, sagt Martin Schmidt von der Initiative." http://www.taz.de/Rechtsextremismus/!116776/

Der Raum, in dem sich jetzt die Kneipe "Spektrum" befindet war vorher Verkaufsraum für rechtsradikale Bekleidung der Marke "Thor Steinar" (s. Flyer
"Thor Steinar Lagerverkauf" Bild unten). Der Laden war mit einem Banner der rechten Hooligangruppe "Kategorie BS" "geschmückt". "Kategorie BS" ist eng mit den "Alten Kameraden" verbunden, wie z.B. ein T-Shirt mit dem Aufdruck beider Gruppen belegt (s. Bild unten ). Es ist wohl kein Zufall, dass nach "Kategorie BS" die "alten Kameraden" den Laden übernahmen.
Die BZ berichtete :
http://www.braunschweiger-zeitung.de/lokales/Braunschweig/rechte-ladenbe...


In der Broschüre "Kurvenlage-Rechte Aktivitäten in der Fanszene von Eintracht Braunschweig" sind Aussagen über die "Alten Kameraden"
und das "Rock im Kennel" enthalten.
Zitat von Seite 22 der Broschüre :
"Unabhängig von ihren (gemeint:Alte Kameraden AK ) regelmäßigen Besuchen als Gruppe im Stadion, haben sie aufgrund ihres
extrem gewalttätigen Rufs und ihrer Dominanz über viele Jahre hinweg immer noch sehr viel Einfluss auf die größeren, aktiven Gruppen der Fankurve.
Zur Not werden ihre Anliegen dabei auch durch die rechte Nachwuchs-Hooligangruppe Kategorie Braunschweig durchgesetzt. Präsent um das Eintracht-Stadion herum sind sie dennoch an jedem Spieltag. So betreiben Mitglieder der AK die Lokalität "Eintracht Spektrum-Die Spieltagskneipe" in der Rheingoldstr.27. (...)
Zu jedem Heimspiel treffen sich hier neben ganz normalen Eintracht-Fans, auch zahlreiche Mitglieder der rechten Hooliganstrukturen, sowie andere Nazis und trinken gemeinsam Bier. Auf der offiziellen Facebook-Seite des "Eintracht Spektrums" kann man auf zahlreichen Fotos aktive Nazis,Träger*innen von Kleidung der Marke Thor Steinar und anderer rechter Modemarken und Bands erkennen. Darüber hinaus organisierten die Lokalbetreiber unter dem Label
"Eintracht Spektrum-Die Spieltagskneipe" am 07.07.2012 ein Open-Air Konzert bei dem neben rechten Hooligans auch zahlreiche andere Nazis aus Braunschweig und der Umgebung anwesend waren. Das "Rock im Kennel" im gleichnamigen Kennel-Naturbad besuchten u.a. Mitglieder der extrem rechten und neu gegründeten Aktionsgruppe 38 und der Nazikameradschaft Burschenschaft Thormania. Das Konzert geriet in der Nachberichterstattung der Braunschweiger Zeitung (BZ) in die Kritik. Nicht nur Fotografen wurde der Gang zum veranstaltungsort verwehrt, weiter schrieb die BZ am 08.07.2012
[(... BZ-Artikel link  http://www.braunschweiger-zeitung.de/kultur/buehne/bei-wir-sind-asozial-...)] Einer der Veranstalter distanzierte sich auf Nachfrage der BZ oberflächlich von rechten Gruppierungen. Er selber gehört allerdings zu den Alten Kameraden und pflegt seit Jahren Kontakte zur rechten Szene."

Link zu Broschüre: http://nonazisbs.blogsport.de/2012/10/03/25/

Die in dem Zitat genannte "Aktionsgruppe 38" ist Veranstalter von einem Nazirockkonzert in einem Braunschweiger Kleingärten.
Die BZ berichtete : http://www.braunschweiger-zeitung.de/lokales/Braunschweig/rechtsrock-in-...

Mitglieder der "Aktionsgruppe 38" besuchten auch Konzertabende unter Beteiligung von Bands, die beim "Rock im Kennel 2" spielen sollen.
Näher wird darauf im Folgenden eingegangen.

Die beim Festival spielenden Deutschrock/ Oi! - Bands  sind der Grauzone zuzuordnen.
Grauzone bedeutet, die Bands machen keinen eindeutigen Rechtsrock, sondern bieten inhaltlich Anknüpfungspunkte für Rechtsradikale durch diffus gehaltene Texte ( z.B. über "Heimatverbundenheit" oder Gewalt gegen Andersdenkende ).
Obwohl in öffentlichen Aussagen  die Abgrenzung gegen rechts (gegen links sowieso) geäußert wird, ist die Nähe zu Rechtsradikalen durch Konzerte in eindeutig rechten Klubs, Kontakte/Freundschaften zu Rechtsradikalen sowie der Verkauf von Rechtsrock über die gleichen Vertriebskanäle in unterschiedlichen Ausprägungen erkennbar. Prominentestes Beispiel dieser Entwicklung ist die Band "Frei.Wild", die auch schon Thema bei "Günther Jauch", mehreren Fernsehmagazinen und großen Zeitungen war. Insbesondere machte diese Band Schlagzeilen durch den Rauswurf beim Musikpreis "Echo". 

Beispiel: http://www.stern.de/kultur/musik/nach-echo-wirbel-um-freiwild-wann-ist-e...

Im Folgenden wird auf die beim "Rock im Kennel 2" spielenden Grauzone-Bands eingegangen.


Krawallbrüder:
Krawallbrüder (KB) sind mit Frei.Wild die kommerziell erfolgreichste Band, die um die Nachfolge der "Böhsen Onkelz" buhlen.
KB spielten in rechten Klubs, nehmen an Konzerte mit rechten Bands teil , vertreiben über ihr Label "KB-Records" rechte Bands.
In einem offnenen Brief an das "Musikzentrum Hannover", die ein Krawallbrüder-Konzert 2012 veranstalteten, wurden einige Informationen zusammengetragen.
s. link: http://de.indymedia.org/2012/10/336522.shtml


Berserker:
Berserker bewegen sich auch im Deutsch-Rock-Umfeld von Frei.Wild (s.a.Bild unten: Konzertplakat "Ehrlich&Laut 2013" mit Frei.Wild,Krawallbrüder und Berserker  )

"Berserker wollte 2008 zum Saisonauftakt von Hertha BSC spielen. Das Landeskriminalamt Berlin hat dem Verein davon abgeraten.
In den Songs der Band habe man Gewaltverherrlichung, rechte Tendenzen und den Aufruf zu Selbst- und Lynchjustiz gefunden."
 http://de.wikipedia.org/wiki/Berserker_(Band)

Liedtext von Berserker:
"Das Schwein "
Hast stets versagt - Dein Kind ist tot
es wurde massakriert
was musste noch gescheh'n damit auch ihr es mal kapiert

Der Täter sei das Opfer - wollt ihr uns stets erzähl'n

Doch wisst ihr was ich will - ich will das Schwein selbst leiden sehn
Ich will es leiden sehn
Ich will es brennen sehn
Gib mir das Schwein und es wird spür'n
was es heißt durch die Hölle,
durch die Hölle zu gehn

Kaum habt ihr ihn gefasst so sperrt ihr ihn gleich ein
ich weiß was besseres lasst ihn mit den Eltern allein
Denn ein Herz was Trauer trägt kann Gerechtigkeit versteh'n

Und ich weiß was ihr alle wollt - ihr wollt das Schwein selbst leiden sehn
Ihr wollt es leiden sehn - ihr wollt es brennen sehn
Gib mir das Schwein und es wird spür'n was es heisst durch die Hölle,
durch die Hölle zu gehn

Ich will es leiden sehn
Ich will es leiden sehn
Ich will es brennen sehn
Gib mir das Schwein und es wird spüren
was heißt durch die Hölle zu gehn
Gib mir das Schwein.gib mir das Schwein
und es wird spüren was es heißt
Gib mir das Schwein,gib mir das Schwein
und es wird spüren was es heißt durch die Hölle zu gehn"

Bukowskis:
Die Bukowskis sind "Supportband" bei "AGF-Radio".
Bei AGF-Radio sind u.a. auch "Frei.Wild" oder "Krawallbrüder" als "Partnerbands" geführt. Die Bukowskis haben kein Problem sich in einem rechten Umfeld zu bewegen, wie der Auftritt beim "Rock im Kennel 1" am 07.07.2012 belegt.

s. Artikel "Glorreiche Halunken"-Konzerte in Braunschweig = Sammelplatz für die Grau/Braunzone"  link

https://linksunten.indymedia.org/de/node/80590

Bukowskis haben in der Vergangenheit mehrere Gigs mit der rechtsoffenen Band Moiterei gespielt. Darunter 2007 im Congresspark (Headliner war Glorreiche Halunken) oder am 12.12.2009 im B58.
Beim B58-Konzert sprang der Nazi Johannes Welge ( jetzt Mitglied der Aktionsgruppe 38 ) mit nacktem Oberkörper inklusive großen WhitePower-Kreuz-Tattoo auf der Brust vor der Bühne herum
( Bild unter link:  https://linksunten.indymedia.org/de/node/80593 ).
Infos über Johannes Welge :
http://antifacafebraunschweig.blogsport.eu/files/2012/09/Achtung-Nazi-Jo...
Moiterei sind mit Johannes Welge so gut verbunden, dass sie sich mit ihm bis zum heutigen Tag auf Bildern ihrer MySpace-Seite in fröhlicher Runde präsentieren ( s.a. Bild unter link
https://linksunten.indymedia.org/de/node/80594 ).

Für die Bukowskis-CD "auf die zehne" spielte die Wolfenbütteler Band "Brutal de Luxe" das Bukowskis-Cover "Rektumfeuer" ein. Bassist von "Brutal de Luxe" war der bekannte Rechtsradikale "Metzen" ( auch bei Band "Freigänger")    http://antifacafebraunschweig.blogsport.eu/tag/metzen/

Stainless Steel :
Böhse Onkelz-Coverband, die in Personalunion auch als Coverband der nationalistischen Band "Frei.Wild" unter dem Namen "Kill-R-Ton" auftreten

Harzrebellen:
Deutschrock-Band im Böhse Onkelz-Sound.

Statement der Harzrebellen:
"Es wird Zeit dass manche Leute begreifen dass es hier nicht um links oder rechts..schwarz oder weiß oder sonstwas geht!..
Diese Zersplitterung wird von "oben" bewußt gefördert um uns alle besser kontrollieren bzw.
im Zaum halten zu können!..
Wir werden damit beschäftigt uns gegenseitig zu bekämpfen und zu hassen um uns dadurch vom Wesentlichen abzulenken!..
Nämlich dass wir letztendlich ALLE unter dem Knüppel der Unterdrückung und Ausbeutung einer kleinen Gruppierung geisteskranker und machtgieriger Wichser stehen!.. "
http://www.harzrebellen-band.de/die-band/

InForm :
Vorband u.a. bei dem letzten Doppelgig von "Glorreiche Halunken" am 12.13.10.2012 in Braunschweig war die Band "Inform"
http://inform-band.de/die-knchel-aus-beton-mini-tour-2012/
Inform stören sich nicht an Hitler-Grüßen. Sie spielten auch in der Schweinebärmannbar"(SBMB) beim Löwenlärmfestival (Schusterjungs, Brutal De Luxe, InForm),  bei der der Neonazi Johannes Welge den Hitler-Gruß auf der Bühne zeigte. Für Inform kein Problem.
Infos über Johannes Welge s.Bukowskis.
Hitler-Gruß-Foto wurde in der BZ veröffentlicht : https://linksunten.indymedia.org/de/node/80595

InForms Statement zu dem Konzertabend : "Wir haben letztes Jahr in der Schweinemannbär-Bar in Braunschweig zusammen mit den Schusterjungs und Brutal de Luxe ein grandioses Fest gefeiert." nachzulesen unter http://inform-band.de/liveaufnahmen/
Der Wirt der SBMB buchte sie gleich nochmal für einen Gig mit den Extremismustheoretikern "Oberste Heeresleitung". Vor diesem Gig informierte der Anti-Grauzone-Blog "oire szene"
http://oireszene.blogsport.de/2012/02/17/17-18-2-2012-grauzonen-rac-und-...
Der Oire Szene-Artikel wurde offensichtlich von Inform und dem Wirt wahrgenommen, denn es kam zu folgender "Scherz"-Ansage, die in einem youtube-Video festgehalten ist:
http://www.youtube.com/watch?v=zNQYZFUg7PQ
Das T-Shirt des Gitarristen ist auf einem Foto der facebook-seite der Band besser erkennbar und zeigt ein verfaultes Gebiß und die Verballhornung "eure Zähne" (s. Bild unten).
Kein Wort zu Hitler-Gruß oder der Nazi-Prominenz, die beim Löwenlärm da war. Für Inform alles kein Problem.


Durch die Bereitstellung Ihres Kennel-Geländes für diese Veranstaltung ermöglichen Sie der rechten Szene ein großes Betätigungsfeld. Organisierte Neo-Nazis können miteinander feiern.
Sie treffen auf unbedarfte Rockfans, aber auch rechte und rechtsoffene Strukturen. Junge Menschen, die nach Orientierung suchen, werden erste Bewegungen in diese Szene ermöglicht.
Dadurch verfestigen sich rechte Strukturen und Menschen bekommen einfachen Zulauf in diesen Bereich. Musik ist dabei das Bindemittel. Öffentliches Zurschaustellen von Nazi-Symbolik oder
Gesten wird wohl nur begrenzt stattfinden. Dafür ist der öffentliche Druck wohl doch zu groß. Aber das Gemeinschaftgefühl wird durch den großen von Ihnen zur Verfügung gestellten Raum
gestärkt.
Das von der deutschen Mehrheitsgesellschaft geäußerte Bestreben rechte Umtriebe zu verhindern, ist wohl in diesem Zusammenhang wieder nur ein Lippenbekenntnis.
Aber vielleicht ist es noch nicht zu spät... Es ist Ihr Gelände...

Mit freundlichem Gruß

GrauzoneInfoService Braunschweig